Beiträge von Kalypso

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    Original von Delphin
    Ich ertappe mich immer häufiger dabei, dass ich die Auslage der historischen Romane nur überfliege und kaum mal ein Buch umdrehe, weil alles irgendwie gleich heisst und gleich aussieht. Ein Buch, das "Die Rebellin" heisst, würde ich wahrscheinlich noch nicht mal in die Hand nehmen und umdrehen. Und wenn ich es nicht umdrehe, dann hat es auch keine Chance, gekauft zu werden.
    :fetch


    Geht mir auch so, zumal das Cover hier auch noch hässlich und der Titel total unpassend ist :fetch


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Darcy
    Als mir, als Frau, gefällt ein phantasievoller Titel à la "Ein Sturm wird kommen von Mitternacht" wesentlich besser. Er klingt geheimnisvoll und sagt nichts über den Inhalt aus und bewegt mich eher, das Buch in die Hand zu nehmen, um etwas über den Inhalt zu erfahren.
    "Die Burgunderin" ist 08/15 und klingt nach Liebesgeschichte in einem historischen Millieu. Und verwirren tut es allemal. Wenn man nicht so gut informiert ist, denkt man, es gäbe ein neuen Buch von Tilman Röhrig :fetch


    Das kann ich alles nur unterschreiben, zumal auch LeserInnen, die sich eine reine Liebesschnulze davon versprechen, auch noch enttäuscht sein werden.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Seit vorgestern das hier und damit bin auch noch eine Weile beschäftigt, da fast jeder Satz ein wahrer Genuss ist. Ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt von der Autorin.


    Kurzbeschreibung:
    Europa im späten fünften Jahrhundert. Ein nordländischer Skalde wird von zwei Soldaten aus Island entführt und nach Süden verschleppt. Der Mann ist anscheinend verrückt, er hat seit zwei Jahren kein einziges Wort mehr gesprochen. Aber für den Auftraggeber dieser Entführung, einen machtgierigen, aber minderen Burgunderkönig am Rhein, ist er wertvoller als pures Gold. Denn der trotzige Verstummte ist Bryndt Högnisson, Sohn berühmter Eltern, das einzige Kind der längst verstorbenen Königin Brynhild und ihres Liebhabers: Hagen von Tronje.
    Bryndt ist der Einzige, der die Wahrheit kennt – die Wahrheit über die namenlose Tragödie im Hunnenland. Den Untergang der Nibelungen. Und diese Wahrheit ist gefährlich …


    In berührenden Bildern und einer wunderbaren Sprache erzählt Viola Alvarez die Geschichte hinter der Geschichte: Ein Mann und eine Frau, die mit einer verzehrenden, verbotenen Liebe ein ganzes Volk in den Untergang reißen. Zwei Söhne, die versuchen, hinter all den Erinnerungen an ihre Eltern eine Wahrheit fürs Leben zu finden.
    .

    Meine Meinung:
    Ich habe weiß Gott schon sehr viele historische Romane gelesen, aber Dorothy Dunnett gehört zu den wenigen Autorinnen des Genres, die sich einzigartig nennen dürfen.
    DD zieht den Leser mitten in ihre Geschichte, lässt ihn dabei aber über die Vergangenheit der Protagonisten zunächst im Dunkeln und liefert die wichtigen Details nur nach und nach. Hinzu kommt, dass sie die Figuren meist nur aus Sicht der anderen Darsteller beschreibt und somit beim Leser leicht ein falsches Bild entstehen kann. Es sind oft nur versteckte Kleinigkeiten, die Aufschluss über den wirklichen Charakter, die Gedanken oder die Intentionen der Figuren geben und deshalb ist es ratsam, sorgfältig und manchen Abschnitt 2 oder 3 Mal zu lesen, denn in DDs Roman ist fast nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.


    "Niccolòs Aufstieg" ist ein sehr spannender Roman, bei dem man nach kurzer Zeit jeden Satz argwöhnisch beäugt und dabei dann auch die eigenen Gedanken mehrmals über den Haufen wirft. Es ist also kein 08/15-Roman und keine seichte Berieselung, sondern eine echte Herausforderung, der man sich stellen kann, um am Ende (vielleicht) festzustellen, dass man doch das ein oder andere Mal mit den Gedanken richtig gelegen hat und somit der Autorin auf die Schliche gekommen ist. Obwohl der Roman in sich abgeschlossen ist, bleiben doch einige Fragen offen und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen und auf ein Wiedersehen mit Nicco & Co (und hoffentlich Jordan de Ribérac :grin).


