Beiträge von Estha

    Das Geheimnis der Dior-Kleider

    ASIN/ISBN: 3746638666

    Eine geheime Sammlung von Dior-Kleidern. Eine große Freundschaft. Eine verlorene Liebe. 1939: Die Pilotin Skye muss als Frau in der britischen Armee ständig um Anerkennung kämpfen. Während einer Spionage-Aktion trifft sie auf ihren Jugendfreund Nicholas, und die Liebe der beiden flammt wieder auf. Als Nicholas nach einem missglückten Einsatz als verschollen gilt, begibt Skye sich auf die Suche nach ihm. 2012: Kat findet im Haus ihrer Großmutter sechzig wertvolle Dior-Kleider unbekannter Herkunft. Fasziniert beginnt sie, die mysteriöse Geschichte ihrer Familie zu ergründen, und stößt auf ein ungeheuerliches Geheimnis. „Geschrieben in eleganter, stimmungsvoller Prosa, so sorgfältig konstruiert wie ein Couture-Kleid." BOOKLIST

    Über die Autorin:

    Emma Cline wuchs in Kalifornien auf. Für ihr schriftstellerisches Schaffen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Plimpton Prize for Fiction der Paris Review. Ihre Erzählungen erschienen u.a. im New Yorker, Granta und der Paris Review. Sie wurden wiederholt in die Best American Short Stories-Anthologie aufgenommen. Bei Hanser erschienen ihr gefeiertes Debüt The Girls (Roman, 2016), der Erzählungsband Daddy (2021) und zuletzt Die Einladung (Roman, 2023).


    Kurzbeschreibung:

    Eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung. Nach „The Girls“ der neue Roman von Emma Cline

    Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast – und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche. Nach dem gefeierten Debüt „The Girls" der langersehnte neue Roman von Emma Cline.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Der Roman bedarf keine Einführung, denn die Hauptperson bietet nicht viel Vielseitigkeit ihres Wesens oder Charakters, wie auch die Handlung. Diese ist minimalistisch gehalten, und es passiert so gut wie nichts. Aber kurz zusammengefasst. Alex, eine 22zig jährige junge Frau, etwas verbraucht, da die einigen älter erscheint, lässt sich aushalten. Sie arbeitet nicht, ist praktisch obdachlos und tut auch nichts Vernünftiges, um diese Situation zu ändern. Das einzige, was sie sich wünscht, wobei auch für starke Wünsche, bietet sie zu wenig emotionale Beweglichkeit, dennoch kann man sagen, sich wünscht, ist zu den Reichen und Schönen zu gehören. Dafür tut sie alles. Sie passt sich an, allem und jedem. Ihre Persönlichkeit kommt gar nicht zu Geltung, außer der Tatsache, dass sie sich ein Leben in Reichtum wünscht, dafür allerdings eigenständig nichts tut, außer sich von einem Mann an den anderen zu hängen und aushalten lassen. Die Einladungen werden ausgesprochen und sie nimmt sie bedingungslos an. Doch bei kleinem Verhaltensfehler, bei kleinem Fehltritt kann ihr Zauberschloss in sich zusammenfallen, und Alex steht wie so oft auf der Straße.


    Ob es eine großartige soziale Studie ist, sei dahin gesagt. Ich fand den Roman sehr gut, doch nicht nach meinem Geschmack. Die Handlung des Romans kann man auf drei Seiten zusammenfassen. Die Erzählart ist ebenfalls minimalistisch gehalten: trocken, kurz, abgehackt. Wer es mag, schön, dann hat er für sich den passenden Lesestoff entdeckt. Ich mag es nicht sonderlich.


    Was jedoch der Autorin zugutegehalten werden muss, sie beherrscht hervorragend die Technik der Aussparung. Vieles wird nicht gesagt. Der Leser weiß es aber dennoch. Das Leben der Protagonistin ist ein einziger Abgrund. Das Gefühl, das der Leser ihr gegenüber empfinden kann, ist entweder Verachtung oder Mitleid. Oder auch beides zusammen. Ein tragisches Schicksal, der jedoch selbstverschuldet ist. Was der Roman auf jeden Fall ist, der ist aufwühlend. Ich persönlich konnte die Lektüre nicht genießen, denn ich bin kein Freund von nüchternen, reduzierten Sprache. Doch für viele Leser wäre die Geschichte, vor allem die Machart der Geschichte, von Interesse. Von mir gibt es 3 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3446277579

    Über den Autor:

    Alex Gough ist Autor von historischen Rom-Serien und lebt als Tierarzt im Südwesten Englands. Seine Leidenschaft für das alte Rom bringt er in seinen Büchern sowie auf seinem Blog romanfiction.com zum Ausdruck.


    Kurzbeschreibung:

    Vom einfachen Spion zum gefürchteten Assasinen. Kaledonien, 210 n. Chr.: Um den Angriffen lokaler Stämme vorzubeugen, werden römische Spione nach Britannien gesendet – unter ihnen auch Silus. Als er den Stammesführer der Maeatae köpft, möchte Mitkaiser Caracalla diese Heldentat belohnen und nimmt ihn in den Bund der Arcani, einen Geheimbund von Attentätern und Spionen, auf. Fortan muss sich Silus als Assassine inmitten brutaler Konflikte unter Beweis stellen. Doch schon bald beginnt seine uneingeschränkte Loyalität zum Kaiser zu bröckeln.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Wir schreiben das Jahr 210 nach Christus. Silus, ein junger Kämpfer an der Seite des Anführers und Mitkaisers Caracalla, ist ein erfolgreicher und talentierter Soldat, der auch mit Aufgaben eines Spions und Spähers betraut wird. Um die Angriffe von starken Stämmen vorzubeugen, wird auch Silus beauftragt in die fremde Zone einzuschleichen und Informationen zu holen. Doch es kommt anders. Als er den Stammesführer der Maeatae mit seinem Sohn allein im Wald sieht, beschließt er die umzubringen. Es gelingt ihm, den Vater zu köpfen und zu entfliehen. Doch damit hat er einen großen Fehler begangen. Die Folgen werden schwer sein, denn der Sohn des Stammesführers beschließt Rache zu nehmen. Viele Menschen müssen sterben. Daraufhin wird Silus dank seiner Fähigkeiten zu dem Mitkaiser Caracalla gerufen, wo ihm eine Ausbildung zu einem Assassine in dem Bund der Arcani angeboten wird. Dieser Geheimbund ist berüchtigt. Der beherbergt besten von besten: Spione, Attentäter, die hervorragend ausgebildet und absolut loyal sind.


    Der Roman von Alex Grough scheint sehr gut recherchiert zu sein. Er berichtet von Ereignissen, die historisch weniger belegt sind, und nicht allzu oft in der Literatur zum Thema gemacht werden. Der Autor erzählt, dass er sich schon mit zwanzig Jahren mit dem Thema des antiken Roms beschäftigt hat. Speziell die Zeit der Severer interessiert ihn. Über Kaiser Caracalla wird berichtet, dass er ein Monster war, doch der Autor sieht es differenzierter.


    "Das Schwert des Kaisers" ist ein kämpferischer und gewaltvoller Roman. Sehr von politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. Das zwischenmenschliche bleibt jedoch nicht auf der Strecke. Die Leser sollten aber Interesse an Kämpfen und deren Beschreibungen mitbringen. Die Gewaltszenen werden nicht beschönigt, Blut fließt reichlich. Doch bei Kriegsbeschreibungen nicht wegzudenken.


    Der Hauptcharakter der Geschichte wird authentisch dargestellt. Sehr glaubhaft erzählt der Autor von den inneren Kämpfen des Soldaten zwischen eigenem Gewissen und Loyalität. Sehr gut gefallen hat mir, dass Silus trotz des harten Soldaten Daseins, Trauer empfinden kann. Die Geschichte fließt zügig, ist von Energie geladen und behandelt sehr viele Kriegs- und Kampfszenen.


