Beiträge von Smorph

    Das mit dem "auf den letzten Drücker" nehme ich auf meine Kappe. :schuechtern Ich bin da leider ein richtiges :schaf, was Termine betrifft.

    War allerdings absolut nicht als Kritik oder ernsthafte Beschwerde an dich oder andere gemeint.


    Jeder hat seine Prioritäten. Und Punkte bei einem kleinen Schreibwettbewerb in einem Forum abgeben kann nicht wichtiger sein als die meisten anderen Verpflichtungen.


    Dass meine Vermutung, die Leser hier würden lieber fertige Bücher lesen als kurze Stories, gar nicht einmal sooo korrekt war, freut mich ein bisschen.


    ... und was die Hemmungen beim Kommentieren betrifft, kann ich dir nur aus meiner Sicht sagen: Kein Kommentar ist manchmal schlimmer als negative Kommentare. Und die negativen Kommentare hab ich zu verkraften, weil ich ein Amateur bin, was das Schreiben angeht. Wenn an meinen Beiträgen nichts zu kritisieren waere, könnte ich mich doch gleich aufmachen, und den nächsten Harry Potter schreiben.

    Wie dem auch sei. Dass es zumindest immer ein paar Leute gibt, die mitvoten, und offenbar auch einige, die eben einfach nur mitlesen, aber sich nicht beteiligen wollen, ist ja im Grunde toll. Man wünscht sich halt meist mehr als man kriegt ....

    Es war eine sehr starke Runde. Freu mich schon auf die nächste. <3

    Ich mich auch. Bin schon gespannt auf das Thema.


    Allerdings bin ich etwas entzaubert, was das generelle Interesse am Schreibwettbewerb angeht. Es hat mich sehr überrascht, dass abgesehen von den Autoren selber recht wenige Leute abstimmen, geschweige denn Kommentare hinterlassen - und das auch erst auf den letzten Drücker.


    Klar hab ich mich über Lob und Kritik von euch gefreut. Aber ein klein wenig hat es den Beigeschmack von "Schwanzvergleich", wenn diejenigen, die Beiträge einreichen, dann auch noch kommentieren. Vielleicht ist das einzig und alleine mein subjektives Empfinden, aber man schreibt halt lieber für Leser als für andere Autoren.


    Hab aber absolut keinen verwertbaren Vorschlag, wie das geändert werden könnte - und womöglich bin ich eh der einzige, dem es damit so geht.

    Immerhin: Du trittst ja auch nicht einem Wild-Essen Gourmet-Club bei, und darfst erwarten, dass alle voller Freude dabei sind, wenn du vorschlägst, mit der Flinte in den Wald zu ziehen, um die Rehe selber zu erlegen. Was hier herumkrebst, will eben lieber fertige Bücher lesen, als 600-Wort-Geschichten von Amateuren ....

    Fluchbrecher ist alles andere als originell: Die Grundidee – Bewusstsein komplett in eine virtuelle Welt verlagern – samt sichtbar eingebauten RPG-Mechaniken (Level, Skills, Talentbäume), Gildenpolitik, Raids und Quests mit Auswirkungen jenseits des Spiels – ist seit Jahren / Jahrzehnten Standard im VRMMO-/LitRPG-Spektrum. Was hier, wenn überhaupt, trägt, ist Handwerk und Tempo; die Prämisse selbst fühlt sich wie Schablonenware an.


    Schon zuvor haben erfolgreiche Titel das nahezu deckungsgleich vorweggenommen: Reki Kawaharas Sword Art Online, Mamare Tounos Log Horizon und Poznanskis Erebos (kein Headset, aber das Spiel steuert die Realität über Quests und Manipulation).


    Unterm Strich wirkt Fluchbrecher eher wie eine Variation etablierter Tropes. Keine neue Grundidee.
    Dazu kommt noch, dass eine zu mächtige Heldin und damit geringe Fallhöhe ganz offensichtlich wird: Alexandra wirkt beinahe übermächtig. Durch Respawn-Mechanik fehlt im Grunde oft die echte Gefahr.

    Zu viele Fäden, zu wenig Abschluss – warum sich das Lied vom Eis im Feuer verläuft ...


    Ich mochte die Welt total. Aber mittlerweile sollte klar sein: Wenn es eng wird, macht GRRM zwei Dinge:

    (1) plötzliche Tode wie ein Reset-Knopf und

    (2) neue Baustellen, statt alte endlich zu beenden.


