Beiträge von antjemue

    Gelungene Fortsetzung einer spannenden und humorvollen Urbanfantasy-Reihe


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    Nach dem mich der erste Teil der im englischen Original bereits aus 8 Teilen bestehenden Urbanfantasy-Reihe „The Guild Codex: Spellbound“ begeisterte und richtig gut unterhalten hatte, wartete ich gespannt auf das Erscheinen des zweiten Teils in deutscher Übersetzung. Ursprünglich war „Dunkle Künste und ein Daiquiri“ bereits für Juni 2024 angekündigt. Letztendlich musste ich mich dann jedoch bis zum 22. August gedulden. Allerdings freute ich mich sehr, dass das Buch in meiner Kindle Unlimited Mitgliedschaft integriert war, denn mein Bücherbudget für 2024 ist eigentlich längst aufgebraucht. Sofort nach dem Download begann ich zu lesen.


    Tori Dawson fühlt sich, obwohl lediglich ein Mensch, in der Bar der Crow and Hammers Magiergilde inzwischen wie zuhause. Die drei Magier Aaron, Ezra und Kai sind ihre besten Freunde geworden. Letztere baten sie kürzlich um Hilfe. Auf einen abtrünnigen Schwarzmagier ist ein hohes Kopfgeld ausgesetzt und wie es aussieht schnappt dieser sich unglückliche vernachlässigte Teenager. Da Tori selbst einst so ein Teenie war, geht sie auf die Bitte ihrer Lieblingsmagier ein und spielt den Lockvogel. Doch bei dem eigentlich so sorgfältig abgesicherten Plan ging alles schief und der Abtrünnige verschwand zusammen mit Tori …


    Auch dieses Buch ist wieder in der ersten Person aus Sicht der Hauptfigur Tori geschrieben. Wieder wurde ich als Leserin direkt ins Geschehen geworfen und dank des flüssigen Schreibstils flogen die Seiten nur so dahin. Wie bereits im ersten Teil verspürte ich beim Lesen keinerlei Längen und wenn ich das Buch aus irgendeinem wichtigen Grund zur Seite legen musste, fiel mir das schwer.


    Nach wie vor ist mir Tori mit ihrer taffen, schlagfertigen, temperamentvollen Art und dem Herz am richtigen Fleck, sehr sympathisch. Ihre drei heißen und von mir ebenfalls liebgewonnenen Magierfreunde spielten diesmal zwar nur eine eher untergeordnete Rolle, dafür kommt jedoch ein neuer, mir sehr gut gefallender Charakter dazu, von dem ich hoffe, in weiteren Fortsetzungen noch mehr lesen zu können.


    Erneut empfand ich die gesamte Handlung als überaus gelungene Mischung aus fantastischen, humorvollen und spannend abenteuerlichen Elementen. Dazu gab es abermals einen kleinen Schuss Romantik, der wieder nicht bis zum Äußersten ausgereizt wurde und einige magische Kämpfe. Während im ersten Teil lediglich Menschen und Magier mit verschiedenen Kräften aufeinandertrafen, kamen diesmal auch noch sehr interessante magische Wesen dazu. Natürlich möchte ich auch über diese noch viel mehr erfahren.


    So passierte es auch diesmal, dass ich das Buch viel zu schnell zu Ende gelesen hatte und bereits einen Tag nach dem Erscheinen bei mir das Warten auf eine Fortsetzung erneut begonnen hat. Wäre ich der englischen Sprache nicht nur äußerst bruchstückhaft mächtig, hätte ich die Geschichte bereits nach dem ersten Teil in der Originalfassung weiterverfolgt. Teil drei in deutscher Übersetzung, mit dem Titel „Zwei Hexen und ein Whiskey“, ist momentan für den 17. Oktober 2024 angekündigt und ich hoffe, dass es diesmal dabeibleibt.


    ASIN/ISBN: B0CQ5GR55L

    Urbanfantasy ganz nach meinem Geschmack


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    Um das College und ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, arbeitet Tori in Restaurants. Solange die Gäste höflich sind und nicht mit faulen Tricks die Zeche prellen wollen, klappt das auch hervorragend. Allerdings kann sie bei extrem unhöflichen oder gar betrügerischen Gästen ihr überschäumendes Temperament nicht im Zaum halten, so, dass sie all ihre bisherigen Jobs schon nach wenigen Wochen wieder verlor. Inzwischen ist ihr Ruf ruiniert und in dem Stadtteil, in dem sie arbeiten möchte, will sie niemand mehr einstellen.


    Als sie erneut auf Jobsuche ist und gerade wieder eine bittere Abfuhr bekommen hat, entdeckt sie einen Flyer mit drei Stellenangeboten. Eines davon als Barkeeperin in einem Pub. Letzterer ist jedoch ein bisschen weiter weg und liegt in einer Umgebung, die ihr überhaupt nicht geheuer ist. Da ihr aber inzwischen die Alternativen fehlen, beißt sie die Zähne zusammen und versucht ihr Glück. Wirklich willkommen ist sie nicht. Allerdings steht gerade eine große Veranstaltung an und die Personaldecke ist dünn. Deshalb wird Tori für eine Probeschicht engagiert.


