Sehr geehrten Damen und Herren Kollegen,
Ihre Anfrage, ob dieser Zustand meiner Patientin Frau E. dauerhaft sei, muss ich zum Glück verneinen. Mein derzeitige Therapie ist das Verbot neuer Bücher, so dass der krampfartige und unkontrollierte Zustand weitestgehend vermieden werden kann.
Frau E. befindet sich zur Zeit zwar unter ständiger Bewachung kann aber als "ungefährlich" eingestuft werden.
Wenn Frau E. Einlass in eine Buchhandlung oder Bibliothek hat, dann bricht sie meistens verzweifelt zusammen und fleht die Verkäuferin oder Bibliothekarin an, ihr zu sagen, was sie NICHT nehmen soll.
Mich, sehr geehrte Damen und Herren Kollegen, beunruhigt eher der geschilderte Trancezustand bei Ausnahmebüchern sowie die Tatsache, dass Frau E. ihr Geld eher für Bücher als für Nahrungsmittel ausgibt. Der Vorwand, dass sie es für ihr Germanistik-Studium braucht, ist nicht akzeptabel.
Ich danke für Ihr Interesse an meinem Fall und bitte um Therapieratschläge.
Ergebendst
Frau Dr. Dr. med S. A. Sommerfeld