Beiträge von Windhauch

    Wenn ihr an der Stelle ankommt, sagt mir mal, was ihr von der Verknüpfung des Kreises der Dämmerung mit Tolkiens "Herr der Ringe" haltet. Ich finde das genial von Isau geschildert, zumindest wenn man sich auf diese etwas verrückte Denkweise einlassen will (S. 417 ff.)


    Ich finde, da muss man schon ein bischen aufpassen, um das Isau nicht für bare Münze abzukaufen... :anbet

    Ja, das meinte ich quasi... hab mich wohl nicht so glücklich ausgedrückt... Ist natürlich klar, dass man die Reihenfolge nicht einfach durcheinander bringen kann, so wie sie jetzt ist, denn dann wäre die Chronologie natürlich gestört...


    Ich hätte meine Frage vielleicht eher so formulieren sollen: War das erste H.P.-Buch so genial, dass es den Erfolg der Reihe erklärt (in diesem Fall wären die anderen Bücher zwar auch gut, aber vielleicht nicht mehr genial), oder sind alle Bücher so gleich genial geschrieben, dass theoretisch auch am Anfang ein anderes Buch hätte stehen können...


    Man hört ja häufiger mal von Autoren, deren Anfangswerk genial war und der Rest dann nur noch so vor sich hin plätscherte...

    Stand: S. 348


    Ich muss sagen, dass sich das Buch ganz anders entwickelt als ich es ursprünglich erwartet habe. Das stört mich aber überhaupt nicht, weil der Genre-Mix, den das Buch meiner Meinung nach verkörpert, sehr gut gelungen ist.


    Da Davids Leiden im Krieg sehr genau beschrieben wird und dieser natürlich ein Anfang des "Weltenzerfalls" ist, geht es inzwischen mehr um eine Selbstfindung des Protagonisten als um klassische phantastische Literatur. Ich dachte - bevor ich die ersten Zeilen gelesen habe - das mich hier Fantasie der reinsten Form erwartet, aber das Buch zeigt sehr viele Anzeichen eines historischen Romans, zumindest derzeit.


    Die Aufteilung einer teuflischen Figur in seine verkörperte Version und einen Schatten reicht natürlich wieder in den Bereich der Fantasie, aber momentan bin ich über Ralf Isaus Fähigkeit zu einer großen Bandbreite an verschiedenen Genres sehr erstaunt und freudig überrascht.

    Was denkt ihr, die ihr schon die fünf Bände gelesen habt. Hätte Rowling einen ähnlichen Erfolg gehabt, wenn sie nicht "Stein der Weisen" als ersten Band veröffentlicht hätte, sondern eine der anderen Geschichten (natürlich mit einem Anfang, dass man versteht, worum es geht)...


    Weil ich denke schon, dass die Reihe ein wenig vom Hype der Anfangszeit lebt, oder? Das kann man natürlich der Autorin nicht übel nehmen und letztendlich steht meine "Behauptung" natürlich auf sehr wackeligen Füßen, da ich selbst den ersten Band nur zu etwa 3/4 gelesen habe (wird aber so bald wie möglich nachgeholt)...

    Ich höre Musik. Da ich Nichtraucher bin, scheidet das auch für mich aus. Essen tu ich beim Lesen eher nicht, auch nicht knabbern. Das mach ich dann eher mal in einer kleinen Lesepause. Außerdem nutze ich die Lesepausen seit kurzem, um hier ein wenig herumzueulen ;-)

    Also ich hab irgendwann mal angefangen den ersten Band zu lesen, hatte damals aber irgendwie nicht mehr die Muse dazu. Irgendwann will ich nochmal alle Bände lesen, in diesem Fall voraussichtlich auf Englisch nochmal komplett neu anfangen...

    Die Schilderung des Krieges der Briten und Franzosen gegen die Deutschen ist Isau meiner Meinung nach gut gelungen, weil sehr bedrückend...