    In dieser hat sie es mit äußerst eigenartigen Gästen zu tun, ihr Temperament kocht erneut über und das nicht nur einmal. Doch statt dafür gefeuert zu werden, bekommt sie den Job. Dann erfährt Tori, dass der Pub und die Gäste keinesfalls gewöhnlich sind und ihr gesamtes Weltbild wird auf den Kopf gestellt. Alle Leute, mit denen sie es dort zu tun hat, gehören zu einer Gilde und sind Magier mit unterschiedlichsten Fähigkeiten. Tori, die Magie bislang für ein Ammenmärchen hielt, ist von dieser neuen Welt fasziniert. Allerdings ist Letztere für einen Menschen nicht gerade ungefährlich und auch nicht alle Gildemitglieder sind ihr wohlgesinnt…


    „Drei Magier und eine Margarita“ ist der deutschsprachige Auftakt der im englischen Original bereits aus 8 Teilen bestehenden Urbanfantasy-Reihe „The Guild Codex: Spellbound“. Als ich das ebook bei NetGalley als Rezensionsexemplar im Adventskalender 2023 entdeckte, fand ich den Klappentext sehr interessant für mich und lud es sofort auf meinen Kindle. Schnell hatte ich es ausgelesen und war begeistert.


    Bei Büchern, die in der Ich-Perspektive verfasst sind, ein brauche ich häufig ein Weilchen, ehe ich in die erzählte Geschichte hineinfinde. Hier war das jedoch überhaupt nicht der Fall. Schon die situationsbedingte Vorstellung der Hauptfigur Tori fand ich einfach nur herrlich. Die taffe, schlagfertige und temperamentvolle junge Frau, mit dem Herz am richtigen Fleck, hatte sofort all meine Sympathien und behielt diese bis zum Ende. Auch die Charaktere der drei auf unterschiedlichste Art befähigten attraktiven Magier, mit denen sie sich seit dem Gekabbel in ihrer Probeschicht immer besser versteht, fand ich Klasse.


    Die Figuren entwickeln sich im Laufe der Geschichte stetig weiter und werden bis zum Schluss immer interessanter. Die gesamte Handlung empfand ich als gelungene Mischung aus fantastischen, humorvollen und spannend abenteuerlichen Elementen. Es entstanden Freundschaften mit stetig wachsendem gegenseitigen Respekt, es gab aber auch Missgunst und sogar Verrat, nervenaufreibende Kämpfe sowie einen kleinen Schuss Romantik. Gut gefiel mir, dass gerade der letzte Punkt nicht bis zum Äußersten ausgereizt wurde.


    Längen verspürte ich beim Lesen nie und jede notwendige Leseunterbrechung geschah meinerseits nahezu widerwillig. Nach dem Ende hätte ich am liebsten sofort weitergelesen. Wäre ich der englischen Sprache nicht nur äußerst bruchstückhaft mächtig, hätte ich die Geschichte in der Originalfassung sofort weiterverfolgt. So musste ich mich für den 2. Teil leider gedulden. Dieser sollte eigentlich schon im Juni 2024 erscheinen, das verzögerte sich dann jedoch noch um zwei Monate. Inzwischen habe ich auch diesen nahezu verschlungen und freue mich auf Teil 3, der für Oktober angekündigt ist.

    gerade entdeckt: :freude erscheint schon im Oktober 2024

    Annette Marie - Zwei Hexen und ein Whisky


    Vor drei Monaten habe ich einen Job als Barkeeperin angenommen. Aber nicht in einer normalen Bar – in einer magischen Gilde.
    Ich bin kein mächtiger Magier wie meine drei heißen besten Freunde. Keine Zauberin, keine Alchemistin, nicht einmal eine Hexe. Nur ein Mensch, der Drinks mixt wie ein Profi und ansonsten seine nichtmagische Nase aus Mythiker-Angelegenheiten raushält. Ich kenne meine Grenzen. Warum stehe ich also gerade in einem Schwarzmagiekreis einem Feenlord gegenüber?
    Und mir bleiben nur ungefähr fünf Sekunden, um diesen sehr wütenden Meeresgott davon zu überzeugen, mich nicht wie eine Mücke zu zerquetschen.
    Das stand definitiv nicht in der Jobbeschreibung.

    ASIN/ISBN: 3989060511

    Darauf freue ich mich auch ganz sehr.

    Weiterhin eine durchaus unterhaltsame Lektüre, manchmal etwas zu abgedreht


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    Nachdem ich kurz vor dem Erscheinen auf die Ankündigung des dritten Teils der Hausboot-Detektei mit dem Untertitel „Tödlicher Stoff“ aufmerksam wurde, konnte ich bei NetGalley diesen sowie die beiden Vorgänger als Rezensionsexemplare anfragen, kurze Zeit später die E-Books auf meinen Kindle laden und sie hintereinander weg in der Reihenfolge ihres Erscheinens lesen.


    Arie ist zwar sehr glücklich darüber, dass es endlich wieder eine Annäherung zu seinem Sohn Matts gibt, aber die Angst, erneut Fehler zu machen oder nicht fit genug für die Zukunft zu sein, lässt ihn nachts nicht zur Ruhe kommen. In den frühen Morgenstunden nach einer solch schlaflosen Nacht unternimmt er einen Spaziergang und wird Zeuge, wie ein angesehener Amsterdamer Unternehmer aus dem Nebel auf die Straße tänzelt, von einem Müllauto überfahren wird und sofort tot ist.


