Beiträge von Historikus

    Zitat

    Wobei ich zugestehen muss, dass es Geschmackssache ist, ob einem klassische Epik gefällt.


    Ganz gleich, ob einem klassische Epik gefällt, Homers Illias und Odysee sind die Grundtexte der euopäischen Kultur, leider heute viel zu wenig beachtet und gekannt. Da sind wir schon wieder in der Schulpolitik - mein kleiner Bruder hatte letztes Jahr im Geschichtsunterricht Griechenland als Thema - die haben nicht einmal den Pantheon durchgemacht, nur ganz kurz angesprochen. Und vom Trojanischen Krieg immer nur vom Trojanischen Pferd gehört. Hauptsache, die lernen in Biologie durchgehend in 2 Monaten, wie man Käse erstellt, wissen aber nicht, woher wir eigentlich kommen und warum wir so sind wie wir sind.


    Da wird mir schlecht. :fetch


    mfg

    Hi Iris,


    kleine Frage an dich:


    Wie bist du darauf gekommen, ein Buch über die Zeit während dieser Varus-Schlacht zu schreiben?


    Ich denke, vom Grund her ist es doch sehr gewagt, weil viele Menschen darüber immer ein konkretes, heroisches Bild von dieser Thematik haben. Sowas kann leider in der heutigen Zeit immer wieder in die Hose, weil viele Menschen einfach nur das lesen wollen, was sie glauben, damit sie bestätigt werden können.


    mfg

    Hi Bea,


    tja, das ist etwas, was einen guten Autor von anderen unterscheidet. Iris macht eben keine dummen Klisches, will nicht das schreiben, was manche verbohrte und voreingenommene Menschen lesen wollen. ;-)


    Das macht Iris große Klasse aus, und deshalb ist der Tribun eines der besten Historischen Romane, die ich je gelesen habe.


    mfg

    Zitat

    Hundefreund , Schilderungen von großen Schlachten sind meiner Ansicht nach sehr schwierig. Außer Tolstoj (Krieg und Frieden) gibt es kaum jemandem, dem das je gelungen ist.


    Doch. Homer, der Verfasser des wichtigsten Schriftstückes der europäischen Kultur: Illias.


    mfg

    Hi Demosthenes,


    richtig, Rechtspopulisten sind meiner Meinung nach für das Volk Nutzmittel zur Ausdrückung der eigenen Unzufriedenheit. Nur wenige wählen sie aus Ideologiegründen.


    Aber egal aus welchen Gründen, wenn jene Zulauf haben, ist dies immer sehr gefährlich.


    Zitat

    Warum waren Hitler und Göbbels so erfolgreich bei ihren Reden? Sie verstanden es, Massen zu begeistern und den Herdentrieb des Menschen zu befriedigen.


    Ja. Wenn man den Inhalt ihrer Reden liest, "Mein Kampf" kennt, weiß man, welch unsinniger Schwachsinn da oft drin stand. Doch der Inhalt war oft nicht wichtig ...


    mfg

    Viele werden sich die Frage gestellt haben: Wie kann ein kleiner Mann aus dem Kärnter Bärental nicht nur eine Schwarz-Blaue-Regierung kurzfristig stürzen und damit Neuwahlen auslösen, nur weil sie ihm nicht passt? Wie kann dieser nur durch ein Wort wildeste Demonstrationen auslösen, internationale und nationale Verstimmungen auslösen, ich erinnere nur an den "Wesentaschennapoleon" gegen Chirac, wie kann jemand noch soviel Macht in einer angeblich gefestigten Demokratie haben. Tja, das ist der gefährliche und allseits bekannte Jörg Haider, der letztlich durch seine 3. Reich-ordentliche-Beschäftigungspolitik sogar EU-Sanktionen herbeigebracht hat.


    Wie kann das sein? Das frage ich mich heute - und euch.
    Letztens im Urlaub, war ich auf einem harmlosen Salamifest in Kärnten. Und wer kam daher - ja, er. Und er hielt eine Rede. Seitdem weiß ich etwas mehr. Haider ist ein reiner Populist. Ein Großreder. Er ist - ohne seine Ideologie zu betrachten - ein guter Rhetoriker. Er redet frei, und ohne Zettel, oft stundenlang. Er hat immer einen Witz auf die Lippen, die oft Menschen persönlich betrifft, aber die unbetroffenen anscheinend belustigt.
    Jedenfalls bin ich um eine Erfahrung reicher.


