Beiträge von Rita

    Neuerdings quäle ich mich manchmal durch ein Buch, um es hier besprechen bzw. verreißen zu können. Ich finde, das darf man nur, wenn man auch tapfer durchgehalten hat. :grin


    Wie man sich bei den "Säulen der Erde" quälen kann, ist mir allerdings schleierhaft. :yikes Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich damals über die Weihnachtstage meiner gesamten Familie eine Grippe vorgetäuscht habe, um Tag und Nacht für dieses Buch Zeit zu haben. Da habe ich auch nachts um drei das Licht wieder eingeschaltet.

    :cry :cry :cry :cry


    Wehe, es ist 2009 nicht alles haarklein genauso wie dieses Jahr!


    Schwacher Trost, dass die "Kinder" meine zeitgleiche Hilfe beim Umzug wirklich bitter nötig hatten. Wenigstens war ihr Wein besser. :grin Da müssen wir uns für die Diaspora Hannover nächstes Jahr etwas einfallen lassen.


    @ Britt, du weißt aber schon, dass es einfacher ist, von Baden-Baden nach Hannover zu kommen als nach Stuttgart? :-(


    @ Nicole, wenn du nicht bald hier in der Nähe liest, komme ich tatsächlich! :grin

    :cry
    Ich muss leider absagen, habe vor einer Stunde einen Anruf der Kinder in München bekommen, dass sie dringend meine Hilfe brauchen, weil sie nächste Woche umziehen und ihnen die Organisation aus dem Ruder gelaufen ist.
    Darf trotzdem wenigstens eure Fotos sehen?
    Wolke, ich storniere das Zimmer selbst.
    Viel Spaß beim Treffen und treibt es nicht zu dolle! :wave

    Kann es sein, dass das Buch bei Erscheinen 2007 so hochgelobt wurde, dass manch ein Kritiker oder Rezensent einfach viel zu hohe Erwartungen hatte und zwangsläufig genau an diesen Hoffnungen scheiterte?


    Ich habe das Buch völlig unvoreingenommen aus meinem SUB gezogen, und da ich amerikanische Romane liebe, fand ich es einfach nur wunderbar! Es passiert mir selten, dass ich heulen und lauthals lachen kann, wenn ich ein Buch in der Hand halte, beides ist mir hier passiert. Ich bewundere Tropper für die Leichtigkeit, mit der er intensive Gefühle zu Papier bringt, ohne kitschig zu werden.


    Und auch das hier mehrfach geschmähte Ende musste meiner Meinung mit diesem "Rumms" enden, weil nur so Dougs Vater noch einmal zu Hochform auflaufen konnte und ein letztes Mal (?) er selbst sein durfte. Erst durch diese Szene wurde mir klar, was für ein Mensch er vor seinem Schlaganfall gewesen sein mochte.


    Selten habe ich mit einer Romanfigur so mitgelebt, und dafür bekommt Tropper die volle Punktzahl von mir.

