Beiträge von Humpenflug

    Zitat

    Seien Sie nett zu Ihren Nachbarn, vermeiden Sie fettes Essen, lesen Sie gute Bücher, gehen Sie spazieren und versuchen Sie, mit allen Menschen in Frieden zu leben.

    Sagt Monty Python im gleichnamigen Film, der meines Erachtens diese zentrale Frage jenseits aller depressiven Tiefsinnbastelei umfassend beantwortet.
    Unsinn.
    42 müsste hinkommen. Ziemlich genau sogar.

    Koch-Hillebrecht ist Psychologe. Hitler tot. Der Weg, zu relevanten Informationen über den Charakter Hitlers zu kommen geht durch die Archive und Augenzeugenberichte. Die Fülle an Exzerpten und Fotos ist beeindruckend.
    Die Methode, einer indirekten Charakterstudie, gibt Koch-Hillebrecht selbst recht früh auf, verfällt in den Konjunktiv ("so ist es gut möglich, dass", "könnte" usw.). Auch sein Versuch, der indirekten Charakterbeschreibung über einen ähnlich veranlagten russischen Eidetiker, ändert nichts am Konjunktiv.
    Koch-Hillebrecht verbeißt sich in Details über die Rolle Richard Wagners und seiner Nachkommen, bei der Entstehung des hitlerschen Antisemitismus, in eine ziselierte Unterscheidung zwischen Homoerotik als Neigung und praktizierter Homosexualität, und er vergißt auch nicht Hitlers Vegetariertum ("Verdauungsprobleme") anhand politischer Einzelentscheidungen oder seine beginnende Schüttellähmung als charakterprägend mit heranzuziehen. Methodisch lässt sich der Autor eine Menge einfallen. Allerdings auch hier: Kein Entkommen aus dem Konjunktiv.
    Dabei hülfe kurzes Zurückblättern: Er zieht einen ähnlich gelagerten Fall eines Menschen mit fotografischem Gedächtnis heran.
    Stellt sich die Frage: Muss man Hitler als so einmalig und alleinentscheidend betrachten? (Für sich allein: Koch-Hillebrecht zitiert Speer "Unter anderen historischen Umständen wäre Hitler nur ein querulierender Kleinbürger geblieben, der allenfalls seinen Nachbarn auf die Nerven gegangen wäre" (sinngem.))
    Allein das beantwortet schon mal eine zentrale Frage: Hitler kann nicht losgelöst von Zeit und Raum, historischer Umwelt, betrachtet werden.
    Und ich behaupte darüber hinaus: Er war und ist nicht einmalig. Diese Sorte bedingungsloser Fanatiker gelangt immer wieder in entscheidende Positionen und veranlasst bedenkenlos Massaker.
    Also sind wir wieder beim Historikerstreit - in Polen schon lange durchgefochten und entschieden ("Ja, man muss Hitler und Stalin, Hitlerismus und Stalinismus, vergleichen. Aaaaber wir Polen haben uns den geringsten Rucksack an Schuld aufgeladen...")- in Deutschland immer noch ein Kampf gegen Windmühlen.
    Der Versuch dieser Crux durch eine Charakterstudie auszuweichen, ist weitgehend gescheitert, weil die dargelegten biografischen Hintergründe einfach nicht griffig sind (Wagneropern als Antisemitismus-Schule etc.).

    Na, dann es ja seine Berechtigung, Filme immer gleich in Serie aufzulegen. Das ist das Prinzip der industriellen Fertigung. Die (künstlerische) Manufaktur hat wohl endgültig ausgedient. Ist wohl auch richtig so. Nur kein Bedauern. Andererseits: Immer das gleiche schauen, das gleiche lesen, das gleiche denken? Oder noch schlimmer: Immer das gleiche essen? Morgens, mittags, abends, sagen wir mal: Currywurst (wie das gleichnamige Lied von Grönemeyer)?

    Zitat

    Original von Vulkan
    Waren die Personen mit Mundschutz Japaner? Vielleicht sind das Personen, die mit infizierten Kindern Kontakt hatten - Asiaten neigen eher als Europäer dazu, dann Schutzmasken zu nutzen, um ihre Mitmenschen zu schützen.


    So isses. Bei uns kam die Schweinegrippe letzten Mittwoch an: 3 Personen auf der Intensivstation des Kreiskrankenhauses, 40 Personen in Quarantäne.


    Öffentliche Reaktion: N i x.


