Beiträge von Keira Silver


    Ok danke für das Teilen deiner Erfahrungen und Eindrücke, irgendwie auch verständlich, dass diese Empfindungen für jeden Synästhetiker anders sind.
    Was ich nicht verstehe, warum sollte jemand der emotional und empathiefähig ist keinen hohen IQ haben können, dies schließt sich doch nicht aus oder...?


    Ach ich habe übrigens noch große Hoffnungen in Henris Genesung bis ich vom Gegenteil überzeugt werde :-)

    Zitat

    Original von Mondspielerin
    Sam liebe ich auch sehr. Zwischendurch wollte ich schon das ganze Buch mit ihm schreiben …


    Die Kidnersoldaten warne in meinem ersten Entwurf noch stärker.
    Mir wurde klar, dass wir ständig von "unsichtbaren" Realitäten umgeben sind - sie sind unsichtbar, weil sie weit weg sind. Aber sie sind da. Jetzt gerad ein diesem Moment sterben Menschen in Aleppo, jetzt gerade brütet Trump eines seiner garstigen Sprüche aus, jetzt in diesem Moment fällt jemand ins Koma. Die "andere "Realität ist eigetlich Alltag, auch wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen …


    Ein ganzes Buch aus Sams Sicht wäre sicher auch schön gewesen, aber so lernen wir die unterschiedlichen Sichtweisen besser kennen.


    "Sie schauen weg. Sie schauen immer weg, wenn sie zu viel von dieser Wirklichkeit sehen. Ich verstehe warum." Henry
    Ich verstehe auch, wir neigen dazu diese anderen Realitäten, vor allem die traurigen und grausamen, auszublenden. Doch es ist unheimlich wichtig nicht wegzuschauen oder zu vergessen. Trotzdem denke ich sollte man in seiner eigenen Realität leben, sonst würde man ja am Leid der Welt zugrunde gehen.
    Damit haben auch Sam und Henry zu kämpfen. Henry mit seiner Angst, da er schon zuviel Leid gesehen hat und Sam, da er die Gabe hat auch andere Realitäten wahrzunehmen.
    Aber sie sind stark, sie werden das schaffen...

    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Aber Sam mag ich gern, auch die Mutter kann ich verstehen, es sind immer beide Seiten richtig.
    Es kommt auf die Sichtweise an..


    So sehe ich das auch, es ist nicht so dass ich Sams Mutter nicht leiden kann, ich kann ihr Verhalten und ihre Sichtweise auf einige Dinge eben nur noch nicht nachvollziehen. Aber ich werde auf jeden Fall keine voreiligen Schlüsse ziehen, denn man kennt ja nie alle Hintergründe.


    "Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist" - Indianische Redensart

    Zitat

    Original von Mondspielerin
    Auch Eddies Rolle symbolisiert Angst – Angst von zwei Seiten aus gesehen.


    "Gott" ist ein Arzt, den Eddie als grausam und gefühlskühl erlebt, Sam aber wiederum erlebt diese Gefühlskühle als eine Ehrlichkeit, die er für sich als Respekt vor seiner Person empfindet. Eddie empfindet Ehrlichkeit als Grausamkeit – weil sie ANgst hat, klar, sie will nicht noch mal erleben, wie jemand stirbt, den sie liebt. Sam kennt die Erfahrung nicht, und ordnet Gotts Verhalten anders ein.
    Genau das wollte ich darstellen: Wie die "Wahrheit" oder "Realität", oder eben das Verhalten eines einzigen Menschens, auf anderen völlig anders und individuell wirken kann.


    Oder, noch krasser ausgedrückt: Auch hier spiele ich mit dem "Mikroklima" der Realitäts-Frage. Kennen wir wirklich DIE Realität – wenn sie sich doch für jeden von uns in Nuancen anders darstellt und anfühlt?


