Beiträge von Estha

    Über den Autor:

    Reinhard Kleindl ist ein österreichischer Thrillerautor, Wissenschaftsjournalist und Extremsportler. Er studierte Theoretische Elementarteilchenphysik und gehört zu den aktivsten Wissenschaftserklärern Österreichs. Er schrieb unter anderem für Zeitungen, Magazine und Universitäten. Derzeit schreibt er freiberuflich für den österreichischen Wissenschaftsfonds FWF.


    Über das Buch:

    Als der einflussreiche Kardinal Pabil tot aufgefunden wird, ist die Verwunderung bei allen Beteiligten groß. Denn der Körper des 90-jährigen Geistlichen wirkt wie der eines jungen, gesunden Mannes. Bischof Stefano Lombardi, der vom Vatikan auf den Fall angesetzt wird, glaubt nicht an ein Wunder. Hat Pabil möglicherweise ein medizinisches Mittel gegen das Altern gefunden? Wenn so ein Mittel existierte, wäre Unsterblichkeit keine Utopie mehr. Gemeinsam mit der Physikerin Samira Amirpour versucht Lombardi herauszufinden, was wirklich mit dem Kardinal passiert ist, und gerät dabei in Lebensgefahr. Denn es gibt eine Person, die alles tun würde, um zu verhindern, dass die Medizin Gott ersetzt ...


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Als ich die Informationen zu dem Autor Reinhard Kleindl las, wusste ich, dieses Buch möchte ich unbedingt lesen. Das Wissen und Erfahrung des Autors spricht dafür, dass er dieses Thema sehr interessant umsetzten könnte. Auch das Genre: Ein Vatikan-Thriller ist absolut meins. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch. Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus dem 19. Jahrhundert, und sogleich geht es in der Gegenwart weiter. Der Kardinal Pabil wird tot aufgefunden, doch es ist auffällig, dass der Zustand der Leiche dem Alter des Kardinals ganz und gar nicht entsprechen kann. Die Suche nach der Wahrheit beginnt. Die katholische Kirche möchte sagen, es sei ein Wunder geschehen. Wäre ja nicht das Erste. Doch der Bischof Lombardi, der eine Hauptrolle in dem Roman spielt, ist sich nicht sicher, und beginnt zusammen mit anderen Personen zu forschen, um den Fall zu klären.


    Meine hohen Erwartungen dem Roman gegenüber wurden nur zum Teil erfüllt. Der Thriller wird in einem hohen Tempo erzählt, allerdings beginnt die Geschichte recht verworren. Für mich lag die Schwierigkeit nicht daran, dass es sehr viele Protagonisten in dem Roman vorkommen, sondern in den sehr kurzen Kapiteln, die auch noch jeder, tatsächlich jeder mit einem Cliffhänger enden. Als Leser konnte ich mich kaum einlesen, schon wechselte der Handlungsort, der Handlungsstrang und auch die handelnde Person. Schwierig zu folgen, aber nicht unmöglich. Doch fließende Erzählung sieht anders aus. Insgesamt hat es ca. 20-25% gedauert, bis ich mehr oder weniger eine gewisse Ordnung in den verworrenen Bericht reinbekam. Dies hat mir keinen Lesevergnügen bereitet.


    Vom Plot her ist die Geschichte interessant, doch leider nicht neu. All die Ideen des Romans gab es schon mal. Da kommt einiges an Themen zusammen, worauf ich hier nicht näher eingehen möchte, da es die Spannung beim Lesen völlig ruiniert. Ich sage nur so viel: medizinischen Experimente und die Suche nach Unsterblichkeit. Um dem Geschehen entspannt folgen zu können, hätte ich mir etwas geringeres Tempo gewünscht, und geordnetes Vorgehen. Dennoch gab es auch positive Momente in der Geschichte. Die Charaktere fand ich interessant, auch wenn die gar keine Zeit vor lauter Aktionismus zu der Tiefe hatten.


    Die wissenschaftlichen Komponenten dieses Romans fand ich sehr ansprechend und spannend. Besonders in Bezug auf die Stellung der Kirche in solchen Fragen und die Erfolge in der Forschung. Die Geschichte ist nicht frei von Moral- und Ethikfragen. Was positiv anzumerken ist. Sehr interessant fand ich auch das Nachwort des Autors. Ich würde diesen Roman den Liebhabern eines temporeichen Thrillers empfehlen. Für mich war es ein mittelmäßiges Vergnügen, das als Sommerlektüre am Strand bestimmt nicht verkehrt ankommt. 6 von 10 Punkte.

    ASIN/ISBN: 3404188926

    Über die Autorin:

    Luanne Rice ist New-York-Times-Bestsellerautorin von 36 Romanen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Sie wurde vom Connecticut College sowie der University of Saint Joseph mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet, 2014 erhielt Luanne Rice den Kunstpreis des Gouverneurs von Connecticut für herausragende literarische Leistungen. Viele ihrer Romane wurden für das US-amerikanische Fernsehen adaptiert.

