valkyrja & Joan
Ich freue mich, dass sie Euch gefällt. Na ja, die Form (bzw. Figur) der Eule ist nicht so ganz ausgefeilt ... aber ich bin ja auch kein Designer und die innere Schönheit zählt
valkyrja & Joan
Ich freue mich, dass sie Euch gefällt. Na ja, die Form (bzw. Figur) der Eule ist nicht so ganz ausgefeilt ... aber ich bin ja auch kein Designer und die innere Schönheit zählt
Endlich geschafft! Eine eigene Eule, selbst gemacht und animiert. Okay, für die Animation war mein Mann zuständig.
Joan
:
Ich finde Dein neues Outfit sehr schön!
Und hier mein subjektiver Senf dazu:
Casting
Gut und flüssig geschriebene Geschichte, die augenzwinkernd mit Klischees spielt. Die Mitmenschen kommen nicht allzu gut dabei weg und werden zum Teil durch den Ich-Erzähler ein wenig von oben herab beschrieben. Vielleicht deshalb nicht ganz mein Geschmack.
Eine zumutbare Arbeit
Hm. Möglicherweise habe ich noch nicht so viele altbackene Geschichten mit gefährlichem Clownskostüm gelesen … Ich fand die Geschichte gut, weil sie aus der Sicht des „Täters“ geschrieben ist, der ungewollt (?) in die Clowns-Situation gerät, weil die Angestellte der Arbeitsagentur diesen Job für zumutbar hält.
Hemmungslose Spiele
Ein Du-Erzähler. Eine Abrechnung mit irgendwas. Wirr. Wenn es einen tieferen Sinn gibt, habe ich ihn nicht gefunden. Tut mir leid.
Sommerflügel
Die Geschichte hat bei mir unter anderem wegen des ersten Satzes gepunktet: Ich stand Kopf, als ich von Lolas Tod erfuhr. In dem gesamten Text steckt viel Poesie. Das gefällt mir, auch wenn das Thema ein schwieriges, schon oft gelesenes ist.
Nur ein Spiel
Die Idee ist gut. In der Umsetzung wurde einiges verschenkt. Die Gefühle der Erzählerin (in mir tobte ein Sturm – gleich zweimal, eine Woge der Gefühle usw.) erreichen mich nicht wirklich. Schade.
Der Job
Der Text wirkt auf mich zu gewollt lustig. Für eine richtige Satire gehört noch mehr schwarzer Humor hinein.
Sommersprossen
Da ist wenig Bewegung im Text, viele Beschreibungen, viele Adjektive. Bei einer entsprechenden Überarbeitung könnte die Szenerie mit dem Dachboden vielleicht eine gute Ergänzung in einer längeren Geschichte sein und eine entsprechende Stimmung transportieren.
Versteckerles
Ich gehöre zwar zu der von Doc angesprochenen Zielgruppe und finde die Geschichte dementsprechend auch so richtig schön als stellvertretende Rache an den bösen, bösen Männern. Leider hatte ich keine Punkte mehr übrig.
Letzte Frage
Ich kann es nicht erklären, aber damit bin ich irgendwie nicht warm geworden. Es kam mir alles ein wenig sprunghaft vor; das mag aber daran liegen, dass ich bei jeder Frage selber überlegen musste *schäm* und mich deshalb zu wenig auf die Geschichte konzentrieren konnte.
Pétanquekugeln irren nie
Wie Doc schon sagte, dafür sind 500 Wörter wohl zu wenig.
Schokolade
Das ist kein Spiel, sondern bitterer Ernst, vielleicht von einer Pressemeldung inspiriert. Von mir leider keine Punkte.
Las Vegas
Ich denke, die Erzählerin ist ganz gut charakterisiert worden. Doch obwohl ich noch nie in Las Vegas war, gab es keine neuen Erkenntnisse für mich.
Märchenkind
Wörter reihen sich aneinander und lassen sich lesen wie man ein Schokoladeneis isst. Mmh! Mir gefällt besonders der Schlusssatz ... und bin niemand. Ja. Genau so ist es manchmal.