    Hallo Nina,
    ich finde es super, dass du darauf näher eingegangen bist. Genau so habe ich die Sichtweise über den Charakter "Gott" von Sam und Eddie wahrgenommen. Als ich das erste Mal aus der Sicht von Eddie über Dr. Saul las, musste ich sogar noch mal kurz nachlesen, ob die beiden auch wirklich ein und dieselbe Person meinen.
    "Die Realitätsfrage" regt zum Nachdenken an, deshalb finde ich es auch so wichtig, dass man immer versuchen sollte, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.
    LG Keira

    Zitat

    Original von Suzann
    War es "Gott", Dr. Saul, der gesagt hat, dass Menschen im Koma "leben"? Zwar ein anderes Leben, als die gesunden Menschen, aber definitiv leben. Ich finde leider die Stelle nicht mehr. Nina hat das natürlich viel besser in Worte gefasst. Niemand weiß, was in Komapatienten vorgeht, aber ich war bisher eher der Meinung, dass es eine Gnade wäre, langjährige Komapatienten von ihrem "Siechtum" zu erlösen. Das Traumbuch ist gerade dabei, mich ein wenig von diesem Gedankenweg abzubringen.


    Ja genau, er erklärt Eddie und Sam dass man nicht sagen soll jemand liegt im Koma, sondern er lebt im Koma, da es sich hierbei um Orte handelt und keine Zustände.
    "Koma ist immer noch Leben. Nur auf eine eigene Weise, es ist eine Grenzsituation."
    Ich glaub ich muss meine Sicht über Koma auch nochmal überdenken, habe es bisher auch eher wie Suzann gesehen...


    Tag 20 war sehr heftig: Kindersoldaten und Krieg, ehrlich gesagt ich versuche schon so gut ich kann nicht die Augen davor zu verschließen. Kriegsreporter, die versuchen den Menschen die Wirklichkeit zu zeigen, bemerkenswert und mutige Arbeit, die sie da leisten. Ich bin gespannt, was wir noch alles über und von Henri erfahren...
    Und natürlich Sam, seine Abschnitte lese ich besonders gerne :)

    Hallo :)


    habe es dieses Wochenende nun doch geschafft mit dem Buch zu beginnen und wie ich sehe haben einige von euch auch erst später begonnen. Was für ein Glück, also kann ich ja doch noch in die LR einsteigen.


    Ich habe sofort in die Geschichte hineingefunden, man ist sofort mittendrin.
    Sam ist mir sehr sympathisch. Ich habe schon davon gehört dass es Menschen gibt, die Klänge, Zahlen, Stimmen und Musik farbig sehen, nur der Begriff Synäthetiker war mir neu. Finde es sehr faszinierend, wie Sam die Welt wahrnimmt und zB. aus den Augen der Menschen soviel lesen kann. Was ich gerne wissen würde, für Sam ist die Zahl 4 gelb, wie ist das bei anderen Synäthetikern, ist sie bei denen auch gelb oder hat sie eine andere Farbe??


    Henri und Eddie mag ich sehr, nur mit Sam's Mutter bin ich noch noch nicht so warm geworden.


    Pubertät: "Die vermutlich peinlichste Zeit eines Mannes. Sie endet mit zirka siebzig." Scott ist ja ein echt lustiger Typ.
    Dr. Saul oder "Gott" ist auch ein sehr interessanter Charakter. Aus Sam's Sicht wird er irgendwie anders dargestellt als aus Eddie's. Eddie meint er ist ein riesengroßes Arschloch, naja stimmt wohl zum Teil, denn er nimmt einfach kein Blatt vor den Mund. Aber Ehrlichkeit ist ja nicht schlecht...


    Zitat

    Wie Eddie in diese Geschichte passt, ist mir momentan noch nicht ganz klar. Ist sie nur zufällig dort reingerutscht, weil sie als Kontaktperson in Henris Patientenverfügung steht? Hai Henri nach Beendigung der Beziehung vergessen, sie wieder rauszunehmen, oder war das eine bewusste Entscheidung? Eddie scheint ziemlich betroffen zu sein und ihr Gefühlsleben fährt Achterbahn...


    Ich glaube Henri hat Eddie bewusst ausgewählt, weil er doch etwas für sie empfindet.

