Beiträge von Holle

    Abenteuer
    Gute Idee. An der Umsetzung (Wortwahl, Orthografie, Versrhythmus etc.) könnte noch gearbeitet werden. In abgewandelter und korrigierter Form könnte ich mir ein Mitmachtheater oder Schattenspiel für Kinder vorstellen.


    Wer einmal lügt
    Gute Idee. Das Thema Selbstwahrnehmung/Fremdwahrnehmung eines genervten Ekel-Narzisten passt aus meiner Perspektive nicht ganz zur Wettbewerbsaufgabe. Es wäre förderlich, den Umgang mit den Erzählzeiten zu verbessern. Folgender Satz ist für mich sehr zutreffend, nicht nur für diese Art von Parks, sondern in verallgemeinerter Form für Massenbelustigung jedweder Art:

    Zitat

    Endlose Schlangen, statt Savanne matschige Nicht-Landschaft, in der genervte Mitarbeiter genervte Urlauber auf genervte Wildtiere loslassen.


    Alltag
    Bestandaufnahme des Alltags einer Alleinerziehenden mit stressigem Job, die an sich selbst zweifelt, aber liebevolle Bestätigung durch ihr Kind erfährt. Gute Form. Gute Annäherung an die Wettbewerbsaufgabe. Ich würde der Frau gerne mindestens das Doppelte ihres Gehaltes geben, weil sie zwei essentielle Basisarbeiten für unsere Gesellschaft leistet, die kaum honoriert werden.


    Das Vorstellungsgespräch
    Kleine, fast schon philosophisch zu nennende Abhandlung über das Resümee eines Lebens und die Konsequenzen, die daraus erwachsen könnten. Mir gefällt besonders der Abschluss in Form des letzten Wunsches der Protagonistin. Gute Form. Gute Bearbeitung des Themas. Ich habe mich unterhalten und zum Nachdenken angeregt gefühlt.


    Streichquartett
    Unvollendete Burlesque über die missglückte Aufführung eines Haydn-Streichquartetts. (Dieses Quartett hab ich im www gesucht, um es beim Lesen anhören zu können, aber leider nicht gefunden. Ich hätte mir einen Link gewünscht, weiß aber nicht, ob sich dieses auf die Anzahl der zugelassenen Worte ausgewirkt hätte.) Gute Form, Thema gut erfasst. Mein Verstand hatte sehr mit der „heruntergefallenen“ Note zu kämpfen. Ich bin kein Fan dieses Genres im engeren Sinne.


    Stellungssuche
    Gut geschriebenes Gedicht mit humoristischen Anflügen. Leider trifft auch diese Arbeit nicht meinen (unmaßgeblichen) Geschmack, weil aus meiner Perspektive die gekonnt-ironische Wortwahl untergründig diskriminierend erscheint.


    Ein perfektes Team
    Ein Übervater-Mediator-Bürgermeister verliert seine Impulskontrolle, fährt aus der Haut und steuert so erschreckte politische Widersacher erfolgreich aus dem Klugscheiß-Schau-Gezerre zur Durchsetzung eigener, scheinbar unterschiedlicher Ziele in die konstruktive Kooperation. Kluger Plot. Leider leichte Tempus-Ungereimtheiten. Der erreichte Kompromiss lässt sich sehen. Der Zweck heiligt zwar nicht die Mittel (hier: der Kommunikation), aber ich würde mir im Leben mehr Menschen ähnlicher Art wünschen, die sich selbst im Dienst einer Sache im Hintergrund halten und andere dazu bringen, konstruktiv zusammen zu arbeiten.