    Mir persönlich waren doch einige zu viel, da ich generell weniger kriegsbegeistert bin. Etwas mehr Ruhe hätte dem Roman, meiner Meinung nach, nicht geschadet, doch alles in allem fand ich den Roman sehr gut geschrieben. Für die Liebhaber der Geschichte des antiken Roms und Leser der historischen Romane wäre das Buch auf jeden Fall eine interessante Unterhaltung. Ein gelungener Auftakt der Reihe. Von mir gibt es 4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3423218835

    Mein Zweitbuch gefällt mir ausgesprochen gut, lese aber Häppchenweise. :)


    Es gibt diese Sätze, die jeder kennt. Kein Wunder, dass sie unser Weltbild bis heute beeinflussen. Nur: Kaum jemand weiß, woher sie stammen, wie sie ursprünglich gemeint waren – und was ihnen im Laufe der Zeit zugestoßen ist. Bruno Preisendörfer begibt sich auf eine erstaunliche und spannende Spurensuche.


    Berühmten Zitaten geht es oft wie literarischen Figuren: So wie diese ihren Herkunftsbüchern entlaufen, verlassen jene ihre Entstehungskontexte und beginnen bei ihrer jahrhundertelangen Wanderung durch die Köpfe der Menschen ein Eigenleben. Manche werden dabei fett vor Bedeutungen, die sie ursprünglich gar nicht hatten, andere magern bis zur Bedeutungslosigkeit ab.


    Manchmal richtet das kaum Schaden an, wie bei der Behauptung, über Geschmack ließe sich nicht streiten; die Konsequenzen können jedoch auch äußerst unheilvoll sein, wie bei Darwins »Überleben des Stärksten«; mitunter wird ein Satz auch einem Autor untergeschoben, obwohl der ihn nie geschrieben hat. Von wem stammt noch gleich »Zurück zur Natur« …?


    Immer wieder schlägt Preisendörfer elegante Haken zu Kuriosem und Unerwartetem. So wird sein Buch zu einem ebenso lehrreichen wie unterhaltsamen Wunderding irgendwo zwischen philosophischem Handbuch, historischem Panoptikum und zeitdiagnostischem Essay.


    ASIN/ISBN: 3869712562

    Ursula Poznanski- Oracle

    Gerade beendet und die Hälfte davon sehr genossen. Wie gefällt dir der Anfang? Ich hatte so meine Schwierigkeiten, gerade am Anfang der Geschichte.



    Ich habe einen historischen Roman angefangen.


    Vom einfachen Spion zum gefürchteten Assasinen

    Kaledonien, 210 n. Chr.: Um den Angriffen lokaler Stämme vorzubeugen, werden römische Spione nach Britannien gesendet – unter ihnen auch Silus. Als er den Stammesführer der Maeatae köpft, möchte Mitkaiser Caracalla diese Heldentat belohnen und nimmt ihn in den Bund der Arcani, einen Geheimbund von Attentätern und Spionen, auf. Fortan muss sich Silus als Assassine inmitten brutaler Konflikte unter Beweis stellen. Doch schon bald beginnt seine uneingeschränkte Loyalität zum Kaiser zu bröckeln.


    ASIN/ISBN: 3423218835

    Über die Autorin:

    Sandra Pfitzner ist Diplom-Journalistin und Absolventin der Deutschen Journalistenschule in München. Seit zwanzig Jahren arbeitet sie als Autorin für Zeitungen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Außerdem erstellt sie dramaturgische Konzepte für Museen und Erlebniswelten.


    Kurzbeschreibung:

    Mit nicht einmal 30 Jahren hatte Michelangelo bereits zwei der bedeutendsten Meisterwerke der Kunstgeschichte in Marmor gemeißelt: die Pietà in Rom und den David in Florenz. Seine Fresken in der Sixtinischen Kapelle sind das wohl monumentalste Gemälde der Welt. Michelangelo gilt heute als Inbegriff des Künstlers.

    Das Feature erzählt das Leben des genialen Eigenbrötlers in einer Zeit des Umbruchs zwischen Mittelalter und Neuzeit, ein Leben zwischen Abhängigkeit von den Mächtigen und heimlichem Widerstand mit den Mitteln der Kunst.


    Meine Gedanken zu dem Hörbuch:

    Zunächst möchte ich zu der Reihe "Abenteuer & Wissen" etwas sagen. Ich halte diese Art von Wissensvermittlung für eine gelungene und ausgezeichnete Idee. Die Länge der CDs ist überschaubar, sodass die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene von großem Wert ist. Die Informationen sind kompakt, dennoch lebendig vorgetragen und somit sehr fesselnd erzählt. Es gibt Hörbücher zu solchen Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig van Beethoven, Martin Luther King und viele andere.


    In dem vorliegenden Hörspiel geht es um Michelangelo. Ein Name, das jedem auf dieser Welt wohlbekannt ist. Ein großartiger Künstler, der einen großen Abdruck in der Geschichte hinterlassen hat. Dieses Hörbuch widmet sich vordergründig drei Werken von Michelangelo: der Skulptur des Davids in Florenz, der Skulptur der Gottesmutter Pietá in Rom und seinem wohl bekanntesten Werk, der sixtinischen Kapelle. Doch dieser Künstler bot der Welt viel mehr, den er erschuf über 180 Werke.


    In diesem Hörspiel wird jedoch nicht nur die Arbeit des Genies vorgestellt, auch seinen Wesen, sein Charakter wird erwähnt wie auch die politische Situation damaligen Zeit. Sehr interessant ist vielleicht zu erfahren, dass der Meister ganz nicht so einfach im Umgang war. Michelangelo war ein eigenbrötlerischer Mensch, der jedoch hervorragend die Beziehungen zu seinen Auftraggebern sichern konnte. In seiner Ausbildung war er dafür bekannt, dass er seine Mitschüler auslachte, also kein freundliches Wesen besaß. All die Informationen werden in knapper Ausführung dargestellt. Auf wesentliches konzentriert, doch den Spaß nicht aus der Augen verlierend.


    Das Hörspiel dauert 1 Stunde und 15 Minuten und wird von verschiedenen, erfahrenen Vorlesern dargeboten. Angenehm anzuhören und leicht zu folgen.


    Nicht nur Michelangelo - Hörbuch ist zu empfehlen, ich finde die ganze Reihe großartig. Dafür gibt es verdiente 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3963460040

    Über die Autoren:

    Melanie Vogltanz wurde 1992 in Wien geboren und hat ihren Magister in Deutscher Philologie, Anglistik und Lehrer*innenbildung an der Universität Wien gemacht. Sie hat als Lehrerin, Regaleinräumerin, Spielzeugverkäuferin und Hundefutterträgerin gearbeitet. Aktuell ist sie selbstständige Lektorin und macht gute Worte mit großartigen Menschen und Verlagen. 2007 veröffentlichte sie ihr Romandebüt; weitere Veröffentlichungen im Bereich der Dunklen Phantastik folgten.

    Stefan Cernohuby wurde 1982 in Wien geboren und machte seinen Master in Elektronik am Technikum Wien. Er war schon Postzusteller, in der Binnenschifffahrt, bei einem Münchner Automobilhersteller und bei einem Onlinespielekonzern. Aktuell ist er im Qualitätsmanagement für ein Wiener Startup tätig, leitet eine Onlineredaktion, gibt Anthologien heraus, ist zweiter Vorsitzender im Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN) und setzt tolle Literaturprojekte mit genauso tollen Menschen um.


    Kurzbeschreibung:

    Mehr als 3.000 Sternensysteme werden von Menschen besiedelt. Auf hunderten bekannten Welten existiert nichtmenschliches Leben. Doch nur ein Wesen behauptet, aus dem unzugänglichen Teil der Galaxis zu stammen – mitten aus dem Auge der Leere: Void.

    Void ist ein Individuum mit verborgenen Talenten und speziellen Bedürfnissen, sowohl was seinen Lebensstil als auch seinen Metabolismus angeht. Das ist aber nur einer der Gründe, warum er sich in einem intergalaktischen Hochsicherheitsgefängnis befindet.