    Folgende beiden Stellen haben mich irgendwie ziemlich getroffen (die zweite wirkt nur, wenn ihr die gesamte Kriegsberichterstattung gelesen habt), die erste spricht für sich...


    Zitat

    Vierhundertzwanzigtausend Briten und zweihunderttausend Franzosen hatten in weniger als fünf Monaten ihr Leben verloren. Aber auch vierhundertfünfzigtausend Deutsche. MIt diesem Preis hatten die Alliierten einen Fortschritt von sage und schreibe acht Kilometern erkauft. Welch ein Wucher! Ein Menschleben für sieben Komma fünf Millimeter.


    und später...


    Zitat

    Noch lange erzählte man sich in den Gräben von dem bedrückenden Bild: Vorne trug ein aschblönder Soldat einen Verletzten und hinten ein weißhaariger Jüngling einen zweiten Verwundeten. Zwischen ihnen liefen zwei andere, die Augen verbunden, die Hände jeweils auf die Schulter des Vordermannes gelegt. Ohne die Schutzmasken hatte David nicht mehr für die Erblindeten tun können. Ihre Augen waren vom Gas zerfressen worden.


    Man muss dazu anmerken, dass das Gas von den eigenen Leuten kam...

    Zitat

    Der Preis basiert wohl auf einer Neukalkulation der gesamten Reihe. Bekanntermaßen ist die 10-Euro-Hürde die am schwersten zu nehmende. Der Kunde kauft eher etwas zu 9,90 Euro oder 11,90 als für glatte 10 Euro ... Wirtschaft und damit auch Markleting sind gewissermaßen reine Psychologie.


    Dann schein ich nicht so der typische Kunde zu sein... Für Taschenbücher tut es mir weh, mehr als 10 Euro zu zahlen. Das liegt aber nicht daran, dass ich den Preis nicht für gerechtfertigt empfinde, sondern daran dass Hardcover-Ausgaben meiner Meinung nach viel zu teuer sind. Ich wäre gerne bereit, für Taschenbücher im Schnitt 12 bis 14 Euro be zahlen, wenn sich Hardcover-Ausgaben bis max. 18 bis 20 Euro bewegen würden. So wie es jetzt ist, betreib ich halt so eine Art Mischkalkulation. Weil ich mir ab und zu eine teure HC-Ausgabe gönne, müssen für mich halt die Taschenbücher entsprechend günstiger sein...


    Denn ich nehme als Laie mal ganz einfach an, dass von den HC-Ausgaben vor allem die Verlage profitieren... Für die Autoren ist der Aufwand ja gleich ;-)

    Auf Seite 243 greift Isau ein Thema auf, das mich selbst schon das eine oder andere Mal in meinem Leben beschäftigt hat... Nachdem David das Tagebuch seines Vaters gelesen hat, erfährt er, dass die Zeitspanne seines Lebens als Jahrhundertkind genau vorbestimmt ist. Während wir uns vielleicht freuen würden, wenn uns jemand sagt, dass wir hundert Jahre alt werden, ist David entsetzt, dass er jetzt genau weiß, wann er sterben wird.


    Zitat

    Solange du den Tag deines Todes nicht kennst, lebst du in der Ewigkeit.


    Ein bewegender Satz, wie ich finde, in dem viel Wahrheit steckt.

    Ach ja, hab ich fast vergessen...


    Ich fand die Stelle genial, wo David Balu gezeigt hat, dass er auf sich alleine aufpassen kann. Erst will Balu ja nicht von seiner Seite weichen und diese stoische "Ja, Sihab" / "Nein, Sihab" / "Zu gefährlich, Sihab" nervt David ja ganz schön gewaltig.


    Ich hab mich fast auf dem Boden gekringelt, als David nach seiner Lektion, die er Balu erteilt hat, fragt: "Willst du mich immer noch rund um die Uhr beschützen." (sinngemäß, finde die Stelle gerade nicht) und er dann reumütig antwortet: "Zu gefährlich, Sihba"...