Schattenspiel
Abschied, Verlust, Erinnerung. Manche Passagen finde ich ein wenig schwülstig (Figuren, die unsere verflochtenen Hände malten gegen die Leinwand eines weißen Himmels…) Das ist mir irgendwie … zu viel. Schade eigentlich, denn die Idee, eine bestimmte Stunde zu vereinbaren, um sich in Gedanken zu lieben, ist sehr romantisch.
Hallo Melanie,
hier wurden schon viele gute Denkanstöße zu Deiner Idee gegeben. Ich meine auch, dass Du noch einmal gründlich darüber nachdenken solltest. Heute, im Zeitalter von Online-Versteigerungen, wird es für den Einzelhandel immer schwerer. Second Hand-Trödel-Antik ist so eine Sache. Viele verscherbeln ihren Trödel übers Internet oder auf Flohmärkten. Und wenn Du richtig gute Ware anbieten willst, dann musst Du die auch zu teuren Einkaufspreisen anschaffen.
Ich denke, dass Du Dir Gedanken über folgende Fragen machen solltest (einige wurden schon genannt, ich zähle sie trotzdem noch mal auf, weil sie wichtig sind):
Gibt es einen Markt für meine Idee? Welche Kunden wären meine Zielgruppe?
Habe ich das Fachwissen, um in der Branche bestehen zu können? Auf welche Antiquitäten/andere Waren könnte ich mich spezialisieren, um mich vom Markt abzuheben?
Woher kann ich Waren beziehen? Habe ich Kontakte, um Waren günstig/zu vernünftigen Preisen einzukaufen?
Wie viel Geld benötige ich, um einen Laden einzurichten, ein Warenlager anzuschaffen, Anlaufkosten, Werbung usw. zu finanzieren?
Bin ich in der Lage, die Buchhaltung zu machen? Oder wer hilft mir? Und wie viel kostet das?
Schaffe ich den Laden allein oder brauche ich Personal? (gleichzeitig im Laden stehen und irgendwo gute Ware auftreiben…?)
Welche Fixkosten hätte ich? (Miete, Wasser, Strom, Versicherungen, Steuer …)
Welche variablen Kosten (Wareneinkauf …) fallen an?
Wieviel Umsatz muss ich machen, um die fixen und variablen Kosten, meinen Lebensunterhalt, meine Sozialversicherungsbeiträge, Einkommensteuer und Altersvorsorge zu decken?
Ist der Ziel-Umsatz realistisch? Wie viele Artikel zum Durchschnittspreis X oder mit der Marge Y muss ich pro Tag, pro Woche, pro Monat verkaufen, um den Ziel-Umsatz zu erreichen?
Welche Reserven habe ich, um eine Durststrecke zu überstehen? Wie lange kann ich durchhalten, wenn ich durch unvorhergesehene Ereignisse zeitweise nicht arbeiten kann?
Habe ich den Biss, durchzuhalten? WILL ich das wirklich?
Wenn Du die Fragen für Dich geklärt hast, sind die Grundlagen für einen Business-Plan gelegt. Lass Dir dabei von jemandem helfen, der sich wirklich auskennt. Eine Rentabilitätsvorschau, die so gestaltet wird, dass das Ergebnis "passt", genügt nicht. Dann kannst Du bei der Bank Deines Vertrauens vorsprechen. Es gibt immer noch Existenzgründerdarlehen in verschiedenen Förderprogrammen. Aber Existenzgründungsfinanzierungen stellen auch für die Bank ein erhöhtes Risiko dar – es sei denn, Du kannst gute Sicherheiten vorweisen. Die Bank wird Deine Geschäftsidee gründlich prüfen. Ohne Eigenkapital und ohne Sicherheiten wird es nicht einfach werden, wenn eins von beidem vorhanden wäre, ein bisschen einfacher. Ich schließe mich Tom an: Mit der Einbeziehung von Verwandten/Freunden bei der Kapital- oder Sicherheitenbeschaffung wäre ich vorsichtig. Bei Geld hört die Freundschaft auf. Und, ganz ehrlich, die Idee kann in die Hose gehen. Das Letzte, was Du dann gebrauchen kannst, ist privater Ärger wegen Verwandtendarlehen!
