Ich habe mit "Eisgesang" angefangen und bin sehr angetan bisher, vor allem die kraftvolle, plastische und beinahe suggestive Sprache entwickelt ihren eigenen Sog. Kathleen Winter gelingt es, die Dinge zum Sprechen zu bringen, ihre Sicht auf die Welt hat luzide Kraft.
" Die Nordwestpassage!
Ich dachte an Franklins Gebeine, an die Segel der britischen Entdeckungsreisenden in der Kolonialzeit, an die weite Tundra und die Möglichkeit, diese zu erkunden, ein Privileg, das bisher nur Männer wie Franklin und Amundsen und ein paar Wissenschaftler gehabt hatten. Ich dachte an Bleivergiftungen durch die Konserven von Franklins Männern, an Unterwassergräber und an die verlorenen Schiffe namens 'Erebus', was Finsternis bedeutet und 'Terror', was das bedeutet, kann man sich ja vorstellen .... Ich dachte an meine eigene Kindheit in England, die voll mit Geschichten über Seereisen gewesen war.... In mir wurde etwas in Gang gesetzt, das lange davon geträumt hatte, an diese Orte zu fahren."
Wenn ich bedenke, daß ich noch in der ersten Hälfte bin, war ich noch selten so sicher, einen echten Treffer gelandet zu haben, ein Buch von hoher Qualität, das auch noch den nötigen 'Groove' hat.