    Zitat

    Original von Charlie
    Die Frage nach dem Namen hatte ich schon vor Tagen beantworten wollen, hatte es aber vergessen, sorry! Amarna ist Jahrgang 1907, das war in der ganz großen Blütezeit von Archäologie, Entdeckung und Naturforschung, und es war eine regelrechte Mode, Kindern solchen Forschungsreisen entsprechend exotische Namen zu geben. Amarna ist nach Tell-el-Amarna benannt, der Hauptstadt Akhenatens, wo ihr Vater seine ersten Erfahrungen machte. Ich fand das in der Planungsphase toll, weil es authentisch und charakteristisch war. Geschrieben habe ich dann fast ein ganzes Jahr später, und fand es schlicht unpraktisch. Im zweiten Buch hab ich mir beständig gewünscht, ich hätte sie Susanne genannt.


    Ich bin froh, dass es keine Susanne geworden ist. Finde der Name Amarna passt besser :-)

    Zitat

    Original von Charlie
    Liebe Keira,


    really sorry - ich habe hier noch eine Frage vergessen zu beantworten:
    Hugh und Freddy sind die Neffen der Haushälterin Kathy Bruges (und die Onkel von dem Hund von dem Nachbarn von meinem Friseur ...), die mit ihrer Mutter ausgebombt wurden, im Haus am Canal unterkamen und dort ihre Eisenbahn um den Schreibtisch herumfahren lassen.


    Alles Liebe von Charlie


    Ach, überhaupt kein Problem. Ich war so neugierig nachdem ich die Zwei nicht einordnen konnte und habe es mittlerweile schon selbst herausgefunden.



    Zitat

    Original von Findus
    Doch ich mag ihn schon, nur was er eben mit Amarna abgezogen hat, war nicht so meins, nun gut, dafür ist er ein Mann und wollte die Gunst der Stunde nutzen.


    Ich mag Wally und finde nicht dass er Amarna ausgenutzt hat. Er hätte mit ihr liebend gern sein Leben verbracht. Wally hat sich einfach in Amarna verliebt und wurde von seinen Gefühlen zu ihr überannt. Dies nimmt ihn nicht einmal Arman übel, der sich ja mit seiner Äußerung selbst ein Bein gestellt hat: Als er Wally darum bat Amarna in Sicherheit zu bringen, auch wenn er dafür mit ihr ins Bett steigen muss. Dies hat Wally sicher zum Teil sein schlechtes Gewissen genommen. Nach ihrem Techtelmechtel war ich eher Amarna böse, denn sie sah in Wally nur einen sehr sehr guten Freund. Im Endeffekt war es umgekehrt und Amarna hat Wally ausgenutzt. Doch ich konnte auch Amarna nicht lange böse sein, war sie doch fest davon überzeugt, Arman begehre Eva.


    Liebe Charlie, was ich noch gerne wissen würde, ist, wie du über Amarna's Vater denkst. Warum urteilt er so hart über Arman?

    Unglaublich ergreifend & schrecklich realistisch
    „Was geschehen ist, ist eine Warnung. Sie zu vergessen, ist Schuld“ Karl Jaspers
    Mit diesem Zitat leitet Charlotte Roth alias Carmen Lobato ihre Geschichte ein.


    Kurzbeschreibung:
    Berlin 1937, die junge Künstlerin Eva und der erfolgreiche Schauspieler Martin führen eine heftige Liebesbeziehung. Sie lieben ihr Kind Chaja über alles, doch der Schatten der Zeit stürzt sie in ein Chaos aus dem sie scheinbar kein Entrinnen finden. Reicht ihre Liebe um ihr Kind zu beschützen?
    London 1938, Arman und Amarna sind glücklich verheiratet und haben sich in London ein Leben aufgebaut. Auch ihr Leben wird überschattet von Angst und Krieg. Arman ist Armenier und hat seine Familie am Genozid seines Volkes verloren, umso mehr kann er nun nicht tatenlos zuschauen wie wieder ein Volk ausgelöscht wird. Amarna will ihren Geliebten mit allen Mitteln vor dem Krieg beschützen. Nach und nach scheinen sie sich jedoch immer weiter voneinander zu entfernen.


