Beiträge von Telefonhexe

    Ich habe auch gerade "Das Wunschspiel" zu Ende gelesen und war von vorne bis hinten begeistert. Der Reigen der Hauptdarsteller, die in unterschiedlicher Weise mal eher im Vordergrund und dann wieder im Hintergrund agieren - der Wechsel von der einen Person zur andern - ist wirklich faszinierend.
    zum Schluß: egal ob man an so etwas glaubt oder nicht, es gehört einfach so dazu.


    Gruß


    Telefonhexe

    Hier am Ort haben wir eine feine, kleine, in der ich sehr gerne herumstöbere. Da finde ich immer wieder mal was, auch mal etwas was andere schon lange nicht mehr haben :-)


    Wenn ich die große Auswahl will und vieeeel zum stöbern, dann fahre ich 10 km weiter bis Marktredwitz und gehe dort in eine große, gutsortierte Buchhandlung. Mittlerweile kennt man auch da meine Lesegewohnheiten und mir wurde schon so manches schöne Buch empfohlen :-)


    Aufenthaltsdauer von 2 Stunden und mehr sind an Depritagen dann auch keine Seltenheit - und ich gehe gestärkt und mit wesentlich besser Laune immer wieder raus (und meistens mit ein oder sogar mehr Büchern)


    Gruß


    Telefonhexe

    Hallo Capesider,


    wenn es nicht unbedingt Drachen sein müssen, kann dich Dir sehr Artemis Fowl ans Herz legen. Es sind richtig schön geschriebene Bücher, in denen der Bösewicht - ein dreizehnjähriger Junge - der Held ist. Er beraubt und bedroht die Elfenwelt - und denkt sich nichts dabei.


    Gruß


    Telefonhexe

    ich lese gerade "Das Wunschspiel" von Patrick Redmond. Es beginnt sehr harmlos als eine Geschichte über einen Jungen, der quasi auf einer eigenen Insel inmitten anderer Jungen lebt, keinen wirklichen Kontakt findet, finden möchte. Doch plötzlich gibt einer nicht nach, sie freunden sich an und seine Insel hat auf einmal Platz für 2 - und man merkt mit jedem Satz, mit jeder Seite, dass das ganze nicht gut ausgehen kann, dass bald etwas passiert, womit jetzt noch keiner rechnet.


    Laut Klappentext - bei diesem Buch verbiete ich mir das hinten amSchluß spicken - geht es darum, dass in einem Internat vor rund 60 Jahren mehrere Schüler und ein Lehrer ums Leben kommen, die Tatsachen, die dazu geführt haben aber von der englischen Oberschicht vertuscht wurden. Ein Journalist stößt in unserer Zeit auf die Vorfälle und beginnt sich damit zu beschäftigen.


    Mittlerweile bin ich auf Seite 100 und es ist sehr spannend.


    Gruß


    Telefonhexe

    Veränderungen


    Meine Oma ist schon seit Jahren tot. Sie war eine Frau, die ihre Liebe nicht aufteilen konnte, die am liebsten nur 1 Enkelkind gehabt hätte, und mit dreien nicht klarkam. Ihr Leben als Großmutter verbrachte sie mit Hingabe für ihr ältestes Enkelkind, die anderen wurden unter „ferner liefen“ abgelegt. „Die hätte es nicht gebraucht“ war ihr Spruch bei meiner Geburt meiner Mutter gegenüber. „Was willst du mit zwei Kindern, du hast doch schon eines“ – diese Einstellung war charakteristisch für sie. Wenn es zum wandern ging – die älteste durfte mit, die beiden jüngsten blieben zuhause. Einkaufen mit Oma und Opa – das gleiche Spiel. Mein Großvater war etwas anders, er schätzte seine Enkelkinder alle drei gleich, hatte keinen Liebling den er bevorzugte.


    Die Zeiten änderten sich, die Kinder wurden groß und gingen ihrer Wege. Die älteste verheiratete sich auf ein Dorf, ca. 50 km entfernt. Sie wurde Bäuerin, eigentlich eine angesehene, etwas veraltete Tätigkeit, aber notwendig. Sie merkte nicht, dass ihr Mann einer von der „alten“ Sorte war, einer, dem die Ideen einer Frau nicht passten, der sie unter dem Pantoffel hielt, alle Neuerungen im Keim erstickte, sich nur nach altem und festgefahrenen orientierte. Meine Großmutter war entsetzt, aber es änderte daran nichts. Wir anderen beobachteten das ganze von außen, zogen unsere eigenen Schlüsse. Es war zu sehen, dass durch Misswirtschaft und schlechte Zeitaufteilung der Bauernhof immer mehr in Schieflage geriet, dass die Arbeit so nicht zu schaffen war. Doch meine Schwester wollte das alles nicht wahrhaben, opferte Zeit, Energie und die Gesundheit für den Hof. Und meine Oma litt mit.