    Solche Dialoge liebe ich...

    Sehr schöne Interpretation am Ende. Bin ich ehrlich gesagt gar nicht darauf gekommen. Die Übergabe des Tagebuchs war natürlich wirklich eine bedrückende Szene, aber da du den Kreis der Dämmerung ja schon einmal gelesen hast, weißt du ja, dass es dann auf den nächsten Seiten noch etwas bedrückender wird.


    War gestern Abend auch sehr müde und hab es nur noch auf Seite 230 geschafft. Werde heute aber wieder ein gutes Stück weiterlesen, denn nachdem David jetzt mehr und mehr das Heft in die Hand nimmt (Hand nehmen muss) ist schon fast wieder die Klasse des ersten Buches (Kapitels) erreicht.


    Ich habs ja schon mal erwähnt, von Negromanus / Lord Belial geht ein unheimlicher Grusel aus. Gerade weil er oft nur so da ist, aber nicht wirklich dazu kommt, etwas zu machen oder zu sagen.


    Das mit der direkten Ansprache ist so eine Sache. Habe ja schon erwähnt, dass ich es prinzipiell nicht so mag. Anders ist es, wenn ein ganzes Buch so konzipiert ist, das heißt, wenn es als ganz bewusstes Stilmittel eingesetzt wird. Ich möchte Herrn Isau da nicht zu nahe treten (denn sonst find ich seinen Schreibstil ja sehr ansprechend), aber ich bin mir nicht immer sicher, ob er wirklich bewusst an dieser Stelle die Ansprache wählt oder ob es für ihn einfach nur die vernünftigste Lösung ist, den Leser auf das vorzubereiten, was jetzt kommt.


    Für mich wirkt das allerdings immer so ein bischen, als ob ein Comedian auf der Bühne steht und mir sagt: Achtung, gleich kommt ein Gag. Das ist dann auch nur in den seltensten Fällen witzig ;-)

    Hallo Iris.


    War heute wieder in einer Buchhandlung und habe mir dein Buch "Der Tribun" gekauft. Werde es rechtzeitig lesen, bevor mit den Schwertern des Tiberius angefangen wird. Ich hatte aber schon nachgefragt, wann sie das Buch reinkriegen und die meinten dort Dezember :wow


    Na ja, ich freu mich schon drauf... *huch*, sehe gerade dass der Tribun Auftakt einer Trilogie ist... sehr schön, ich mag Trilogien... Hoffentlich passt das Buchdesign zueinander (ist mir bei einer Triologie durchaus wichtig - muss sich ja nicht nur gut lesen, sondern auch schön ins Regal apssen :-])


    Bis bald. Werde, sobald ich mit dem "Tribun" anfange, sicherlich nochmal im Leserundenarchiv die ein oder andere Frage haben oder Kritik (sowohl positive als auch negative abgeben)

    Zitat

    Original von Baumbart
    Frage mich manchmal, ob es so was ähnliches nicht schon öfter gibt? Leute mit latenten bis schwach ausgeprägten PSI-Fähigkeiten? Und ob diese Menschen nicht eher oft darunter leiden? Ich denke, diese Überlegung kommt auch bei Isau manchmal durch.


    LG
    Baumbart


    Ob es Menschen mit PSI-Kräften gibt, weiß ich nicht, vorstellbar wäre es. Aber ich finde, dass Isau bisher noch nicht wirklich darstellt, dass David unter seinen Kräften leidet. Die Leute reagieren ja höchstens mit Verwunderung, wenn David mal wieder weiß, was in einer Sekunde passiert...