    Als Aelianus, das inoffizielle Oberhaupt der Organisation Oculus, von einer Bedrohung galaktischen Ausmaßes erfährt, erkennt er, dass nur eine ganz spezielle Fähigkeit das Schlimmste verhindern kann. Doch dies bedeutet, mit dem gefährlichsten Verbrecher der Galaxis gemeinsame Sache zu machen.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    In der Beschreibung eine groß angekündigte Space Opera, das musste ich natürlich lesen. Die Geschichte beginnt allmählich. Der Mann, der die Dienste des Oberhaupts einer Organisation Oculus ausführt, der Aelianus, erfährt über die bevorstehende Katastrophe. Die gesamte Galaxis wird bedroht. Die Technokraten, die dafür bekannt sind, dass sie alle drei Generationen ihre Kultur, Technik, den gesamten Fortschritt ihrer Zivilisation auf Anfang zurücksetzen, beabsichtigt dieses Mal die ganze Galaxis mit all ihren Volker in den Untergang zu reisen, und dazu zu bringen, die Entwicklung vom neuen zu starten. Aelianus stellt sich zur Aufgabe, dies zu verhindern. Dazu braucht er nicht nur sein ausgewähltes Team von ausgezeichneten Kämpfern und Agenten, sondern einen ganz bestimmten Mann.


    Wobei die Bezeichnung Mann schon falsch wäre. Das Wesen, das einzig fähig ist, der fortschrittlichen Technik der Technokraten zu widerstehen, ist ein Alien, der aus dem Auge der Leere stammt. Void, ein Individuum ohne Geschlecht, ein Gestaltwandler verfügt über unsagbaren Fähigkeiten. Doch er befindet sich in einem Hochsicherheitsgefängnis, abgeschottet und sicher verwahrt. Aelianus bietet ihm Freiheit im Gegenzug für die Hilfe bei der Rettung der Galaxis.


    Nach und nach entwickelt sich die Geschichte, die von vieler Aktion und Kampfszenen, gezeichnet ist. Das Team, das dem Void zur Seite steht, besteht aus verschiedenen Agenten, Kämpfern, die alle im Laufe der Geschichte gut charakterisiert und dargestellt werden. Jeder von ihnen hat seine Gründe so zu sein, wie er ist, und man versteht die Handlungsweisen und Charaktereigenschaften der Einzelnen nach und nach, häppchenweise. Besonders interessant ist natürlich die Figur von Void. Ein Wesen, das die Menschen wenig versteht, da diese in seinen Augen unlogisch handeln und denken. Ein Wesen, das sich wesentlich von den Menschen unterscheidet, und den Leser vielleicht mit seiner Kälte und fehlender Mitgefühl, ein wenig schockiert. Dennoch fand ich sehr interessant über Void mehr zu erfahren, wie auch über anderen Spezies.


    Der Roman ist kennzeichnet vom hohen Tempo, schnellen Wechsel der Szenen, und auch wenn ich einiges über die Protagonisten in Rückblenden erfahren habe, so blieben mir die Helden der Geschichte mir relativ fern und waren leider unsympathisch. Doch um Sympathien und Friede, Freude, Eierkuchen ging es in diesem Roman auch gar nicht. Es ist ein temporeicher Actionthriller, der in einer fernen Welt der Zukunft angesiedelt ist. Ich hätte gerne mehr Informationen über die fremden Welten gehabt, ausführlichere Beschreibungen von den Spezies und unterschiedlichen Völkern. Doch alles in allem bietet dieser Roman eine recht gute Unterhaltung, ohne tiefgründig zu sein. Was ich besonders schön fand und gerne erwähnen würde: Mir hat der feine Humor in dieser Geschichte sehr gut gefallen.


    Eine neutrale Bewertung: Dieser Science-Fiction-Roman wird die Leser von Actionthriller, die Geschichten aus der fernen Zukunft mögen, zufriedenstellen. Mit seinem sehr hohen Tempo, Vielzahl an Kampfszenen bietet er eine spannende Lektüre. 4 Sterne.

    Mein persönliches Empfinden: Ich fand die Ansätze zu der Geschichte sehr interessant. Über manche Elemente des Romans, wie die fremden Welten oder Angehörige unterschiedlicher Spezies, hätte ich gerne mehr erfahren und mir dabei etwas weniger Kämpfe gewünscht, sondern mehr Tiefe. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3948700702

    Über den Autor:

    Necati Öziri, geboren in einer der vielen grauen Ecken des Ruhrgebiets, hat Philosophie, Germanistik und Neue Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul und Berlin studiert. Er lebt in Berlin sein drittes Leben, schreibt, macht Theater und manchmal einen auf Intelelli, wofür ihm sein sechzehnjähriges Ich wahrscheinlich eine Schelle verpassen würde. Öziri unterrichtete an der Ruhr-Universität Bochum formale Logik, bis er feststellte, dass Logik die Welt nicht besonders gut beschreibt.


    Kurzbeschreibung:

    Necati Öziri schreibt eine Familiengeschichte über einen Sohn, eine Mutter und eine Schwester, deren Leben und Körper gezeichnet sind von sozialen und politischen Umständen. Und er schreibt über einen abwesenden Vater. Ein Roman von radikaler Wahrheit, Wut, Kraft, Liebe und Sehnsucht.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Allem voran beginnt der Autor mit einem Zitat von Christa Wolf: Ich mache die Schmerzprobe. Wie der Arzt, um zu prüfen, ob es abgestorben ist... ein Glied ansticht, so stech ich mein Gedächtnis an.

    So wird man als Leser schon in die Traurigkeit des Romans eingeführt.

    Auch die Geschichte selbst beginnt bedrückend, denn der Hauptprotagonist des Romans, Literaturstudent Arda Kaya liegt im Sterben, er leidet an Organversagen. Ein Brief, in dem er sich an einen abwesenden Vater wendet, bildet den Anfang dieser emotionalen Story:

    „Du sollst wissen, wer ich gewesen bin. Damit du niemals die Erleichterung fühlst, von der ich so oft heimlich träumte: von einem Toten angeschwiegen zu werden. Ich möchte dir für immer die Möglichkeit nehmen, nicht zu wissen, wer ich war. Ich werde von mir erzählen, aber ich werde permanent lügen. Nichts stimmt, und doch ist jedes Wort wahr.“

    Es geht um die Familie Kaya. Die Eltern sind Migranten aus der Türkei, die nach einem heftigen Erdbeben ihr Heimatland verließen und sich eine neue Existenz in Deutschland aufbauten. Die Kinder sind Einwanderer der dritten Generation.

    Das Hauptthema des berührenden Romans ist das Fehlen eines Vaters im Leben von Arda Kaya und das Zurechtfinden in einem Land, in dem man zwar geboren worden ist, doch nicht gänzlich verbunden ist. Der Vater von Arda verließ die Mutter, als die, mit dem Arda schwanger war. Er kehrte zurück nach Türkei. Seitdem versucht die überforderte, seelisch instabile Mutter Ümran die drei Kinder allein großzuziehen, was natürlich zahlreiche Probleme mit sich bring. Doch in der Geschichte geht es nur nebensächlich um die alltägliche Problematik einer Migrantenfamilie. Hauptaugenmerk richtet sich auf das Leben ohne Vater. Dabei erinnert sich Arda an sein Leben, seine Kindheit beim abwesenden Vater und nebenbei läuft die Geschichte seiner Schwester, die nicht weniger trauriger stimmt, denn das Mädchen wurde von der Mutter nicht fair behandelt, es gab zahlreiche Konflikte, bis Aylin irgendwann in einer Pflegefamilie landet. Auch Aylin hat viel zu berichten aus ihrer Erinnerungen.


    Der Ton des Romans ist ruhig, beschreibend, stellenweise poetisch, bis zu blumig. Insgesamt lässt sich die Geschichte sehr gut lesen. Es gibt zahlreiche Dialoge zwischen den Beteiligten, sodass der Leser sehr gut einen Eindruck vom Leben der Familie bekommt.

    Die Geschichte des sterbenden Literaturstudenten Arda ist sehr emotional.

    Schmerzhaft, mit tief sitzender Trauer, einfühlsam.