    Rice ist eine kreative Partnerin des Safina Center, einer Organisation, die Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller zusammenbringt, um eine tiefere Verbindung zur Natur – insbesondere zum Meer – zu schaffen. Rice ist eine begeisterte Umweltschützerin und setzt sich für Familien ein, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Sie lebt an der Küste von Connecticut.


    Kurzbeschreibung:

    Ein raffinierter und hochdramatischer Psychokrimi von New-York-Times-Bestsellerautorin Luanne Rice in der trügerisch heilen Welt Neuenglands.

    Niedergeschlagen und stranguliert: Als die schwangere Galeristin Beth Lathrop ermordet in ihrem Bett aufgefunden wird, steht die Gemeinde des neuenglischen Küstenstädtchens Black Hall unter Schock.


    Für Detective Conor Reid ist das Gewaltverbrechen eine persönliche Niederlage. Seit Beth und ihre Schwester Kate vor Jahren Opfer eines Überfalls wurden, hat er versucht, die beiden zu beschützen – vergeblich. Sein Hauptverdächtiger ist Beths Ehemann, dem man eine Affäre nachsagt. Doch je tiefer Conor und Kate in die Vergangenheit der Ermordeten eintauchen, desto undurchdringlicher wird das Lügengeflecht aus Kunst, Liebe und Freundschaften um die Frau, die sie so gut zu kennen glaubten …


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Der Roman beginnt sehr langsam, der Leser wird in das Geschehen nach und nach eingeführt. Es ist ein Mord geschehen, einer der Schwestern wurde brutal umgebracht und tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Der zuständige Ermittler nimmt diese Situation persönlich. Denn in der Vergangenheit wurden diese Mädchen überfallen, und er hat sich geschworen, die Mädchen zu beschützen. Diesen Mord sah er nun als persönliches Versagen. Außerdem verbindet ihn mit der Schwester von der Ermordeten eine Jugendliebe und Freundschaft. Dem Detektive ist nach kurzer Zeit klar, dass einzig der Ehemann der Ermordeten als Verdächtiger infrage kommt. Keiner weiß noch zu dem Zeitpunkt, wie viele Geheimnisse und Verstrickungen dieser Fall mit sich bringt.


    Reichlich habe ich zu diesem Roman überzeugende und lobende Rezensionen gelesen, denen ich mich leider nicht anschließen kann. Der Roman ist langatmig erzählt, hat kein Leben, kein Tempo in sich und ist nach einem bekannten und gebräuchlichen Muster für Thriller gestrickt. Keine überraschende Idee zu dem Plot, keine interessanten und ausgefallenen Charaktere, keine fesselnde Unterhaltung. So habe ich das Buch erlebt. Zugegebenermaßen ist es möglich, dass manche Leser dies anders sehen. Vielleicht jemand, der auf eine ruhige, unaufgeregte Geschichte hofft. Der Erzählton der Autorin ist zurückhaltend, emotional hat sie mich nicht erreicht. Zum Teil klang die Geschichte kitschig und unpassend in einem Thriller.


    Der Roman wird in zwei Stränge unterteilt. Gegenwart und Blick in die Vergangenheit. Zum besseren Verständnis der Geschichte bedarf man diese Sicht auf die vergangenen Zeiten. Wobei mir dieser Erzählstrang auch besser gefiel. Grundsätzlich ist das Buch ein guter Durchschnitt. Doch ich denke mir, wenn man nur Zeit für wenige Bücher hat, und gut wählen muss, dann wäre dieser Thriller eher für die Leser, die sich langsam entwickelte Romane mögen. Entspannte, für mich einschläfernde Lektüre, die nicht uninteressant ist. Von mir gibt 6 von 10 Punkte.

    ASIN/ISBN: 249671114X

    Der Roman erscheint am 18.03.2023

    Über die Autorin:

    Veronica Raimo, geboren 1978 in Rom, wo sie auch lebt. Sie ist Übersetzerin, Drehbuchautorin und Autorin zahlreicher Romane, die in diverse Sprachen übersetzte wurden. 2022 erhielt sie für »Nichts davon ist wahr« den Premio Strega Giovani.


    Kurzbeschreibung:

    Veronica Raimo erzählt von den Zumutungen des Erwachsenwerdens in einer ganz normalen, unnormalen Familie. Dafür hat sie eine neue, so zarte wie präzise Sprache gefunden. Mit wunderbarem Humor zeichnet sie das ebenso chaotische wie wahrhaftige Bild einer jungen Frau im 21. Jahrhundert.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Eine sehr lebhaft erzählte Geschichte, die Veronica Raimo dem Leser präsentiert. Es liest sich wie eine Biografie, doch in der Beschreibung heißt es, dass die Geschichte autofiktional ist. Als Leser möchte man allerdings allem glauben, was die Familie von der Hauptprotagonistin Veronika betrifft. Als jüngstes Kind wächst Veronika im Schatten ihres genialen Bruders auf, der von der Mutter auch nach bestem Wissen und Gewissen gefordert wird. Bei Veronika sieht es schon anders aus. Das Mädchen ist zu gewöhnlich und bietet kaum besondere Fähigkeiten an, um die entsprechend zu präsentieren, doch dies kann bei der Mutter nicht gelten.