    Liebe Nicole,


    mir ging es ähnlich wie SiCollier: Ich überlege seit Tagen, wie ich meine Empfindungen über dein Buch am besten in Worte fassen kann. Nachdem ich mich in deinem unergründlichen Wörtermeer habe treiben lassen, hört sich alles kühl und herbstlich an, was ich formulieren will. Deine Detailverliebtheit wurde in einigen der Rezensionen bereits angesprochen, und genau die ist es, die mich zunächst mit widersprüchlichen Gefühlen zurückließ. Ich wollte doch wissen, wie die Geschichte mit Maya weitergeht und mich nicht in klitzekleinen Beobachtungen und in spröden Männergesprächen über fernes Kriegsgegrummel verzetteln! Mehr als einmal habe ich im zweiten Teil überlegt, das Buch wegzulegen und auf Schnee und Kaminfeuer zu hoffen, um deinem Rhythmus besser gerecht zu werden. Aber ehe ich mich versah, hattet du mich ja längst gefangen genommen, entführt in deine Welt. Und so habe ich mir eine Aufsatzlupe aufs Auge gedrückt und bin mit dir wie ein hoch gespannter Restaurator Millimeter für Millimeter über die geradezu barocken Landschafts- und Kulturgemälde gerutscht, die du vor uns ausgebreitet hast. Ich durfte kostbare Stoffe befingern, Gewürze riechen, mir die Zunge an scharfem Essen verbrennen, ich musste mich an den einschnürend engen Grenzen der männerorientierten viktorianischen Gesellschaft reiben, (die mich in eine Vitrine sperrte,) und ich war vom unendlich weiten Sternenzelt der freiheitlichen Wüste überwältigt; ich wurde in Aden depressiv und habe insgeheim die Stunden von Ralph gezählt, ich habe Freundinnen gefunden, eine alte Tante lieben gelernt und ein Kind geboren. Nur eines war immer noch nicht genug: Ich hätte gern mehr, viel mehr über Rashad gewusst, ähnlich wie uns Ian im „Himmel über Darjeeling“ präsentiert hast. Aber wahrscheinlich ist diese undankbare Unersättlichkeit nur eine Folge deiner Erzählkunst: Gibt man sich ihr erst hin, verfällt man ihr mit allen Sinnen und möchte nie mehr aus ihr auftauchen.

    Urlaubsbedingt mehr als sonst:


    Kerstin Gier; Die Müttermafia; 1
    John Saul; Die schwarze Stadt; 3
    Minck & Minck; Totgepflegt; 1,5
    Minck & Minck; Abgemurkst; 4
    Sebastian Fitzek; Die Therapie; 2,5
    Nicole Vosseler; Unter dem Safranmond; 1,5


    edit: eins vergessen, weil schon weiterverliehen.

    Caia, mir ging es letztes Jahr wie dir, und ich hatte noch nicht mal Lotsen an Bord, wie du sie nun schon angeboten bekommen hast. Es war vom ersten Augenblick an ein Treffen von Freunden, glaub mir. Ich bin total gehemmt, wenn ich auf Fremde treffe, die sich noch dazu von früheren Treffen schon gut kennen, aber bei den Eulen ist das alles anders, das kann ich dir versichern. Das einzige, was wirklich wichtig ist: Bring Streichhölzer für die Augen, "Hallo wach" und Sitzkissen mit. Die Eulen machen ihrem Namen nämlich alle Ehre. Ich glaube, ich war um halb zwei eine der ersten, die ins Bett wankte. Schön war's und wird es wieder sein. :-) Ich hoffe, wir sehen uns. :wave

    Bedingt durch einen familiären Notfall (der gut ausgegangen ist), habe ich das Buch nun fernab eines Computers durchgelesen und klinke mich daher erst in die Schussdiskussion wieder ein.


    Ich will mich nur schnell in die Diskussion um das Happy End einschalten, nachdem ich eine halbe Nacht darüber gebrütet habe. Dass sich Rashad und Maya zum Schluss doch noch gefunden und sogar noch eine Tochter bekommen haben, fand ich zwar befriedigend, aber... hm... es war auch mir in der Tat etwas zu rund. Ich hätte ein etwas offeneres Ende (Ausblende, als Rashad von Richard erfährt, wo er Maya finden kann) interessanter gefunden. Auch frage ich mich, ob ein stolzer Araber wirklich so handeln würde wie er es dann getan hat. Er habe nichts zu verlieren, war mir fast, aber nur fast, etwas zu modern süßlich.


    Aber ich habe im Laufe des begierigen Lesens gelernt, dass Nicole nicht einfach einen Liebesroman schreiben wollte, sondern ihr der Weg wichtiger war. Und deshalb ist alles genauso, wie es ist, richtig. :anbet


    Demnächst an anderer Stelle mehr.