    Von der Polizei wird das Ganze als tragischer Unfall unter Drogeneinfluss eingestuft. Die Tochter des Opfers ist jedoch davon überzeugt, dass ihr Vater ermordet wurde und beauftragt die Hausboot-Detektei mit dem Fall. Tatsächlich stoßen die Detektive bei ihren Nachforschungen auf eine Menge Ungereimtheiten und müssen letztendlich erkennen, dass es nicht immer möglich ist, sich ans Gesetz zu halten und dabei gleichzeitig das Richtige zu tun…


    Auch diesen dritten Teil der Reihe um die fünf skurril liebenswerten Detektive habe ich wieder in kürzester Zeit ausgelesen. Die netten Zufälle, die die Detektive weiterbringen und an denen ihre ebenso liebenswerten Haustiere ihren Anteil haben, gehören für mich inzwischen schon fest zu der Reihe. Dennoch sind die eigenen Ansätze der Truppe in Sachen Ermittlungsarbeit inzwischen schon etwas professioneller geworden. Auch das empfand ich als gut und wichtig für die weitere Entwicklung der Detektei.


    Allerdings gab es diesmal einige Wendungen, die der aktuelle Fall nahm, die ich als deutlich abgedrehter empfand, als bei den Fällen in den vorherigen Teilen und nicht alle davon gefielen mir. Ich möchte nicht spoilern, aber bei der Lösung des Falles wurde diesmal für mich irgendwie eine Grenze überschritten, die mir für das sympathische Noch-Quintett überhaupt nicht gefiel und die für mich auch weit über das Beschaffen von Informationen auf nicht ganz legalen Wegen hinausging.


    Auch die Erwähnungen der vorherigen Bücher über die Hausboot-Detektei im Rahmen der Geschichte empfand ich diesmal als ein bisschen zu häufig und damit leicht nervig. Ein schon ins Fantastische gehender Traum, der zwar irgendwie durchaus zu der netten strickenden Hippie-Omi und der Situation an sich passte, war mir ebenfalls etwas zu abstrus. Letztendlich gefiel mir jedoch sehr gut, wohin alles führte und kurz vor dem Cliffhanger am Ende, feierte ich erst mal kräftig mit.


    Trotz der Sachen, die mir diesmal nicht ganz so gut gefielen, kann ich nicht leugnen, dass ich die Hausboot-Detektei Reihe noch immer wirklich sehr mag. Den im August 2024 erschienenen vierten Teil mit dem Untertitel „Tödliche Farben“ werde ich daher auf jeden Fall auch wieder lesen.

    Unterhaltsame Lektüre mit äußerst liebenswerten Hauptfiguren


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    Nachdem ich kurz vor Erscheinen des dritten Teils im Internet auf die Hausboot-Detektei aufmerksam wurde, konnte ich bei NetGalley diesen sowie die beiden Vorgänger als Rezensionsexemplare anfragen und kurze Zeit später die E-Books auf meinen Kindle laden. Der erste Teil gefiel mir so gut, dass ich im Anschluss auch gleich noch diesen zweiten Teil hier, mit dem Untertitel „Tödlicher Grund“ las.


    Obwohl den Neu-Detektiven der Hausboot-Detektei die Lösung ihres ersten Falls eine gute Presse brachte, ist es nicht so, dass sie von Aufträgen überhäuft werden. Da sie aber inzwischen alle gute Freunde geworden sind, treffen sie sich trotzdem regelmäßig in ihrer Hausbootzentrale, selbst wenn es bei den inzwischen gesunkenen Temperaturen und ohne Geld für Heizöl jetzt im Herbst nicht mehr wirklich gemütlich ist.


    Als die die Wissenschaftlerin Tessa mit einem neuen Auftrag – einem Treuetest - bei ihnen auftaucht, nehmen sie diesen eigentlich nur an, weil ihre Finanzen dringendst aufgebessert werden müssen. Der Auftrag ist auch ziemlich schnell erledigt und Tessa sollte eigentlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis sein. Doch ihr Verlobter verschwindet danach spurlos und die Detektei gerät in den Fokus des ihnen überhaupt nicht wohlgesonnenen ehemaligen Polizeikollegen von Ari, der ihnen ein Verbrechen unterstellt.


    Als dann kurze Zeit später Tessa auch noch tot und eine von ihr geschriebene bahnbrechende Forschungsarbeit, mit deren Veröffentlichung sie auch ihren Arbeitgeber in den Ruin getrieben hätte, verschwunden ist, gilt es mit weiteren Nachforschungen nicht mehr nur den Ruf der Detektei zu wahren, sondern auch eine Umweltsünde zu verhindern, die anderen Millionen einbringen würde...


    Auch diese Geschichte konnte ich wieder flüssig lesen. Sie ist für mich persönlich erneut kein typischer Krimi mit authentisch wirkender Ermittlungsarbeit. Allerdings hatte ich das auch nicht erwartet, sondern erfreute mich vor allem wieder an den skurril liebenswerten Hauptfiguren, zu denen ich inzwischen nicht mehr nur die Detektive zähle, ihren tierischen Mitbewohnern und den eher ungewöhnlichen Lösungsansätzen. Es gab wieder etliche Episoden aus dem Privatleben, bei denen sich die Charaktere weiterentwickelten, aber dennoch nichts von ihrer Liebenswürdigkeit einbüßten.


    Sehr gut gefiel mir, dass Elin wieder eine Rolle spielte. Diesmal nahm der Fall sogar etwas mehr Raum ein, als der im ersten Teil und ich empfand ihn etwas spannender umgesetzt. Dafür mussten die Detektive aber auch ihre Hausregeln erweitern und ermittelten sogar international. Lösungstechnisch spielte ihnen zwar auch hier wieder Bruder Zufall gut in die Hände. Ich bekam jedoch in der Geschichte auch sehr interessante Einblicke in die Thematik Tiefseebergbau und wünschte mir, dass es wirklich die von der Autorin erdachte Lösung gäbe, um diesen zu verhindern.