    1) Plötzliche Tode => alles wieder auf Anfang

    Beispiel Quentyn: lange aufgebauter Dorne-Plot, dann zack, tot. Und politisch passiert fast nix. Im Epilog fallen Pycelle & Kevan, und eine mühsam aufgebaute Lage kippt im letzten Absatz. Schockt kurz, klar. Aber mittlerweile wirkt es, als würde man so Knoten umgehen, statt sie zu lösen.


    2) Offene Fäden, dafür ständig Neues

    Viele Stränge bleiben einfach hängen: Brienne/Lady Stoneheart (großes Ultimatum, dann Funkstille), Pate/"Alchemist" & Zitadelle (Infiltration ohne Ergebnis), Marwyn "unterwegs zu Dany" (seit Ewigkeiten), Sansa im Tal (großer Plan, keine Auflösung), Norden (Pink Letter, "Schlacht im Eis" ... viele Behauptungen, wenig Klarheit), Euron/Dragonbinder (viel Ankündigung, kein Payoff).

    Und statt Antworten liefert er weitere POVs, Orte, Namen. Die Welt wächst, die Geschichte tritt auf der Stelle.


    3) Stil: viel Füllstoff, wenig Ergebnis

    Atmosphäre kann er. Wappen, Sprüche, Essen, all das. Aber es ist oft zu viel Leerlauf: lange Reisen, endlose Gespräche, ständig neue Nebenfiguren. Der Split in AFFC/ADWD hat das noch verstärkt: mehr Breite, weniger Fortschritt. Am Ende bleibt man satt an Details, aber hungrig nach Handlung.


    Was der (wohl nie erscheinende) nächste Band mindestens klären und zusammenführen müsste:


    Aegon ("Young Griff"):

    Wer ist er wirklich? Wie passt er in Varys’ Plan? Was bedeutet das für Westeros?


    Dorne:

    Wer verriet Arianne? Was wird aus Darkstar? Was ist Dorans Plan nach Quentyn?


    Eiseninseln/Euron:

    Was kann Dragonbinder wirklich? Was ist Eurons Ziel? Und wie greift er in den Drachenkrieg ein?

    Es gab ja in der HBO-Serie einen Euron. Aber das ist eine sehr andere Figur.


    Zitadelle/Oldtown:

    Wer/was ist der "Alchemist"? Warum die Anti-Magie-Haltung der Citadel? Was bedeuten die Glaskerzen? Kommt Marwyn an? Und macht das irgendwas konkret?


    Tal der Arryn/Sansa:

    Was wird aus Littlefingers "Harry-der-Erbe"-Plan?


    Prophezeiungen:

    "Der/die Verheißene", "drei Köpfe des Drachen", Valonqar – nicht nur als Teaser, sondern mit echten Folgen.


    ... und hier gar nicht einmal die Dinge aufgelistet, die in der HBO-Serie nach GRRM-Manier auch kurzerhand "ermordet" wurden.


    Kurz: Die schönste Baustelle der Fantasy.

    Glückwunsch an den Weltenlosen! :flowers


    Ich bin ähnlich überrascht wie Hati .


    Auf meine Sternestolperei war ich richtig stolz und dachte, sie würde bei vielen Eindruck machen. Habe sogar kurz vor Abgabeschluss noch einmal daran herumgefeilt. Am Ende war das offenbar doch zu schmalzig.


    Beim Stern von Bethlehem war mir schon klar, dass der religiöse Anstrich bei manchen für Naserümpfen sorgen wird. Kann im Grunde selber nicht erklären, warum jemand, der seinen schon recht alten und konservativen Eltern nach wie vor verschweigt, dass er schon seit Jahren aus dem Verein ausgetreten ist, gerade sowas schreiben musste. Lag es am Thema "Sterne"? *kopfkratz


    Das Bewerbungsschreiben war … sagen wir … ich wollte noch etwas Drittes produzieren. Mit so etwas Exotischem hatte ich mir keine großen Hoffnungen gemacht – und ausgerechnet das landet ganz vorne.

    Nächstes Mal reiche ich die Betriebsanleitung für meinen Staubsauger ein. Das sollte dann für Platz 1 reichen.

    Heute Abend ist Auswertung und es haben erst sechs Leute Punkte abgegeben. Da geht doch noch was ...

