Wenn ich ganz ehrlich bin, ist mir die Meinung einer Mrs. Gibson so etwas von gleichgültig...
Eine sehr gesunde Einstellung!
Wenn ich ganz ehrlich bin, ist mir die Meinung einer Mrs. Gibson so etwas von gleichgültig...
Eine sehr gesunde Einstellung!
Geldautomat - Matador
Bist Du in Karnevalslaune, Sasaornifee?
nur der passende Leser muss (noch) gefunden werden.
Ganz Narr spricht sie gelassen eine Wahrheit aus ...
Eurofighter - Termitenhügel
Stellung(s)KOMMISSION
Autobahnaussichtverhinderung kontra Wohngebietqualität - Politik
Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass der "Heiratspragmatismus" bis heute bei dem ein oder anderen überlebt hat.
Es sei zugegeben, daß mit Molly einer der wenigen Fälle vorliegt, da mir eine Figur wirklich zu edel, gut und hilfreich ist. Das ist fast schon unglaubwürdig.
Gerade habe ich ein Déjà-vu! Ähnliches habe ich hier über
Margaret Thornton – ich meine natürlich – Miss Hale gelesen.
Molly ist zu perfekt?
Da würde Dir Mrs. Gibson aber massiv widersprechen,
SiCollier.
Molly ist vorlaut, weiß die Bemühungen ihrer
"Mutter" hinsichtlich wunderschöner neuer Möbel und die
gleiche Behandlung, die Mrs. Gibson ihr wie ihrem eigenen Fleisch und Blut
zuteil werden lässt, überhaupt nicht zu schätzen."
Nein, im Ernst.
Molly empfinde ich immer noch als sehr kindlich.
Sie ist in Osborne verliebt und zieht ihn (anfangs) Roger vor, obwohl sie ihm zu der Zeit
noch nie begegnet ist, weil sie sich in seine Gedichte verliebt hat. Schlimmer,
sie ist sogar gegen Roger voreingenommen! Erst als sich jener ihren Kummer hinsichtlich
der Heirat ihres Vaters anhört und ihr rät, wie sie sich mit der Situation
arrangieren soll, nimmt sie Roger richtig wahr. Osborne verliert in ihren Augen, weil sie unfreiwillig von dessen Ehefrau erfährt. Gut, sie weiß ein Geheimnis zu
wahren, aber würde es Dir gefallen, SiCollier, wenn sie Osbornes Geheimnis
preisgeben würde? Molly vermittelt mir das Gefühl, mit diesem Wissen nicht
umgehen zu können. Es gehört jenseits ihrer Vorstellungen. Je weniger sie
darüber nachdenkt, desto weniger ist es wahr. Außerdem meine ich eine
Verstimmung ihrerseits festgestellt zu haben, weil sich Roger mehr um Cynthia
bemüht, als gut für ihn ist. Sprich: Sie zeigt deutliche Anzeichen von Eifersucht.
Also eine normale menschliche Regung. Sie liest viel und hat ein ungewöhnliches
Interesse an den Naturwissenschaften. Wenn man sich allerdings vor Augen führt,
wie sie aufwuchs - ihr Vater wird bei den Mahlzeiten mit seinen Schülern wohl
kaum andere Themen als seine Patienten gehabt haben – ist dies kaum
verwunderlich.
Noch einmal aus der Sicht von Mrs. Gibson: Molly setzt sich
selbst viel zu wenig mit ihrem Putz und ihrer Wirkung auf Gentlemen
auseinander. Man denke nur, da "hüpft" sie mit einem der kapitalsten
Gentleman der Nachbarschaft durch den Saal und weiß dessen offensichtliches
Wohlwollen ihr gegenüber nicht nachhaltig für sich zu nutzen!!!
Und auch, wenn Brigitte möglicherweise heftig widersprechen wird, haben mich Margaret Hale und John Thornton entfernt an Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy erinnert. Wodurch (nicht durch die Erinnerung daran, sondern das Verhältnis der Paare zueinander) eine gewisse Würze kam und Spannung entstand, die für mich hier völlig fehlt.