Also bitte, liebe Melanie, erst mal kühlen Kopf bewahren und alles durchkalkulieren! Ich wünsche Dir kreative Ideen und einen richtig guten Taschenrechner!
Viele Grüße,
Ida
@ booklooker
ZitatZitat aus einem Mail: Waren grad vorher im Garten und haben nun unseren Grill eingeweiht. Uns ist prompt ein Bein abgebrochen
Da dachte ich, Mann, kaum sind die mal nicht krank, muss sich jemand ein Bein brechen. Nach drei mal Lesen habe ich gesehen, dass es nur der Grill war...
3 Punkte: Märchenkind
2 Punkte: Eine zumutbare Arbeit
1 Punkt: Sommerflügel
Viele Grüße, Ida
ZitatOriginal von Nicole:
ich hatte irgendwie auf ein erhellendes aha-Erlebnis gehofft, es gab aber keines. Mit Verzögerung nun auch meine Kommentare zum letzten Teil (ich hatte irgendwie nicht das nötige Sitzfleisch, um zu posten
Ihr habt ja schon sehr ausführlich über den Inhalt der Kap. 15-20 berichtet. Das werde ich jetzt nicht noch mal aufrollen. Ich fand es anstrengend, die letzten Kapitel durchzuhalten und habe die ganze Zeit auf eine besondere Erkenntnis gehofft...
Für mich sind auch sehr viele Fragen offen geblieben.
Siggi hat mit der Strafarbeit zwei Dinge getan: Seine Strafe für den nicht abgegebenen Aufsatz "Die Freuden der Pflicht" verbüßt und gleichzeitig die Grundlage für seine Entlassung aus der Besserungsanstalt geschaffen. Er ist ein freier Mann (ähäm, da fällt mir grad auf, als Mann kann ich den gar nicht sehen, ihr etwa?). Und er weiß überhaupt nicht, was er jetzt machen soll.
Ich habe mir überlegt, ob das vielleicht ein Sinnbild für die Nachkriegsgeneration sein soll. Die Leute, die im Krieg noch Kinder waren, trugen ja keine Schuld am Krieg und mussten trotzdem die Folgen tragen, Buße tun. Und dann, irgendwann waren sie "frei" und mussten sich erst mal selbst finden und lernen, die neue Freiheit zu nutzen und die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen? Oder will ich da zu viel interpretieren?
In einem Punkt hat Siggi auf jeden Fall Recht: Er wird sich nie ganz von Rugbüll lösen können. Das ist einfach so; egal wohin man geht, man nimmt sich immer selber mit und seine Ängste, Probleme, die Vergangenheit.
ZitatOriginal von Nicole:
Ein Satz, über den ich lange gerätselt habe und der mir überhaupt keinen Sinn macht: Wer schwärzt die Weiden zur Nacht, wer berennt den Schuppen?
Was bedeutet das???
Ich weiß gar nicht, ob es den Satz in meinem Buch gibt. Ich fürchte, ich habe gegen Ende nicht mehr so gründlich gelesen.
Beim Stöbern im Bücherschrank stieß ich auf das Büchlein „Der fremde Freund“. Ich habe es mit 17 oder 18 schon einmal gelesen, vor einer halben Ewigkeit. Damals verstand ich das Buch nicht. Es ließ mich bedrückt, ratlos und irgendwie gelangweilt zurück. Jetzt habe ich es noch einmal damit versucht. Verstanden habe ich es vielleicht immer noch nicht, aber ich habe es gerne gelesen, und ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken.
Die Ich-Erzählerin Claudia, eine Ärztin, vierzig, geschieden, allein lebend, berichtet in einem betont sachlichen Stil über ihr Leben – ein Leben, in dem nichts oder fast nichts passiert. Sie hat ihren Freund verloren, einen Mann, mit dem sie eine lose Beziehung ohne Verpflichtungen unterhielt. Claudia trauert nicht. Henry war in ihr Leben gekommen und ist gegangen. Das Übliche. Genau das, was zu erwarten war. Das Buch ist eine Rückblende auf das Jahr vor Henrys Tod.