    So, jetzt habe ich diesen Abschnitt auch durch. Sorry, das hat etwas länger gedauert, weil es mir ein wenig wie Lumos ging: Die unbestritten wirklich wunderbaren, großartigen Beschreibungen haben mich doch das eine oder andere Mal aus dem Lesefluss gerissen. Ich habe natürlich viel gelernt von fernen Landschaften und fremden Kriegen, aber insgeheim habe ich mich danach gesehnt, mehr an der Seite von Maya sein zu dürfen.
    So, zum Schluss also kam es nun knüppeldick für sie. Der Tod Jonathans traf sie (und mich) vollkommen unvorbereitet, und Ralphs Reaktion darauf war einfach nur jämmerlich. Richard taucht wieder auf und ist sofort wieder weg, langsam kommt er mir wie ein Springteufelchen aus der Schachtel vor. :lache Ich bin gespannt, was Nicole mit diesem Mann noch vorhat. Aber erst einmal kommt nun wohl für Maya ein neuer Lebensabschnitt mit einem neuen R-Mann. :-)


    Schön. Ich freue mich aufs Weiterlesen.

    Die "Mütter-Mafia" war für mich das ideale Buch für den Strandurlaub, leicht, flockig, problemlos. Kurz: Supi, supi! :lache , auch wenn natürlich an Stereotypen nicht gespart wurde.
    Mir haben die gegensätzlichen Mütter-Fraktionen gefallen, weil ich beide aus nächster Nähe kenne. Da kam mir doch das eine oder andere bekannt vor.
    Hammerhart makaber fand ich allerdings den Ausspruch der sorglosen Anne, die ihren vierjährigen Jasper unbeaufsichtigt mit seinem Fahrrad durch die Gegend kurven lässt. "Ob die nun mit vier Jahren überfahren werden oder mit sieben, das macht doch auch keinen Unterschied." :yikes
    Etwas zu überzeichnet war mir auch die Familie Hempel.
    Aber ganz besonders nett fand ich natürlich die tatkräftige und hilfsbereite Mimi mit ihrem praktischen Baumarkt-Leiter, und wie ich das Buch so beende und lächelnd aufs Meer schaue, fällt mir siedendheiß ein, dass wir in der Straße demnächst eine alleinerziehende Mutter als neue Nachbarin bekommen, und diese verzweifelt jemanden für ihren fünfjährigen Jungen sucht, weil sie oft tageweise auswärts arbeiten muss. Nun, das Buch hat gerade den Anstoß gegeben, dass sich ihr Problem löst. :-)

    Ups, da laufe ich wohl mit meiner Meinung wieder mal euch allen quer. Ich finde Ralph sympathisch, und in meinen Augen ist es für beide Seiten folgerichtig und gut, dass sie heiraten. Maya hätte es viel schlechter erwischen können. Es ist doch zum Verzweifeln. Sie ist schon jetzt ein spätes Mädchen, und weil Richard so grußlos gegangen ist und seitdem eher herzlose Briefe schreibt, besteht kaum Hoffnung, dass er sie doch noch irgendwann aus der Bedrängnis ihrer kleinen Welt retten wird. Wie sonst kann sie sich also befreien als durch eine Heirat? Irgendwann hätte sie am Ende gar jemandem wie diesem "mehr als gut situierten und durchaus passabel aussehenden William Penrith-Jones", der in Tantchens Geburtstags-Ballszene erwähnt wird, das Ja-Wort gegeben, nur um aus ihrer abgeschlossenen Vitrine (schönes Bild, Nicole!) entkommen zu können. Dann doch bitte mit jemandem, der sie ernst nimmt, sie respektiert, mit dem sie reden und ihre Leidenschaft für fremde Länder teilen kann. Ralph ist doch ein netter, aufgeschlossener Kerl, auch im Alter passend, in den sie noch dazu verliebt ist, und der für sie ebenfalls tiefe Zuneigung verspürt und ihr diese sogar zeigen und kundtun kann. Ich glaube, auch das war nicht unbedingt selbstverständlich damals, oder?
    Ich stelle mir die Ehe so vor, dass Maya irgendwann die Führungsrolle übernehmen wird, schon allein, weil sie so viel gebildeter ist und mehr Sprachen spricht als Ralph. Tja, das mit dem unbefriedigenden Vollzug der Ehe - gut, enttäuschend für sie, aber wenigstens ist er nicht pervers oder grausam, sondern einfach nur unbedarft. Da ließe sich doch noch was lenken, oder?[SIZE=7]Nichtsdestotrotz würde ich ihn irgendwann den Heldentod sterben lassen, weil er - wenigstens zum jetzigen Zeitpunkt - wenig Entwicklungspotenzial zu haben scheint.[/SIZE]
    Bin gespannt wie es weitergeht!