    Neutrale Bewertung: Ein sehr gut gelungener Debüt des jungen Autors. Gibt bildhaft und lebendig einen Einblick in das Leben einer Migrantenfamilie. Ein unwissender Leser bekommt einen guten Eindruck und auch reichlich Informationen, wie es ist in dritten Generation groß zu werden. 4,5 Sterne.

    Mein persönliches Empfinden: Mir hat die Geschichte gut gefallen, doch ich fand das Leben der Familie gewöhnlich, unspektakulär. Mir hat der Roman einfach nicht viel gegeben, doch ich genoss durchaus die leise Stimme von Necati Öziri. Eine uneingeschränkte Weiterempfehlung. 4 Sterne.


    ASIN/ISBN: 3546100611

    Edit: ISBN ergänzt, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Über den Autor:

    Philipp Oehmke, geboren 1974, wuchs in Bonn auf, studierte Germanistik in Hamburg und war zwei Jahre lang Volontär bei der Zeitschrift Tempo. 2001 schloss er die Graduate School of Journalism der Columbia University mit einem Master of Science ab. Von 2002 bis 2006 war er Redakteur beim Magazin der Süddeutschen Zeitung, wo er auch die 50-bändige Buchreihe SZ-Diskothek herausgab. 2006 wechselte er als Redakteur in das Kulturressort des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Von 2015 bis 2020 leitet Oehmke das New Yorker Büro des Nachrichtenmagazins, für das er heute aus Berlin als Autor tätig ist.

    Oehmke ist Autor der Biografie Am Anfang war der Lärm über die Rockband Die Toten Hosen. Das Buch erschien 2014 und stand mehrere Wochen in der Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste.


    Kurzbeschreibung:

    Anders als Harry findet Ruth Schönwald nicht, dass jedes Gefühl artikuliert, jedes Problem thematisiert werden muss. Sie hätte Karriere machen können, verzichtete aber wegen der Kinder und zugunsten von Harry. Was sie an jenem Abend auf einem Ball ineinander gesehen haben, ist in den kommenden Jahrzehnten nicht immer beiden klar. Inzwischen sind ihre drei Kinder Chris, Karolin und Benni erwachsen. Als Karolin einen queeren Buchladen eröffnet, kommen alle in Berlin zusammen, selbst Chris, der Professor in New York ist und damit das, was Ruth sich immer erträumte. Dort bricht der alte Konflikt endgültig auf.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Zunächst möchte ich sagen, dass ich "Schönwald" überraschend gut fand. Als ein großartiger Familienroman aus Deutschland der Gegenwart angekündigt, war ich mir nicht sicher, was mich erwarten würden. Als Leser ist man gewohnt eine Geschichte der Vergangenheit in Deutschland zu lesen, selten widmen sich die Autoren der Gegenwart zu, und wenn ja, gefielen mir von solchen Werken leider nur wenige. Anders bei "Schönwald" - voll und ganz überzeugt.


    In dieser Geschichte widmet sich der Autor einer deutschen Familie der Gegenwart. Mutter, Vater, drei erwachsene Kinder, die schon ihre eigenen Wege gehen. Soweit so gut, doch die Charaktere sind einfach großartig. Da haben wir das Familienoberhaupt, über siebzig, der etwas verpeilt inzwischen durch das Leben geht, dabei war er als Oberstaatsanwalt tätig, aber jetzt eher zurückhaltend, da die Frau Mutter die Führung übernimmt, gutmütig und insgeheimen eine Psychotherapie machend, da die Ehe doch nicht so zufriedenstellend ist, wie er zeigt. Seine durchaus kluge Frau Ruth ist bemüht, all die Konflikte, die in dieser Familie auftreten, unter den Teppich zu kehren und kleinzureden, denn Aussehen der Familie ist extrem wichtig. Wie stünden die denn da, wenn die Menschen über die Schwierigkeiten und Nöte der Eltern und den Kindern wissen würden, was würden die Leute bloß sagen. Das Muster ist sicherlich vielen bekannt.


    Aber kommen wir zu Kindern. Der Roman beginnt munter mit einer Episode aus Berlin-Kreuzberg. Hier kommen die herrlichen Anspielungen an die politische und gesellschaftliche Situation in Deutschland der Gegenwart. Die Tochter, oder lesbisch, oder nicht, muss sich noch entscheiden, bisher erfolglos in ihrem Leben, was seine Gründe hat, beschließt einen Buchladen zu eröffnen. Natürlich um den zeitgemäß zu gestalten, muss das Buchladen queer sein. Was eine unerwartete kleine Demonstration mit sich bringt...

    Aber liest es selbst. Es ist köstlich. Die satirischen Anspielungen auf die moderne Gesellschaft sind scharf, zugespitzt, da die zum Teil zynisch gemeint sind, absolut gekonnt in die Szene gesetzt. Ich habe den Roman genossen.


    In dieser dysfunktionalen Familie, oder vielleicht ganz normalen, wie viele anderen auch, sind noch zwei Prachtexemplare von Kindern zu erwähnen. Chris, ein ehemaliger Universitätsprofessor an der Columbia University, nun ein Podcast Sprecher für Trump, da es besser bezahlt wird und Benni, das Nesthäkchen der Familie, liiert mit einer Frau, die eine ausgeprägte Phobie gegen seiner Familie hat.


    Amüsante Geschichte, die voller Dialoge, bemerkenswerte Wahrheiten, voller Psychologie ist und leider nicht immer komisch, denn dafür sind die gesellschaftlichen und politischen Fragen, die aufkommen, auch Schuldempfindungen der deutschen Vergangenheit gegenüber, die Rückblicke zu ernsthaft, vielleicht auch schmerzhaft und gewichtig.


    Als Romanerzähler ist Philipp Oehmke ein Debütant, doch von seiner literarischen und erzählerischen Leistung ein großer Könner.

    Ich habe den Roman als Hörbuch mit großem Vergnügen gehört.

    Vorgetragen wurde das Buch von dem Autor selbst, was bei mir keine Wünsche offen lies. Dauer des Hörbuchs ist mit 17 Stunden etwas zu lang, doch unbedingt lesens- oder hörenswert.

    Es gibt nur eine passende Bewertung für diese herausragend gute Unterhaltung. 5 Sterne.

    Über den Autor:


    Matthias Elling ist ein deutscher Thrillerautor. Er studierte interaktives Design und verbale Kommunikation und arbeitet inzwischen hauptberuflich als Schriftsteller. Er lebt in Süddeutschland.

    Im Nachwort erfährt man weitere Details über den Autor und die Arbeit an diesem Roman.


    Kurzbeschreibung:


    Ein Hacker-Kollektiv, das sich im Kampf gegen den Klimawandel radikalisiert hat, plant einen fatalen Angriff, der viele Menschenleben kosten wird. Ihre Waffe: ein gecodetes Lied, das alle, die es hören, umgehend in den Suizid treibt. Werden ihre Forderungen nicht binnen einer Frist erfüllt, sind die Hacker bereit, ihr Todeslied global auszusenden. BND-Agent Danny Erichsen, der selbst ein Attentat der Gruppe nur knapp überlebt hat, macht Jagd auf die Strippenzieher. Ihm wird eine eigenwillige Ex-Agentin zur Seite gestellt, die bei einem Einsatz vor vielen Jahren ihr Gehör verloren hat. Doch bald ist die Hackergruppe nicht der einzige Gegenspieler der Agenten ... und die gesetzte Deadline rückt immer näher.


    Meine Gedanken zu dem Roman:


    Beim Wort „Hacker“ muss man mich nicht zweimal bieten, ein Buch zu lesen. Mache ich mit großer Freude und brennendem Interesse.

    Doch wenn man sich das Thema auf der Zunge zergehen lässt, dann ist es um einen Thriller Liebhaber geschehen. Das muss man sich erst mal ausdenken: Ein Lied, eine Abfolge von Tönen dazu zu missbrauchen, um die Menschen in solche Ausweglosigkeit und Leere zu treiben, dass die sich freiwillig das Leben nehmen. Ich fand die Idee grandios. Nennt mich gerne sonderbar, doch die Vorstellung, dass die Töne so weit in das Bewusstsein eingreifen können, ist schon sehr beunruhigend.


