Beiträge von SFitzek

    kleiner Hinweis am Rande:


    Wer in den Frühlings- bzw. Sommermonaten in Berlin ist sollte an der im Buch angegebenen Stelle an der Stadtautobahn mal vorbeifahren. Da steht tatsächlich ein Mann, der ununterbrochen den fahrenden Wagen hinterherschaut. Jeden Tag, wenn es nicht regnet. Das war jedenfalls die letzten Jahre so und ich habe schon einige Zuschriften von Berlinern erhalten, die sich "bedankt" haben, dass sie jetzt endlich wissen, wie Albert wirklich heißt. Wobei dieser Name wiederum fiktiv ist. Ich habe mir aber fest vorgenommen, ihn mal zu fragen, wenn ich ihn wiedersehe.


    Das nur als kleine Anekdote. Soll nicht zur weiteren "Verwirrung" beitragen. Nehmt ihn trotz dieses Hinweises nicht "zu" wichtig.


    Im Übrigen halte ich mich in den ersten Abschnitten mit Kommentaren etwas zurück, was vielleicht eher verständlich wird, wenn man am Ende des Buches angelangt ist.


    Liebe Grüße


    Sebastian

    Hallo Teufelchen,


    ja, das nächste Buch ist wieder ein Psychothriller - wobei sich natürlich hier vortrefflich darüber streiten lässt, was eigentlich einen Psycho-Thriller von einem "normalen" Thriller unterscheidet. Psycho ist es bei AMOKSPIEL insofern, dass hier eine Kriminalpsychologin im Mittelpunkt steht, die eine Verhandlung der ganz besonderen Art zu führen hat.




    Der Klappentext wird sich wie folgt lesen:


    Dieser Tag soll ihr letzter sein. Die renommierte Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord sorgfältig vorbereitet. Zu schwer lastet der Tod ihrer ältesten Tochter auf ihrem Gewissen. Doch dann wird sie zu einem grauenhaften Geiseldrama in einem Radiosender gerufen. Ein Psychopath spielt ein makaberes Spiel: Bei laufender Sendung ruft er wahllos Menschen an. Melden die sich am Telefon mit einer bestimmten Parole wird eine Geisel freigelassen. Wenn nicht, wird eine erschossen. Der Mann droht, so lange weiterzuspielen, bis seine Verlobte zu ihm ins Studio kommt. Doch die ist seit mehreren Monaten tot. Ira beginnt mit der aussichtslosen Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören ...


    Und ja - die Kapitel sind oft kurz, insgesamt ist das Buch mit 416 Seiten aber etwas dicker als "Die Therapie".


    Alles Liebe


    Sebastian

    Liebe Geli,


    zur Sicherheit markier ich das nochmal:



    Antwort:
    Nein, das ist eher eine Metapher.
    Auf Parkum ist er ein freier und glücklicher Mensch. In der Klinik ist er in seinem Körper und seinem kranken Geist gefangen. Er wollte von Anfang an die Medikamente.

    Hi Paradise Lost,



    Liebe Grüße


    Sebastian

    Hallo Sonja,


    hat etwas gedauert, bis ich mit Wolkes Unterstützung begriffen habe, wie man hier Spoiler liest :-)



    Das Blut ist natürlich überspitzt, so wie Paradise Lost es richtig klarstellte. Für Viktor ist es ein "Sturzbach", der den wahnsinnigen Strudel auslöst, aus dem er nicht mehr herauskommt.


    Zur zweiten Frage: Auch hier liegt Paradise Lost richtig. Anna ist absichtlich widersprüchlich gezeichnet. Sie wirkt jung und alt zugleich. Fragil aber mit weiblichen Attributen. Viktor zerfällt genau genommen in diesem Buch in drei Persönlichkeiten. Sein zentrales ICH will nicht wahrhaben, was er aus Liebe seinem Kind angetan hat. Die WAHRHEIT in ihm = ANNA, hält ihm den Spiegel vor. Er sträubt sich nur hineinzusehen. Und bemüht deswegen einen Detektiven, dem er aber unzureichende Hinweise gibt. Der Detektiv symbolisiert die LÜGE, die er durch sein eigenes Verhalten eher konserviert als aufdeckt. Zuerst will er gar nicht ermitteln, dann besteht er nicht darauf, den vollen Namen von Anna zu erfahren. Zuletzt bricht er kurz vor der Wahrheit sogar wütend den Kontakt ab. Kai und Anna (als animus und anima) zerren also innerlich an Viktor und je mehr die Medikamente aus Viktors Körper geschwemmt werden, desto mehr kann Anna sich durchsetzen.


    So, das war jetzt weit ausgeholt. Kurz: Viktor erkennt sich selbst in Anna als gebrochenen, widersprüchlichen Menschen.

