Beiträge von Kalypso

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    Original von Pelican
    Vor allem müssen wir bis zum Ende einige Jahre (!!!) ausharren! :cry Ich will alle 8 Bände :cry sofort :cry


    Ich nicht. Mittlerweile bin ich sogar ganz froh, dass die weiteren Teile in größeren Abständen folgen, denn ich möchte vorher zumindest jedes Buch zweimal lesen, da ich mich bisher so auf Claes konzentriert habe, dass mir sicherlich einiges andere dadurch gegangen ist. Außerdem muss ich noch den historischen Hintergrund beleuchten und das dauert schießlich alles seine Zeit :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Friderike
    Unheimlich ist das richtige Wort. Ich habe auch das Gefühl, daß da ganz viel ungesagt im Raum steht.


    Claes gibt mir auch immer mehr Rätsel auf.
    ......


    Und ich glaube, dass DD uns ganz schön an der Nase herum führt und uns nicht nur bei Claes etwas vorgaukelt. Irgendwie habe ich bei der Lektüre immer den Verdacht, dass rein gar nichts so ist, wie es scheint. Vermutlich macht es auch deshalb so viel Spaß.


    Aber wie schrieb doch Grisel "Die Geschichte, die sie hier erzählt, ist sehr durchdacht, wirklich verstehen kann man sie erst, wenn man die gesamte Serie gelesen hat."
    Also haben wir ja noch einiges vor uns. :grin


    Gute Nacht.


    :wave
    Kalypso

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    Original von Pelican
    Ob wir eigentlich noch erfahren, wer Claes Vater ist?


    Das finde ich momentan eher unwichtig, da es bei Claes schon genug Undurchsichtigkeiten gibt.
    Sein Vater würde mir dabei nicht wirklich weiter helfen, oder doch? :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Kalypso


    @Fride: Ich bin zwar noch nicht so weit, aber zum Alaun hatte ich schon mein MA-Lexikon befragt und der Sachverhalt war (grob) wie folgt:
    Das Abendland bezog Alaun bis zum 15. Jahrhundert aus dem Orient. 1462 wurden die Alaunvorkommen von Tolfa bei Civitavecchia im Kirchenstaat entdeckt. Die Produktion begann sofort und die Päpste verboten den Import von orientalischem Alaun. Genuesen und Toskaner rivalisierten um die Pachtung der Alaunhütten. Die Medici errangen dabei den Sieg und verkauften päpstl. Alaun auf allen europäischen Absatzmärkten. Nach ihnen kontrollierten abwechselnd Gesellschaften aus Genua, Florenz und Siena die Minen.... Es brachte dem Papsttum bis zum 18. Jahrhundert großen Gewinn, trotz der Konkurrenz der Minen von Kastilien, Lüttich, Mitteleuropa und Yorkshire, die im 19. Jahrhundert vorherrschend wurden, bis ihre Produkte vom synthetischen Alaun verdrängt wurden.


    Habe gerade Kapitel 14 gelesen und weiß jetzt, worum es im Buch geht:
    Meine obigen Ausführungen zum Alaun bezogen sich auf das von Fride erwähnte Medici-Monopol, also bitte wieder vergessen, denn hier im Buch sind diese Alaunvorkommen noch gar nicht entdeckt, also gibt es auch noch kein Medici-Monopol.


    Tatsächlich wurden sie erst 1462 von Giovanni da Castro entdeckt und im Roman geht es darum, dass sie eben nicht gefunden werden sollen, weil die Profitierenden der Minen von Phokäa natürlich keine Konkurrenz wünschen.


    Nun ist natürlich nicht genau ersichtlich (jedenfalls mir nicht), was der gute Claes tatsächlich über die noch zu entdeckenden Alaunvorkommen weiß, aber er ist raffiniert genug, sich sein Schweigen bezahlen zu lassen. Jedenfalls fiel mir zu diesem Thema gleich wieder der Satz aus der Einleitung ein: "Als gäbe es nicht Narren genug, gleich welchen Geschlechts, die eines Tages den Handel (den Handel!) als Spiel betreiben würden."


    Nach allem, was ich bisher über Claes gelesen habe, könnte es sein, dass er tatsächlich nur spielt. Es kann aber auch gut sein, dass er sehr viel weiß. Ich hingegen weiß, dass ich gar nichts weiß, außer dass mir dieses Buch sehr viel Freude macht.
    Hat sonst jemand eine Meinung dazu?

