Solange sie tanzen - Barbara Leciejewski

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    Über die Autorin (Amazon)

    Barbara Leciejewski schrieb ihren ersten Roman mit zwölf. Einen Liebesroman. Kitschig, naiv, etwa vierzig krakelige DIN-A5-Blockseiten, kariert. Kariert war ihr immer lieber als liniert. Der Berufswunsch danach war klar: Schriftstellerin. Man muss nicht Schriftstellerin sein, um zu schreiben, aber nur, wenn man schreibt, kann man es werden. Bisher haben sechs Romane ihren Weg zu Verlagen gefunden. Nach wie vielen sich die Autorin Schriftstellerin nennen wird, ist ungewiss, gewiss ist nur: Sie schreibt weiter.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 4750 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 366 Seiten

    ISBN-Quelle für Seitenzahl: 2919809067

    Verlag: Tinte & Feder (14. Mai 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07M77K8TM


    Eine wunderschöne, berührende Geschichte

    In diesem Buch geht es um Ada Friedberg, eine alte Dame die sich nicht unterkriegen ließ. Auch nicht vom plötzlichen Tod ihres geliebten Mannes. Sie vermisst ihn sehr, aber sie hat ja noch Hemingway, ihren Boxer um den sie sich kümmern muss. Und sie braucht das auch, denn so langsam wird sie vergesslich und bringt vieles durcheinander. Doch sie hat einen Zeitvertreib. Sie beobachtet mit dem Fernglas die Leute in ihrer Nachbarschaft. Eines Abends entdeckt sie ein tanzendes Paar in einem alten Haus, was sie an die erste Zeit ihrer großen Lieb e zu Hans erinnert. Immer wieder beobachtet sie dieses Paar, doch die Gegenwart verschwimmt, auch wenn es Ada Halt gibt.


    Meine Meinung

    Als ich das Buch anfing zu lesen, dachte ich zuerst, es sei langweilig. Aber dann hat es mich immer mehr fasziniert. Zudem ließ es sich sehr gut lesen, es gab keine Unklarheiten und der Lesefluss wurde nicht gestört. Ich war dann doch auch schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Es ist eine berührende Geschichte über eine alte Frau, die mit der Zeit immer mehr vergisst. Man erfährt von ihrer Jugendzeit, von ihrem Vater der ihren Mann kategorisch ablehnte und wie sie sich nicht davon beeinflussen ließ. Man erfährt wie die beiden ihr Leben gemeistert haben, wie glücklich sie zusammen waren und wie sehr Ada es getroffen hatte als Hans starb. Trotzdem raffte sie sich auf, denn Hemingway, der Boxer, war ja auch noch da. Sie hatte immer noch eine Aufgabe. Dieses Buch hat mich, ja auch gefesselt, obwohl die Spannung eine ganz andere war als sonst. Ich wollte wissen, wie es Ada weiter ergehen würde und konnte nicht aufhören zu lesen. Das Buch hat mich richtig in seinen Bann gezogen, es hat mich berührt, denn wir werden ja auch einmal alt - so hoffe ich wenigstens. Adas Geschichte hat mir super gefallen und mich, ja auch gut unterhalten. Von mir eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

  • Vor ungefähr einem Jahr hat Ada Friedberg ihren Mann verloren, mit dem sie über fünfzig Jahre verheiratet war. Nun bleibt ihr nur noch der Boxer Hemingway und die Erinnerung. Aber sie spürt auch, dass sie vergesslich wird. Sie versucht ihrem Alltag Struktur zu geben, um dagegen anzukämpfen.

    Sie beobachtet das Leben um sich herum vom Wohnzimmerfenster aus. Mit dem Fernglas kann sie am Leben der Nachbarn teilhaben. Als sie ein tanzendes Paar beobachtet, erinnert sie sich, wie sie mit ihrem Hans früher getanzt hat. Das Jetzt verschwindet immer mehr und die Vergangenheit wird zunehmend zur Realität.

    Der einfühlsame Schreibstil lässt sich wundervoll lesen. Wir lernen Adas Leben kennen, können an ihren Erinnerungen teilhaben und ihre Gefühle hautnah miterleben. Sie spürt, dass sie immer vergesslicher wird und das macht ihr Angst. Aber noch kann sie das einigermaßen überspielen, so dass auch ihre Kinder das zunächst nicht mitbekommen. Ada möchte ihr Leben selbständig bewältigen. Sie bekommt die Unterstützung ihrer Familie, aber die Aussetzer nehmen zu und daher verliert sie sich in den Erinnerungen.

    Ada ist authentisch und lebendig beschrieben und sie ist mir sehr ans Herz gewachsen.

    Es ist ein Thema, das uns alle angeht, denn jeden kann es treffen, entweder selbst oder im Familien- oder Verwandtenkreis.

    Die Autorin hat einen wunderbaren und warmherzigen Roman über das Alter, das Vergessen und die Erinnerung geschrieben, den ich nur empfehlen kann.


    10/10