„Insoweit
könnte es sein, dass der laufende Ukraine-Krieg bei uns zzt. noch
Illusionen über die Führbarkeit von Krieg nährt.“
Dass
Kriege immer führbar sind und sein werden, zeigt nicht nur die
Historie, sondern auch die Gegenwart. Und nicht nur die Ukraine …
Einfach mal Nachrichten schauen ... Ein israelischer Militärhistoriker sagte einmal: "Nur die Toten werden keine Kriege sehen. "
„Ohne
diese Infrastruktur sind Industriestaaten nicht handlungsunfähig.“
Wir
bestimmt
, aber die Engländer, zum letzten Mal im Jahr 1066
erobert, also vor 1000 Jahren, sind nicht zu erobern. Sie haben auch
immer ein atomar bewaffnetes U-Boot auf Tour, das im Falle eines
Falles doch mal kräftig zurückschlagen kann.
Überhaupt gilt: Was für die
Industriestaaten gilt, gilt letztlich auch für Russland.
"Darüber müsste die Zivilbevölkerung in Deutschland aufgeklärt werden." Das muss man der Bevölkerung
nicht klarmachen. Das weiß schon jeder, der bis drei zählen kann.
Und die meisten glauben auch, dass so etwas letztlich in einen
Atomkrieg münden würde.
Wir wollen aber nicht unken. Ich glaube
nicht, dass Putin jemals so dumm sein und die NATO angreifen wird.
Aber: Das russische Imperium wuchs im Gegensatz zu den anderen
Kolonialmächten immer nur an seinen direkten Grenzen. Durch die
Osterweiterung der NATO aber stehen die baltischen Staaten wieder auf
Putins Speisekarte ...
Es war ein Fehler, dass die Wehrpflicht
ausgesetzt wurde (wahrscheinlich haben die zu oft Fukujamas Schinken
„Das Ende der Geschichte“ gelesen. Der dachte doch allen Ernstes,
dass das westliche Modell Gipfel und Endpunkt gesellschaftlicher
Entwicklung sei und hat einen Bestseller draus gemacht).
Neulich kam hier in einer kurzen
Diskussion: „Die Vorgängergeneration musste nicht, warum sollten
die jetzt“ (sinngemäß). Ja, weil sich die weltpolitische Lage
gewandelt hat! In Frankreich sind mittlerweile auch über 80% der
Menschen für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Und wer nicht
will: In der Pflege und Altenpflege und sonstwo werden händeringend
Arbeitskräfte gebraucht. Ersatzdienst! Es geht ja auch nur um 1
Jahr. Oder wenigstens 9 oder 10 Monate.
„Ukraine künstlich am Leben
gehalten“ Man hätte noch viel mehr tun können, die Ukraine noch
stärker unterstützen können. Siehe Taurus oder Tomahawk.
Der Faktor Mensch ist nach wie vor der
entscheidende bei einem Angriffs/Okkupationskrieg.
Die Russen dachten auch, wir regeln das
mal fix in Afghanistan, die Amerikaner dachten das in Vietnam, im
Irak haben sie ein Chaos hinterlassen, die Russen (weil auch
Nordeuropa angesprochen wurde) dachten das auch im Finnlandkrieg. Wie
haben die dort oben von dem kleinen Volk Prügel bezogen! Letztlich
gelang es dann nur durch eine gewaltige Übermacht.
Usw.
Nachtrag: Die Schwächen der Roten Armee im Finnlandkrieg und auch im 2. Weltkrieg gehen auf Kosten Stalins, der die die Armeeführung nahezu komplett enthauptet hatte. Er ließ sich auch bis 1943 nicht reinreden. Ohne Stalins Bestialitäten und Größenwahn wäre der Krieg viel früher vorbei gewesen. Dazu kommen die Millionen, die er sonst auf dem Gewissen hat. Die Loide oder Ljudi, wie die Russen sagen, vergessen schnell. Stalin ist jetzt in Russland wieder eine ganz große Nummer. Unglaublich!
Die Brutalität, mit der die Kommissare gegen die eigenen Soldaten vorgegangen sind, ist beispiellos. Überhaupt haben die Russen zumeist mit großen Verlusten gekämpft. Das gilt auch für den Ersten Weltkrieg. Umso größer ist das Genie Kutusows zu bewerten, der Napoleon einfach ins Land ließ, ohne sich zur Feldschlacht zu stellen, wie es sich kurzsichtige Offiziere und auch Napoleon selbst so vorgestellt hatten. Der russische Winter tat seinen Job, und als die napoleonischen Truppen sich wieder durch Mitteleuropa schleppten, waren von über 200000 Soldaten nur noch 30000 übrig.