Jahresrückblick 2004:
Januar: keine besonderen Vorkommnisse, ruhige Zeit, Schulprobleme bei meiner Tochter (Englisch). Hoffnung auf ein besseres Jahr als 2003, das von Mobbing und einem Prozess gegen einen ehemaligen Arbeitgeber geprägt war.
Februar: Meine Mutter stürzt in ihrer Wohnung schwer, Ober- und Unterkiefer gebrochen, rechtes Auge zugeschwollen, Nasenbein gebrochen. Krankenhausaufenthalt, bei einer Routineuntersuchung wird ein Schatten auf der Lunge festgestellt.
März: Mutter immer noch im Krankenhaus, weitere Untersuchungen, kommt Mitte des Monats heim, braucht Betreuung.
April: Mehrere Untersuchungen bezgl. des Schattens. Gewissheit, dass es Lungenkrebs ist, Vereinbarung eines OP-Termines in Regensburg. Ein Lungenlappen (es gibt insgesamt 5 im menschlichen Körper) komplett entfernt, Hoffnung dass alles entfernt ist und sich keine Metastasen gebildet haben.
Meine Tochter hat ihren 11. Geburtstag.
Mai: relatif ruhig, meine Mutter in Reha-Klinik, erneute Untersuchungen bestätigen, dass der Krebs früh genug erwischt worden ist. Sie kommt heim, braucht aber noch Hilfe beim Einkaufen etc.
Juni: Endlich Urlaub. Fahren nach Holland, nutzen die Möglichkeit viele Bekannte in Nordrhein-Westfalen zu besuchen. Eine kleine Erholungspause.
Mein Mann (43) und auch meine Mutter (66) haben Geburtstag.
Juli: Es tut sich was im Bereich Arbeit. Habe ein Interessantes Angebot gefunden, das ich weiterverfolgen werde. Unternehmen macht sehr seriösen Eindruck, Job scheint mir zu liegen. Haken dabei: Ich muss mich Selbstständig machen.
August: Habe mich entschieden, den Job zu machen. Brauche noch mehr Auftraggeber, muss aber erst mal so starten. Bekanntgabe des Arztes, dass meine Kiefer-OP Anfang Oktober stattfinden kann. Arbeitsaufnahme und geplante Operation = Mist.
Ende des Monats neuer Tiefschlag: Glaskörpereinblutungen in beiden Augen meiner Mutter, somit ist sie faktisch Blind. Muss nun 4-5x am Tag zu ihr (Diabetikerin) und verschiedenes helfen.
Schwiegereltern haben Geburtstag (72 und 78)
September: keine besonderen Vorkommnisse, weder gut noch schlecht - Atempause. Bekomme mein Powerbook, treffe meine Freunde aus NRW bei Frankfurt, sehe zum ersten Mal die kleine Rahel - süsses Kind.
Oktober: Operationszeitpunkt. Meine Freundin (studiert Medizin) reist an, kann bei der Operation mit dabei sein. Hilft mir auch durch die erste Nacht - Wahnsinnserleichterung, dämpft meine Angst und Panik. 14 Tage in denen ich gezwungen bin, nur und fast ausschließlich zu liegen. Zeit zum Surfen, nachdem ich eh nichts "richtiges" machen darf und kaum sprechen kann. Finde Buchticket und die Büchereulen - einer der Höhepunkte dieses Jahres. Nach 14 Tagen Schonfrist wieder 5x am Tag zu Muttern, um zu gucken ob alles ok ist und die Werte zu kontrollieren. Kann nicht viel helfen, aber das wird schon wieder.
November: relativ ereignisloser Monat. Bin irgendwie gestresst, finde nicht richtig in die Arbeit rein, habe teilweise noch starke Schmerzen. Kann keine Suppe mehr sehen.
Ende November der Lichtblick: Das erste Auge meiner Mutter kann operiert werden, Chance dass sie wieder sehen kann ist groß.
Dezember:
Mittlerweile sind beide Augen operiert, meine Mutter kann wieder soweit sehen, dass sie mich nicht mehr 5x sondern nur noch 3x am Tag braucht. Fühle mich wie labbriges Toastbrot - schlapp, unkonzentriert, lustlos. Bald ist Weihnachten, das neue Jahr steht vor der Tür - es kann nur noch besser werden.
Gruß
Telefonhexe