    Insgesamt war auch dieses Buch für mich wieder eine sehr unterhaltsame Lektüre und ich freute mich, dass ich auch den dritten Teil gleich im Anschluss ebenfalls noch lesen konnte.

    Für mich kein typischer Krimi, aber sehr unterhaltsame Lektüre mit liebenswerten Charakteren


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    Vor einer Weile wurde ich im Internet auf die baldige Neuerscheinung des bereits 3. Teils der Hausboot-Detektei aufmerksam. Da mich der Klappentext ansprach las ich bei Amazon die Leseprobe zum ersten Teil, die mir ebenfalls gefiel. Als ich dann bei NetGalley sah, dass alle drei Teile als Rezensionsexemplare angefragt werden konnten, tat ich das und freute mich, sie kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.


    Arie, ein ehemaliger Polizist, lebt auf einem Hausboot in Amsterdam. Seine Ehe ist geschieden, das Haus hat seine Frau und durch einen Fehler im Affekt verlor er kurz vor einer anstehenden Beförderung auch noch seinen Job. Nun möchte er eine Detektei gründen und ist auf der Suche nach Mitstreitern. Bei denen achtet er jedoch nicht auf perfekte Lebensläufe, sondern vor allem auf sein Bauchgefühl in Sachen Menschlichkeit.


    So kommt es, dass sich kurze Zeit später mit Maddie, Jack, Jan und Elin vier weitere vom Leben gezeichnete Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen auf seinem Hausboot einfinden und Detektive werden wollen. Allerdings haben sie von dem, was dabei zu tun ist noch keinen Schimmer, schauen, um sich weiterzubilden, zusammen alte Detektivfilme und schlürfen dabei nur zu gern Irish Coffee mit viel Whiskey sowie einer ordentlichen Portion Sahne.


    Ihr erster Auftrag führt sie in die Welt der Exklusiv-Caterer. Ein sehr reicher Auftraggeber hat zwischen zwei Sterneköchen der Stadt einen Wettstreit ausgerufen, dessen Sieger der hochdotierte Auftrag für das Hochzeitsmenü seiner Tochter winkt. Die Hausboot-Detektei soll im Auftrag des einen Kochs den Plan des anderen herausfinden. Werden die Hobby Detektive das schaffen? Und was passiert, wenn dann plötzlich eine Leiche auftaucht?


    Wer bei diesem Buch einen herkömmlichen Krimi mit authentisch wirkender Ermittlungsarbeit erwartet, ist gänzlich falsch. Dennoch hat mir diese erfrischend andere Geschichte um die Gründung der Hausboot-Detektei ziemlich gut gefallen. Sie ist vor allem eine Liebeserklärung an Amsterdam und an Menschen, die es deutlich schwerer haben, ihren Platz im Leben zu finden, als andere. Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig. Es gab zwar, im Gegensatz zu anderen Krimis, nur sehr wenige hochspannende Momente. Das störte mich in diesem Fall jedoch nicht wirklich, da ich beim Lesen trotzdem keine Längen empfand.


    Von dem zusammengewürfelten Haufen an Hobbydetektiven mochte ich einfach Jeden irgendwie sehr gern. Zudem gab außer ihnen auch noch weitere sehr interessante, menschlich sympathische Charaktere und äußerst liebenswerte Tierische. Den Auftrag selbst löste die Detektei nur durch Zufall. Das mochte ich jedoch ebenso, denn alles andere wäre bei den Methoden der Neu-Detektive eher unrealistisch rübergekommen. Die Geschichte lebt vor allem von den vielen skurril witzigen Momenten und den Hintergründen der Sympathieträger. Mir gefiel auch, dass die Autorin sich selbst ein bisschen mit aufs Korn nahm.


    Das Einzige was mir an der Handlung leicht aufstieß, war ein ungesühnter Mord. Und im Buch selbst gab es auch einige Stellen, bei denen es ein besseres Lektorat gebraucht hätte. So wurde z. B. aus Maddie plötzlich mal Maggie und auch die beiden Detektive mit den gleichen Anfangsbuchstaben wurden einmal kurzzeitig vertauscht. Insgesamt war das Buch für mich jedoch ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen und ich freute mich auf die beiden anderen Bücher, die ich gleich im Anschluss auch noch gelesen habe.

    Interessanter Ansatz, mir aber über weite Strecken viel zu wenig Spannung für einen Thriller


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    Viele Jahre in der Zukunft: Eine Fernsehshow, in der Menschen vor laufender Kamera getötet werden, ist der absolute Renner und erzielt landesweit die höchsten Einschaltquoten. Frankie Percival, die als Mentalistin arbeitet, bewirbt sich für diese, um ihren seit einem Unfall beeinträchtigten Bruder vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Doch kaum hat sie das Bewerberbüro verlassen, weiß sie davon nichts mehr, denn sie wurde hypnotisiert. Dann bekommt Frankie die Chance ihres Lebens. Ein pressewirksamer Auftritt vor den reichsten Menschen des Landes könnte ihr beruflicher Durchbruch sein und all ihre finanziellen Probleme lösen. Doch wird sie diesen überleben?