    Sie stellt ihre Tochter mit den Worten: Veronika, zeichnet gerne! vor. Auch wenn es überhaupt nicht stimmt. Wobei, um dieses Märchen aufrechtzuerhalten, hat Veronika eines Tages zwei gute Bilder aus dem Kunstunterricht geklaut, und für ihre eigenen ausgegeben. Die hingen ab da gerahmt an der Wand in der Wohnung.


    Die Familie bringt nicht nur die Veronika zum Verzweifeln, auch der Leser bleibt davon nicht verschont. Auch wenn man denkt, es ist eine ganz normale verrückte Familie, wie überall. Also Menschen mit ihren Schrullen, wie es die in jeder Familie gibt. Der Vater von Veronika baut die Wohnung um, aus drei Zimmer, sind inzwischen sechs kleine geworden... Außerdem sagt er zu jedem Vorfall in der Familie: Da haben wir das Paradox. Auch mit dem Essen hat der gute Mann so seine Schwierigkeiten. Seiner Familie darf nur die Konserven verspeisen, die vor Tschernobyl Unglück auf den Markt kamen. Noch drolliger und sonderbarer ist die Mutter. Die Frau ist unermüdlich in ihrer Kontrolle über die Kinder. Es ist eine wahrhafte Helikopter-Mama, die ihre Kinder mit dem ständigen Hinterhertelefonieren nervt.


    Wie man sieht, ist der Alltag bei Veronika und ihrem Bruder alles andere als ruhig und überschaubar. In einer lebhaften Sprache mit viel Situationskomik erzählt die Autorin ihre Geschichte. Dass der Roman zum Teil fiktional ist, stört nicht im Geringsten. Die Erzählart ist präzise und angenehm im Lesefluss. Man fragt sich als Leser, wie konnte das Mädchen in dieser verrückten Familie erwachsen werden, ohne einen Schaden davon zu trage? So ganz ernst meine ich es allerdings nicht, denn auch der Roman ist nicht allzu ernst zu nehmen. Liebevoll zeichnet die Autorin am Beispiel ihrer Familie, wie unterschiedlich und besonders wir alle sind. Es ist ein humorvolles Buch, eine Tragikomödie mit viel Herz, die sowohl bewegende als auch lustige Momente bietet.

    Ein warmherziger Roman, den ich gerne gelesen habe. Von mir gibt es 8 von 10 Punkten.

    ASIN/ISBN: ‎360898691X

    Über den Autor:

    Jordan Tannahill, geboren 1988 in Kanada, ist Autor, Dramatiker und Regisseur. Seine Theaterstücke wurden in über zehn Sprachen übersetzt und zwei davon mit dem Governor General's Literary Award for Drama ausgezeichnet, Kanadas höchstem staatlichen Literaturpreis. Sein erster Roman Liminal wurde von CBC Books als einer der besten kanadischen Romane des Jahres bezeichnet, sein zweiter Roman Das Summen.

    „Es war genau der richtige Zeitpunkt, um an dem Buch zu arbeiten … Wir leben in einer sehr paranoiden, sehr atomisierten Zeit, in der wir nach Gemeinschaft und einem Gefühl der Verbundenheit suchen. Das ist es auch, wonach Claire in dem Roman sucht. Es gibt eine Menge Fehlinformationen und eine Verschwörungskultur in unserer Politik – wie aktuell die täglichen Anti-Impf-Demos. Als ich das Buch gerade zu Ende schrieb, verbrannten Leute 5G-Funkmasten auf den Straßen …“ – Jordan Tannahill im Interview mit dem Intermission Magazine.


    Kurzbeschreibung:

    Claire hört ein Geräusch, das nie verstummt. Es treibt sie fast in den Wahnsinn. Als ihre Familie, die das Geräusch nicht wahrnehmen kann, sie verstößt, findet sie Anschluss zu anderen, die es ebenfalls hören. Doch was als Selbsthilfegruppe beginnt, entwickelt sich bald zu einer Art Sekte...


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Zunächst muss ich sagen, dass ich von dem Buch begeistert bin. Mit großem Vergnügen habe ich den Roman in wenigen Stunden weg inhaliert. Bei mir traf der Spruch zu: Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Geschichte beginnt überschaubar und allmählich. Eine noch junge Frau, verheiratet, einer Tochter im Teenageralter, arbeitet als Englischlehrerin an einer Schule. Die Schüler mögen sie und der Unterricht macht beiden Seiten Spaß. Sie führt ein glückliches und zufriedenes Leben.