    Nicht nur die Großstädte London und Berlin, auch Paris, Dogubeyazit (Türkei) und der armenische Berg Ararat spielen eine wichtige Rolle.


    Der Roman „Und sie werden nicht vergessen sein“ ist die Fortsetzung zu „Die Stadt der schweigenden Berge“. Das Buch ist ohne Probleme eigenständig lesbar. Doch wenn jemand wie ich lieber Bücherreihen in der richtigen Reihenfolge liest, dem empfehle ich unbedingt vorher den 1. Teil zu lesen.


    Das Buch erzählt über tiefgehende Liebesbeziehungen, nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Vater und Sohn, Schwester und Bruder (und dies nicht nur erblicher Natur), Nachbarn und Nachbarinnen und über die Liebe zum Leben. Rührende Szenen, die tief unter die Haut gehen, sind dicht gesät.


    Die Charaktere sind unbeschreiblich lebendig, sie polarisieren, im Schlechten wie im Guten. Trotz der schrecklichen Zeit in der dieses Buch spielt, gibt es unglaublich komische und witzige Stellen. Amarnas Nachbarin Doris und die Kneipenbesitzerin Wilma aus Berlin haben es mir besonders angetan. Sie helfen mit ihren witzigen Aussagen und ihrer Persönlichkeit, damit uns das Schreckliche beim Lesen nicht erdrückt. Die Mischung aus Tragik und Komik haben mir sehr gefallen.


    Der Krieg wird nicht beschönigt, sondern trifft die Protagonisten und den Leser mit voller Wucht. Man lernt mit den Protagonisten wie wichtig es ist, in Krisenzeiten seine Lieben um sich zu scharen und die Hoffnung nicht zu verlieren. Das Allerwichtigste, die vorherrschende Botschaft dieses Buches ist es jedoch nicht wegzuschauen und nicht zu vergessen!


    Ein Zitat aus dem Buch (Position 5310) das ich sehr ergreifend und aussagekräftig finde: „Für unsere Länder sind wir Feinde, die es hinauszujagen gilt. Und im Ausland sind wir Feinde, weil wir aus diesen Ländern stammen. Sollen wir auf den Mond? Ins Meer? Hat sich irgendwer überlegt was mit uns geschehen soll?“


    Sehr viele Stellen, wie diese, assoziiere ich mit brandaktuellen Themen von heute. Der heutige Krieg, der massenhaft Flüchtlinge nach Europa treibt, macht es wichtiger denn je, nicht die Augen zu verschließen und zu helfen wo Hilfe gebraucht wird.


    Liebe Charlie, ich danke dir von ganzem Herzen dass du dein Herzensprojekt „Ararat“ mit uns Lesern teilst.

    Zitat

    Original von Charlie
    Paul und Wilma hätten ein Abschlusskapitel haben sollen, in dem sie sich miteinander - und mit Hund - das Leben nehmen. Ich habe mich entschlossen, das herauszunehmen, weil ich fand, es ist erzählte Vernichtung von Leben genug. Dass es nicht anders kommen kann (Wilma steht bei der Gestapo auf der Liste, und Paul hat einen Einberufungsbefehl), ist klar, aber ich fand, wenn ich es nicht auserzaehle, steht es jedem Leser (einschliesslich mir) frei, sich fuer die drei ein anderes Ende zu denken.


    Ah, jetzt ist mir gerade eingefallen, dass ich hierzu unbedingt noch meinen Kommentar abgeben wollte.
    Ich bin echt froh, dass du dieses Kapitel herausgenommen hast. Das wäre wirklich zuviel gewesen.


    Ja, Amarnas Vater redet sich mit seinen Schuldgefühlen heraus aber das erklärt überhaupt nicht warum er sich so grauenhaft verhält. Hätte ich Schuldgefühle gegenüber jemandem, würde ich mich umso freundlicher und zuvorkommender verhalten.