    Als ich dieses, als nervenaufreibenden Thriller angekündigte Buch bei NetGalley entdeckte, sprachen mich der Klappentext und das Cover sofort an. Daher fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, dass ich es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden konnte. Da ich gerade ein anderes Buch beendet hatte, begann ich auch sofort mit dem Lesen. Allerdings brauchte ich für dieses Buch erheblich mehr Zeit, als ich sonst für nervenaufreibende Thriller aufwenden muss. Das lag vor allem daran, dass in mehr als drei Vierteln des Buches absolut nichts Nervenaufreibendes geschah. Im Nachgang halte ich das Buch eher für einen utopischen Roman, als für einen Thriller.


    Es ist zum größten Teil in der ersten Person aus der Perspektive der Hauptfigur Frankie geschrieben. Lediglich im Prolog und in den kurzen Sequenzen in denen die Kreativen und Produzenten der Show zu Wort kommen, wird in der dritten Person berichtet. Der Prolog endete mit einem Paukenschlag, der durchaus noch Spannung für das Folgende versprach. Dann passierte für mich jedoch lange Zeit überhaupt nichts Spannendes. Ich lernte zwar die Hauptfigur Frankie wirklich gut kennen und mochte sie auch irgendwie. Mir gefiel, dass sie eher Vintage war, durchaus Humor hatte und auch das Schicksal ihres Bruders berührte mich.


    Aber trotz der Tatsache, dass Frankie ihre Geschichte in verschiedenen Zeitebenen erzählte – abwechselnd im Bewerbungsgespräch und in der Gegenwart – und ich durch die kurzen Sequenzen der Show-Macher zwischenrein auch erfuhr, dass Frankies Bewerbung erfolgreich war, empfand ich sehr viele Längen und musste deswegen auch häufig Lesepausen einlegen. Wäre dieses Buch kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es wahrscheinlich spätestens nach dem ersten Drittel abgebrochen, weil mir die permanente Grundspannung fehlte, die mich bei anderen Thrillern regelrecht an der Geschichte kleben lässt. So arbeitete ich mühsam durch.


    Das Ende wartete zwar doch noch mit einer Überraschung auf, aber als wirklich spannend oder nervenaufreibend würde ich auch die nicht bezeichnen. Eher als gefällig, mit einer durchaus positiven Message und dennoch überschattet von einer bei mir offen gebliebenen Frage. Insgesamt ist das zwar kein schlechtes Buch, es als Thriller zu verkaufen finde ich jedoch nicht richtig. Ich weiß jetzt zwar nicht, ob es, wenn es als utopischer Roman angepriesen worden wäre, überhaupt mein Interesse geweckt hätte, wenn aber doch, dann wäre ich wahrscheinlich mit ganz anderen Erwartungen herangegangen und hätte der Geschichte vielleicht deutlich mehr abgewinnen können.


    ASIN/ISBN: B0CMC5HXTS

    Ein ziemlich anderer Krimi, den ich jedoch kaum aus der Hand legen konnte


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    Bei NetGalley entdeckte ich in der Challange 2024 Anfang Juni diesen Kriminalroman. Obwohl mich das Cover nicht wirklich ansprach und ich auch vom Autor noch nie etwas gehört oder gelesen hatte, reizte mich der Klappentext dann doch. Immerhin gab es zu dem Zeitpunkt in einigen Teilen Deutschlands auch gerade böse Hochwasser und somit einen brandaktuellen Bezug. So lud ich das E-Book auf meinen Kindle und begann zu lesen.


    Juni 2024 – Für das kleine Dorf Unterlingen gab es Hochwasserwarnungen und die Bewohner verließen ihre Heimat entweder aus eigenem Antrieb oder wurden evakuiert. Lediglich die 81-jährige Gudelia tat so, als ob sie nicht zuhause wäre und blieb in der oberen Etage ihres Hauses. Sie will es nicht verlassen, denn dort ist ihr dunkelstes Geheimnis verborgen. In der Nacht beobachtet sie vom Fenster aus, wie die Wassermassen vorbeirauschen und alles Mögliche mit sich reißen. Unter anderem tote Schweine, aber auch zwei mit Kabelbindern gefesselte Leichen…


    1984 - Der 15-jährige Nico ist auf dem Landjugendfest und sollte eigentlich um Mitternacht zuhause sein. Gudelia, die über einem Buch eingeschlafen war und gegen 2 Uhr nachts durch ihren betrunken heimkommenden Mann geweckt wird, stellt fest, dass Nico noch nicht zuhause ist. Sie macht sie sich auf die Suche nach ihm und als sie ihn findet, zerbricht ihr ganzes bisheriges Leben zu einem Scherbenhaufen…


    1998 – Gudelias Mann Heinz ist Alkoholiker und gibt ihr und dem, was im Haus verborgen ist, die Schuld dafür. Er hat seine Arbeit verloren und ist mit den Kreditraten für das Haus im Verzug. Gudelia bringt ihn dazu, ihr das Haus zu überschreiben. Doch wie soll sie es - als Hausfrau mit ein paar wenigen Putzjobs - schaffen, den Kredit abzuzahlen?


    Leicht und flüssig konnte ich diesen, meist in der ersten Person aus Gudelias Perspektive verfassten Roman innerhalb sehr kurzer Zeit auslesen. Am liebsten hätte ich ihn gar nicht aus der Hand gelegt. Der bildhafte Schreibstil gefiel mir sehr gut und dadurch, dass die Geschichte abwechselnd in drei verschiedenen Zeitebenen erzählt wird, empfand ich, trotz der eher gemächlich fortschreitenden Handlung, eine permanente Grundspannung und verspürte beim Lesen nie Längen. Lediglich das Ende kam mir dann etwas zu abrupt. Ich hätte gern noch schwarz auf weiß erfahren, was genau mit Heinz passiert ist (das kann ich mir zwar denken) und empfand auch die Reihenfolge der letzten 3 Kapitel ziemlich eigenartig.