    Eines Tages hört Claire Devon ein Summen, doch sie misst dem Geräusch noch keine Bedeutung zu. Da das Summen mehr als lästig ist, und sogar körperliche Symptome, wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Nasenbluten verursacht, fängt Claire zu recherchieren und nach einem Grund für dieses Geräusch zu suchen. Als ihre Familie die Veränderungen bemerkt, steckt Claire schon tief in der Thematik drin. Leider, ist die Reaktion ihres Mannes und der Tochter abweisend. Sie solle doch aufhören zu spinnen. Durch einen Zufall erfährt die Hauptprotagonistin, dass ein Schüler aus ihrer Klasse, der noch später eine wichtige Rolle spielen wird, ebenfalls von dem Geräusch geplagt wird. Nach und nach finden sich noch mehr Leute, die das Summen hören. Die beginnen sich regelmäßig zu einem Gespräch als eine Selbsthilfegruppe zu treffen. Die Entwicklungen, die dem folgen, sind tragisch, fesselnd und überraschend.


    Das Genre dieses Romans ist fließend, denn es wirkt wie Realität, und könnte genau so, auch tatsächlich stattfinden, wie beschrieben. Da muss ich beispielsweise an die Menschen denken, die krank werden, von dem Lärm der Windmühlen. Denn Lärm wie auch immer geartet bedeutet für die Menschen Stress. Ein ungesunder und schädlicher Faktor. Aber zurück zu dem Roman: Ich würde sagen, dass einige Aspekte des magischen Realismus hier mit wirken. Sonst ist der Roman ein Drama, das auf mich emotional sehr aufwühlend gewirkt hat. Das Erste, womit ich überhaupt nicht klarkam, war die Tatsache, dass die Familie von der Hauptprotagonistin sich dafür entschieden hat, sich von ihr abzuwenden, anstatt zu versuchen, sie zu verstehen und ihr zu helfen. Kommt vor, doch emotional gesehen, bedürfte diese Handlung eine intensive Auseinandersetzung mit dem Erzählten. Vermutlich, weil es so viele Parallelen zu der heutigen Gesellschaft gibt, hat mich der Roman absolut gefesselt.


    Die sprachlichen Qualitäten des Romans fand ich lobenswert. Fließend, lebendig, verständlich, aber nicht zu flach, erzählt der Autor die spannende Geschichte von Claire. Die Charaktere, und da gab es recht viele, wurden alle plastisch dargestellt, ich konnte als Leserin bildhaft die Protagonisten vorstellen. Das führte dazu, dass man das Gelesene noch eindringlicher erlebt. Die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden sehr schön ausgearbeitet, und um nicht zu spoilern, gehe ich auf diesen Punkt nicht näher an, doch das Zwischenmenschliche, ist das mitunter Wichtigste in dieser Geschichte.


    Freunde, Seelenverwandte, Familie - wie hängt alles zusammen, sind die Fragen des Romans. Gehören wir als Menschen, als Individuen zusammen, oder müssen wir uns einzeln durchschlagen? Was ist Wahnsinn, was ist eine Verschwörung... Dies und noch viel mehr. Die Ethikfragen lassen den Leser lange über das Buch nachdenken. „Das Summen“ ist äußerst intensiv und spannend.


    Für mich war es ein Highlight. Eine unvergessliche Geschichte, die noch lange nachwirkt. Würde ich allen, die nicht abgeneigt sind, mit magischem Realismus in Kontakt zu kommen, empfehlen. Von mir gibt es 10 von 10 Punkte.

    ASIN/ISBN: 3833745797

    Huhu Estha , da haben wir zwei Bücher gemeinsam: dern Artus-Band und "Das Summen", mal sehen, wie es uns gefällt!

    Bei Artus bin ich mir fast sicher, dass es ein gemeinsamer Umtrunk gibt :winkt. Es ist schwer, das Buch nicht zu mögen. Bei "Das Summen" kann ich es überhaupt nicht einschätzen. Aber ich liebe das Summen-Buch. :trippel

    Sehr fesselnd erzählt. Wie weit bist du? Hast du schon angefangen? Bei mir neigen die dem Ende zu. Ich habe krankheitsbedingt einen Leselauf.

    US-Vorstadt im Haus meines Freundes, eines ehemaligen Professors. Es kann einfach nicht wahr sein. Das Haus ist umstellt, es sind Polizei und Familienangehörige da. Sie tun so, als ob wir was Illegales machen. Dabei treffen wir uns bloß zu einem Gespräch.

