Beiträge von Gisa

    Also ich mache nun auch einfach und mutig zum ersten Mal mit! :)
    Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen, in einem Rutsch und fasziniert.
    Aber als ich es jetzt (zusammen mit einem anderen, ähnlich aufwühlenden Buch einer Schreibfreundin) meiner Tochter hinlegte - in den Dreißigern, klug, studiert, Businessfrau im Ausland, zu Weihnachten bei uns zu Besuch - legte sie beide nach kurzem Anlesen zurück.
    Kopfschüttelnd. Wieso lässt die das immer wieder geschehen? Von mehreren? Wieso lässt die sich immer wieder von neuen Ehemännern drangsalieren? Das gibt es doch nicht!
    Zugegeben: rein dramaturgisch hätte ich die Konzentration auf einen Fall, einen Mann, auch wirkungsvoller gefunden. Ich denke da an einen der ersten dieser Missbrauchsromane, "Gute Nacht, Zuckerpüppchen", der erst im Stern, dann im Bitter-Verlag erschien (wo ich auch mein erstes Jugendbuch herausbrachte, seriöser, kath. Familienverlag), wo die Missbrauchsszen quasi der Höhepunkt war und damit unglaublich eindrucksvoll.
    Kann es sein, dass die jungen Frauen heute viel selbstbewusster und selbstbestimmter sind und früher nach Hilfe und Lösungen suchen? S. Stephanie, s. Natascha Kampusch (weiß nicht, warum ich den Namen erst falsch geschrieben habe, ich verfolge das Schicksal dieser jungen Frau intensiv, auch gerade jetzt auf RTL, ich bewundere sie.)
    Andererseits erinnere ich mich, als ich in den 70ern in Frauengesprächs- und Lesekreisen saß, an meine Reaktionenen. Als eine erzählte, dass sie von ihrem sehr gewalttätigen Ehemann 4 Kinder bekam, fragte ich auch kopfschüttelnd? 4??? Warum bist du nicht nach dem 1. gegangen?
    Hatte wohl doch die gleiche Mentalität wie meine Tochter, wir können uns nicht als Opfer denken, bzw. als duldende Opfer.
    Was mich wahnsinnig interessieren würde, wäre eine demoskopische Analyse der Leserschaft. Lesen auch Nichtbetroffene zahlreich das Buch? Auch Männer? Wie reagieren eure Freundinnen, wenn ihr es ihnen gebt?
    Fragen über Fragen... :)