    In Kapitel 10 + 11 begleiten wir Claes nach Genf und lernen dort die Fleury-Familie kennen. Jaak ist ein unangenehmer, arroganter Mensch und seine Frau, Esota, ist hässlich wie die Nacht und hat die seltsame Angewohnheit sich über eingebildete Belästigungen der Männer zu beschweren. Claes kommt hier noch mal mit einem blauen Auge davon. Ansonsten erfahren wir, dass Claes als Kind von den de Fleurys wie ein Sklave gehalten wurde und ich werde das Gefühl nicht los, dass zumindest Jaak auch sonst noch Dreck am Stecken hat. Die Dialoge sind weiterhin faszinierend und besonders Claes hinterlässt bei mir einen immer stärkeren Eindruck.

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    Original von Eiszapfen
    Vom Inhaltlichen bin ich allerdings nicht so ganz überzeugt. Ich habe das Gefühl, dass mir der Inhalt nicht so sehr lange im Gedächtnis bleiben wird, wahrscheinlich werde ich mich nur an einige wenige Fragmente dieses Buches erinnern können.


    Dank für die Rezi, Eiszapfen.
    Allerdings bin ich jetzt noch genau so unschlüssig wie vorher, denn mich hatte vor allem der Inhalt interessiert. Dass Walser erzählen kann, weiß ich ja.


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Friderike
    Warum Claes sich ausgerechnet für die Söldnertruppe entscheidet?
    Ist es die Schmach, die ihm der schöne Simon beigebracht hat? Will er deswegen kämpfen lernen?


    Die Antwort steht zwar im Buch, aber sie ist mir auch zu einfach: » Seine Ergebung war offenkundig. "Ich habe keine Wahl. Ich wurde ja dazu erzogen, Euch widerspruchslos zu gehorchen..." «


    Ich glaube nicht, dass Claes aufgrund der Schmach kämpfen lernen möchte. Ich habe mich irgendwie daran festgebissen, dass Claes und Marian Geheimnisse haben, die der Leser noch erfahren wird. Vielleicht irre ich mich, aber für mich ist das momentan der Grund, warum Claes so "ergeben" ist.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Die nicht greifbare Beziehung zwischen Claes und Marian wird mir langsam unheimlich. Irgendetwas ist doch da. Na ja, wir werden schon noch dahinter kommen.


    Simon ist auch wieder da und hat auf einmal einen Vater: Jordan de Ribérac, der Finanzberater König Karls VII. und somit ein einflussreicher Mann, der für Claes auch noch gefährlich werden könnte.


    Katelina ist jetzt endgültig mit Simon durch und wie ich geahnt hatte, scheint sie an Claes interessiert zu sein. Bei ihrem Besuch bei den de Charettys wird mir erneut die eingangs erwähnte Verbindung zwischen Claes und Marian zwar bewusst, aber zuordnen kann ich sie weiterhin nicht. :gruebel


    In einem Punkt irrt Marian in ihrer Meinung über Claes: Noch lange nicht jeder Hund hält jedermann für seinen Freund - und ich bin davon überzeugt, dass es bei Claes ähnlich ist.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Es war voraus zu sehen, dass Simon und Claes ernsthaft aneinander geraten und in Kapitel 8 ist es dann soweit. Der zunächst ungleiche Kampf zwischen den beiden ist sehr gut dargestellt und endet für Claes leider durch Simons Hinterhältigkeit.
    Unsympathisch war mir der Schotte schon eine ganze Weile, aber durch diese Scherensache ist das Maß endgültig voll. :fetch


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Friderike
    Ich habe gerade gelesen, daß die Medici das Monopol auf die Alaun-Herstellung hatten. So ganz verstanden habe ich es noch nicht, weil Claes ja davon sprach, wie man Alaunvorkommen ausmachen könne (bestimmte Pflanzenarten wachsen nur auf alaunhaltigem Boden oder so ähnlich).


    @Fride: Ich bin zwar noch nicht so weit, aber zum Alaun hatte ich schon mein MA-Lexikon befragt und der Sachverhalt war (grob) wie folgt:
    Das Abendland bezog Alaun bis zum 15. Jahrhundert aus dem Orient. 1462 wurden die Alaunvorkommen von Tolfa bei Civitavecchia im Kirchenstaat entdeckt. Die Produktion begann sofort und die Päpste verboten den Import von orientalischem Alaun. Genuesen und Toskaner rivalisierten um die Pachtung der Alaunhütten. Die Medici errangen dabei den Sieg und verkauften päpstl. Alaun auf allen europäischen Absatzmärkten. Nach ihnen kontrollierten abwechselnd Gesellschaften aus Genua, Florenz und Siena die Minen.... Es brachte dem Papsttum bis zum 18. Jahrhundert großen Gewinn, trotz der Konkurrenz der Minen von Kastilien, Lüttich, Mitteleuropa und Yorkshire, die im 19. Jahrhundert vorherrschend wurden, bis ihre Produkte vom synthetischen Alaun verdrängt wurden.