    Hallo Sonja, hallo Bewowulf,


    ja, das ist schon ein komisches Gefühl (wie bei einer Prüfung) wenn man quasi dabei zusehen kann, wie andere das Buch lesen und kommentieren. Allerdings habe ich jetzt nach 289 amazon Rezensionen (die zum Glück im Schnitt bei 4 von 5 Sternen liegen) mittlerweile ein etwas dickeres Fell bekommen.


    Die Frage bezüglich Herrn Danijel fand ich sehr lustig. Nein, ich glaube nicht, dass wir uns persönlich kennen. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung und was ich ihm hoch anrechne ist, dass er trotz seiner negativen Kritik das Ende nicht verraten hat (soweit ich mich erinnere). Merkwürdig finde ich nur, dass er seine Meinung tatsächlich in zahlreichen Foren geposted hat, nicht jedoch mir persönlich schrieb, obwohl ich doch dafür extra eine Email Adresse im Buch angegeben habe. Ich wäre nämlich gerne mit ihm in einen Gedankenaustausch getreten, den ich manchmal nicht so offen im Internet führen kann, weil das eben das Ende vorweg nehmen würde.
    Dass er im Autorenforum schreibt deutet darauf hin, dass wir Kollegen sind. Aber vielleicht ist er ja auch nur eine schizophrene Vision von mir und ich mach mich hier selber rund? Wär doch ein guter Plot :)


    Letztlich steht er sicher nicht alleine da, aber ich bin sehr froh über den überwiegenden Teil der anderen LeserInnen, die es bislang mochten und weiterempfehlen. Ich hoffe, dass sich das nach dieser Leserunde nicht ändern wird...:)
    Und selbst wenn - ich finde: jedes Buch, das beim Lesen eine andere Emotion als Gleichgültigkeit hervorruft, ist von Wert.


    Liebe Grüße


    Sebastian

    Hallo Eselohr,


    ich versetze mich in jede Person hinein. Bevor ich anfing zu schreiben, hielt ich das selbst für abgedroschenes Schriftsteller "Bla Bla", von wegen "Ich bin eins mit meinen Figuren, sie entwickeln ein Eigenleben."
    Jetzt musste ich erfahren, dass dem wirklich so ist. Beim Schreiben habe ich zumindest ein Bild vor Augen, dass ich dann mit Worten skizziere. Bei "Die Therapie" waren die Bilder am Ende für mich so deutlich, dass ich manchmal bewusst etwas anderes geschrieben habe, um mich aus dieser Erlebniswelt wieder herauszureißen - eben um auch mal wieder auf fröhlichere Gedanken zu kommen. Das Erleben der Figuren bezieht sich übrigens nicht nur auf die Hauptfigur sondern auf alle.


    Liebe Grüße


    Sebastian

    Ja, Flight Plan fängt ähnlich an...der Unterschied ist nur, dass darauf die gesamte Geschichte von Flight Plan zentral aufbaut, während es bei mir "nur" der Prolog ist. Als ich zum ersten Mal von Flight Plan hörte, bekam ich einen großen Schreck. Mein Buch war damals, Anfang 2004!, schon bei Knaur angenommen worden. Ich stöberte in amerikanischen Internet-Foren herum, um zu wissen, wie Flight Plan endet und war später sehr erleichtert, dass es sowohl vom Inhalt wie vom Genre (mehr Action als Psycho) doch sehr unterschiedlich war. Flight Plan erinnert mich übrigens wiederum an "16.50 ab Paddington" von Agatha Christie und ist dennoch völlig unterschiedlich.


    Nun zur eigentlichen Frage: Ich kenne das Forum seitdem Wolke mich im Juli, kurz nach Erscheinen der "Therapie", kontakierte. Dass das Buch ein so unerwarteter Erfolg wurde habe ich zu einem großen Teil ihr und dem Forum zu verdanken, in dem "Die Therapie" schon sehr, sehr früh besprochen wurde.


    Und um ganz ehrlich zu sein, habe ich nicht nur mit "Therapie", sondern auch mit "Amokspiel" gedanklich so weit abgeschlossen, dass ich nicht verwirrt bin. Ich arbeite gerade an meinem nächsten.

    Hallo Eselohr,


    ich freue mich auch sehr, dass ich hier mitmachen kann und Ihr mein Buch gewählt habt für Eure Leserunde.
    Die Idee zu "Die Therapie" kam mir tatsächlich, als ich in einem völlig überfüllten Wartezimmer darauf wartete, dass meine Freundin endlich aus der Behandlung kommt. Nach einer halben Stunde schaute ich zum ersten Mal auf die Uhr. Nach einer weiteren, begann ich mich zu wundern. Da ich -wie schon beschrieben - Thriller liebe, stellte ich mir die Frage, was denn wohl wäre, wenn sie nie wieder herauskommen würde. Wenn mir alle -vom Arzt bis zur Sprechstundenhilfe - sagen würden, sie wäre nie da gewesen? Ich fand diese Frage sehr interessant und entwickelte über Monate hinweg einen Plot, den ich dann niederschrieb.