    Weiterhin griffeln die Bäckereiverkäuferinnen und die Gemüsestandkunden alles, aber buchstäblich alles, an, was andere Leute später mal auf den Tisch stellen wollen.
    Ein hustender Kellner: Interessiert niemanden - auch wenn er förmlich aufs Essen k'zt :chen JUCHEEEE, WIE LUSTIG !


    Na also :wave : Kann doch gar nicht so schlimm sein mit der Pandemie!


    Nur der doofe Humpi hortet noch sein Tamiflu aus Quellen, die er nichtmal unter Androhung von Klassendresche preisgeben würde ....

    Soon Ok Lee, Jg. 1947, gehörte zu den Privilegierten Nordkoreas, war bedingungslose Anhängerin Kim Il Sungs und seiner kommunistischen Arbeiterpartei. Bis zum Ausschluss aus der Partei (nach einer Verhaftung 1987), "was bedeutete, dass ich praktisch alle Rechte als Mensch verlor", so die Autorin.


    Fast zu nüchtern und zu emotionslos beschreibt sie die Zustände in einem Resozialisierungslager, in unserer Begriffswelt: Einem Gulag oder KZ.


    Mit dem politischen System, das die Neugeborenen von politisch Infaftierten Frauen Augenblicke nach der Geburt erschlagen lässt, setzt sie sich wenig auseinander.


    Der Focus liegt zum einen auf der reinen Beschreibung, also dem Anliegen, über einen im Westen nicht nur wenig bekannten, sondern auch wenig beachteten Aspekt faktenreich aufzuklären.
    Zum anderen ist ihr Anliegen, christliche Werte und zivilisatorische Grundnormen nach Nordkorea zu exportieren, was sie für nicht weniger wichtig erachtet für ein eträgliches Menschsein, wie die tägliche Nahrung.


    Das Buch entspricht einer umfassenden Anklageschrift, Zeugenaussage, zu extremsten Verletzungen der grundlegensten Menschenrechte.


    182 Seiten, 4.Auflage, 9,95€. Sehr empfehlenswert.

    :popcorn Ich fand die Schnitzeljagd mit Blaulicht durch Rom, an sämtlichen Highlights vorbei, einfach GOIELL! Großartige, oscarreife Kameraführung! Die Morde an den Kardinälen waren übertrieben (unnotwendig) unapetitlich. Die Story selber hat enorme Schwächen und die "Logik" des Professors ist im unterirdischen Bereich angesiedelt, wie in Teil 1 (wo das Abendmahlbild Leonardos als Foto ausgewertet wurde).
    Schön und passend fand ich gegen Ende hin wie dem Camerlengo (Kammerdiener und prokuriertem Privatsekretär des Papstes) das Stadtwappen von St.Peter-Ording eingraviert wurde :grab - machte da gerade einige Tage Ferien (Jessas, ist es da laaaaaangweilig - wir haben schon für Herbst und nächstes Jahr reserviert ...) dort und in Husum war das nächstgelegene (35 km) Kino.


    Wer Rom mag, anarchistische Späße um den Vatikan mit Augenzwinkern hinnehmen kann, wird auf seine Kosten kommen.

    Also, ich finde Europa eine rattenscharfe Sache und genieße es extensiv ! Mir ist Europa allemal einen Urnengang wert und die SPD-Plakate sind einfach herrlich: Der Hai, der die FDP darstellt ist so schnuckelich, dass ich sehr versucht bin diesen Besserverdienersauhafen sympathisch zu finden. Schade, dass die Sozen so wenig mit EU am Hut haben (beispielhaft das Schrödertheater anläßlich der EU-Präsidentschaft Deutschlands 1999 - ich sage nur "Österreich-Boykott") ... Also: CDU. Oder?


    Je bürokratischer und teurer die Massnahme, um so wahrschlicher. Denken wir nur mal an Dosenpfand und Autobahn-Gebühren. Und letztlich haben ja Dosenpfand und Maut genau das bewirkt, was sie sollten. Was immer das war.

    Diese Ego-Shooter führen zu nichts Gutem! Das verbiegt doch alles den Charakter, macht einsam, depressiv und bringt brutale Tagträume hervor, Vorstellungen von grausamen Ballereien. Ich kann das nicht gut heißen. Jedenfalls nicht bei nur 473 Punkten... :grin

    Habe was im Auto gehört und sehe gerade ZDF.
    Bin fassungslos.
    Der Junge war so ein richtiger unauffälliger Typ.
    Ein Einzelgänger.
    Geordnete familiäre Verhältnisse. Sportschütze, Tischtennisspieler.
    Kann so ein Massaker vorhersehbar sein, kann man darauf vorbereitet sein?