    Obwohl mir relativ zeitig klar wurde, dass Gudelia große Schuld auf sich geladen hat und ich sogar früh eine Ahnung hatte, was in etwa passiert sein könnte, war sie mir nicht unsympathisch. Im Gegenteil, ich mochte sie. Aufgrund ihres Einfallsreichtums, in dem Versuch ihr Geheimnis zu bewahren, aber auch noch in dem Moment, als das nicht mehr ging und alles ans Licht kam. Das hat mich selbst überrascht, denn in irgendeiner Art und Weise gut finden, kann ich ihre Tat(en) natürlich nicht. Sie erschütterten mich einerseits, ich könnte aber nicht mit Sicherheit behaupten, dass ich an ihrer Stelle ganz anders gehandelt hätte. Das Ende im Jahr 2024 wirkte auf mich, obwohl es genaugenommen ebenfalls ein Verbrechen war, irgendwie versöhnlich.


    Was ich hier gelesen habe, war für mich absolut kein typischer Kriminalroman, aber dennoch ein sehr Guter und vollkommen anders als alles aus dem Genre, was ich bislang kannte. Den Autor Thomas Knüwer werde ich mir auf jeden Fall merken und sollte ich sein erstes Buch, ein selbstverlegter Thriller, irgendwo als E-Book bekommen, werde ich es auch kaufen.

    Deutliche Steigerung zum ersten Teil, aber leider keine richtig sympathischen Charaktere


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    Den Vorgänger „Refugium“ habe ich erst kurz vor "Signum" gelesen. An ihn war ich mit deutlich zu hohen Erwartungen gegangen, empfand etliche Längen und die Geschichte im Gesamten zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich rund. Dennoch war sie für mich immer noch interessant genug, um wissen zu wollen, wie es mit dem ungleichen Paar Kim und Julia weitergeht und auch der Cliffhanger am Ende verfehlte seine Wirkung auf mich nicht. Da ich auch die Fortsetzung von NetGalley als Rezensionsexemplar erhalten hatte, konnte ich „Signum“ auch noch vor dem offiziellen Erscheinungstermin auf meinem Kindle lesen.


    Kim möchte verstehen, warum es Menschen Befriedigung verschafft, Kinder oder Jugendliche zu quälen und begibt sich dabei auf ein sehr gefährliches und auch keinesfalls legales Terrain. Julia hat nach einer weiteren Sinnkrise sowie einem Gespräch mit Irma die erste Idee für ein neues Buch und beginnt mit Recherchen zu einer rechtsextremen Partei, deren Mitglieder auch im kriminellen Milieu keine unbeschriebenen Blätter sind.


    Plötzlich gerät alles schwer aus den Fugen. Astrid sieht rot und bringt Kim damit in ernsthafte Schwierigkeiten. Julia wird wegen ihrer Recherchen bedroht und macht kurz darauf eine Entdeckung, die sie zwingt, sich zwischen Gesetzestreue und Kim zu entscheiden. Wird sie helfen, die aus dem Ruder gelaufene Misere zu vertuschen?


    Diesmal ging ich mit deutlich niedrigeren Erwartungen an die Geschichte heran, denn ich wusste ja inzwischen, dass diese Mittsommer-Reihe von Lindqvist für mich nicht an die noch von Stieg Larsson verfassten Teile der Millenium-Reihe (die Fortsetzungen von den anderen Autoren habe ich nicht gelesen) herankommt. Den Angang fand ich, trotz gewissen Assoziationen zu einer Szene aus Stieg Larssons Werk, dann auch sehr spannend. Im Gegensatz zum Vorgänger hatte ich diesmal dann jedoch nicht das Gefühl, dass es spannungstechnisch zu sehr kippte. Leichte Längen empfand ich zwar auch hier wieder, war von diesen aber nicht so sehr genervt, wie es im ersten Teil der Fall war.


    Obwohl die Themen Kindesmisshandlung und Rechtsextremismus, die in diesem Thriller mitbehandelt werden, nicht neu sind, halte ich deren Anprangerung nach wie vor für sehr wichtig, so, dass ich das nicht als störend empfand. In einen Zwiespalt geriet ich allerdings, als die Sache mit Martin Rudbeck aus dem Ruder lief. Mitgefühl konnte ich dem Schockdoktor zwar nicht entgegenbringen. Da ich aber auch nicht wirklich ein Fan von Selbstjustiz bin, haderte ich an dem Punkt schon ein bisschen damit. Dennoch schlug ich mich gedanklich dann doch auf die Seite von Kim, Julia und Astrid, weil ich Kim, wohl aufgrund seiner Vorgeschichte, von allen handelnden Charakteren irgendwie immer noch am meisten mag und auch die Ermittler der Stockholmer Polizei für mich keine wirklichen Sympathieträger sind.