    Naja, Eva hätte es eben nicht gleich sagen können, weil sie es selbst nicht wusste oder einfach nicht wahrhaben wollte. Ja, ich glaube auch, dass Eva's leibliche Tochter anders reagiert hätte, sie hatte ja doch eine anfängliche schöne Kindheit mit ihrer Mutter.


    Ich glaube, ich weiß was du meinst, aber Stockholm Syndrom würde ich es auch ihm weit hergeholten Sinn nicht nennen. Sicher nach ihrer Geiselnahme war Arman der erste Mann, der Eva besonders freundlich und umsorgt behandelt hat. Aber in erster Linie fühlt sie sich zu ihm hingezogen, weil er sie voll und ganz verstanden hat und sie ihm alles erzählen konnte. Ihr Neid spielte auch eine große Rolle.
    Ja es stimmt, Eva will Arman ohne Rücksicht auf Gefühle anderer. Sie will, sie will, sie will,... Wally brachte es auf den Punkt: "Zum Kuckuck was glauben Sie eigentlich, was das hier ist? Ein Baukasten, aus dem Sie sich nehmen können, was Ihnen sonst noch gefällt?"
    Doch für mich macht Eva zumindest am Schluss einen Schritt in die richtige Richtung.


    "Kaukasischen Kreidekreis" musste ich jetzt erstmal googeln. Brecht ist mir natürlich ein Begriff, aber dieses Drama kannte ich nicht. Den Vergleich finde ich sehr gut, Amarna ist durch Liebe und Aufopferung eindeutig die wahre Mutter.


    Edit: Ich stolpere auch immer über den Namen Amarna und tippe oft Armana ;-)

    Ich muss zugeben dass ich zum Ende hin nun doch klitzekleine Zweifel hatte ob Arman und Amarna das wieder hinbiegen können. Aber wenn nicht eine Liebe wie zwischen den Beiden solch eine Krise überstehen kann, wessen dann...
    Für mich war klar dass Arman und Eva nie und nimmer einer gemeinsame Zukunft haben könnten. Außer ihren tragischen Erlebnissen haben sie einfach nichts gemeinsam. Eva passt überhaupt nicht zu Arman, als sie so abfällig über Arman's schäbigen grünen Pullover dachte, dachte ich mir: "Du kennst ihn doch garnicht, wie kannst du glauben mit ihm ein gemeinsames Leben führen zu können?" Doch eigentlich weiß ich warum sie das konnte, sie will einen Teil ihres alten Lebens zurück. Arman versteht sie und hat sie wieder in einen Menschen "verwandelt".


    Hier hat auch Amarna einfach die Augen verschlossen und sich eingebildet Arman hätte sich in Eva verliebt. Ich hätte sie auch manchmal schütteln können, lieben sich beide so sehr, aber schaffen es nicht, es einander wissen zu lassen. Aber so ist es halt im echten Leben auch...
    Amarna wäre wohl mit Wally auch nicht glücklich geworden. Ich mag Wally und nehme ihm nicht übel dass er sich in Amarna verliebt hat.


    Endlich hat Arman einmal seine Stimme gehoben und ist aus sich herausgegangen. Finde es schön dass er aber trotzdem noch er selbst bleibt und sich im Nachhinein verpflichtet fühlt sich bei Amarna zu entschuldigen. Er bleibt sich selbst absolut treu

    Zitat

    "Schlag doch bitte endlich zurück" - "Das könnt ihr selbst tun, ich lasse mich von keinem von euch dazu zwingen. Ich tue nur, was ich will."


    Ich würde mir gerne eine Scheibe von ihm abschneiden. Ich neige eher dazu wie Amarna wütend und laut zu werden, obwohl man damit echt nichts erreicht.