Claudia lebt allein in einer Ein-Zimmer-Wohnung in einem Hochhaus in Berlin. Ihre Arbeit als Ärztin lastet sie aus. Die Ein-Zimmer-Wohnung ist klein, laut, anonym. Aber sie ist praktisch und macht wenig Aufwand. Zu ihren Arbeitskollegen hat Claudia wenig Kontakt. Freunde hat sie nicht, nur einige Bekannte, die sie mehr aus Pflichtbewusstsein als aus dem Bedürfnis nach Kontakt oder Nähe heraus besucht. Durch einen Zufall lernt sie Henry, einen Nachbarn kennen, der von seiner Frau getrennt lebt. Sie schlafen miteinander, verbringen gemeinsame Wochenenden und bewegen sich mit ihren Gesprächen an der Oberfläche. Auf die gegenseitige Frage „Wie geht es dir?“ gibt es nur eine stillschweigend vereinbarte Antwort: „Gut.“
Angestrengt unterhält Claudia eine Beziehung zu ihren Eltern, die eigentlich schon längst erloschen ist – „bis dass der Tod uns endlich scheidet“. Sie besucht sie an Weihnachten, man hat sich nichts zu sagen.
Im letzten Drittel des Buches begibt sich Claudia aus einer Laune heraus auf eine Reise in ihre Vergangenheit. Man erfährt, dass sie als Kind und junges Mädchen durchaus starke Gefühle hatte. Doch die Umstände, eine enttäuschte Freundschaft, erzwungene Sprachlosigkeit und Unverstandensein vermittelten ihr Erfahrungen, die sie zu dem werden ließen, was sie heute ist. Eine Frau, die das Leben kennt. Sie beobachtet scharf und erkennt kleinste Nuancen im Verhalten ihrer Mitmenschen, die sie durchaus interpretieren kann, aber nicht will. Und so bleibt auch Henry ein fremder Freund.
Zitat: „Ich war überzeugt, dass ich niemals meine Distanz zu Menschen aufgeben durfte, um nicht hintergangen zu werden, um mich nicht selbst zu hintergehen. Im Hintergrund das Wissen um meine stete Bereitschaft, mich aufzugeben, Sehnsucht nach der Infantilität. Der schwere, süßliche Wunsch, geborgen zu sein. … Ich war gegen mich gewappnet.“
In manchen Situationen sind die Sehnsucht und die nicht eingestandene Suche nach Liebe zu erkennen. Oder zu erahnen. Zum Beispiel in der Szene mit dem Mädchen an der See, das ihr einen Apfel schenkt und das sie im nächsten Jahr nicht mehr wieder findet. Aber Claudia kann nicht aus ihrer Haut heraus.
Eine deprimierende, zeitlose Geschichte, während der man sich als Leser beinahe selbst einsam fühlt. Aber irgendwie auch faszinierend, obwohl man niemals die Illusion hat, dass sich für Claudia etwas ändert. Nichts für graue, verregnete Novembertage, aber absolut lesenswert!
@ taki32:
Danke für den Link mit der Interpretation!
Kapitel 11: In dem Kapitel erzählt Siggi über die Beziehung zu seiner Schwester. Sie sind im Watt unterwegs, später rauchen sie in Siggis Zimmer. Siggi beobachtet, dass Hilke sich mit dem Maler trifft. Warum? Nach einer Liebesbeziehung sieht es zwar nicht aus, aber Hilke scheint trotzdem vom Maler angetan zu sein.
Siggi verrät die "Unsichtbaren Bilder" im Strandhaus. Ich habe die Szene so verstanden, dass der Vater von Siggi eine Antwort erzwingen wollte und der Junge dachte, er könne das Dielenversteck erwähnen, weil er glaubte, es sei leer. Dann hatte Busbeck die Bilder doch dorthin getan.
Kapitel 12: Aus Mackenroths Diplomarbeit erfahren wir einiges über Siggis Kindheit. Er war ein besonderes Kind: begabt, sensibel und in seinem Elternhaus wahrscheinlich ziemlich unverstanden. Die kursiv gedruckten Kommentare sind witzig und erinnern daran, dass die Erzählperspektive von Siggi selbst auf einen Beobachter gewechselt hat, der manche Dinge anders wahrnimmt.
