Hi Perseus,
mich würde interessieren:
Was ist denn aus Deiner Sicht "in die Realität umgesetzter Liberalismus"??
Liebe Grüße,
Columbo
Beiträge von columbo
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Zitat
Wie sucht ihr eure Bücher aus?
Ha, von wegen. Ich bin inzwischen fest davon überzeugt, dass sich die Bücher mich aussuchen. Ja. echt. Es gibt irgendwo eine Verschwörung von Büchern, die mich dann in regelmäßigen Abständen heimsuchen. Hinterrücks. Ohne Chance auf eine Gegenwehr von meiner Seite. Heute hat mich zum Beispiel der neue Houellebecq erwischt. Bumms, war er da. Einfach so. Und um die Entropie im Universum auszugleichen, wurde mein Kontostand um fast 25 Euro vermindert. So bleibt diese Geheimaktion der Bücher dem Blick des Allerhöchsten wohl verborgen. Scheisse. Warum immer ich? Sucht euch doch einen anderen, ihr fiesen Stundenfresser, ihr! So was aber auch .... grmmmbbblbllgrmmmmmllll .......
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Ah ja. Danke.
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Eine Frage, Jass: Woran erkennst Du, was "das Beste eines Geschriebenen" ist?
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Histo-Pop ???
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So, Kinders, ich stelle jetzt hier zur Geisterstunde mal heimlich was rein und wer mich nicht mit diesem Buch bei doc verpetzt, kann auch was davon haben:
Ich hab' ein folienverschweisstesganzneuesnichtgelesenes Exemplar von "Hinter den Kulissen" und zwar HC und in der
UNZENSIERTEN
Version.
Und ... ratatata .. ich schenke es irgendjemand. Wer also Laune hat und mir eine PN mit seiner Anschrift schreibt, dem schicke ich es. (Ich habe keine Verwendung dafür und will auch keine Kohle ... )
Sollte mehr als ... öööhmmm ... sagen wir mal eine PN eingehen, entscheidet das Los. Also Los. Ähhm. Also los.
Liebe Grüße
Columbo -
Zitat
Pass Du mal auf, daß Dir das Mädchen ehrenhalber nicht eine Gewaltige aufs Glasauge setzt! Frechheit
Hmmmh, sorry my friend doc, aber was hättest Du denn gegen ein Mädel ehrenhalber einzuwenden ???höhö, mal ein bisschen Öl auf den Hollywood-Boulevard gieß' ... da bin ich mal gespannt, wie Du dich auf diesem rutschigen Gelände angesichts der Damen-Übermacht im Forum in der Spur hältst ...
Nein, im Ernst: Ich hatte noch nie die Erwartung an einen Text, das er mir Trost spendet. Manchmal fühlt man sich vielleicht im Anschluss an ein gutes Stück Literatur mit der Welt versöhnter. Oder einfach besser verstanden. Aber mit der entsprechenden Haltung bin ich noch nie rangegangen. Vielleicht kann ich deshalb mit Coelho und Consorten so wenig anfangen; auch wenn ich klar stellen will, dass ich da keine Wertung gegenüber den Fans von elf Minuten und ähnlichem verbinden will. Ist das geschlechterspezifisch???
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Erfahrungen mit Autogenem Training hab' ich nicht. Aber - das ist jetzt ernst gemeint - mit Naturgeräuschen und ähnlichem als Hintergrund könnte ich mich nicht entspannen. Runterholen: Das geht beispielsweise perfekt mit dem "Vienna Concert" von Keith Jarrett. Kennst Du das Babyjane? Hör dir das mal an. Okay, zugegeben, man muss ein bissle was für Jazz übrig haben. Eine halbe Stunde dazu die Augen schließen - und Du sparst Dir zehn Tage Poolrelaxen.
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Nein, MaryRead, jeder einzelne schafft sich mit seiner Sprache seine Realität.
Und: Sorry für die ausgelutschten Inuits ... ich denke mir was neues aus
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Zitat
Ich unterschreib mal faulheitshalber das, was Columbo gerade geschrieben hat.
Ich bin noch am überlegen, ob das eine freche Bei-Note hat ....Ines,
vielleicht sind wir da ganz eng beisammen (hmmm wie kuschelig) und ich hab mich nur schlecht ausgedrückt. Ein Teil, ein DeTail fürs Ganze: Das macht die Kunst. Ich erlebe als Leser die Schilderung einer Inuit-Liebe, die mir ansonsten knapp am A... vorbei gehen würde und doch erschließt sich mir dadurch ein Teil MEINER Welt neu.