    Es gab also andere Alaunvorkommen und wenn Claes dazu den "Schlüssel" hat, ist er ein gemachter Mann ;-)


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Pelican
    Ich finde DD gelingt es die Dialoge sehr realitätsnah zu gestalten. :-]


    Stimmt, außerdem steigern diese Dialoge die Spannung und ich muss mich sowieso schon zwingen langsamer zu lesen :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von Friderike
    Über die Frage "In Flandern?" bin ich beim Lesen auch gestolpert.
    Wenn ich mich richtig erinnere, ging es doch darum, daß Julius über einen gewissen Geldbetrag verfügt und sich wunderte, warum Marian davon Kenntnis hat. Ich habe das dann so gedeutet, daß die Frage "In Flandern?" ausdrücken sollte, daß es in Flandern nichts geheim bleibt. Also ohnehin jeder über die finanziellen Verhältnisse des anderen Bescheid weiß. Ob es richtig ist, weiß ich nicht...


    Doch, das ist eine gute Erklärung.:knuddel1
    Ich habe den Abschnitt gerade noch einmal gelesen und so macht es tatsächlich Sinn.



    Zitat

    Original von Friderike
    Claes und Marian, das Gespräch strahlt eine Ruhe aus, Claes hat keine Berührungsängste in Bezug auf Marian. Ich hatte Claes bis zu diesem Punkt für etwas naiv und genügsam gehalten, ihn sozusagen nur als Schatten von Felix wahrgenommen. Aber hier tritt er heraus, er wirkt bestimmt. Er scheint auch nichts zu befürchten, sondern harrt der Dinge, die ihn erwarten. Oder er weiß, daß Marian ihm wohlgesonnen ist und ist daher so entspannt. Zudem scheint er seine Umwelt doch ganz genau wahrzunehmen und möchte Marian etwas über seine Erkenntnisse Alaun betreffend vermitteln. Sie geht aber nicht darauf ein. Warum nicht, würde doch gut für das Geschäft sein...


    Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich ein Buch auf die Leser wirkt. Für mich steht Claes spätestens seit Kapitel 2 im Vordergrund und naiv fand ich ihn keine Sekunde. Es ist hier eher Felix, der für mich bisher ein Schattendasein führt.
    Stimmt schon, das Gespräch zwischen Marian und Claes strahlt eine gewisse Vertrautheit aus. Hmm.


    Doch, ich glaube schon , dass sich Marian in Ruhe mit Claes`Zettel beschäftigt hat und wir dazu noch einiges lesen werden. Schließlich dreht sich die Geschichte ja um ein rätselhaftes Alaunvorkommen.


    Gute Nacht!


    :wave
    Kalypso

    Kapitel 4
    Da Simon bei Katelina erfolglos war, verlässt er erbost das Haus der van Borselens und eilt in ein Gasthaus, wo er sich ein Schäferstündchen mit Mabelie erhofft. Dumm für Simon, dass Mabelie sich schon mit Claes vergnügt und schlecht für Claes, dass sie dabei erwischt werden, ausgerechnet von Simon. Eine wilde Verfolgungsjagd durch die Stadt endet mit dem tragischen Tod von Simons Hund und mit Claes` Verhaftung. Ich schätzte durch all diese Umstände hat Claes sich einen Feind fürs Leben gemacht.


    In Kapitel 6 betritt Marian die Bühne und es wird geheimnisvoll/ undurchsichtig. Was beabsichtigt Marian mit der Frage "In Flandern?" an Julius, die er auch nicht beantwortet? Überhaupt scheint mir das Verhältnis zwischen Marian und Julius distanziert. Hingegen scheint sie Claes sehr zu mögen und hat etwas mit ihm vor. Aber was? Also weiterlesen ...