    In dem Roman übrigens wird zu dem Thema: Suizid, Bezug genommen, und der Leser erfährt, dass solche Lieder tatsächlich in der Geschichte schon gab, zwar nicht in dem vergleichbaren Ausmaß, doch recht brisant.


    In der Geschichte geht es um eine Hackergruppe, die sich als Klimaaktivisten bezeichnet, und bereit ist, soweit zu gehen, die Menschheit bei ihrem Kampf zu opfern. 48 Stunden haben fast 200 Staaten, um zu einer Einigung zu kommen, und ein vernünftiges Konzept auszuarbeiten, um das Klima tatsächlich zu retten. Der Hauptcharakter Danny Erichsen der Geschichte hat ein bewegendes Leben hinter sich um bringt einiges an Erfahrung mit, um nach den Terroristen zu fanden. Sehr gut hat es mir gefallen, dass wir mal hier mit einem Agenten zu tun haben, der nicht über Zauberkräfte verfügt. Der Hauptteil der Story besteht aus actionreichen, abwechslungsreichen Handlungen, hauptsächlich Jagd nach den verantwortlichen Hacker und vielen unerwarteten Wendungen.


    Auch wenn der Einstieg in die Geschichte für mich ausgesprochen spannend und interessant war, so fand ich das mittlere Teil etwas in die Länge gezogen. Ich hätte den Roman ein wenig gekürzt, denn die wiederholten Handlungen tragen nicht zu der fesselnden Unterhaltung bei. Doch davon gab es nicht allzu viele. Das Thema: Hacken wurde zwar angeschnitten und in etwa vorgestellt, doch ich wäre nicht abgeneigt, ausführlicher darüber zu lesen. Das ist allerdings rein persönliche Vorliebe.


    Alles in allem ein gelungener Roman zu einem ungewöhnlichen Thema, den ich gerne an die Liebhaber empfehlen würde.


    Versuch einer neutralen Bewertung: Dieser Unterhaltungsroman ist Matthias Elling definitiv gut gelungen. Ich bin gespannt, welche Ideen dem Autor in der Zukunft noch einfallen. Temporeiche und fesselnde Handlung. Es gibt 4,5 Sterne.


    Mein persönliches Empfinden: Da ich von der Idee fasziniert war, hätte ich mehr fachliches Wissen und Recherche gewünscht, und zwar zu allen Themen des Romans. Doch recht unterhaltsam fand ich die Geschichte auf jeden Fall. Von mir gibt es 4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3548067328

    Über die Autorin:

    Gabriella Wollenhaupt hat 35 Jahre als Redakteurin bei einer Zeitung, beim WDR-Radio und beim WDR-TV gearbeitet. Vor 30 Jahren hat sie die Grappa-Serie erfunden und seitdem jedes Jahr einen neuen Krimi mit der Journalistin Maria Grappa verfasst.


    Kurzbeschreibung:

    Eine zehnjährige Mörderin, die nicht strafmündig ist. Eine junge Frau, die die Wahrheit sucht. Und ein Kriminalkommissar, der den Verstand verliert. Hat die zehnjährige Lilli ihre schlafende Mutter mit mehreren Messerstichen getötet?Die Spurenlage lässt keinen anderen Schluss zu, aber die Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein – denn Lilli schweigt und ist nicht strafmündig. Alix, die Schwester der Toten, zweifelt an der Schuld ihrer Nichte und recherchiert auf eigene Faust unter den Nachbarn der Verstorbenen. Nach und nach wird Alix klar, dass das Motiv für den Mord in der Vergangenheit ihrer Schwester liegen muss – und dass einige der Mieter kein Interesse daran haben, dass es gefunden wird …


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Für mich war dieser Krimi ein überraschendes Vergnügen. Da ich die Autorin noch nicht kannte, war mir auch ihre bekannte Grappa-Reihe nicht geläufig. Doch das feine Gefühl für Humor und Satire muss ich loben. "Ein böses Haus" hat mich ausgesprochen gut unterhalten. Ehrlich gesagt, wundere ich mich über die teilweise schlechte Bewertungen.


    Die Hauptcharaktere der Geschichte fand ich wunderbar lebendig gezeichnet. Keine Protagonisten, die dem Leser fern bleiben. Viele kleine liebevolle Details, die einen Menschen und seinen Charakter ausmachen. Ein feines Kopfkino. Als eine junge Frau, die als Alkoholikerin bekannt ist, von ihrer zehnjährigen Tochter, die an Autismus leidet, erstochen wird, sind die Behörden und Medien sprachlos. Unglaublich gewaltvoller Akt von einem Kind, das die Welt anders wahrnimmt. Die Schwester der Verstorbenen kommt angereist, und versucht auf eigenen Faust den Ermittlungen zu helfen. Dabei tut sie sich mit der „guten Seele“ des Mietshauses, Julia und anderen Nachbarn zusammen, wie auch dem Hauptkommissar Louis, der Gefühle für die attraktive Alix, entwickelt.

    Die Ermittlungen sind keineswegs distanziert und kalt dargestellt. Der Roman lebt von witzigen, lebhaften Dialogen, von überspitzt gezeichneten Gestalten, von humorvollen Wendungen und Details.


    Was die überraschenden Wendungen betrifft, so lagen die eher in der Beschreibungen und erzählerischen Fertigkeit der Autorin. Die Handlung konnte ein geübter Krimileser grob vorhersehen. Was mich persönlich nicht gestört hat, denn ich war fast bis zum Schluss unsicher. Außerdem hat mir der knackiger, auf den Punkt... Erzählstil von der Autorin so gut gefallen, dass sie mit einem neuen Fan in mir rechnen kann. Ich werde ganz sicher ihre Grappa Reihe lesen.


    Versuch einer objektiven Bewertung meinerseits: Kein ungewöhnlicher Plot, zum Teil klischeehaften Charaktere. Für die Fans der Autorin und Liebhaber eines lockeren Krimis optimal. 4 Sterne.

    Meine subjektive Erfindung: Ich möchte den Krimi loben. Herrliches Vergnügen, denn ich habe herzlich gern geschmunzelt und werde weitere Bücher der Autorin sehr gern lesen. 4,5 Sterne.


    P.S was ich wirklich sehr schade fand, war das einfallslose Cover, das dem Buch kein Gefallen tut.

    ASIN/ISBN: 3986590056

    Über die Autorin:

    Mimi Matthews ist eine USA-TODAY-Bestseller-Autorin, die viktorianische Liebesromane und Sachbücher über diese faszinierende Zeit schreibt. Sie lebt mit ihrer Familie, einem Sheltie und zwei Siamkatzen in Kalifornien. Außerdem ist sie begeisterte Reiterin und stolze Besitzerin einer jungen Andalusier-Stute.


    Kurzbeschreibung:

    Die junge Erbin Julia Wychwood leidet unter einer Sozialphobie, die jedes gesellschaftliche Ereignis für sie zur Tortur macht. Ausgerechnet der düstere Kriegsveteran Jasper Blunt scheint ihre Ängste zu verstehen - aber jeder weiß, dass er nur eine reiche Frau sucht, die sich um seine Kinder kümmert. Als ihre Eltern sie mit einem alternden Lord verheiraten wollen, bietet Julia Jasper dennoch an, ihn zu ehelichen - wenn sie so viel lesen und reiten darf, wie sie will. Jasper stellt ebenfalls eine Regel auf: Sein Turmzimmer ist tabu für sie. Aber je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto größer wird Julias Verlangen, sein Geheimnis zu ergründen und den wahren Jasper kennenzulernen ...


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Was für eine schöne Liebesgeschichte. :love: Romantisch, zauberhaft, sehr fesselnd und weise, und habe ich schon romantisch erwähnt? Bei diesem Roman fallen mir nur lauter lobende Adjektive ein. Ich muss dazu sagen, dass ich mit dieser Art Romanen: Liebesgeschichten mit historischem Hintergrund noch kaum Erfahrung hatte und dieses hier war ein Versuch für mich, so zu sagen ein Blick in das Unbekannte. Was für ein Vergnügen für die Seele.