    Brennendes Herz
    Bei dieser Geschichte habe ich trotz mehrmaligen Lesens Verständnisschwierigkeiten bezüglich der Handlung. Eine Frau lässt uns in der Weihnachtszeit an ihren Gedanken teilhaben. Dann findet ein Perspektivwechsel statt und sie spricht – vermutlich auch in Gedanken - mit ihrem Mann, der sie aufgrund einer Affäre verlassen hat. Sie erzählt von ihren Vorausahnungen, ihrer gescheiterten Beziehung, von ihrer Verlustangst und ihren kindlich wirkenden Bemühungen, durch Schweigen so zu tun, als würde nichts geschehen und sei nichts geschehen, von ihrem Versuch der Verdrängung ihres inneren Schmerzes mit Hilfe von Alkohol und dem daraus erfolgenden Kontrollverlust und der zeitlichen Orientierungslosigkeit. Es ist klar, dass sie den Realitätsbezug im hohen Maße verloren hat. Anscheinend ereignet sich in Folge ein schwerer Brand.
    In den beiden Schlusssätzen kommt eine andere Realität zum Tragen: es ist nun plötzlich von einem aneinander gekuschelten Ehepaar die Rede, das in diesem Brand den Tod findet. Aber wie kommt der Ehemann in das Wohnzimmer? Hat die Frau sich die Trennung nur eingebildet und ist in einer Psychose gefangen? Ist der Ehemann bei ihr geblieben oder ist er wiedergekehrt, um sie nicht im Stich zu lassen? Und warum hat er dann nicht die Gefahr durch die brennende Kerze im trockenen Gesteck abgewendet? Keine Ahnung. Die Logik will sich mir nicht erschließen.
    Die gute Idee der Geschichte – das unglaublich schmerzhafte seelische Durcheinander nach dem Verlust des geliebten Lebenspartners - kann ich, trotz manchmal unpräziser Beschreibung und leichter orthografischer Mängel – nachvollziehen. Auch den Wechsel des Ansprechpartners vom Leser zum Ehemann lasse ich noch gelten. Aber die beiden letzten Sätze lassen die Geschichte für mich leider ins Absurde kippen.

    arter: das Nudelholz bleibt hier, außer Haue gibts bei mir auch noch Pizza und Apfelkuchen mit Streuseln und Ähnliches, für sowas ist das Teil unverzichtbar. Die Peitsche geb ich an Fay weiter, ich glaub, sie war immer mal wieder Expertin für dieses Instrument.


    @alle Schreibsnoozles: Über die Regelung, den Kommentarthread von Zwischentönen und Dissonanzen freizuhalten war ich irjenzwie nicht informiert... und perplex war ich auch, mit meinem Pott Kaffee und voll Erwartung auf arters erfrischend-kommentierenden Kommentarbeitrag vorm Compi und.... nix mehr da. Muss ich mein Geblubber jetzt entfernen???

    arter: Jetzt wollte ich mir zu nem großen Pott Kaffee deine Beurteilungen, die mich gestern so herrlich zum Lachen gebracht haben, nochmal in Ruhe ansehen, und da sind sie einfach so verpufft!!! Ich traue meinen Augen nicht, kann es echt nicht glauben und schließe mich Voltaire an! Deine Gedanken haben aus meiner Sicht dem Kommentierthread eine umfassendere Dimension der Sichtweisen beschert und jetzt wurden sie mir einfach so entzogen... menno!!! Schade, dass du soweit weg wohnst, ich würde mir glatt mein Nudelholz aus der Küche holen :schlaeger oder ne Peitsche :peitsch oder so. Naja, das kann die Fay sicher hundertmal besser :grin Hätte ich den Beitrag nur kopiert und gespeichert :bonk !!!
    Ich stürz mich mal in meinen Kaffee
    Schreib das doch bitte nochmal, allerliebster arter :kiss
    [SIZE=7]edit: zweimal naja ist einmal zu viel ;-)[/SIZE]

    Heute frisch angekommen, aber teurer als die kommenden Juli-Releases hier in Europa:


    Half Moon Run - Dark Eyes


    Junge kanadische Indie-Band, drei (bei Live-Auftritten vier) Musiker zwischen 20 und 24 Jahre alt, hervorragend ausgebildet (spielen u.a. während ihrer Live Auftritte unterschiedliche Instrumente zum Teil parallel während eines Stückes, Trommel und Keyboard z.B.), sind gut aufeinander eingestimmt, hören beim Spielen aufeinander und agieren als Einheit, Wiedererkennungwert durch die Leadstimme, die Trommel-Arrangements und die Backingvocals, die Arrangements und die intensiven Texte. Ich mag sie. Sehr. Am 10. August, 12 Uhr, kommen sie zum Haldern Pop Festival ;-) http://www.haldern-pop.de/de/f…/line-up-2013/HalfMoonRun

    Zwei Schwarzstorch-Junge sind geschlüpft. Das sieht soo cool aus: die schwarze Mom und die kleinen weißen Küken. Gerade werden die drei restlichen Eier gewendet.