    Kubicki, Wolfgang - Die erdrückte Freiheit

    ASIN/ISBN: 3864893461

    Wegen der Corona-Pandemie wurden die massivsten Grundrechtseingriffe seit Gründung der Bundesrepublik vorgenommen. Unsere Freiheitsrechte gerieten nicht nur durch die Entscheidungen der Regierungen, sondern auch durch eine große Verunsicherung innerhalb der Gesellschaft unter Druck. Wolfgang Kubicki widmet sich den Fragen, wie die Idee der Freiheit so schnell in Verruf geraten konnte und welche Rolle Politik, Medien und Gesellschaft in diesem Prozess gespielt haben. Er ruft dazu auf, die Grundlagen unseres Gemeinwesens nicht leichtfertig über Bord zu werfen, sondern gerade in Krisenzeiten auf die Stärke unserer verfassungsmäßigen Ordnung zu setzen: Ein Plädoyer gegen Moralismus, Angstmache und Ausgrenzung - und für eine mutige, offene Auseinandersetzung um den richtigen Weg. Denn nur eine Gesellschaft, die die Idee der Freiheit im Herzen trägt, kann Herausforderungen wie die Corona-Pandemie langfristig überwinden.

    Tannahill, Jordan - Das Summen

    ASIN/ISBN: 3833745797

    Claire hört ein Geräusch, das nie verstummt. Es treibt sie fast in den Wahnsinn. als ihre Familie, die das Geräusch nicht wahrnehmen kann, sie verstößt, findet sie anschluss zu anderen, die es ebenfalls hören. Doch was als Selbsthilfegruppe beginnt, entwickelt sich bald zu einer art Sekte. Die Englischlehrerin Claire Devon lebt glücklich verheiratet mit dem Bauunternehmer Paul und als Mutter der spätpubertären Ashley in einer typischen US-Vorstadt. Eines nachts beginnt sie, ein summendes Geräusch zu hören, das ihr den Schlaf raubt und sie reizbar macht. Sie ist scheinbar die Einzige, die das akustische Phänomen wahrnimmt. Weder Ärzte noch Psychologen können das Phänomen erklären. nach anfänglichem Verständnis gehen Paul und Ashley auf Distanz. Zunehmend in die Isolation getrieben, stellt Claire eines Tages fest, dass auch ihr Schüler Kyle das Summen hören kann. Schnell sind die beiden unzertrennlich. Doch die seltsame Mischung aus Freundschaft und Anziehung zwischen der Mittvierzigerin und dem Teenager wird Claire zum Verhängnis. Sie wird aus dem Schuldienst entlassen. Ihre Suche nach dem Ursprung des Geräuschs führt die beiden zu einem Forscherpaar, das seine Villa zum Treffpunkt für Menschen erklärt hat, die ›das Summen‹ hören können. In dieser Gemeinschaft findet Claire eine Ersatzfamilie. Schnell nimmt die Gruppe sektenartige Züge an und die Ereignisse eskalieren. Als das Haus von der Polizei gestürmt wird und jemand ums Leben kommt, bricht für Claire eine Welt zusammen. In Jordan Tannahills hochaktuellem Roman geht es um die Suche nach ugehörigkeit, um das Verstehen des Unverständlichen – und darum, wie leicht charismatische Persönlichkeiten unsere Sehnsucht nach Anschluss ausnutzen können. Das Summen ist ein spekulativer, fesselnder Roman, der die feinen Grenzen zwischen Glaube, Wahn, und Verschwörung auslotet.

    ASIN/ISBN: 3608986375

    Matthews, John - Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde


    Camelot – die unvergleichliche Welt von Merlin, Lancelot, Sir Gawein, Morded und der schönen und nicht immer treuen Guinevere. Die Abenteuer König Arthurs und der Ritter seiner Tafelrunde sind eine der reichsten und farbigsten Quellen phantastischer Literatur überhaupt. Sie erzählen von dem Jungen, der zum König wurde, weil er ohne Mühe ein verzaubertes Schwert aus dem Stein ziehen konnte, und so fasziniert sie Leserinnen und Leser seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue. Kein anderes Werk der Fantasyliteratur hat so einzigartig gezeigt, was ein Ritter ist und was ein Zauberer, wie die Erzählungen über König Arthur, den Zauberer Merlin, Lancelot und seine Gefährten. Zahllose Abenteuer müssen sie bestehen und Britannien gegen Angreifer behaupten. Das Unglück beginnt, als Arthur zu einem Duell mit einem König Frankreichs aufbricht und seinem Sohn Mordred den Auftrag gibt, das Land zu verwalten... Wird des Königs eigener Sohn zum schlimmsten Verräter? Bis heute ist es ein Rätsel, ob Arthur den Wunden aus einem Kampf erlegen ist oder ob er nur auf die sagenumwobene Insel Avalon gebracht wurde, von der er eines Tages wiederkehren wird. John Matthews, einer der weltweit führenden Kenner altenglischer Sagen, erzählt aus bislang unbekannten Quellen gänzlich neue Geschichten um König Arthur und die Ritter der Tafelrunde und flicht sie in den Horizont der klassische Sagen: ein beispielloses Leseerlebnis und ein großes literarisches Ereignis! Die berühmteste Heldensage der Welt neu erzählt Mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Geschichten Mit Illustrationen des berühmten Tolkien-Künstlers John Howe Mit einem Vorwort von Neil Gaiman

    Über die Autorin:

    Anita Albus hatte 1989 für Hans Magnus Enzensbergers ANDERE BIBLIOTHEK aus den 7000 Seiten der Tagebücher eine brillante Auswahl getroffen und die Texte übersetzt, dies ist ein unveränderter Nachdruck. Anita Albus lebt als vielfach preisgekrönte Malerin und Schriftstellerin in München. Zuletzt von ihr erschienen: Affentheater (2022).