    Das Schaffen von Solchen, die man – egal was sie tun – versteht und denen man alles verzeiht, scheint dem Autor nicht besonders gut zu liegen. Ich mag Kim zwar immer noch irgendwie, aber sein Vorgehen kam mir oft recht dilettantisch vor und, dass ihm das nicht zum Verhängnis wurde, hatte nichts mit seiner eigenen Cleverness zu tun. An Julias Figur nervt mich das ständige Selbstmitleid noch immer und irgendwie kann ich ihr auch nicht abnehmen, dass sie mal eine gute Polizistin gewesen sein soll. Mit Astrid werde ich auch nicht wirklich warm. Selbst die mir im ersten Teil so gut gefallende Irma, hat für mich einiges an Reiz verloren, weil die Szenen mit ihr sich für mich inzwischen irgendwie immer wiederholten.


    Die ganze Vertuschungsaktion und das Katz- und Mausspiel mit den Ermittlern fand ich dann trotzdem ganz unterhaltsam. Im Vergleich zu vielen anderen von mir gelesenen Schwedenkrimis, schneidet „Signum“ nicht schlecht ab und zu „Refugium“ sehe ich eine deutliche Steigerung. Auch wenn dieser erste Teil bei mir nicht ganz so gut wegkam, denke ich, dass man ihn für das gänzliche Verstehen von Teil 2 vorher gelesen haben sollte. Ich selbst werde nächstes Jahr sicher auch noch den Abschluss der Trilogie „Elysium“ lesen, denn ich möchte schon wissen, ob die Ereignisse dieses Teils den drei Hauptfiguren nicht doch noch auf die Füße fallen und vor allem wer oder was dieser Super-Hacker Ces ist.


    ASIN/ISBN: B0C3HKXP8F

    Nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht rund


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    Auf dieses Auftaktbuch zur Mittsommer-Trilogie wurde ich erst dieses Jahr aufmerksam, weil ich gefühlt überall im Internet Werbung für den zweiten Teil gesehen hatte. Empfohlen wurde er für alle Fans der Millenium Reihe und skandinavischer Spannung. Ich mag skandinavische Krimis und Thriller, hatte mit Solchen schon sehr viele spannende Lesestunden und die noch vom leider viel zu früh verstorbenen Stieg Larsson geschriebenen ersten drei Bücher der Millenium Reihe habe ich vor etlichen Jahren nahezu verschlungen.


    Auch die Fortsetzungen von David Lagercrantz hatte ich mir während der Pandemie gekauft. Zu „Verschwörung“ fand ich damals jedoch keinen Zugang, brach ab und habe mich der Reihe seitdem nicht mehr gewidmet. Dennoch war es vor allem der Millenium-Vergleich, der mein Interesse an der Mittsommer-Reihe geweckt hatte und ich begann „Refugium“ mit großen Erwartungen zu lesen.


    Julia Malmros ist eine ziemlich bekannte schwedische Krimiautorin, die inzwischen vom Schreiben leben kann und deshalb vor 5 Jahren ihre langjährige Arbeit als Polizistin aufgab. Im Zuge der Recherchen für ihr neues Buch lernt sie den wesentlich jüngeren Kim Ribbing kennen und beginnt mit ihm eine Affäre. Kim ist ein reicher Erbe und ein begabter Cracker, der im Darknet massiv gegen Kinderschänder vorgeht, im Umgang mit anderen Menschen aber sehr ungeübt.


    Als Julia und Kim am Mittsommerabend auf der Terrasse von Julias Ferienhaus auf der Schäreninsel Tärnö sitzen, hören sie aus Richtung des Grundstücks des erfolgreichen Unternehmers Olof Helander, ein Freund aus Julias Kindheit, Maschinengewehrsalven. Als sie mit Julias Boot dort ankommen bietet sich ein Bild des Grauens. Der Unternehmer, die Ehefrau und ihre Gäste wurden regelrecht niedergemäht. Lediglich der 14-jährigen Astrid können sie helfen. Das Mädchen überlebte den Anschlag wie durch ein Wunder.


    Die Ermittlungen zur Aufklärung des Massakers leitet Julias Ex-Ehemann Jonny Munther. Allerdings lassen die Geschehnisse auch Julia und Kim aus verschiedenen Gründen keine Ruhe und so versuchen sie den Fall ebenfalls zu lösen. Noch vor der Polizei finden sie Spuren die nach Shanghai und Kuba führen…


    Aufgrund des flüssigen und bildhaften Schreibstils des Autors konnte ich diese in der dritten Person, aus verschiedenen Perspektiven unter Nutzung verschiedener Zeitebenen verfasste Geschichte zwar in einer relativ kurzen Zeit lesen. Allerdings bin ich wohl mit deutlich zu hohen Erwartungen rangegangen, denn die erhoffte permanente Hochspannung, in die ich nach der Einführungsphase versetzt wurde, als ich damals die ersten drei Teile der Millenium Reihe las, kam bei mir hier so nicht auf.


    Der Anfang gefiel mir richtig gut. Wahrscheinlich weil der Autor da mit der Figur von Julia etwas erzählte, was er selbst erlebt hatte (ich fand auf Youtube ein Interview mit dem Autor, welches mir das bestätigte), das im Buch wirklich sehr authentisch rüberkam und mit Kim eine weitere sehr interessante Figur anlegte, die der Lisbeth Salander aus Millenium zwar irgendwie ähnelte, aber trotzdem ganz anders war. Ich begann beide sehr zu mögen, auch mit der beginnenden Affäre der beiden konnte ich sehr gut umgehen. Das beschriebene Massaker und das was ich zu Kims Hintergrund erfuhr erschütterten mich.