Ditte stirbt. Ich habe mich nach der Funktion/Bedeutung ihres Todes für den Roman gefragt. Es bringt die Handlung nicht weiter. Oder habe ich da etwas übersehen? Nun, genau genommen gibt es noch ein paar mehr Szenen bzw. Episoden, deren Bedeutung mir noch unklar ist. Die Predigt des Pastors beim Begräbnis über den großen Feldherrn ist jedenfalls gewagt.
Kapitel 13: Lehrer Prugel macht mit seinem Unterricht weiter, obwohl die Engländer kommen. Er nimmt es einfach nicht zur Kenntnis, so lange es geht. Vermutlich weiß er nicht, was er sonst tun soll. Keiner hat ihn auf diese Situation vorbereitet. So ging es sicherlich vielen Leuten damals. Siggi sieht den Lehrer nie wieder. Was mit ihm geschieht, bleibt offen.
Der Volkssturm!
ZitatOriginal von Nicole
Absurd, lächerlich, und bedrückend, wie verbohrt sie in diesem Moment noch sind. Umso mehr, als Siggi von oben seinen Schabernack mit ihnen treibt; die Szene war für mich schon fast Slapstick und erhöhte für mich noch die tragische Lächerlichkeit dieses "Volkssturms".
Ja. So sehe ich das auch. Der Vater kommt nach einiger Bedenkzeit zum Entschluss, Dokumente zu verbrennen. Nun hat sogar er eingesehen, dass es aus ist. Er wird von den Engländern abgeholt.
Kapitel 14: Es wird berichtet, wie es einigen der handelnden Figuren ergangen ist bzw. wie es mit ihnen weiter geht.
ZitatOriginal von geli73
Busbeck verlässt Glüserup, Hilde empfängt ihren Mann zurück, der beide Beine verloren hat. Sie ist schwanger, obwohl er jahrelang weg war, das wird wohl der Belgier gewesen sein, vermute ich mal. Klaas ist auch wieder da, er hat seine Desertation überlebt.
Kapitel 15: Endlich wissen wir, wie alt Siggi ist! Er wird 21 und nimmt das recht teilnahmslos zur Kenntnis.
Der Vater schließt Klaas aus der Familie aus. Siggi findet Briefe von Klaas an Hilke. Sehr seltsam. Was war mit den beiden? Sie haben gemeinsame Erinnerungen, an denen Siggi keinen Anteil hat. Ein weiteres Mosaikstück dazu, dass Siggi alleine, alleingelassen war?
Jepsen verbrennt das Skizzenbuch aus der Hütte des Malers. Das hat mit "Pflicht" ja wohl nichts mehr zu tun und sieht eher nach einer Art Besessenheit aus. Siggi lehnt sich zum ersten Mal gegen ihn auf. Unmittelbar im Anschluss wird der Maler geehrt.
In diesem Abschnitt sind wieder einmal mehr Fragen gestellt als Antworten gegeben worden. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht gut genug zwischen den Zeilen lesen kann. Oder will ich zu viel interpretieren?
@ Mary
für die Besserungswünsche. Heute ist es tatsächlich schon ein bisschen besser! Ich bin übrigens auch bei der Punktevergabe eingepennt ...
ZitatUngarn, z.B. Klasse Lied, tolle Sängerin
Ich guck's auch! (Wo ist meine Tarnkappe?)
Also, ich fand United Kingdom am meisten peinlich
Ich bin genervt, weil mich eine Erkältung voll erwischt hat, ich in den letzten Tagen brav zur Arbeit geschlichen und dafür heute total außer Gefecht bin.
Ich schleppe mich vom Bett zum Sofa ... und wieder ins Bett ... und Lesen strengt mich an *heul* Werde mir also den Songcontest reinziehen müssen, zu mehr reicht's heute nicht.
So, die "Freuden der Pflicht" in der Leserunde Ich habe Kap. 10 nun auch beendet.