    Ich hatte bis zum Schluss nicht geahnt dass Chaja eben nicht Eva's Chaja ist. Nachdem Eva den Brief gelesen hatte, wusste ich natürlich dass irgendwas im Busch ist. Meine Gedanken kreisten, ist Eva nicht Chaja's Mutter, Martin nicht ihr Vater,... habe alles wieder verworfen, hätte keinen Sinn ergeben. Habe auch überlesen, dass Eva blonde Haare hat, dachte sie ist schwarzhaarig. Charlie, ich finde du hast dies alles sehr gut versteckt, so dass man erst im Nachhinein alle Puzzles zusammenfügen konnte. Paul's komisches Verhalten als er das Kind zum Bahnhof brachte, Chaja die sich partout nicht an Eva erinnern will, ihre fehlende künstlerische Begabung, die unbeantworteten Briefe von Paul und Wilma, und und und...


    Ich hatte immer gehofft dass Eva zur Vernunft kommt und sie sieht dass Chaja bei Arman und Amarna am glücklichsten ist. Doch hätte sie auch die Kraft gehabt, so zu entscheiden, wenn es sich um ihre leibliche Tochter gehandelt hätte, wahrscheinlich nicht, doch dann wäre sowieso alles anders gekommen.
    Ich muss sagen ich hatte immer wenig Verständnis für Eva's Verhalten, aber ich habe nun sehr viel Mitlied mit ihr. Ihr einziger Anker, ihre Tochter Chaja, gibt es nicht mehr, umso stärker bewundere ich ihre Kraft, die sie nun am Schluss aufbringt um "Ja" zum Leben zu sagen.


    Amarnas Vater hielt ich für einen netten Menschen, doch warum benimmt er sich so vollkommen daneben wenn es um Arman geht. Das habe ich bis zum Schluss nicht verstanden. Wie kann er über Arman sagen, dass er nicht gedacht hat, dass er weinen kann??


    Eine letze Frage. Wer sind Hugh und Freddy? Ich konnte sie einfach nicht zuordnen.
    Edit: Habe es herausgefunden. Es sind die Söhne von Kathys Schwester Susan. ;-)

    Ich finde es schön dass Doris auf Fb weiterlebt. Erst jetzt nach dem Lesen kann ich über ihre Postings lachen, zuvor konnte ich nicht soviel mit ihr anfangen.
    Sehr rührend dass Arman weiterhin Rehan's grünen Pullover trägt, um ihr Nahe zu sein.


    Die Szene als Bülent stirbt sehe ich auch als ganz besondere Liebesszene. Tragisch und doch wunderschön. Ich bin froh dass zumindest Bülent in Frieden sterben konnte und nicht wie Doris und Rehan durch eine Bombe aus dem Leben gerissen wurde.


    Zitat

    Es ist sehr schön fuer mich, wenn jemand danach fragt. Deshalb hab ich Missak Manouchians Namen vorn in mein Buch geschrieben, damit er ein bisschen mehr Platz hat als die paar Erwähnungen.


    Gut dass das hier nochmal erwähnt wurde, ich dachte Missak uns Melinee sind fiktive Charaktere oder zumindest nachempfundene Charaktere. Werde mich nun noch genauer über Resistance-Kämpfer informieren.


    Ich finde das ist dir sehr gut gelungen. Ich bin in Gedanken auch voller Panik rausgelaufen und habe mich so gefühlt wie du es beschrieben hast.
    Habe nun schon weitergelesen und musste das Geschehene erst einmal sacken lassen.
    Jetzt kann ich mich anderen Themen in diesem Abschnitt widmen.


    Zitat

    Original von Charlie


    Ich wollte, dass der Leser schliesst, sie sieht Chaja gar nicht in persona, weil die ja mit dem Hund hinter die Bäume läuft. Ansonsten hätte ich mich allerdings auch gefragt: Die sieht da ihr verlorenes Kind und rennt nicht hin? Sowas macht doch keiner.


    Das haette ich wohl deutlicher machen müssen an der Stelle. Da war die Angst, zu viel zu verraten, kontraproduktiv.