Wieso sollte ich widersprechen? Und dann auch noch heftig!
Bitte, ich möchte das ein für alle Mal klären:
Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy sind unbestritten ein
sehr sehr sehr bedeutendes Paar der Weltliteratur, aber es wäre doch traurig,
wenn ich jedes andere mit ihnen vergleichen würde. Auf die Idee komme ich gar
nicht.
Anders ausgedrückt, wenn Dich Margaret Hale und John Thornton entfernt an Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy erinnern, so ist das Dein gutes Recht. Und wenn ich darüber nachdenke, stimme ich Dir sogar zu.
Hengstfohlen - Lenkvorrichtung
Löwe - Sternzeichen
WeiserZAUN
Der (Heirats-)Pragmatismus entsprach, denke ich, dem Zeitgeist.
Denke nur an Charlotte Lucas, Salonlöwin.
Ein bißchen beruhigen konnte ich mich in dem Abschnitt, aber Mrs. Gibson schafft es immer wieder, mich ziemlich gegen sich aufzubringen. Es ist lange her, daß mich eine Figur demaßen aufgeregt und geärgert hat wie hier Mrs. Gibson.
Mrs. Gibson ist der Grund, warum ich die Verfilmung so selten gesehen habe. Ich merke, wie wenig ich mich an die Handlung erinnere. Im Buch empfinde ich Cynthia als wohltuenden Gegenpart. Sie weiß ihre Mutter in Schach zu halten. Dadurch kann ich die Bosheit von Mrs. Gibsons besser verkraften.
Ich fände es ehrlich gesagt zu viel, wenn noch mehr Namen auftauchten, die aber (zunächst?) gar keine Rolle spielen. Ich finde es so schon anstrengend genung. Abgesehen davon, erwarte ich gar nicht, dass man alle Namen erwähnt.
Gut, ich gebe zu, realistisch betrachtet redet oder denkt man ja hin und wieder über bzw. an Menschen, die aber keine aktive Handlung haben. Im realen Leben.
Also würde ich mir die Frage stellen: Ist es üblich, dass in einer Geschichte Namen auftauchen, die nicht wirklich zum Verlauf der Geschichte beitragen?
Tolstoi wollte ja - so habe ich es zumindest aufgefasst - aus dem wahren Leben erzählen. Viele wahre Persönlichkeiten aus seinem nahen Umkreis sind Vorlagen für seine Figuren. Aber sollten die Figuren auch zu 100% realistisch wie im wahren Leben dargestellt werden. Bzw. soll der Erzähler etwas erwähnen, dass eher nur die Neugierde befriedigt?
Die hohe Kindersterblichkeit in jenen Tagen ist realistisch. Anscheinend auch, dass darüber kaum gesprochen wurde, da meist alle Familien betroffen waren. (Zeigt sich gerade auch bei Frauen und Töchtern. Der frühe Tod von Mrs. Hamleys Tochter findet nur eine kurze Erwähnung.)
Ich denke, Charaktere in Romanen oder Filmen sind immer (etwas) überzeichnet. Genauso wie eine gute Soße etwas kräftiger gewürzt wird, damit sie nicht fade schmeckt.
Ich bezweifle, dass es überhaupt möglich ist, eine Persönlichkeit völlig realistisch wiederzugeben. Ja, selbst eine Autobiographie ist nichts anderes als eine Selbsteinschätzung, die per se nicht objektiv sein kann.
Ich komme grad echt nicht vorwärts, hier in der Reha läuft soviel an Therapien und Programm - ich falle Abends meist todmüde ins Bett...
Alles andere hätte mich auch gewundert.
LokalZEITUNG
Eiterbeule - Ulenspiegel
Stinkwut - Alphamännchen außer Rand und Band
Mir bereitet der Roman nach wie vor ein sehr großes Vergnügen, Tante Li. Ich lese laut und genieße jedes Wort. Dafür hat man leider nicht immer Zeit.