Beiträge von Jörg

    Was Eva betrifft wird es auch immer komplizierter. Lebt ihr Vater tatsächlich noch? Wird sie mit ihm erpresst, so nach dem Motto, sie hilft John in den Osten zu schaffen und der Vater kommt frei? Wobei wir sind ja im Jahr 54, da waren die Kriegsgefangenen doch eigentlich dank Adenauer alle wieder daheim?

    Was die Kriegsgefangenen betrifft, Adenauers Moskau-Reise und die berühmte "Heimkehr der Zehntausend" fand erst 1955 statt. 1954, zur Handlungszeit des Romans, saßen ca. 10.000 deutsche Kriegsgefangene noch in sowjetischen Lagern. :klugscheiss

    Nun ja, er hat sie ja nicht von Angesicht zu Angesicht gesehen, sondern aus der Entfernung...


    Und um mal in die Klischee Kiste zu greifen: Männer sind ja was das Äussere betrifft nicht immer sooo aufmerksam. Da kann ein Friseurbesuch auch schon mal übersehen werden.


    Ausserdem erwartet Philipp ja Eva zu sehen, also sieht er sie auch ;-)

    Also wie ich es schon ähnlich sagte, liebe(volle Erwartung) trübt den Blick. 8)

    So, jetzt habe ich den ersten Abschnitt auch beendet. Ist ja alles sehr mysteriös, warum ist Eva denn nun wirklich in Berlin? Und hat sie den Typen im strammen Otto tatsächlich um die Ecke gebracht? Kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Aber wer weiß schon was da abgeht. Vielleicht war es ja auch gar nicht Eva in der Kneipe? Ne Narbe kann man ja auch schminken

    Gute Idee, das mit der Narbe! Aber verraten tu ich nix!!! 8o

    Mir gefällt in dieser Geschichte, dass sie in Berlin spielt. Schliesslich kannte ich die Stadt (West- und Ostberlin) damals und kann so den Bewegungen der Protagonisten mit eigenen Bildern im Kopf folgen.

    Die spezielle Atmosphäre ist gut wiedergegeben. Bravo, Jörg.

    Danke für das Lob, sagt der Hannoveraner. :-] Da ich nur das modernere Berlin kenne, steckt in meinem Roman Berlin - aber nicht nur - betreffend auch eine Menge Leserecherche, und meine armen alten Augen mussten einige klitzekleine Kartenausschnitte klarkriegen. :alter

    Mir macht auch der zweite Band riesigen Spaß und ich überlege fleißig, was Eva warum treibt. Jedenfalls glaube ich nicht, dass sie zur eiskalten Killerin mutiert ist. Entweder sie hat nicht zugestochen (Augenzeugen sind meist unzuverlässig) oder sie hatte einen wirklich guten Grund es zu tun.:gruebel

    Jaja, Frauen und ihre Geheimnisse ... Falls man das heutzutage noch so sagen darf. ^^

    Da die Nachkriegsgeschichte in meiner Schulbildung nicht vorkam, habe ich bis zu meiner Anmeldung für diese Leserunde im September 2021 nie etwas von Otto John gehört. :unverstanden

    Die ganze Sache ist heute auch so gut wie vergessen, damals aber war es ein riesiger Aufreger, sogar weltweit. Da die ARD in diesem Jahr unter dem Titel "Bonn" einen fiktionalen Sechsteiler über den Fall ausstrahlen will, rückt er vielleicht wieder etwas mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Und wenn mein Roman auch ein wenig dazu beträgt, habe ich nichts dagegen. 8)

    Weil ich vorher einige Bücher auf Englisch gelesen habe, ist die Versuchung John englisch auszusprechen fast unüberwindlich.

    Deshalb habe ich nachgeforscht, ob er deutsche oder englische Wurzeln hat.

    John hatte ja viele Berührungspunkte mit England, hat dort 1949 sogar geheiratet. Ich bin sicher, er hat seinen eigenen Namen sehr, sehr oft auf Englisch gehört. Aber wie sprichst Du es jetzt für Dich selbst aus? :?:

    Wikipedia hat einen recht ausführlichen Artikel zu dieser historischen Person. Wenn man sich die Spannung in dieser Hinsicht erhalten will, sollte man den erst nach der Lektüre des Buches lesen. Ich fand die geschichtlichen Hintergründe jetzt schon interessant.

    Der Tipp. Wikipedia erst nach der Lektüre zu lesen, ist ein guter. Auch empfehle, mein Nachwort wirklich als solches zu nehmen und auch dann erst die Zeittafel am Buchende zu lesen. :!:

    Dieses Cover gefällt mir schon besser als das vom ersten Band. Das Bild hat mehr Aussagekraft und ist ein wenig bunter. Trotzdem sieht man gleich, dass dieses Buch zu der Agenten-Serie von Ralf Langroth gehört.

    Das Bild auf dem Cover stammt aus einer Rekonstruktion von Otto Johns Übertritt in den Ostsektor. Nach wie vor bin ich ein großer Fan von Rowohlts Cover-Gestaltung. :)

    Die erste Frage, die mich in den ersten Kapiteln beschäftigt hat, war Dein Kontakt zu den Erben von Otto John.

    Ich hoffe, Du bekommst keine Schwierigkeiten wegen Deiner fiktiven Darstellung dieser umstrittenen realen Person.

    Als Person der Zeitgeschichte muss sich Otto John einen Auftritt in einem fiktionalen Werk ebenso gefallen lassen wie z.B. Konrad Adenauer. Ich habe also diesbezüglich keinerlei Erlaubnis eingeholt bzw. einholen müssen. Als Otto John 1997 starb, gab es nur noch eine Schwester, die darauf verzichtet hat, Johns juristische Bestrebungen, eine Rehabilitation zu erreichen, fortzuführen. Ich gehe darauf im Nachwort zu meinem Roman ein. Ich habe mich auführlich mit dem Fall befasst und denke, auch als Jurist, dass ich Otto John im Großen und Ganzen gerecht geworden bin. Natürlich gibt es in einem Roman Schattierungen, die diese oder jener anders beurteilen mag. Aber deshalb ist es ja kein Sachbuch, sondern ein Roman.