    Deshalb mein Diskussionsvorschlag:


    1) Warum bekommen Rechtspopulisten immer mehr Zulauf? Haben wir nichts über unsere Geschichte gelernt?


    etc.

    Kurzbeschreibung und Kritik:


    Wie viele großen Menschen schon sagten:


    Geschichte ist die wichtigste Wissenschaft, weil sie uns erklärt, warum wir so sind, wir wir sind. Dieses Wissen über uns selbst ist das Fundament allen sonstigen Wissens.
    Deshalb ist es wichtig, nicht nur über die Weltgeschichte bescheid zu wissen, sondern auch ganz besonders über unser eigenes Land.
    Für Österreicher, aber auch für Menschen, die sich für dieses eigene Land interessieren, kann ich wirklich nur ein Buch empfehlen, dass wirklich alles seriös zusammenfasst: Von der Urgeschichte bis zur EU - ein weltweit beachteter Historiker, Professor der Geschichtlichen Universität in Wien, beleuchtet alles sachlich, erzählt in Zusammenhängen, und erklärt alles leicht verständlich für jedermann.


    Ganz toll ist die übersichtliche Einteilung, sehr beachtlich sind die kleinen Kurzzusammenfassungen am Ende des jeweiligen Kapitels.

    Also wenn alles gut geht ... bin ich in 6 Jahren Politikwissenschaftler und Historiker! Derzeit bin ich als administrativer Mitarbeiter in einer Altenpflegeorganisation tätig. Ich suche jedoch derzeit ab Herbst einen Vollzeitübergangsjob zum Studium für etwa einandhalb Jahren. Ihr könnt mir da nicht zufällig helfen?


    ;-)


    mfg

    Tja, dieses Buch hat und erregt auch heute noch Aufregung. Ein Bildungskritiker ist so frech, und sammelt das für ihn relevante Wissen in einem Buch auf, damit sich deren Leser als gebildet bezeichnen können.


    Es gab in diesem Forum schon mal vor langer Zeit eine Diskussion darüber, da ich dieses Thema aber derart interessant finde, möchte ich es neu starten:


    1) Welche Meinung habt ihr allgemein über das Buch?


    2) Wie findet ihr das erste Kapitel, dass die Bildungpolitik kritisiert?

    Kurzbeschreibung:


    Erwin Ringel war eine der kritischsten und engagiertesten Persönlichkeiten in Österreich, der mit seinen Arbeiten weit über jene Bereiche hinausging, die man gemeinhin als Arbeitsgebiet eines Psychiaters bezeichnet. Die Tiefenpsychologie war für ihn einer der wichtigsten Wege, um sich selbst, aber auch die Mitmenschen besser zu verstehen und die soziale Gemeinschaft im Grossen wie im Kleinen positiver zu gestalten.


    Kritik:


    Habt ihr euch auch schon immer gefragt, warum wir bzw. die Österreicher so sind, wie wir sind?


    Der unvergessene Ringel war quasi der Österreich-Psychologe schlechthin. Sein Buch Die österreichische Seele hat hohe Wellen und Proteste geschlagen, denn darin befinden sich seine 10 großen Reden über Politik, Religion, Medizin, Gesellschaft Österreich betreffend.


    Seine wohl provokanteste Aussage war: Österreich ist eine Brutstätte von Neurosen.


    Wenn man die Reden durchliest, bestreichen einen die wildesten Gefühlen. Begeisterung über Ringels Genialität. Verwunderung, weil eigentlich alles stimmt, was er spricht, und es einen noch gar nie aufgefallen ist. Belustigung, weil er viel Humor einbringt. Erschrecken, wie es um unsere Gesellschaft steht.
    Und, der eigene Horizont erweitert sich tatsächlich gewaltig, weil man plötzlich die ganze Welt in Österreich mit anderen Augen betrachtet. Man geht offener und vorsichtiger, und man weiß, warum Herr und Frau Österreicher so sind, wie sie sind.


    Dieses Buch hat mein Leben verändert - und das haben bis jetzt nur ganz wenige.


    Also bitte, an alle halbwegs gesellschaftsinteressierten Menschen: Lesen, Lesen, Lesen!