    Ich dachte zuerst Eva hat Chaja vielleicht auch gesehen. Dass sie erkannt hat wie glücklich ihre Tochter ist und sie selbst in ihrem jetzigen Zustand nicht bereit ist ihr entgegenzulaufen. Aber gut Eva hat leider noch überhaupt kein Einsehen gezeigt. Aber irgendwann muss sie doch erkennen und sich selbst eingestehen dass Arman und Amarna Chaja nicht "gestohlen" haben und Wilma und Paul nur das Beste für Chaja wollten? Denk sie denn überhaupt nicht daran was mit Chaja passiert wäre wenn sie in die Hände der Nazis gelangt wäre?
    Ich verstehe dass sie ihre Tochter um jeden Preis wiedersehen will und dass sie ihr einziger Anker im Leben ist. Doch wie soll das alles ausgehen, jetzt wo Chaja sich in London eingelebt hat und sie Amarna und Arman als ihre Eltern ansieht?


    Folgende Abschnitte habe ich mir markiert, da ich damit so vieles mit Heute assoziiere:


    Das alles kommt einen doch unglaublich bekannt vor? Die Quoten für Flüchtlinge werden nicht erhöht, aber hat sich irgendjemand überlegt wo die Flüchtlinge sonst hin sollen? Menschen aus Kriegsgebieten wie Syrien wissen nicht wohin, keine Perspektive zu Hause, keine im Ausland… Wo sollen sie hin, ins Meer? Im Ausland werden sie von vielen als Feinde (Frauenschänder, Terroristen) angesehen, weil sie aus diesen Ländern stammen.


    Unglaublich dass es so viele Menschen gibt, die nicht verstehen, dass man Flüchtlinge und Terrorristen nicht unter einen Hut stecken darf. Können diese Leute nicht die Augen öffnen und verstehen, dass diese Menschen genau vor diesem Krieg flüchten?
    Aber es gibt Hoffnung. Es gibt Menschen, die nicht wegschauen!



    Zitat

    "Sie ist keine Bekannte. Sie heißt Wilma. Sie ist meine Frau."


    Ich fand diese Stelle auch sehr herzerwärmend, hatte aber gehofft sie würden gemeinsam nach London flüchten, mit Hugo natürlich ;-). Nun müssen wir weiterhin bangen und hoffen, dass ihnen nichts zustößt. Schön dass zumindest Amarna ihren Vater wieder ein Stückchen näher kommen konnte. Arman hat echt ein unglaublich großes Herz.


    Zitat

    „Ich will das Lied jetzt auch hören“, sagte Amarna und verfluchte ihre Neugier.


    Ich die meinige auch, aber gott sei Dank durften wir später auch in den Genuss des Liedes kommen. Sonst hätte ich Charlie jetzt danach fragen müssen.


    Zitat

    „Ihr Bild hing auf Bahnhöfen und an Plakatwänden, und die BBC ließ es auf Lugblätter drucken, die die Air Force über Deutschland und den besetzten Ländern abwarf.“


    Wurden diese Flugblätter damals wirklich abgeworfen, ich nehme mal an oder?


    Arman als Vorbild hat gewirkt. Finde es sehr schön, dass Seb sich so gut weiterentwickelt hat und sogar Karikaturen für die Flugblätter zeichnet. Um es in Doris Worten zu sagen: „Der ist aufgeblüht wie eine Frühlingsprimel." Auch göttlich komisch, als Doris Amarna erklärt dass sie sich eh nicht für Musik interessiert, sondern nur einmal im Radio sein wollte und das Konzert live übertragen wird.


    Der Brauch des armenischen Volkes, Vätern am Morgen die Hände zu küssen, finde ich sehr schön. Diese Gesten die Arman und Bülent immer austauschen sind so rührend.

    Ich neige ja dazu gerne etwas zu überlesen, wenn es allzu spannend wird. Deshalb habe ich gestern nochmal die letzte Seite überflogen. Bin mir nun ziemlich sicher, zu wissen was passiert ist. Vor allem Bülent's letzte Worte lassen eigentlich kaum Zweifel.
    So traurig es weitergehen wird, fand ich die Szene sehr stimmig. Ich konnte Arman das armenische Lied richtiggehend singen hören, obwohl er ja genau das nie tut...