    Zum Buch generell kann ich bisher sagen, dass mir der Aufbau sehr gut gefällt. Die kurzen Kapitel und die häppchenweise gelieferten Einzelheiten zu den Figuren sind einfach nur klasse gemacht. Ganz zu schweigen von der Sprache, ganz besonders fiel sie mir hier wieder bei der Beschreibung von Brügge auf. Zauberhaft! :anbet


    In Kapitel 3 erfahren wir mehr über den "schönen" Simon. Er ist ein Lebemann, der aufgrund seiner Ausschweifungen in Frankreich in Schimpf und Schande zurück nach Schottland geschickt wurde. Hier wird er dem Verwalter überlassen, da Simons Onkel u.a. ein geistig schwerfälliger Mensch ist. Simon selbst scheint sein Leben aber mittlerweile im Griff zu haben, hat ein gutes Gespür für Geschäfte und ein ausreichendes Einkommen. Außerdem ist Simon noch der Erbe der Familie Kilmirren. Frauen sind für ihn Spielzeuge.


    Katelina, die den für sie vom Vater gewählten Ehemann abgelehnt hat, hat Interesse an Simon. Sie will, dass er um ihre Hand anhält, was er bisher nicht gemacht hat. Interessiert ist Simon zwar auch, aber er verdirbt es sich mit Katelina durch sein flegelhaftes Verhalten. Sie wünscht sich einen Mann mit Charakter (und meine Gedanken schwenken automatisch zu Claes :grin)

    In Kapitel 2 lernen wird Claes etwas näher kennen:
    Er ist "nur ein Fehltritt" und vielleicht deshalb der ewige Prügelknabe oder eben das Bauernopfer, der sich rasch von dem "Verhör" erholt. Darüber hinaus scheint er wohl einen unglaublichen Schlag bei Frauen zu haben, was wohl auch an seinem sonnigen Gemüt liegt. Claes ist weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen und ganz besonders schätze ich seine Aufrichtigkeit, die ihn aber sicher noch in Teufels Küche bringen wird.


    Felix ist einer jener Sprösslinge, die sich nicht für den väterlichen Betrieb interessieren. Er liebt Hunde und Pferde. Mal sehen, was aus ihm wird.


    Sehr gelungen fand ich auch die Begegnungen bei Anselm Adorne (den ich sehr interessant finde) und die Gespräche dort.


    Ein kleiner ärgerlicher Fehler auf Seite 50 oben hat mich kurz aus dem Lesefluss gebracht: " Aber er kann er kein Italienisch..."


    Viele Grüße
    Kalypso

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    Original von bibihexe76
    Ich habe die ersten 160 Seiten gelesen und das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen. Viola Alvarez hat einen tollen Schreibstil und der Lebensrückblick ist richtig interessant.


    Freut mich sehr, dass es dir gefällt :-]


    Viel Spaß weiterhin!


    :wave
    Kalypso

    Ich habe gerade das erste Kapitel gelesen und will direkt etwas dazu schreiben, bevor der erste Eindruck wieder verschwunden ist.
    Zunächst zu der Gestaltung des Buches: Wunderschön, kann ich nur sagen, da es sehr liebevoll gemacht ist. Das Personenregister schreckt mich überhaupt nicht, da ich so etwas als Leserin historischer Romane gewohnt bin und es schon als störend empfinde, wenn ein solches Register fehlt.


    DDs Sprache gefällt mir sehr und empfinde sie als leicht zu lesen, sie ist mir irgendwie vertraut, ich weiß aber nicht, wo ich sie einordnen soll. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich mich bei dieser Sprache schlicht wohl fühle. An Berling erinnert sie mich allerdings überhaupt nicht, denn DD beschreibt doch eher sehr ausführlich und das kann man von Berling wohl nicht behaupten, auch ansonsten finde ich DDs Schreibstil nicht mit Berling vergleichbar.


    Im ersten Kapitel lernen wir zunächst ein wenig Claes, Julius und Felix kennen, wobei das natürlich nur ein sehr kurzer Einblick ist und abzuwarten bleibt, wie die Jungs sich im weiteren Verlauf entwickeln. Nett fand ich aber schon Felix`Antwort auf die Frage » Was ist Glück?« -> » Ein neuer Jagdhund. Einer mit langen Ohren« :-] Überflüssig zu erwähnen, dass Felix bei mir schon einen Stein im Brett hat.


    Ansonsten kann ich mir nach einem Kapitel kein Urteil über die Protagonisten erlauben und will es auch gar nicht. Für mich bleibt jetzt erst einmal abzuwarten, was der "schöne" Simon im Schilde führt und welche Rolle Katelina van Borselen noch spielen wird und wie die Sache überhaupt weiter geht.



    @ Fride: Meester = Meister; Mijnheer = Herr


    Viele Grüße
    Kalypso