    Unbedingt erwähnenswert ist aber auch die eindrucksvolle Kulisse sowie die wunderschöne Sprache und der Humor der Autorin: "Katelinas Vater hörte selten zu, wenn seine Frau etwas sagte. Eine Gewohnheit, die nicht unbeträchtlich zu seiner Liebenswürdigkeit beigetragen haben musste, wie Katelina oft dachte." Köstlich!


    Vielen Dank an dieser Stelle auch an Klett-Cotta!
    Hoffentlich hat dieses mutige Projekt den Erfolg, den es verdient.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Das hier, sehr spannend :-]


    Kurzbeschreibung
    Wien, 1770. In Schloß Schönbrunn findet eine selbst zur Zeit der Aufklärung aufsehenerregende Premiere statt: Wolfgang von Kempelen präsentiert vor den Augen Kaiserin Maria Theresias seinen Schach spielenden Automaten. Schon bald wird die von da an in Preßburg ausgestellte Sensation zum beliebtesten Schauobjekt im ungarischen Königreich. Dabei ist die Wundermaschine nichts weiter als eine brillante Täuschung: Der zwergwüchsige Italiener Tibor lenkt den »Schachtürken« aus dem Innern. Bisher von der Gesellschaft ausgestoßen, genießt er in der fremden Haut die Anerkennung der Männer und die Bewunderung der Frauen. Doch als eine schöne Aristokratin unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt, wird der Maschinenmensch das Ziel von kirchlicher Hetze und adligen Intrigen – und Tibor muß über sich hinauswachsen, um nicht mit dem Schachautomaten unterzugehen.
    .

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    Original von Pelican
    Kritisch finde ich übrigens im Moment, daß mir Claes so langsam für seine 19 Jahre doch etwas zu überlegt und strategisch erscheint. So wie sich das Konstrukt langsam herauskristallisiert, müßte er das doch von langer Hand vorbereitet haben...


    Jetzt könnt Ihr natürlich einwenden, daß es schon immer geniale Menschen gegeben hat und Niccolo nun mal so einer ist. Aber ich weiß nicht recht.... :gruebel


    Tja, was soll ich sagen? Es hat eben immer schon geniale Menschen gegeben und Nicco ist nun mal so einer :grin Oft ist es wirklich so, dass das Leben die unglaublichsten Geschichten schreibt.
    Tatsächlich glaube ich aber auch, dass Claes/Nicco ein ganz ausgekochter Hund ist und sicherlich lange Zeit an seinen Plänen gearbeitet hat. Der Junge ist genial!


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Pelican
    Und wenn Du zu irgendetwas doch wieder gerne etwas schreiben möchtest - fühl Dich frei das zu tun!


    Das mache ich sowieso, nachdem ich das Buch durch habe (nur noch 150 Seiten :cry), denn ich muss wenigstens noch meine Theorie zu Claes` Vater mitteilen.


    @ Binchen: Ich habe einen kurzen Blick darauf geworfen, aber das ist mir zu unübersichtlich und hält mich jetzt zu lange vom Buch ab. Später werde ich aber sicher dort noch genauer nachlesen. Danke jedenfalls für den Hinweis.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Primavera
    Ich finde es schon auch schade, dass die Leserunde nicht so richtig in Fahrt kommt, aber ich denke, wir sind einfach zu wenige...
    Ausserdem sind wir unterschiedlich schnell. Wie Du vielleicht gesehen hast, bin ich schon viel weiter und mir wäre es genauso ergangen wie Dir, dass ich meinen "Bericht" schreibe und so weiter....


    Ich habe das doch nicht geschrieben, damit sich jemand rechtfertigen muss, sondern nur um mitzuteilen, dass ich raus aus der Runde bin, da sie mir aus oben erwähnten Gründen sinnlos erscheint. Ich bin darüber auch nicht sauer, habe sogar Verständnis, dass man nur das Buch lesen und sich nicht mit Kommentaren dazu aufhalten will, und dieses "ungestörte" Lesevergnügen nehme ich jetzt für mich eben auch in Anspruch. Mehr nicht. :-)


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Pelican
    Ich hatte heute leider keine Zeit... :-(


    Pelican, es geht doch gar nicht darum, ob du gestern keine Zeit hattest.
    Vielmehr sollten Sinn und Zweck einer Leserunde sein, sich über die Gedanken zum Buch auszutauschen. Bisher kenne ich nur Frides Gedanken und weiß, dass Delphin bei Simons Auftritten anfängt zu speicheln :grin.
    Gerade bei DD wären aber die ersten Eindrücke aller Teilnehmer sehr interessant gewesen und da keiner etwas schreibt, kann ich mir doch meine Kommentare ebenfalls sparen.