    Und ja - ich habe auch schon Idee für andere Stoffe (z.B. eine romantische Komödie) was wohl daran liegt, dass ich mir meine ersten Sporen beim Radio als Gag-Autor verdient habe. Aber eine Idee reicht ja nicht für ein gesamtes Buch. Man muss von seiner Story so fasziniert sein, dass man auch noch nach Monaten die Lust beim Schreiben nicht verliert. Eine solche Wirkung haben bislang nur Thriller-Stoffe bei mir entfachen können. AMOKSPIEL im März/April ist deshalb wieder einer, und ich fürche mindestens die zwei folgenden auch....


    Alles Liebe


    Sebastian


    PS.: Meine Freundin kam wieder raus :-)

    Ich lese hauptsächlich Thriller und hier wirklich alles, was mir vor die Flinte kommt. Zu meinen Favouriten zählen die "üblichen Verdächtigen" - Grisham, Crichton, Deaver, Preston/Child. Harausragend finde ich Thomas Harris (Schweigen der Lämmer) und aktuell Dennis Lehane und Harlan Coben. Aber ich habe auch alles von Mankell verschlungen, obwohl mir der "klassische Krimi" nicht so sehr liegt wie der handlungsbetonte Thriller.
    Im Urlaub gönne ich mir auch gerne historische Schmöker (Gable, Follet [Säulen der Erde]), Prange, Link etc.). Da ich aber jede Woche etwa ein Buch lese habe ich hier zahlreiche vergessen. Zu meinen Lieblingen zählen z.B. "Fegefeuer der Eitelkeiten" von Tom Wolfe ebenso wie American Psycho (B. E. Ellis) oder die Werke von Samuel Shem, eben weil jedes Buch dieser Autoren auf seine spezielle Art völlig einzigartig ist. Der erste Thriller, den ich in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte war "Lauf Jane, Lauf" von Joy Fielding

    Hallo Sabine,


    die Frage ist - welchen Schluss meinst Du? Ich denke, den auf den letzten Seiten. Ja, der stand für mich von Anfang an fest. Hmmm..wie schreibe ich das jetzt, ohne für andere Leser das Ende hier zu verraten?
    (Alle, die es noch nicht kennen, jetzt besser "weglesen")


    Okay - so viel. Es geht bei dem Buch für mich nicht um die "Pointen" sondern um den Gedanken der "Aufopferung" einer ganz bestimmten Person. Das kann diese Person aber nur, mit diesem "inhaltlichen" Ende.
    Ist das verständlich?


    Alles Liebe


    Sebastian

    Liebe Sabine,


    du hast ja ein Mordstempo drauf. Hast Du heute erst damit angefangen?
    Danke erst einmal, dass Du es spannend gefunden hast. Zum Thema "weit-hergeholt" habe ich schon etwas im Thread "Fragen an den Autor" geschrieben. Ich denke, jeder Thriller (egal ob gut oder schlecht) ist etwas weit hergeholt. Denn mal ehrlich, gerade wenn wir an Serienhelden denken - wie wahrscheinlich ist es, dass ein Held sechs mal in Folge ungaubliche Abenteuer in seinem Leben zu bestehen hat?
    Ein guter Thriller scheidet sich an der Frage: Ist es unwahrscheinlich (sonst wäre es nichts besonderes) aber möglich? Oder ist es unmöglich (dann ist es nur gut, wenn es Science Fiction ist :))
    Zu der Frage der Möglichkeit: Ja, abgesehen von notwendigen Überspitzungen und Dramatisierungen ist es möglich, dass sich die Geschichte in ihrem Kern so ereignet.