    Ich heiratete, zog mit meinem Mann in ein Haus und wir gründeten eine Familie – ganz in der Nähe meiner Heimatstadt. Die kleine Schwester zog es in die Ferne – und plötzlich war nicht „die Große“ diejenige, die da war wenn meine Oma (der Opa war mittlerweile verstorben) jemanden brauchte, sondern ich, die unbeachtete, die, die nie was konnte, die, die immer außen vor stand. Und ich erfüllte meine Pflicht, fuhr sie zum Einkaufen, zum Arzt, war immer da, wenn sie mich brauchte – und ich machte es gern. Als meine Tochter auf die Welt kam, war sie das Enkelkind das „greifbar“ war, das, welches ihr örtlich und seelisch am nächsten stand. Das Verhältnis meiner Oma zu mir änderte sich. Sie sah mich mit anderen Augen, erkannte, dass nicht immer die, die man so schätzt weil sie zuerst da sind, die sind auf die man sich verlassen, kann, sondern dass Hilfe oft aus Ecken kommt, die man nicht vermutet.


    1 1/4 Jahre nach der Geburt meiner Tochter wurde ich schwer krank. Rettungshubschrauber, mehrere Notoperationen, Ungewissheit, ob ein Überleben gesichert ist – es sah nicht gut aus, aber ich schaffte es. Ganze drei Monate war ich in verschiedenen Krankenhäusern bis ich wieder heim durfte. Das Verhältnis zwischen meiner Großmutter und mir änderte sich nochmals ein wenig, sie bekam Respekt vor meinem Kampfeswillen, vor meinem Durchhaltevermögen, davor, dass ich noch da war. In dieser Zeit hatten wir viele Gespräche – über den Sinn des Lebens, über die Farben des Herbstes, über die Entwicklung von Kindern – einfach über Gott und die Welt. Und irgendwie sickerte bei ihr die Einsicht durch, dass sie so manches falsch eingeschätzt, missverstanden und nicht richtig einsortiert hatte. Sie hatte Gespräche mit meiner Mutter, fragte sie einmal sogar: „Warum tut sie das alles für mich?“


    Meine Großmutter fuhr gerne mit mir Auto, genoss es mobil zu sein. Sie war geistig frisch bis zu ihrem letzten Tag. Sie starb 1996 – aber sie fährt immer noch mit mir im Auto mit. Ich höre sie über die Farben des Herbstes schwärmen, sich über einen blauen Himmel, der wie gemalt aussieht begeistern, habe im Ohr wenn sie sagt: „Ist das schön mit dir unterwegs zu sein“. Ich habe meinen Frieden mit ihr gemacht.

    Mein Lieblingsdichter - weil immer irgendwie ironisch ohne den moralischen Finger zu hoch zu heben - ist Eugen Roth.


    Voreilige Grobheit


    Ein Mensch, der einen Brief geschrieben,
    ist ohne Antwort drauf geblieben
    Und fängt nun, etwa nach vier Wochen,
    Vor Wut erheblich an zu kochen.
    Er schreibt, obgleich er viel verscherzt,
    Noch einen Brief, der sehr beherzt,
    Ja, man kann sagen voller Kraft,
    Ganz ehrlich: äußerst flegelhaft!
    Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf.
    Denn diesen Brief gibt er auch auf!
    Die Post wird pünktlich ihn besorgen -
    Doch siehe da, am nächsten Morgen
    Ist leider, wider alles Hoffen,
    Bei ihm die Antwort eingetroffen,
    In der von jenem Herrn zu lesen,
    Er sei so lang verreist gewesen,
    Nun aber sei er wieder hiesig
    Und freue sich daher ganz riesig,
    Und er - der Mensch - könnt mit Vergnügen
    Nach Wunsch ganz über ihn verfügen.
    Der Mensch, der mit dem Brief, dem groben,
    Sein Seelenkonto abgehoben,
    Nein, noch viel tiefer sich versündigt:
    Das Los zum Ziehungstag gekündigt,
    Schrieb noch manch groben Brief im Leben -
    Doch ohne ihn dann aufzugeben!

    Eugen Roth

    Tja - Windows und Mac - zwei Welten treffen aufeinander. Ich kann den direkten Vergleich ziehen, denn bis Anfang September habe ich (zu meinem iMac G3 in schönem Türkisgrün/blau) einen Windows-PC stehen gehabt mit XP drauf und DVD Brenner und schlagmichtot was noch alles.


    Vielleicht liegt es daran, dass ich von Bekannten mit dem MAC-Fieber infiziert wurde - aber mir gefällt mein Powerbook deutlich besser - was die Handhabung und auch die Art zu arbeiten angeht.


    Preislich nimmt sich ein Mac einem Windows-PC nicht mehr so viel wie es vor Jahren noch war.


    Da ich aber die Frage Mac/Windows für eine reine "Glaubensfrage" halte, finde ich es müssig drüber zu reden - es sei denn, man will sich gegenseitig bekehren (was nicht in meiner Absicht liegt)


    Jeder muss mit dem System arbeiten welches für ihn am besten passt oder mit dem er am besten zurechtkommt.


    Gruß


    Telefonhexe