Was will uns Kap. 6 "Das zweite Gesicht" sagen? Hm. Der Vater kann in die Zukunft sehen, kann Dinge wahrnehmen, die andere nicht bemerken. Vielleicht ein Vorgriff darauf, dass er später scheinbar mühelos das Versteck von Klaas bei dem Maler aufspürt? Das Kapitel enthält auch Andeutungen darauf, dass der Krieg auch das verschlafene Rugbüll erfassen könnte - immerhin wurden auf Asmussens Boot Bomben abgeworfen. Die Szene mit den leeren Blättern ist sehr gelungen. Insgesamt kann ich das Kapitel aber überhaupt nicht einordnen und bin gespannt, ob später noch mal der Faden zu Kap. 6 aufgenommen wird.
In Kap. 7 erfahren wir, dass auch Siggi die Freuden der Pflicht ernst nimmt. 105 Tage! Und tatsächlich, es kann sich nicht um pure Übertreibung handeln: Am Anfang des Buches trieben Eisschollen auf der Elbe; jetzt wollen ein paar Jungs schwimmend das Weite suchen. Mackenroths Arbeit enthält nebenbei die Biographie des Malers - sehr informativ. Der Maler scheint auch eine Entwicklung gemacht zu haben. Siggi sieht sich nicht gern als "Demonstrationsperson" in der Arbeit. Aber was soll er machen? Die Insassen der Anstalt sind genau das für Heerscharen von Psychologen.
In Kap. 8 tut Siggi, glaube ich, zum ersten Mal etwas, das ihm niemand aufgetragen hat, sondern was er selbst für wichtig hält. Er rettet das Bild vom Mann im roten Mantel. Das heißt, er setzt es so wieder zusammen, dass es passt - und muss dafür den Mann im roten Mantel auf den Kopf stellen. Hat jemand von Euch eine Interpretationsidee? Seiner Schwester gibt er ein falsches Puzzle
In "Heimkehr" kommt der Krieg nun tatsächlich in die landschaftliche Idylle nach Rugbüll und verletzt Klaas schwer. Ich frage mich auch, was aus ihm geworden ist. Die Reaktion der Eltern ist seltsam, passt aber zum bisherigen Verlauf der Handlung. Allerdings weint die Mutter, wenn auch lautlos. Vielleicht ist sie doch nicht ganz so abgebrüht wie gedacht. Und der Vater macht eine Meldung. Was auch sonst als pflichtbewusster Polizeiposten.
Kap. 10 - das Leiden der Kuh musste ich beinahe überblättern. Interessant ist, dass nur der Maler den Mut und die Kraft hat, das Tier zu erlösen. Er weiß, was zu tun ist. Die Ledermäntel und der Vater holen ihn ab. Ob er zurückkommt? Siggi rettet ein weiteres Bild, Zitat: "... ich kann nicht vergessen, was im Innern des Schranks los war: da entfaltete sich ein unaufhaltsames Braun, das den Horizont beschlagnahmte, ein Braun mit schwarzen Streifen und grauem Rand wälzte sich heran und wuchs und wuchs über einem verdämmernden Land. Das Bild hieß: 'Der Wolkenmacher'..." - eine bildhafte Beschreibung der politischen Lage. Ob der Maler wiederkommt?
Ich bin gespannt, wie es weiter geht und hoffe, dass es auf die offenen Fragen noch Antworten geben wird.
Ja, klar
Aber rein holpertechnisch?
Hallo Charlotte,
heutzutage müssen wir bei uns in der Firma alles selbst schreiben, früher habe ich viel diktiert. Mit den Schreibkräften gab es ursprünglich folgende Abmachung: Sie schreiben genau das, was sie hören. Egal wie sinnlos es scheint. Und müssen es im Zweifel auf Anordnung der Diktierer (oder: Diktatoren :rofl) noch mal ändern. Mir war das irgendwann zu umständlich, weil durch Ablenkungen/Unterbrechungen/Knopf nicht richtig gedrückt usw. ab und zu mal "Mist" rauskam. Ich habe dann die Sondervereinbarung mit dem Schreibbüro gemacht, dass sie für mich im Zweifel gut umformulieren sollen.