    Leider war es danach jedoch so, dass gerade die Figur der Julia für mich lange Zeit ihren Biss verlor und sogar begann, mich zu nerven. Sie fing zwar selbst an, in dem Fall zu ermitteln und erkannte auch einen guten Teil der wirtschaftlichen und politischen Verstrickungen, fragte sich für meine Begriffe aber deutlich zu oft, warum sie das überhaupt tat, verlor wegen eines übergriffigen Verhaltens einen großen Teil meiner Achtung und ging mir mit ihrem häufigen Gejammer über verschiedene Dinge danach ziemlich auf den Keks. Ehrlich gesagt wunderte es mich, dass Kim überhaupt noch mit ihr kommunizierte.


    Abwechslung brachten hier zwar die Wechsel zwischen Szenen mit Julia und Szenen mit den Ermittlern. Doch obwohl sich das Geschriebene weiterhin durchaus flüssig lesen ließ, empfand ich etliche Längen, weil mir Eifersüchteleien, verbale Grabenkämpfe, das aufs Korn nehmen eines Namens oder immer wieder betonte Eigenheiten von bestimmten Figuren als Spannungsfaktoren einfach nicht ausreichten. Spannung empfand ich über eine lange Zeit hinweg eigentlich nur noch, wenn Kim irgendwie agierte und Gefallen, wenn Julia mit der älteren Autorenkollegin kommunizierte. Und beides war streckenweise ziemlich selten.


    Gegen Ende nahm die Geschichte dann zwar noch mal einiges an Fahrt auf und ein Cliffhanger sorgte dafür, dass ich mich nicht widerwillig an das Lesen des zweiten Teils setzte, sondern wirklich wissen wollte, wie es weitergeht. Als wirklich rund empfand ich dieses Auftaktbuch jedoch nicht und zumindest hinter den ersten drei Büchern der Millenium Reihe bleibt es für mich deutlich zurück.

    Diese Geschichte ist wirklich ein extrem dunkler Abgrund


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    Vor kurzem wurde die gerade verwitwete Clara Lofthus zur neuen Justizministerin Norwegens ernannt. Damit hat die nun alleinerziehende Mutter für ihre Zwillinge noch weniger Zeit, als vorher. Dennoch möchte sie kein Au-pair einstellen und auch den ihr als Ministerin zustehenden Personenschutz für sich und ihre Kinder lehnt sie kategorisch ab. Als der erste anonyme Brief eintrifft, nimmt sie ihn nicht ernst. Doch dann verschwinden ihre Söhne und der zweite anonyme Brief besagt, dass sie entführt wurden. Clara ist verzweifelt und bei der Suche nach ihnen wird sie von der eigenen düsteren Vergangenheit eingeholt…


    Als ich dieses Buch entdeckte, reizte mich der Klappentext. Dass es bereits der zweite Teil einer Trilogie ist, nahm ich in Kauf. Ich bin schon häufiger später in Reihen eingestiegen und hatte meistens keinerlei Verständnisprobleme. Die empfand ich auch hier nicht, allerdings habe ich das Buch natürlich ganz anders gelesen, als diejenigen, die „Tiefer Fjord“ bereits kennen. Den Schreibstil empfand ich als flüssig, die Sprache einfach und bildhaft. Kurze Kapitel und wechselnde, jeweils in der ersten Person verfasste Perspektiven sorgten, obwohl die Handlung eigentlich nur gemächlich voranschritt, für eine permanent düstere Grundspannung.


    Die Charaktere waren für mich ja nun alle neu und ich lernte sie situationsbezogen kennen. Anfangs, als ich die gerade zur Justizministerin ernannte Clara noch für integer hielt, war sie mir als starke und erfolgreiche Frau sogar noch sympathisch. Diese Sympathie brach jedoch nach und nach weg, je mehr ich über sie und ihre dunklen Geheimnisse erfuhr. Einzig die Sorge um den Verbleib der Zwillinge Andreas und Nikolai verband mich irgendwann noch mit ihr. Ihren Chauffeur und Bodyguard Stian, der Einzige, den sie in den Entführungsfall einweihte, konnte ich nicht wirklich einschätzen und ich fragte mich immer wieder, ob seine Loyalität Clara gegenüber, noch andere Hintergründe hat.


    Das Ende kam für mich dann komplett überraschend und erschütterte mich gewaltig. Insgesamt hat mir dieser düstere Thriller so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall wissen möchte, wie es weitergeht und hoffe, dass der Abschluss der Trilogie nicht zu lange auf sich warten lässt. Ich selbst werde mir demnächst auch noch den 1. Teil gönnen. Hier weiß ich allerdings jetzt schon, dass ich durch das vorgezogene Lesen dieses Buches einen gewaltigen Informationsvorsprung habe und mich so manches nicht mehr überraschen wird. Dennoch möchte ich die ganze Geschichte kennen. Grundsätzlich rate ich Interessierten jetzt aber, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

    Ich habe vorhin auch wieder eine Zusage für ein Buch von NetGalley bekommen. Die beiden Vorgänger der Reihe habe ich auch schon gelesen:


    ASIN/ISBN: B0CYVRB4G3


    Gestern habe ich nachfolgenden ebenfalls von NetGalley erhaltenen Thriller beendet, der allerdings erst im Dezember erscheint. Hier wundert mich, dass es der zweite Teil einer Reihe im Original ist und für den ersten Teil noch keine deutsche Übersetzung angekündigt ist.


    ASIN/ISBN: B0CW1JQGNW


    Aktuell lese ich ebenfalls für NetGalley folgendes Buch als Auftakt einer Fantasy-Reihe:


    ASIN/ISBN: B0CM6TXDZM