    Die Geschichte ist überraschend komplex und vielschichtig. Eine Liebesgeschichte ist zwar das Hauptthema des Romans, doch es werden viele Facetten des sozialen Lebens und zwischenmenschlicher Beziehungen angesprochen.


    Der Roman handelt von einer jungen Frau, die ihre Lebenserfahrungen bislang aus dem Lesen der Romane bezogen hat. Julia ist eine intelligente Frau, die romantisch, nachdenklich und in der Gesellschaft unsicher ist. Manche Charaktereigenschaften dieser jungen Frau würden uns Lesebegeisterten sehr bekannt vorkommen. Die Geschichte ihrer Liebe ist kompliziert, voller Geheimnisse und wunderschönen Momenten, doch auch die Probleme bleiben nicht aus. An sich arbeitet die Autorin mit vielen Klischees, doch wie sie damit umgeht, ist bezaubernd. Die Sprache des Romans ist wunderschön, sehr lebendig, zum Teil poetisch, zum Teil ausgesprochen realistisch und immer wieder romantisch.


    Der Roman enthält wirklich alles, was man sich unter so einer Liebesgeschichte vorstellt und erwartet. Ich liebe dieses Buch. So eine schöne Lesezeit, die mich umhüllt und atemlos gemacht hat, hatte ich schon lange nicht. Für mich ein Sommerhighlight. Besonders die gemeinsame Liebe zu der Literatur hat es mir angetan, allerdings fand ich auch die aufregende Liebesgeschichte sehr spannend.


    Eine intensive, romantische Geschichte über zwei Menschen, die in ihrem Leben nicht einfach haben und zueinander finden. Ich hoffe, die Autorin schreibt noch sehr viele Romane dieser Art. Eine neue Leserin hat sie dazu gewonnen.

    Meine neutrale Bewertung für diesen Roman: 10 Punkte. Man bekommt ein wunderbares Buch, wie man es erwarten darf.

    Meine persönliche Bewertung für diesen Roman: 10 Punkte und stundenlanges Vergnügen.

    ASIN/ISBN: 3736318065

    Meine Gedanken zu dem Buch:

    Diese Reihe "Bücher meines Lebens" war mir bislang bedauerlicherweise nicht bekannt. Zum Glück habe ich die mit dem Buch von Helga Schubert über Anton Tschechow kennengelernt und möchte die mir fehlenden Bücher der Reihe unbedingt nachlesen.


    Bei Anton Tschechow bin ich hängen geblieben, weil ich diesen russischen Autor sehr mag. Schon als Kind habe ich meine erste Geschichte von dem Autor "Kaschtanka" zum ersten Mal gelesen. Auch Helga Schubert berichtet, dass ihre Bekanntschaft mit dem großartigen Schriftsteller mit dieser Erzählung begann. Diese habe die Frau Schubert so sehr beeindruckt, dass die Bekanntschaft mit dem Autor vertieft wurde. Da sehe ich für mich persönlich klare Parallelen. Nach "Kaschtanka" kamen nach und nach fast alle Werke des Autors.


    Die Erzählung "Gram", manchmal auch als "Der Kummer" und "Die Erzählung des Kutschers" übersetzt, hat bleibende Eindrucke bei der Autorin hinterlassen. Für mich waren es die Theaterstücke, die ich immer wieder las. Besonders "Die Möwe" hat es mir angetan. In den späteren Jahren hat die Autorin mit Begeisterung den Reisebericht "Die Insel Sachalin" gelesen. Was ich für mich noch nachholen möchte.


    In diesem schmalen Buch geht es darum, was dieser großartige Autor für die Frau Schubert als Leserin und Schriftstellerin bedeutete, was sie von ihm lernen konnte, wie wirkte er auf sie als Mensch und Schriftsteller. Diese Art der Reflexion über einen Schriftsteller und eine persönliche Erfahrung hat mir sehr gut gefallen. Für mich persönlich hätte dieses Essay gerne viel ausführlicher sein können, denn Stoff genug bietet der sehr produktive und vielschichtige Mensch und Autor Anton Tschechow. Von mir gibt es 8 Punkte und eine Empfehlung.

    Über die Autorin:

    Elodie Harper ist Journalistin und preisgekrönte Kurzgeschichtenautorin. Ihre Geschichte »Wildes Schwimmen« gewann 2016 den Kurzgeschichtenwettbewerb »Bazaar of Bad Dreams«, unter der Jury von Stephen King. Derzeit ist sie Reporterin bei ITV News Anglia und arbeitete zuvor als Produzentin für Channel 4 News.

    Elodie Harper studierte in Oxford neben englischer Literatur auch lateinische Poesie, seither hat sie ein Faible für die Antike. »Die Wölfe von Pompeji« ist ein #1 London Times Bestseller.


    Kurzbeschreibung:

    Amara war eine geliebte Bürgerstochter, bis der Tod ihres Vaters ihre Familie ins Elend stürzte. Jetzt gehört sie einem Mann, den sie verachtet, und ist Teil der Wölfinnen von Pompeji, eine Sklavin im berüchtigtsten Bordell der Stadt. Zusammen mit den anderen Mädchen versucht sie jeden Tag zu überleben. Trotz ihrer Ängste und Sorgen können sie sich aufeinander verlassen. Und Amaras Geist ist noch lange nicht gebrochen. Scharfsinnig und einfallsreich erkennt sie, dass die Straßen von Pompeji voller Möglichkeiten stecken und alles in dieser Stadt seinen Preis hat. Aber wie viel wird ihre Freiheit kosten?


    Meine Gedanken zu diesem Roman:

    Die Geschichte von Elodie Harper, die ich mit großem Vergnügen gelesen habe, versetzt den Leser in das antike Pompeji, in das berüchtigtste Bordell der Stadt. Wir begleiten als Hauptprotagonistin Amara, eine junge Frau, eine Sklavin, deren Leben seit einiger Zeit nicht mehr ihr gehört. Ein schweres Schicksal hat das Leben von Amara völlig verändert. Als Tochter eines angesehenen Arztes genoss sie ein behütetes Leben, die Liebe ihrer Familie und eine ausgezeichnete Ausbildung, doch das Schicksal führte dazu, dass die Mutter von der jungen Frau, sie als Sklavin verkaufen musste. So landete die schöne Amara als Haussklavin bei einem, wie es sich später herausstellte, Zuhälter Felix, der nur eine Aufgabe für Amara vorgesehen hat. Sie und die anderen jungen Frauen mussten in seinem Bordell arbeiten, "fischen" gehen und in Bädern die Männer befriedigen. Für den Leser schwer zu ertragen, unter welchen Bedienungen die Frauen arbeiteten und lebten. Die Autorin beschönigte die Situation nicht, derbe, ordinäre Sprache, ärmliche Verhältnisse, Mangel an Essen und Geld, keinerlei Rechte. Sehr bildhaft und plastisch stellte Elodie Harper den Alltag der Prostituierten, in Pompeji, Wölfinnen genannt, dar.


    Dieser Roman wird zwar unter dem Genre „Historische Romane“ eingeordnet, doch man bekommt auf keinen Fall einen, Fakten und Daten vollen historischen Roman. Es handelt sich hierbei eher um ein Drama, ein sehr gut recherchierten Roman mit einem historischen Hintergrund. Eine großartige Geschichte über das Schicksal und Leben mutiger Frauen, die sich den Umständen nicht beugen wollen, um das bessere Leben kämpfen und einander in jeder Hinsicht unterstützen. Beeindruckende Bilder entstehen beim Lesen dieser bewegenden Geschichte. Die Rahmenbedienungen des Romans: Sexuelle Handlungen, Gewalt, Erotik sind nicht allzu einfach darzustellen, ohne ins Ordinäre zu verfallen. Ich finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, wobei ich dennoch bei manchen Ausdrucksweisen schon unangenehm berührt wurde, vermutlich, weil es sehr gut und erschreckend ehrlich vermittelt wurde, unter welchen Umständen und Bedingungen die Sklaven leben mussten.