    Ich war früher auf dem Soulburner Board für Metal-Fans, auf das mich eine meiner Töchter gelotst hatte. Lauter nette Metaller. Aber diese True-und-Untrue - Diskussionen waren echt nervig. Dasselbe gibts aber auch auf den Blues-Rock-Boards und überall, wo sich Leute treffen, die vielleicht im Keller spielen, aber sonst eher zu schüchtern sind. Ich hab den Verdacht, dass der Zugang zur Musik und zur Kunst ansich aufgeteilt ist in Kreative, die Zugang zum Unbewussten haben bzw. Musik schöpfen können und in Pharisäer und Schriftgelehrte, die kategorisieren und ganz genau wissen, wohin alles zu gehören hat. Das ist aber, wie gesagt, nur ne Vermutung.


    Moloko: Du hast mir grad "Heart of the Unicorn" von Gamma Ray ins Gedächtnis gerufen.... Dankeschön

    rienchen: mir kam bei der Lektüre Folgendes spontan in den Sinn: wenn man dein Drabble zu Rosha´s in Beziehung setzt, müsste deren Protagonistin sich schnellstmöglich doch noch zur Tat entscheiden.... :schlaeger


    Ich hab überlegt, ob vielleicht beim Schreiben deiner Arbeit eine unbewusste Verbindung beider Inhalte zum Tragen kam.


    Deine Arbeit regt bei mir Assoziationsketten an, ähnlich wie bei Koans oder Rätseln.

    Storls Literatur hab ich mir auch mal in Auszügen angesehen, im Anschluss an eine Doku, die über ihn im Fernsehen zu sehen war. Nachdem er seine beachtliche Karriere als Ethnobotaniker in Amerika an den Nagel gehängt hatte, zog er mit seiner Familie zurück nach Deutschland auf einen abgelegenen Bauernhof in den Allgäu und lebte dort ohne die Vergünstigungen unserer modernen Gesellschaft als Selbstversorger.


    Er ist auf seine Art ein charismatischer Selbstdarsteller und versucht, altes Wissen über Pflanzen wiederzuerlangen und weiterzugeben. Da ich mich für heimische Heilpflanzen interessiere, habe ich mir mal ein Buch über die Neun-Kräuter-Suppe gekauft, die es in verschiedenen Variationen überall in den Regionen unseres Landes als eines der ersten frischen Gerichte nach dem Winter zu essen gab und gibt.


    Darüber hinaus verstehe ich Storl als Guru. Er weiß sehr viel über Schamanismus, über indigene Gesellschaften weltweit sowie deren traditionelle Medizinpflanzen und Heilpraktiken und gibt dieses Wissen in Seminaren an seine umfangreiche Schülergemeinde weiter. Mir gefiel seine Art, den Respekt vor allem, was wächst und grünt, zu betonen. Eine kleine Prise dieser Haltung schadet sicherlich niemandem, insbesondere nicht den Managern und Wissenschaftlern (beispielsweise von Monsanto), die so tun, als hätten sie die Natur erfunden und fleißig Patente auf Pflanzen und Lebewesen anmelden, unbehindert durch Recht.


    Sehr spannend fand ich zum Thema Selbstversorgung einen Überblick über das Leben auf einem nordfriesischen Bauernhof, den ich in einem Buch für höhere Mädchenschulen fand. Das Schulbuch wurde zu Anfang des letzten Jahrhunderts veröffentlicht und die beschriebene Art der Selbstversorgung ging nochmal 100-150Jahre in die Vergangenheit. Die Bäuerin musste über Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Eier und Milchprodukte, Brotbacken, Bierbrauerei etc. bescheid wissen, aber auch Kleinviehhaltung, Spinnen, Weben, Nähen und viele andere Tätigkeiten fielen in ihren Aufgabenbereich. Zugekauft wurden (eher selten)Dinge für den häuslichen Gebrauch wie Geschirr und Schüsseln sowie Handwerkszeug, das man nicht selbst herstellen konnte. Sicherlich war dies kein einfaches Leben, aber das emotionale und soziale Miteinander kam nicht zu kurz in Form der Mahlzeiten und Feiern im Jahreskreis.


    Selbstversorgung und friedlicheres Leben: Ich hab mir mal vor langer Zeit das Buch des Sozialwissenschaftlers John Seymour gekauft, das den Titel "Grünes Land, friedliches Leben" trägt. Seine Denkansätze haben mir gut gefallen, denn er romantisiert nicht die Vergangenheit, sondern versucht, Modernes mit Altem in Einklang zu bringen und die Gesellschaft möglichst ohne ihre selbstzerstörerischen Auswüchse weiter zu bringen.
    edit fand nen doooofen Rechtschreibfehler