Ich will damit sagen: Frag Deinen Chef, wie er's gerne hätte. Natürlich taktisch klug! Also nicht: "Sie verschlucken immer ... und sagen nie ...", sondern eher: "... falls mal ausversehen nicht der ganze Satz aufgenommen wurde ..." oder so. Oder Du bringst gleich den Vorschlag, die Sache für ihn VIEL einfacher zu gestalten, indem er nur Stichpunkte diktiert und Du machst den Rest.
Edit: Eintrag gelöscht.
So, nun habe ich das 5. Kapitel beendet. Ihr habt hier schon vieles geschrieben, was mir so oder so ähnlich auch aufgefallen ist.
Meine Eindrücke von den Figuren:
Siggi kann ich bisher kaum einschätzen. Einerseits lässt er sich in den Kapiteln 2-5 von Vater, Mutter und Bruder für deren Zwecke einspannen und tut ohne zu fragen, was man ihm sagt; allerdings ist er noch klein – laut Klappentext 10 Jahre. Andererseits landet er später in einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche. Das scheint darauf hinzudeuten, dass er nicht nur die reine „Freude an der Pflicht“ hatte, vielleicht irgendwann anfing unbequeme Fragen zu stellen und auch das eine oder andere getan hat, das nicht in den vorgesehenen Rahmen passte. Ich bin auf seine Entwicklung gespannt.
Der Vater Jens Ole Jepsen bleibt trotz ausführlicher Beschreibungen und Bilder für mich seltsam farblos. Er ist pflichtbewusst und versteckt sich hinter den Anordnungen aus Berlin. Bei ihm scheint alles Gewohnheit zu sein, ein tägliches Einerlei. Er stellt keine Fragen. In dieses Bild passt es nicht, dass er energisch und eindringlich den kleinen Siggi zu seinem Verbündeten bei der Überwachung des Malverbots machen will. Allerdings fällt es ihm schwer, zu dem Maler aufzubrechen, um ihm das Malverbot mitzuteilen.
Die Mutter wirkt kaltherzig, die familiären Verhältnisse unterkühlt. Sie zieht unsichtbare Fäden. Einerseits sagt sie ihrem Mann klar, was zu tun ist, wenn Klaas auftaucht, andererseits verrät sie nichts davon, dass Siggi Lebensmittel für seinen Bruder mitnehmen wollte. Ich bin ein wenig ratlos.
Der Maler ist sympathisch und anders als der Vater bunt und voller Leben. Sein unsichtbarer Kritiker Balthasar – herrlich! Und sein Mantel, der „ … blaue Mantel mit den unerschöpflichen Taschen … Manchmal, an gewissen Sommerabenden … konnte man auch den Eindruck haben, dass es lediglich der Mantel und nicht der Maler war, der da den Deich entlangwanderte und den Horizont inspizierte …“ – eine Metapher für Äußerlichkeiten? Natürlich hört er nicht auf zu malen. Und er bringt den verletzten Klaas unter, ohne viele Fragen zu stellen.
Hilke wirkt besonnen und stabil. Mit Addis Krankheit kann sie gut umgehen. Die Mutter setzt Addi einfach vor die Tür und will nichts mit ihm zu tun haben. Wie wird es mit den beiden weiter gehen? Die Schwester besucht Siggi offensichtlich manchmal in der Erziehungsanstalt; während der Strafarbeit werden Ablenkungen wie diese Besuche von Siggi ferngehalten.
Klaas taucht einfach auf und setzt stillschweigend voraus, dass sein kleiner Bruder ihm hilft. Weiß er nicht, was er ihm aufbürdet? Über die Hintergründe der Selbstverstümmelung und der Flucht erfährt man noch nichts. Hatte er „nur“ Angst im Krieg oder gab es noch andere Gründe?
Ich muss das Buch langsam lesen und mir viele Formulierungen und Bilder sozusagen auf der Zunge zergehen lassen. Zwischen all der Poesie sind immer wieder Sätze wie „will ich wohl meinen“ eingeflochten, die mich an die Rahmenhandlung und die Strafarbeit erinnern.