    Nicole, in der Buchhandlung stehen sie nicht nebeneinander, da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, aber bald werden sie sich in meinem "Best-of"-Regal aneinanderkuscheln. :-]
    Allerdings bekam ich erst mal den "Himmel über Darjeeling" in die Hand gedrückt, als ich das "neue Buch von Nicole Vosseler" verlangte. Nun, das passiert in dieser Buchhandlung nie wieder! :lache

    Jetzt bin ich - etwas verspätet - auch im Boot. Ich hatte das Buch zwar im Urlaubskoffer dabei, wollte es dann aber doch lieber nicht mit Sonnencreme besudeln.


    Eigentlich ist zum ersten Teil schon alles geschrieben, was ich auch sagen wollte. Also, Nicole, ich hatte hohe Erwartungen an dich, und du hast sie nicht enttäuscht. Das ist Leselust pur, und wenn es mehr solche Bücher gäbe, läge ich nur noch auf der Couch und würde schwelgen.


    Etwas Sorge hatte ich zunächst, dass es sich hier um eine Biographie über Richard Burton handeln könnte, über den ich nun bewusst nichts nachschlagen will, sondern mir das für den Schluss aufheben werde. Ich persönlich finde Biographien nämlich enttäuschend, weil man halt von Anfang an weiß, was auf einen zukommt und wie es ausgeht... Aber zum Glück ist nun Ralph aufgetaucht, den ich eigentlich sehr sympathisch finde.


    Die allgemeine Euphorie über das Cover teile ich übrigens nicht. Es ist für meinen Geschmack dem Darjeeling-Buch zum Verwechseln ähnlich, vor allem, wenn die Bücher mal im Regal nebeneinander stehen. Da sie inhaltlich nichts miteinander zu tun haben, finde ich das ungeschickt. Die Buchhändlerin hatte sich auch fast vergriffen.


    So, jetzt schalte ich meinen Mecker-Modus wieder aus und ziehe mich erwartungsfroh und voller Vorfreude auf die Couch zurück.

    Manchmal seid ihr schon albern. :lache


    Also, ich antworte einigermaßen ernsthaft, die Situation dazu kannst du dir sicherlich vorstellen.


    - Colette Dowling - Der Cinderella Komplex, Fischer Taschenbuch von anno dazumal
    - Judith Viorst - Mut zur Trennung, Hoffmann und Campe


    - Und das Buch, dass mein ganzes Leben veränderte, das ich aber leider an meine beste Freundin verlieh, die seitdem nicht mehr meine beste Freundin ist! Es ging ungefähr um den Tenor: "Single und trotzdem glücklich". War für mich der Eye-opener, und ich suche es seit über 20 Jahren. Autor unbekannt, Verlag unbekannt ;-( na, ... zum Glück brauche ich es im Augenblick nicht. :-)


    Zu guter Letzt: Schiller, natürlich, rauf und runter. "Die Gedanken sind frei"! hat mich aus dem Joch meiner unglücklichen Kindheit gerissen.


    Und um mich trotzdem der Seite der albernen Fraktion anzuschließen, gibt es da noch diverse Karl-May-Bücher, die mich davor bewahrten, eine "richtige Frau" zu werden. Ich glaube, ich kann immer noch besser aus der Hüfte schießen und auf Fingerspitzen krabbeln als Kinder wickeln.