    Ich fürchte beinahe, dass das Interesse am Schreibwettbewerb abgesehen bei denjenigen, die einen Beitrag eingereicht haben, recht verhalten ist.


    Ein bisschen traurig. Aber man nimmt was man kriegt :rauch

    Nachdem ich selber auch etwas eingereicht hab, beschränke ich mich auf die Beiträge, für die ich meine Stimme abgegeben hab - also diejenigen, die mich besonders beeindruckt haben.
    Weder will ich, dass sofort klar wird, was von mir gestammt hat, weil mein Kommentar dazu fehlt, noch hab ich Lust darauf, einen Pseudo-Kommentar dafür abzugeben.


    Alt 42
    Anfangs habe ich alle Beiträge nur überflogen. Nicht wirklich gelesen.
    Dadurch konnte ich mit diesem Beitrag erst mal gar nichts anfangen.
    Eine Psychologin namens "Tilde"? Ernsthaft? Da dachte ich nur: Was soll das denn bitte sein?
    Aber nach der tatsächlichen Lektüre ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen - ganz genau so, wie R. Bote es beschrieben hat. Schon bei "Tilde" hätte es klingeln können ... aber eben ganz bewusst nicht sofort.
    Großartige Idee für einen Beitrag zum Thema "Stern(e)".


    Der Weltenlose
    Sehr originell - vermenschlichte Weltenschöpfer!
    Ein bisschen schade, dass die Geschichte relativ kurz bleiben musste. Die Art und Weise, wie Welten erschaffen werden (Furzen, Stampfen, Pfeifen im Handstand ...), hätte definitiv noch mehr Raum und Details verdient.
    Allein die Grundidee bietet eigentlich genug Stoff für ein ganzes Meta-Universum.
    Was ich persönlich anders gemacht hätte: statt der Ich-Perspektive lieber eine Erzählerstimme verwendet.


    Sheer
    Ich bin ganz ehrlich: Wenn ein Text es schafft, dass ich als Leser automatisch eine Filmszene vor Augen habe, dann wurde da eine Menge richtig gemacht.
    Auch die doppelte Bedeutung von "Stern(e)" gefällt mir sehr - einmal der Sternenhimmel zu Beginn, und dann die Sterne auf der Flagge. Sehr gelungen!

    Jeffery Deaver – Die Rache des Uhrmachers

    gelesen von Dietmar Wunder


    Mitten in New York stürzt ein Baukran auf mysteriöse Weise ein, verursacht massiven Schaden und tötet eine Person. Eine politische Gruppe bekennt sich zur Sabotage und droht mit weiteren Anschlägen in 24 Stunden. Die Uhr tickt für den querschnittsgelähmten Rhyme und seine Partnerin. Sie müssen die Terroristen stoppen, um Menschenleben zu retten. Doch auch Rhymes Leben steht auf dem Spiel. Denn sein größter Widersacher – der Uhrmacher – ist in die Stadt zurückgekehrt. Und er will endlich seine Drohung wahr machen: Rhyme zu vernichten. Es kommt zum großen Showdown!


    ASIN/ISBN: 3764508981


    Mein Fazit

    Da mir Der gehetzte Uhrmacher sehr gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung wirklich gefreut. Typisch Deaver wird man auch hier schnell ins Geschehen gezogen, und der Einstieg ist gewohnt spannend.


    Allerdings war mir die Story insgesamt zu technisch und detailverliebt. In diesem "klein und kleiner" ging für mich ein gutes Stück Spannung verloren. Die Bücher dieser Reihe bewegen sich generell in einem gewissen Rahmen, was Aufbau und Charaktere betrifft.

    Das ist nicht zwingend negativ (man weiß, was einen erwartet), bringt aber auch eine gewisse Vorhersehbarkeit mit sich.


    Bei diesem Band hatte ich jedoch häufig das Gefühl: "Das kenne ich schon"

    Die Geschichte wirkte für mich auserzählt.

    Ab etwa der Hälfte verlor ich zunehmend die Lesefreude, und ein mögliches drittes Buch (in dem es noch einmal um den Uhrmacher gehen könnte) reizt mich ehrlich gesagt gar nicht mehr.

    Da ich bisher überwiegend positive Stimmen gelesen habe, trifft das Buch möglicherweise einfach nicht meinen Geschmack.