    Kurzbeschreibung:

    Eine brillante Auswahl aus dem berühmt-berüchtigten Tagebuch der Brüder Goncourt, »Erste-Sahne-Klatsch« (Gerd Haffmans) vom Feinsten. »Ein Gehirn, das mit vier Händen schrieb«, nannte Alain Claude Sulzer einmal die beiden Brüder Goncourt – sie lebten ihr gesamtes Leben lang unter demselben Dach, sie trafen zusammen die Pariser Bohème, sie teilten selbst die Geliebte. Vor allem aber schrieben sie zusammen ihr gefürchtetes Tagebuch. Dort notierten sie alles, was sie sahen, was gesagt wurde, was geschah; auch jeden Fauxpas, jede Peinlichkeit, jedes Gerücht und jede Intimität. Denn: Sie wollten die ungeschminkte Wahrheit. Manche Zeitgenossen mieden die Brüder, weil sie nicht in diesem Tagebuch landen wollten. Daraus veröffentlichte Auszüge sorgten für Skandale. Und erst 1956 konnte es erstmals unzensiert erscheinen.


    Meine Gedanken zu diesem Buch:

    In diesem Buch sind die Tagebucheinträge über die bekannten Persönlichkeiten aus der Pariser Kunst- und Literaturwelt der Brüder Goncourt versammelt. Jules de Goncourt (1830–1870) und Edmond de Goncourt (1822–1896) lebten ein gemeinsames Leben in Paris, veröffentlichten mehrere Romane, vor allem aber schrieben sie gemeinsam seit dem 2. Dezember 1851 ihr berühmt-berüchtigtes Tagebuch. Als Jules stirbt, setzt Edmond es bis zu seinem Tode allein fort.


    Die berühmt-berüchtigten Brüder Goncourt sind ein Phänomen für sich. Unzertrennlich, ein Herz und eine Seele, zusammenlebend und alles teilend, bis hin zu der Geliebten, immer im Einklang miteinander, wünschten sie sich alles Interessante über die Außenwelt, vor allem die Personen darin für die Nachwelt zu versammeln und festzuhalten. Dies ist Ihnen hervorragend gelungen. Jahrelang sammelten die Brüder, die sich in der Kunst- und Literaturwelt der Pariser Szene, Notizen und Einträge über die bekannten Persönlichkeiten. Im Grunde genommen ist es Klatsch und Tratsch erster Sahne. Alle Peinlichkeiten, witzige Momente, unangenehme Begegnungen aber auch glückliche Zusammenkünfte finden in diesem berüchtigten Tagebuch Platz.


    Viele der erwähnten Personen waren mir bekannt, doch weniger bekannten musste ich recherchieren, denn es machte die Sache natürlich interessanter, die unbekannten Details aus dem Leben der Erwähnten zu erfahren, wenn man wusste, um wen es ging. Beispielweise werden in den Tagebüchern Gustav Flaubert, Sarah Bernhardt, Viktor Hugo, George Sand, Emile Zola und viele anderen Künstler, Schriftsteller, Ärzte, Minister und andere Prominenz erwähnt. Schonungslos ziehen die Brüder Goncourt über die bekannten Personen her. Auf der Suche nach Wahrheit, die sie für die Nachwelt festhalten wollen, verfallen die ins Lästern. Irgendwo habe ich einen Vergleich mit dem Facebook des 19. Jahrhunderts gelesen. Das kommt hin. All die unbequemen, unliebsamen Details werden offenbart. Erst 1956 wurden die Tagebücher unzensiert veröffentlicht. Leider hätten sich nur weniger über einen positiven Kommentar erfreuen können. In der besten Klatsch-Reporter-Art berichten die Brüder über die Geheimnisse, Fehltritte, Demütigungen.


    Der Inhalt wird nach Personen in alphabetischer Reihenfolge unterteilt. Die Kapitel, sprich Einträge, sind unterschiedlich lang. Je nach der Geschichte oder Anekdote, die erzählt wird. Die Einträge sind natürlich, mit einem Datum kennzeichnet. Alles sehr übersichtlich und leserfreundlich.