    Ich kann es ehrlich gesagt nicht glauben, dass euch z.B. in Kapitel 15 oder 16 bei der Szene zwischen Claes, Marian und Ribérac einige Dinge nicht aufgefallen sind.
    Wenn ihr aber nicht darüber diskutieren wollt, warum dann eine Leserunde?


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Primavera
    Ja, an das hab ich auch immer wieder mal gedacht. Bin ja jetzt schon bisschen weiter und bin mir in dieser Hinsicht immer noch nicht im klaren. Wahrscheinlich werden wir es nie wissen oder erst im Band 6 oder 7.


    Meine Idee dazu müsste jetzt recht bald


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von Primavera
    Jetzt haben Katelen und Nicholas endlich zusammen gefunden.


    Bei dem Punkt bin ich inzwischen auch angelangt und obwohl ich es voraus gesehen hatte, beäuge ich die Sache eher argwöhnisch, da meine Gedanken zu Claes und Frauen schon länger in eine andere Richtung gehen.


    Da bisher niemand mehr etwas zur Leserunde beizutragen hat, halte ich jetzt auch einfach die Klappe und genieße in aller Ruhe das Buch :grin


    :wave
    Kalypso

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    Original von Delphin
    Ich überlege, ob ich jeden Monat eins lesen soll. Und dann fang ich nochmal mit Lymond an und guck mir an, was ich beim ersten Durchgang alles verpasst habe. :lache


    So wie es bisher aussieht, sind es tatsächlich Bücher fürs Leben :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

    Leider hatte ich gestern nur ganz kurz Zeit für das Buch, bin also nicht sehr viel weiter gekommen.


    Claes ist zurück in Brügge und trifft auf alte Freunde und Feinde. Ganz besonders beeindruckend fand ich die Szene zwischen Claes, Marian und Ribérac, denn hier knistert es gewaltig. Vor allem wird sehr deutlich, dass Claes auch zubeißen kann: »Ihr vergesst die menschliche Natur. Selbst ein Handwerker muss sich nicht mit Tieren abgeben« So viel dann also zum Thema, dass Claes jedermann für seinen Freund hält.
    Sehr aufschlussreich auch die Ausführungen über Claes` Kurierdienst.

    Felix entpuppt sich gerade als kleiner Despot. Mal sehen, wie weit er damit bei Claes kommt. Ansonsten hat Felix sich nicht sehr verändert.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Delphin
    Ich bin da ja grundsätzlich misstrauisch bei Mrs. Dunnett. Wir erfahren nicht, was wirklich passiert ist, sondern nur, was die anderen gesehen haben. Ich glaub, Claes selbst hat Simon nicht beschuldigt - oder hab ich das überlesen. :gruebel Ich warte erstmal ab...


    Der Verdacht drängt sich allerdings auf, dass auch diese Szene nur ein abgekartetes Spiel war, um uns zu veräppeln. :grin


    Richtig, Claes beschuldigt Simon nicht, auf Seite 139 steht lediglich: »"Ehe sie ins Wasser fielen, hat der Schotte nach der Schere gegriffen und zugestochen", erklärte Astorre.«


    Ich schrieb ja schon an anderer Stelle, welchen Eindruck ich vom Buch habe und er verdichtet sich immer mehr. Schade, dass man das Hirn bei der Lektüre nicht ausschalten kann, denn ich kriege von der ganzen Grübelei allmählich leichte Paranoia. :wow


    Viele Grüße
    Kalypso

    Kleine allgemeine Notiz am Rande:
    Sicher ist nach 250 Seiten jedenfalls, dass Claes eine rasche Auffassungsgabe hat und ein Multitalent ist. Er baut kleine Kästchen, repariert hier mal eben eine Pumpe, hat ein unglaubliches Händchen und Gefühl für Zahlen, Sprachen und Geschäfte. etc.
    Außerdem wirkt er auf die Menschen - so oder so.