    Der Roman ist komplex, mit vielen Protagonisten, die durchaus ausführlich dargestellt worden sind. Ich konnte der Handlung mit Leichtigkeit folgen, da ich diesen Roman sehr fesselnd fand und von der ersten Seite mochte. Inwieweit das Leben der "Wölfinnen" in dem antiken Pompeji mit dem Roman übereinstimmt, mag ich nicht beurteilen, doch ich fand das Buch alles in allem sehr unterhaltsam. Emotional, erschreckend, bewegend. Jede Seite der Geschichte ein Kampf um Selbstbestimmung, eine unerschütterliche Hoffnung, ein Versuch, das Beste aus diesem schweren Leben zu machen.


    Mit großem Vergnügen empfehle ich diesen Roman an alle Interessierten. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen. Ich hätte die Geschichte gerne noch ausführlicher gehabt, denn manche Momente kamen, nach meinem Gefühl, zu kurz.

    Von mir gibt es neun Punkte.

    ASIN/ISBN: ‎ 3492506623

    Dieses Buch war auch ein absolutes Highlight für mich und ich werde es sicher noch mal lesen irgendwann. Ich fand es unglaublich.

    Auch mir ging es so.:) Hast du schon andere Bücher der Autorin gelesen? "Die Sünden meiner Väter" kann ich auch herzlich empfehlen. Fand ich sehr gut. Jetzt ist bei mir nur noch "Auf der Lauer liegen" ungelesen.

    ASIN/ISBN: 3785724799

    Über die Autorin:

    Jessamine Chan studierte an der Columbia University und arbeitete bei PublishersWeekly. Ihre Kurzgeschichten erschienen in Tin House und Epoch. 2017 erhielt sie das Literaturstipendium der Elizabeth George Foundation für die Fertigstellung ihres Debütromans, der in den USA für über eine Million Dollar verkauft wurde. 2022 erschien er bei Simon & Schuster. Chan lebt mit ihrer Familie in Chicago.


    Kurzbeschreibung:

    Frida ist überfordert: Ihr Baby Harriet schreit und schreit und alles, wonach sich die alleinerziehende Mutter sehnt, ist eine halbe Stunde Ruhe und etwas Zeit für sich. Als sie das kleine Mädchen für eine Stunde unbeaufsichtigt zu Hause lässt, ruft ein Nachbar die Polizei. Was dann folgt, ist der Albtraum einer jeden Mutter: Frida verliert das Sorgerecht und wird in eine Besserungsanstalt gesteckt. Im Institut für gute Mütter soll sie mithilfe einer KI-Puppe lernen, was es heißt, eine gute Mutter zu sein. Ein Jahr totaler Überwachung, Strafen und unmenschlicher Lektionen nimmt seinen Lauf.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Die Verkaufszahlen für diesen Roman in den USA sind beachtlich. Vermutlich liegt es daran, dass das Thema durchaus mit den Situationen und Empfindungen der Gegenwart verknüpft werden kann, auch wenn dies hier eine fiktionale Geschichte ist.


    Die Hauptprotagonistin dieses Romans ist eine alleinerziehende Mutter, die sich vor Kurzem von ihrem Mann getrennt hat. Beide haben das Sorgerecht für die kleine Tochter. Doch die Aufgaben verteilen sich nicht gleich, um finanziell durchzukommen, muss Frida, die Mutter des Kindes, arbeiten. Außerdem hat sie den Haushalt zu führen, und das Kind großzuziehen. Kommt sicherlich vielen Müttern bekannt. Ganz im Stress, unendlicher Erschöpfung und Überforderung lässt Frida das kleine Mädchen allein zu Hause, für ganze zwei Stunden. Dies wird von den Nachbarn an die entsprechende Behörde weitergeleitet, und schon befindet sich Frida mit anderen Eltern, die Fehler gemacht haben, in einer Umerziehungsanstalt. Eltern, die sich Fehltritte geleistet haben, müssen hier an KI-Puppen, das richtige Handeln erlernen.


    Diese Geschichte eignet sich hervorragend für Lesekreise oder gemeinsames Lesen im Bücherclub, denn die Palette an Gefühlen und Gedanken, die der Roman hervorruft, ist groß: Wut, Hilflosigkeit, Angst von der gläsernen Gesellschaft, Bevormundung seitens der Regierung, Einschränkung von Rechten, Angst zu versagen und und und... Wie weit darf die Regierung gehen, was ist moralisch richtig, was falsch? Über diesen Roman könnte man endlos diskutieren, denn ich bin mir sicher, dass alle Leser die prekäre Situation von der Hauptprotagonistin unterschiedlich bewerten.


    Die Geschichte wird von Frida in der dritten Person erzählt. Was ich persönlich immer distanzierter und emotionsloser empfinde, als in der ersten Person. Außerdem fand ich, dass die Geschichte etwas länger brauchte, um in Fahrt zu kommen. Dennoch empfinde ich den Roman absolut als lesenswert. Und am besten in einer Gruppe, um die vielen Gedanken auch gleich besprechen zu können. Von mir gibt es gute 7 Punkte.

    Über die Autorin:

    Fran Littlewood hat am Royal Holloway College der University of London Creative Writing studiert und mit Auszeichnung bestanden. Zuvor war sie Journalistin und arbeitete u.a. für die Times. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Töchtern in London.


    Kurzbeschreibung:

    An einem heißen Sommertag, auf dem Weg zu ihrer Tochter, steht Grace Adams im Stau. Und auf einmal ist alles zu viel. Sie lässt das Auto mitten auf der Straße stehen und stürmt los: Grace ist entschlossen, ihr Leben umzukrempeln. Sie läuft zu ihrer Tochter, die sie nicht auf ihrer Geburtstagsparty sehen will. Sie geht auf ihren Ehemann zu, der sich von ihr getrennt hat. Sie stellt sich dem schrecklichen Ereignis, das ihre Familie zerstören kann. Sie wird ihrer Tochter beweisen, dass es möglich ist, wieder aufzustehen, egal wie tief man fällt. Denn Grace Adams ist unglaublich. Ihr Ehemann und ihre Tochter wussten das mal. Jetzt wird Grace sie daran erinnern.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Auch wenn das Cover eine leichte Unterhaltung verspricht, ist diese Geschichte tiefsinniger und düsterer, als man sich zunächst vorstellt. Die Hauptdarstellerin des Romans Grace Adams ist Mutter und Übersetzerin, in ihrer Jugend hat sie als Polyglott Preise gewonnen, doch im weiteren Leben ist der Erfolg ausgeblieben. Was sie mit Leib und Seele ist, ist Muttersein. Mit der ganzen Kraft ihres Herzens liebt sie ihre Tochter, doch einiges scheint schief zu gehen. Als Leser lernen wir die Frau kennen, als sie in einem Stau steht, bei der extremen Hitze schwitzt und sich zu einem den wichtigsten Terminen überhaupt verspätet: Ihre Tochter wird 16 und sie möchte ihr eine Torte überreichen und gratulieren. So lässt Grace das Auto stehen und begibt sich zu Fuß zu der Tochter, die zurzeit bei ihrem Vater wohnt. Der Weg zu der Wohnung ihres Ex-Ehemannes ist beschwerlich. Es passiert viel, wird viel nachgedacht, gegrübelt, geschimpft, geweint und alles droht im Chaos zu versinken.


    Anfangs wusste ich überhaupt nicht, wohin die Reise geht. Und hatte anfänglich Schwierigkeiten, mich zu orientieren. Da ich das Buch als Hörbuch hörte, und mir die Überschriften über die Kapitel mit Angabe der Zeit gefehlt haben, musste ich nachdenken, von welcher Zeit denn jetzt berichtet wird. Die Geschichte macht sehr viele zeitliche Sprünge. Doch nach und nach war ich in der Story drin, und konnte mich auch nicht mehr abwenden. Ich wollte letztendlich verstehen, was denn mit der Protagonisten nicht stimmte, dass sie nicht ganz "normal" war, war offensichtlich. Die Entwicklung ist überraschend, das kann ich versprechen.