Aber: Ich sehe eine möglichst treffgenaue, trennscharfe Schilderung von Wirklichkeit (lasst uns jetzt bloß nicht über diesen Begriff diskutieren, bitte, bitte) nicht als Voraussetzung von literarischer Welterfahrung. Ganz im Gegenteil sogar. Die richtige Unschärfe eines Textes lässt erst den Freiraum fürs Kino im Kopf. Das Ergebnis sieht dann zwar bei jeder Leserin unerwartet und unvorhersehbar anders aus - was den Schöpfungsanspruch von Autoren zugegebenermaßen mindert - aber den Spaß am Lesen ungemein erhöht. -
Nein, Ines, darin sehe ich nicht die Hauptaufgabe eines Schriftstellers. Er muss mir zunächst eine gute Geschichte erzählen. Wie weit oder wie nah ein Sujet oder ein Gefühl von mir entfernt ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Letztlich geht es dabei immer um MICH selbst. Wenn ich einen Grönland-Roman lese, will ich nicht nachvollziehen können, mit welcher Hingabe sich Inuit lieben. Ich will in der Liebesgeschichte mich selbst, mein Leben, meine Probleme gespiegelt finden. Sonst lese ich ein soziologisches Fachbuch darüber.
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"seinen Beitrage"
uaahh, wasa schrurbsle ich tun da wieder zusamma ...... sorry fir das schlächte deitisch ...
keksnehmundknabber
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Nein, ich sehe das anders. Wir können nicht anders als in Kategorien oder in Begriffen denken. Vielleicht fehlt einem manchmal das richtige WORT. Aber Gedanken sind immer an Schlüsse, Analogien, Bilder gebunden. Und allein schon das Wort "Bild" lässt sich ohne Beschreibung nicht denken. Ins Bewusstsein kommen auch Gefühle erst über dieses Konstrukt. Ich persönlich sehe es sogar so, dass wir tatsächlich erst unsere Welt um uns herum dank Sprache erschaffen. Das unterscheidet uns übrigens tatsächlich in grundlegender Weise vom Tier.
Edit: Das "ich sehe das anders" bezog sich nicht auf Toms Posting ... der hat seinen Beitrage einfach frech zwischenreingeschoben, der alte Schlingel, der ....
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Mmmmh ist euch aufgefallen, dass vor allem Mädels auf den Warme-Decken-Effekt setzen? (Doc gilt eigentlich nicht, da er - trotz ostentativem Rocker- und Motorradimage als Mädel ehrenhalber gilt :grin)
Bei Männern scheint das Buch als Seelentröster nicht so en vogue zu sein .... -
uupsss ... sowas aber auch .....
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Kommt Kinners, dieser Dialog wird nun wirklich nicht putlitzerpreisverdächtig ....
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... hmmmhhhh? Mangel???? hmmmmmnööö .......
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Husch, husch, die Waldfee,
jetzt antworte ich mal, obwohl ich kein "ernsthafter" Autor bin.Ich glaub' nicht, dass Du:
a.) vorsätzlich ignoriert wirst
b.) falls Du denkst, dass a.) doch zutrifft, wegen Deines Jobs stigmatisiert bist.Es ist tatsächlich so, dass flexibel zielgruppenorientierte Autoren ("Texter") das Problem haben, sich in fast jeder Sprachwelt (deshalb hatte ich das auch in meinem oberen Beitrag erwähnt) zu Hause fühlen und so - klickediklack - von einer Welt in die andere umschalten können. Zumindest wenn sie in ihrem Job erfolgreich sind. Das bezahlt man mit dem Verlust von eigenem Stil. Oder zumindest hat man den Eindruck. Das kennen homogen arbeitende Kolleginnen und Kollegen weniger. Wir treffen uns da in unserer Sicht vielleicht an bestimmten Punkten: Für high-quality Autoren gibt es das Streben nach einer immer passenderen Sprache, nach einem immer besser werdenden Stil. In ihrer jeweiligen eigenen Sprachwelt. Ich sehe viele parallele - gleich berechtigte und schwer zu vergleichende - Wortwelten nebeneinander. Man benutzt sie eben je nach Anforderung; als echtes "Werkzeug", als ungemein flexibles Kultur-Tool.
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Ich liebe Dein beredtes Wesen ....
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Es geht ja beileibe nicht nur darum, das passende Wort, den passenden Begriff für die Story zu bekommen. Sprache ist ein kleines geschlossenes Universum für sich; jede "Erzählhaltung" hat ihre eigene Welt, man bewegt sich entweder in dieser oder eben in jener. Da ist der verfügbare Wortschatz nur ein (vielleicht kleiner) Teil. Es geht auch um Duktus, um Satzlängen, um Rhythmus, um die "Fallhöhe". Im Kopf entsteht schon beim Schreiben eine bestimmte Atmosphäre, ein bestimmter Raum und der erfordert eine bestimmte Sprachwelt, die dann - ganz von alleine - auf ein ganz spezifisches Wort-Regal im Hirn zurückgreift. Dort den Thesaurus dann auf den einen oder anderen Begriff loszulassen, ändert wohl nicht viel. Aus den Welten auszubrechen ist schwierig. Selbst neue Wort-Welten zu schaffen, die dem Leser vielleicht ungewohnt, aber in sich stimmig vorkommen ist genial. Das leisten nur die janz Jroßen. Kafka. Fontane. Bernhard. Mit ein paar Synoymchen im Autoren-Schminkkoffer ist es daher nicht getan.