    Ganz allgemein möchte ich noch sagen, wie erstaunt ich bin, dass mein kleines Taschenbuch, in den wenigen Wochen seitdem es erschienen ist, so zahlreiche und starke Emotionen bei den Lesern hervorrufen konnte - im positiven, wie im negativen Sinne. Zunächst bin froh, dass die positiven überwiegen. Noch mehr freut mich allerdings, dass überhaupt über das Buch diskutiert wird. Ich habe ja am Ende meine Email-Adresse angegeben, um Feedback zu erhalten. Von den über 3000 Mails bislang erreichten mich viele mit der Aussage: "Ich bin mal gespannt, wie meine Freundin/mein Freund das findet. " Ganz ehrlich - ich hätte nie gedacht, dass "Die Therapie" so ein Diskussionspotential besitzt. Für mich war es - hier wiederhole ich mich - eine kleine, ungewöhnliche Geschichte, die man eben mag, oder nicht.
    (Ich mag sie ... :-))

    Hallo Teufelchen,


    das tut mir natürlich leid, dass Dich das Buch enttäuscht hat. Leider gibst Du mir zu wenig Anhaltspunkte, um auf Deine Kritik eingehen zu können.
    Was sind die Ungereimtheiten? Was stört Dich an dem psychologischen Hintergrund?
    Vielleicht sollte ich erwähnen, dass diese Geschichte - wie jede gute "Lüge" einen wahren Kern besitzt. Gerade was die Kombination der beiden Krankheitsbilder anbelangt, ohne zuviel verraten zu wollen für alle die noch nicht das Ende kennen, konnte ich sogar auf Erfahrungen zurück greifen, die Menschen in meinem näheren Umfeld (leider) machen mussten. Natürlich sind sie dramatischer aufbereitet, damit es ein Thriller wird.
    Gerade die Einarbeitung in die und sonst eher verschlossene Gedankenwelt eines Schizophrenen wurde mir bislang von mehreren Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten in den Zuschriften, die ich erhielt, positiv bescheinigt.
    Die Kritik am "Hollywood"-Ende kann ich gut verstehen, hier sind unsere Geschmäcker halt unterschiedlich :-)
    Es gibt allerdings auch viele Leser, die es gerade wegen dieses Endes gut fanden, oder denen das Ende immer noch zu traurig war, sprich - eben nicht "Hollywood" genug.


    Ich jedenfalls habe dieses Buch geschrieben, ohne mir konkret Gedanken zu machen, welche Wirkung welches Ende beim Leser hervorrufen könnte. Ich wollte einfach nur eine Geschichte schreiben, die in meinem Kopf umherspukte und die ich selbst gerne lesen würde.

    Hallo,


    ich möchte erst einmal sagen, wie spannend ich es finde, hier bei meiner ersten Leserunde dabei zu sein, wo es noch dazu um mein eigenes Buch geht :). Vielen Dank, dass Ihr so zahlreich mitmacht und jetzt schon so viele interessante Gedanken, Anmerkungen und sogar Fragen aufkommen.


    zum Thema "grausame Tier-Szene". Ich muss vorwegschicken, dass ich selber drei Hunde habe (einen Jack Russel = Jacky, einen Basset=Molly und Gina (irgendein Mix)) und aus lauter Zuneigung zu Tieren sogar mal mit dem Tiermedizinstudium anfing. Da merkte ich aber schnell, dass ich mit meinen beiden linken Händen völlig fehl am Platz bin. Egal - ich habe diese Szene, in der der Hund getötet wird, genau aus dem Grund so grausam beschrieben, den Geli hier aufzeigt. Ich wollte den Fluch der Krankheit der Schizophrenie so drastisch wie möglich schildern. Die Betroffenen denken ja, die Stimmen und Visionen in ihrem Kopf wären real. Wie schlimm muss es sein, sich jahrelang selbst wegen einer Tat zu hassen, die nie statt gefunden hat?


    Zu Deiner Frage: Ja, ich hatte sowohl fachmedizinische Unterstützung (mein Bruder arbeitet als Neuroradiologe in einem psychiatrischen Krankenhaus, zwei sehr gute Freundinnen von mir sind Psychologen), als auch die entsprechende Recherche-Lektüre.
    Die Szene mit dem Hund ist übrigens eine "wahre Vision". Sie findet sich in dem "Tagebuch einer Schizophrenen" von Lori Schiller, die tatsächlich glaubte, ihren Hund so ermordet zu haben, bis sie in medikamentöse Therapie kam.

    Vielen Dank für den tollen Bericht, die lieben Kommentare und die vielen Fotos. Auch mir hat der Abend sehr viel Spaß gemacht und ich schätze, das wird lange meine größte Lesung bleiben. Wirklich wahnsinn, wie sich das Team vom Bücherparadies ins Zeug gelegt hat, allein die Idee mit den T-Shirts war klasse.


    Liebe Grüße


    Sebastian


    PS.: Freu mich schon auf die Leserunde im Februar :)

    Hi,


    kann es sein, dass Du "House of God" von Samuel Shem meinst? Die Inhaltsbeschreibung passt. Sehr zu empfehlen ist vom gleichen Autor auch "Mount Misery", wenn Du einen unglaublichen Einblick hinter die skurillen Kulissen einer psychiatrischen Klinik haben willst.


    Liebe Grüße


    Sebastian