    Der Erzählstil ist hervorragend: intelligent, witzig, fein und geistreich. Es ist sowohl sprachlicher als auch inhaltlicher Genuss dieses Buch zu lesen. Die moralischen Aspekte der Tagebücher möchte ich hier an dieser Stelle nicht beurteilen.

    Von mir gibt es 9 von 10 Punkte und eine uneingeschränkte Empfehlung.

    ASIN/ISBN: 3869712813

    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Dies hier ist ein Auftakt einer Serie, die sich um Kallie und Nolan dreht. Das erste Teil kann man als romantischen Krimi bezeichnen. Kallie, die Hauptfigur des Romans kehrt nach vielen Jahren zurück nach Tanner Hollow, wo ihre Familie wohnt. Ihr Stiefvater ist ums Leben gekommen. Zu der Beerdigung reisen alle Familienmitglieder an. Doch nicht die Beerdigung selbt interessiert drei von denen, sondern die Veröffentlichung des Testaments. Eine traurige Geschichte. Doch den Höhepunkt der Geschichte bildet der versuchte Mord an der Kallie, der Stieftochter von dem Verstorbenen. Zum Glück ist der zuständige Polizist, der ehemaliger Partner von Kallie, der sie immer noch liebt.


    Wie man sieht, der Plot zu dieser Geschichte ist denkbar einfach. Wie auch der Erzählstil der Autorin. Sehr leicht, simpel und ohne sprachlichen Raffinessen. Die Geschichte ist vorhersehbar und bietet keine überraschenden Momente. Die 144 Seiten haben mich eher überfordert, denn ich fand den Einstieg in die Geschichte viel zu kurz. Es konnte keine Tiefe bei den Charakteren aufgebaut werden und auch durch die Handlung schien die Autorin zu galoppieren.


    Doch ich muss gestehen, dass dieser Roman einen gewissen Charme hat. Ohne jeglichen Anstrengung rast man durch die Geschichte, und möchte so gleich auch die nächsten Bänder lesen, um zu erfahren, wie es mit der Kallie und Nolan weitergeht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es einigen Lesern gut gefallen würde. Eine leichte, durchaus spannende Lektüre für kalte Abende am Kamin. Von mir gibt es 7 von 10 Punkte.

    Lynette Eason - Rückkehr nach Tanner Hollow


    ASIN/ISBN: 3775161538


    Sechs Jahre lang hielt die Angst vor ihrem Stiefvater sie davon ab, in ihren Heimatort Tanner Hollow zurückzukehren. Erst nach seinem Tod wagt Kallie Ainsworth es schließlich. Endlich sieht sie ihre Familie wieder - und Nolan Tanner, ihre große Liebe, den sie damals überstürzt zurücklassen musste. Doch die Gefahr scheint noch immer nicht gebannt. Jemand hat es auf ihr Leben abgesehen. Vielleicht sogar ihre eigene Familie? Während die Ereignisse sich zuspitzen, kämpft Nolan für Kallie. Wird er sie retten können - und gewinnen?

    Die Pazzi - Verschwörung gab es tatsächlich, sie fand an den Ostertagen 1478 im Dom von Florenz statt und es war wohl nicht nur die mit den Medici rivalisierende Familie Pazzi, sodern ein großer Teil des gesamten Florentiner Stadtpatriziats daran beteiligt.

    Es gab Tote und Schwerverletzte, darunter Giovanni und Lorenzo di Medici, letzterer überlebte.

    Danke für die Ergänzung, lieber Lupus. Ich fand den Roman recht interessant. Die Verschwörung wurde zwar nicht hauptsächlich verarbeitet, doch der Vorfall, der lebenslanger Kampf um die Macht und auch die Folgen für die Familie wurden aufgezeichnet. Freut mich, dass der Roman dich interessiert. :knuddel1

    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Mit großem Vergnügen habe ich Lokis Geschichte gelesen. Zum Glück ist dies das 1. Teil einer neuen Serie. Die Bücher sind für Kinder ab 9 Jahren geschrieben, doch auch als Erwachsener hat man eine Menge Spaß am Lesen.


    In dem Roman geht es um einen Gott, der nur durch seine negativen Eigenschaften in dem Himmel glänzt. Er ist hinterlistig, bösartig, gemein und verspürt keinerlei Mitgefühl, Herzlichkeit oder Liebe weder zu seinen Genossen, anderen Göttern, noch zu den Menschen. Als der Allgott Odin beschließt ihn zur Umerziehung als einen 11-jährigen Jungen auf die Erde zu schicken, kommt Loki nicht drumherum den Befehl auszuführen. Falls es ihm nicht gelingt einen besseren Charakter zu bekommen, wird er in die Hölle verbannt, wo ihn in aller Ewigkeit die Schlangen beißen würden. Zu seiner Unterstützung kommen Thor als sein Bruder und Heimdall und Hyrrokin als seine Eltern mit.


