ZitatOriginal von Idgie
Küchenpsychologie.
Wer mich sowas fragen würde, bekäme die Antwort: Ich brauch das, weil ich dann an Orten bin, wo mir keiner so blöde Fragen stellt.
Gute Antwort, Idgie!
Ich habe damals versucht, zu erklären warum, aber das war natürlich vergebene Mühe - davon drang überhaupt nichts zu ihm durch. Wahrscheinlich hat er in Gedanken ein Definzit nach dem anderen bei mir entlarvt, während ich so redete, zumindest sah er mich ganz mitleidig an.
Nu ja, die verschiedenen Bedürfnisse haben ja auch ihren Sinn.
Vielleicht hält er sich ja stattdessen giftgrüne Reptilien...
...oder er belegt Fernkurse in Küchenpsychologie....
Ich finde, dass man sich selbst beim Reisen gerade besonders nahe kommen kann.
Man findet sich in Situationen wieder, die im Alltag nicht vorkommen, muss spontan reagieren und entscheiden, und lernt dabei vielleicht völlig neue Seiten an sich kennen. Danach ist man ist sich selbst näher als je zuvor.
Und wenn man in fernen Ländern reist, kann man nicht auf altbekannte, festgelegte Regeln und Erwartungen zurückgreifen, weil die in anderen Ländern vielleicht ganz anders sind als bei uns. Also muss man ganz direkt die eigenen Ressourcen angreifen, wenn man entscheidet und reagiert. Man ist im wahrsten Sinne des Wortes auf sich selbst angewiesen.
Im Alltag, der ja auch vom Beruf geprägt wird, gibt es Erwartungen, Vorgaben, und vor allem Gewohnheiten. Wenn man sich beim Reisen von den alten Mustern erntfernt, kann man (unter Umständen) Gewohnheiten brechen, endlich so fühlen, und spontan so sein, wie man wirklich ist, ohne Erwartungen erfüllen zu müssen. Natürlich kann man das bis zu einem gewissen Grad im Alltag auch, aber ich selbst breche beim Reisen viele Gewohnheiten.