    Dieses Hörbuch wurde von Tanja Fornaro vorgetragen. Und ich muss sagen, dass sie es großartig gemacht hat. Jedem der Charaktere hat sie eine Stimme verliehen, die hervorragend zu der Person passte und die Eigenschaften noch betonte. So wirkte der Roman sehr lebhaft. Das Hörbuch dauert 9 Stunden und 44 Minuten und stellt eine ungekürzte Lesung dar. Mich persönlich freut es, dass ich dieses Buch als Hörbuch gehört habe, ich kann mir vorstellen, dass diese Geschichte als Roman nicht die gleiche Wirkung hat.

    Mich hat die Story sehr gut unterhalten und nicht kaltgelassen.


    Es ist eine Geschichte, die berührt. Sie ist tragisch und chaotisch, wie das Leben dieser Familie. Dennoch bleibt der Roman als warmherzige und hoffnungsvolle Geschichte in Erinnerung. Von mir gibt es 4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3864932084

    Über den Autor:

    T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Erzählungen, die in vielen Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles.


    Kurzbeschreibung:

    Der Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. „Der Planet stirbt, siehst du das nicht?", wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, die sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie, bis eines Nachts Willie aus dem Terrarium verschwindet. Mit „Blue Skies“ hat T.C. Boyle den ultimativen Roman über den Alltag in unseren Zeiten geschrieben. Unheimlich, witzig und prophetisch.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Der neue Roman von T.C.Boyle lässt sich wie gewohnt sehr gut lesen. Gelungene Lektüre zu den aktuellen Themen. Die Leser, die seine Romane gern lesen, werden auch diesmal nicht enttäuscht sein. Wie man den Autor kennt, ist er kein Freund von Wohlfühlgeschichten, seine Besonderheit ist, die schwierigen Themen anzusprechen, wobei er keine Wertung den Geschehnissen gibt, sondern dem Leser überlässt zu entscheiden, was er bei der Geschichte fühlen möchte.


    In dem Roman "Blue Skies" gibt es einen zentralen Satz, um den sich die ganze Handlung dreht. Einer der Protagonisten sagt: "Die Natur hat sich gegen uns gewendet". Und genau darum geht es in diesem neuen Roman. Es geht um die Klimakatastrophe, es geht um den Klimawandel, und um die Menschen, die dagegen nichts unternehmen können.


    Der Roman spielt sich auf zwei Orten ab: während in Kalifornien größte Dürre und unerträgliche Hitze herrscht, und es bald Wüstenwetter herrschen würde, wird Florida überflutet und kann sich von den unendlichen Regen nicht schützen. Dazu kommen große Stürme und Hurrikans. Die Natur spielt verrückt. Und die Menschen sind machtlos. Die Insekten sterben aus, oder überfallen die Menschen in unglaublichen und unkontrollierten Maßen. Auf diesem Hintergrund beschreibt Boyle das Leben einer Familie, deren Mitglieder sich langweiligen, sich fanatisch einem Thema verschreiben, suchen Geltung in den Social-Media, feiern endlose Partys, trinken Alkohol, um sich zu betäuben und um die Sinnlosigkeit zu überstehen. Eine Katastrophe jagt die nächste, nicht nur Natur spielt verrückt, auch diese Familie erlebt ein völliges Chaos, wo ein Trauerfall nach dem anderen geschieht.


    Wie immer präsentiert der Autor seine Figuren distanziert. Auch in diesem Roman überlässt er dem Leser zu entscheiden, was er dabei fühlt und denkt. Erschreckend fand ich, dass das Szenario, auch wenn es überzogen dargestellt worden ist, durchaus sehr nahe der Realität ist. Ich konnte durchaus so eine Familie, mit all den Ereignissen, in der Realität vorstellen.


    Der Roman ist eine gelungene Gesellschaftssatire, die ich leider nicht komisch fand, denn zu ernst sind die Fragen und Themen, die hier betrachtet werden. "Blue Skies" ist zu pessimistisch, um dabei lachen zu können. Mit diesem Roman hat T.C. Boyle auch diesmal einen Treffer gelandet. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich würde die unbedingt, nicht nur an Fans von Boyle, empfehlen. Von mir gibt es 8 Punkte.

    ASIN/ISBN: 3446276890

    Über den Autor:

    Chris McGeorge erzählte schon als Kind mit Begeisterung Geschichten und zeichnete seine eigenen Comics. Er studierte Creative Writing an der City University London. Seinen ersten Thriller, »Dead Room«, reichte er dort als Master-Arbeit ein. Er ist ein großer Bewunderer von Klassikern wie Agatha Christie oder Arthur Conan Doyle und legt seine Geschichten gern als packende Mischung aus Alt und Neu an. Verwinkelte Plots mit überraschenden Wendungen sind seine Spezialität.


    Kurzbeschreibung:

    Kannst du der Zukunft entkommen?

    Rätselhaft, raffiniert und hoch spannend: In dem neuen Thriller »Escape Time« hört Shirley Steadman einen Radiosender, der die Zukunft vorhersagt - und einen Mord ankündigt. Es beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit.

    Shirley Steadman kann kaum glauben, was sie da im Radio hört: lokale Nachrichten, harmlose Unfälle – aber das Datum ist das von morgen! Erst denkt die 70-Jährige noch, dem Piratensender, den sie zufällig entdeckt hat, sei ein Fehler unterlaufen. Doch am nächsten Tag ereignet sich alles exakt wie gemeldet. Kann es wirklich sein, dass jemand die Zukunft vorhersieht? Oder wird sie, die hin und wieder mit ihrem toten Sohn spricht, langsam verrückt?


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Den Autor Chris McGeorge kenne ich schon seit vier Jahren und habe alle seine Bücher gelesen. Jedes davon war wirklich gut. Sehr zu empfehlen. Auch "Escape Time" hat mich positiv überrascht. Fesselnde Erzählung mit völlig unerwarteten Wendungen, dabei fing der Roman recht ruhig an, doch ab 30% konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, und habe es an zwei Abenden durchgesuchtet.


    Die Geschichte handelt von einer älteren Dame, Shirley Steadman. Obwohl ihr Körper einiges dagegen hat, wenn sie sich zu viel bewegt oder überanstrengt und darauf mit Schmerzen reagiert, lässt sie sich nicht davon abhalten, ins Abenteuer zu stützen, wenn sich einer bietet. Shirley lebt alleine mit einem Kater und versucht ihr Leben lebenswert und abwechslungsreich zu gestalten, in dem sie sich mit ihrer Stick-Gruppe trifft und ehrenamtlich im Krankenhaus eine Radiosendung moderiert. Eines Tages stößt sie zufällig auf einen unbekannten Radiosender, wie sie vermutet, einen Piratensender, der die Nachrichten von Morgen sendet. Dabei stellt sich heraus, dass das, was der Moderator von 66,40 AM prophezeit auch in Erfüllung geht. Solange kein Mord vorhergesagt worden ist, war es noch amüsant. Doch nun ist es ernst geworden, und Shirley versucht das Rätsel zu lösen...


    Der Roman entwickelte sich garantiert nicht so, wie man sich das am Anfang der Geschichte vorstellt. Der Autor ist ein Meister, was die überraschenden Wendungen betrifft. Die Charaktere waren ebenfalls plastisch und lebhaft dargestellt, sodass man die vor innerem Auge hatte. Bis in die Nebenfiguren, die praktisch keine große Rolle gespielt haben. Dieser Thriller stellt keine hochliterarischen Ansprüche, doch im Bereich Thriller ist es ein solider, sehr spannender und unterhaltsamer Roman mit raffinierten Wendungen. Ich hatte hervorragende Lesestunden, die mich alles vergessen ließen. Die negativen Kritiken verstehe ich ehrlich gesagt nicht, denn ich habe definitiv das Buch bekommen, das ich auch erwartet habe. Chris McGeorge kann auf jeden Fall für die Spannung sorgen. Für alle, die in die rätselhafte Welt von Shirley Steadman eintauchen möchten, unbedingt lesenswert. Von mir gibt es 8 Punkten, da ich meinen Spaß an der Geschichte hatte.

    ASIN/ISBN: 3426227886