    Das Problem ist nur, dass Loki überhaupt nicht weiß, wie das Zusammenleben mit anderen Mitmenschen funktioniert. Er weiß nicht, was gut oder böse ist, er hat kein Gewissen. Dies alles führt dazu, dass sein Aufenthalt auf Erden mit großen Schwierigkeiten für ihn verbunden ist. Wie die Geschichte ausgeht, kann man sich zwar vorstellen, doch der Weg dahin ist unterhaltsam und humorvoll.


    Die Geschichte von Louie Stowell ist nicht nur witzig, sondern auch lehrreich. Allerdings ohne eines erhobenen Fingers. Ironische und geistreiche Dialoge, wie auch Comic Zeichnungen sorgen für gute Unterhaltung. Der amüsante Verlauf der Geschichte zieht den Leser von der ersten Seite an in das Geschehen rein, und der Leser verfolgt mit Spannung, was wohl aus dem Loki wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch auch gut mit Kindern zu lesen ist und eine Menge Gesprächsstoff bietet. Klare Leseempfehlung. Von mir gibt es 9 von 10 Punkte.

    Über den Autor:

    Pawel Filatjew wurde 1988 in Wolgodonsk, Russland, geboren. Als er volljährig war, trat er in die russische Armee ein, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, und diente drei Jahre lang. Danach studierte er Geschichtspädagogik und arbeitete nebenbei als Pferdezüchter. Mit Beginn der Coronapandemie meldete er sich erneut als Fallschirmjäger. Im Februar 2022 nahm er an der russischen Invasion der Ukraine teil. Heute lebt er an einem unbekannten Ort in Frankreich.


    Über das Buch:

    Am 24. Februar 2022 um vier Uhr morgens marschierte der russische Fallschirmjäger Pawel Filatjew mit seinem Regiment in die Ukraine ein. Er war am Angriff auf Cherson beteiligt, saß in den Schützengräben um Nikolajew. Nach zwei Monaten an der Front wurde er verwundet; im Lazarett beschloss er, aufzuschreiben, was er gesehen und erlebt hatte...


    Meine Gedanken zu dem Buch:

    Pawel Filatjew gehörte zusammen mit seinem Regiment der Fallschirmjäger zu den Soldaten, die am 24.02.2022 die Ukraine überfielen. Schonungslos und detailreich berichtet der Zeitsoldat über die ersten Tage des Krieges gegen Ukraine. Als der Befehl kam, wusste noch keiner, um was es geht. Planlos und ohne vorbereitet zu sein, fuhren die Soldaten des Regimentes Richtung Ukraine. Die meisten dachten sich, dass die Ukraine oder NATO die Grenzen zu Russland überschritten haben.


    Unorganisiert und uninformiert mussten die Soldaten ohne Vorbereitung zu dieser Aktion, ohne Organisation und Verpflegung, zurechtkommen. Nach und nach kam das Gerücht durch, die sollen Cherson einnehmen und halten. Das war eine klare Ansage, und die Soldaten haben sich gefreut, endlich irgendeine Information zu bekommen. Die Kommunikation mit den Vorgesetzten war miserabel, aber auch mit Außenwelt gab es keinen Kontakt, da der Funk nicht funktionierte. Filatjew beschreibt, in welchem Elend sich die russische Armee zu Beginn dieses Krieges befand. Keine Ausrüstung, keine funktionierenden Fahrzeuge, kein Proviant, keine Uniform, Helme, funktionierende Waffen usw.


    Filatjew erzählt alles über die Not der russischen Armee, über die Kälte, Nahrungsmangel, Durst, Dreck, keine Schlafsäcke und das im Winter. Nichts beschönigt der Pawel Filatjew. Es gab verletzte, gefallene auf beiden Seiten, kein Transport in Krankenhäuser. Elend weit und breit. Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit der Befehlshaber schockiert den Zeitsoldaten. Außerdem ist die fehlende Information erschreckend, keine weiß so recht, was zu tun ist, und aus welchem Grund. Erst ein paar Tage später erfahren die, dass die Ukraine angegriffen wird. Zu dem Zeitpunkt denken alle noch, dass es in ein paar Tagen wieder Frieden herrscht.


    Als Filatjew verwundet wird, dauert es drei Tage, bis er doch in ein Lazarett evakuiert wird. Da fällt er die Entscheidung alles aufzuschreiben und öffentlich zu machen, denn er kann sich damit nicht abfinden, dass solche Missstände in der Armee herrschen, überdies ist der Filatjew generell gegen Krieg.


    Der Bericht ist gut geschrieben. Ein brisantes Thema, wobei ich nicht beurteilen mag, wie viel davon der Wahrheit und Realität entspricht, und wie viel womöglich von der Propaganda diktiert ist. Ein erschütternder Bericht, der jedoch absolut subjektiv ist, was man als Leser im Auge behalten sollte. Dennoch lesenswert, wenn man sich für das Thema interessiert. Von mir gibt es 8 von 10 Punkte.

    ASIN/ISBN: 3455016146