    Das Umwandeln der blauen Kugel in eine goldene ist stark. Schade, dass sich diese Verwandlungsgabe ja nur auf die Farbe bezieht ;-)

    Genial (S. 203)


    Zitat

    Da Angriff bekanntermaßen die beste Verteidigung ist, hatte die Schulbehörde daraufhin beschlossen ein schweres Geschütz gegen die sittliche Verwahrlosung aufzufahren: die Sexualerziehung. [...] ...verbarrikadierte sich Reverend Dr. Costley-White hinter seinem Schreibtisch, zeigte sein Standardlächeln und räusperte sich. Sodann gab er folgende kurze Erklärung ab: "Wenn ihr ihn anfasst, fällt er ab." Daraufhin durften die Jungen wieder ins Klassenzimmer zurück. Endlich waren sie für das Erwachsenenleben gewappnet.


    :lache :rofl :anbet

    Mit Ankunft der Camdens in London gewinnt die Geschichte meiner Meinung nach wieder an Fahrt. Und Negromanus / Lord Belial bekommt einen richtig gruseligen Kurzauftritt (wobei es möglicherweise auch die Fantasie von Geoffrey war). Auf jeden Fall lief einem da echt ein kalter Schauer über den Rücken.


    Etwas nervig finde ich derzeit noch den regelmäßigen Blick nach Japan, bei dem ich manchmal nicht mehr so ganz durchblicke, wer da mit wem und warum (nur die Freunde von David kann man deutlich auseinander halten und ev. noch die Väter... Mit den Frauen etc. das verwirrt aber nur)


    Eins stört mich noch deutlich. Isau scheint regelmäßig dazu zu neigen, den Leser so halb anzusprechen. Zerstört meiner Meinung nach die Atmosphäre. Bisher das Negativhighlight ist folgende Passage gewesen:


    Zitat

    In diesem Zusammenhang muss nun ein Thema angerissen werden, das David einige schmerzvolle, wenn auch nicht gänzlich schädliche Veränderungen auferlegte. Jetzt soll von Westminster die Rede sein, genauer gesagt von der Westminster School.


    Ich finde gerade den letzten Satz übel. Das hätte man dem Leser auch stilistisch schöner beibringen können. Aber das ist eine Stilsache und hat - so scheint mir - nichts mit Isaus generellem Schreibstil zu tun, der stellenweise nämlich grandios ist...

    Immer wenn ich die Inhaltsangabe eines Buches lese, das du empfiehlst, denke ich instinktiv schon wieder gleich loszurennen, weil sich das recht spannend anhört, aber ich werde mich dieses Mal beherrschen...


    Aber wie kommst du immer auf die Titel? Hast du einen so guten Überblick über den Büchermarkt oder wie kommst du auch immer wieder an neue Autoren, die sich dann als gute Wahl herausstellen?

    Du hattest Recht, Tanzmaus.


    Auf Seite 158 wird dann das Geheimnis gelüftet. Irgendwie scheine ich heute echt nicht so ganz fit gewesen zu sein, dass ich mir nicht vorher schon deutlich sicherer war...


    Jetzt ist natürlich der rote Faden wieder wesentlich deutlicher sichtbar...

    Ui, dann drück ich dir auf jeden Fall die Daumen für die Diplomarbeit. Bis ich soweit bin, habe ich noch vier bis fünf Semester vor mir...


    Ja, über diesen Namenswechsel hab ich auch schon nachgedacht, zumal Jeff ja ein Spitzname von Geoffrey sein könnte, oder? Na ja, zumindest zieht die Spannung gerade wieder deutlich an, weil Geoffreys Frau ihn jetzt drängt, so langsam das Geheimnis zu lüften, warum Geoffrey ständig Angst vor Attentaten hat...

    Tanzmaus, lies noch ein paar Seiten weiter (zumindest das Kapitel zu Ende) - mit dem jetzt folgenden Kampf kommt ein wenig Schwung in die Sache... Auch von Isau noch nicht so richtig verraten will, wieso der Vater von David die Geschehnisse aus Buch 1 kennt, oder hab ich das überlesen?