Beiträge von Sophia

    Was haltet ihr von T.C. Boyles "Wassermusik"?


    Das ist ja auch ein historischer Roman.
    Doch der Autor selbst weist am Anfang des Buches darauf hin:


    Er hat sich bewusst nicht an historische Fakten gehalten, wenn es dem Unterhaltungswert des Buches zugute kam, davon abzuweichen.


    Unterhaltsam ist das Buch auf jeden Fall.
    Historisch korrekt zum Teil anscheinend nicht.
    Aber ist es ein gutes Buch?
    Ich finde schon.

    Zitat: "Und mein Fazit lautet dennoch:"Irgendwie eine absolut kranke Geschichte"."


    Genau meine Meinung!


    Trotz meisterhafter Erzählung, und allem: Krank, fand ich. Das war mein spontanes Gefühl während des Lesens. Das Buch ist verführerisch bildhaft geschrieben, und die Botschaft sehr geschickt in eine raffinierte Geschichte verpackt. Ein gutes Buch.

    ABER es hinterließ ein ungutes Gefühl:


    :cry Das arme menschliche Wesen, das vom ersten Atemzug an mit Füssen getreten wird. Verstossen, abgelehnt, gequält, chancenlos. Am falschen Platz gelandet, Pech gehabt. Wie schrecklich realistisch das ist, es macht mich traurig weil es in leicht überzogener Weise schildert, wie es so vielen Menschenkindern ergeht.
    :schlaeger Dann die zwingende, logische Konsequenz: Er hat keine Rücksicht erfahren, also empfindet er keine Rücksicht anderen gegenüber. Was ist denn das Menschenleben anderer schon wert, wenn sein eigenes Leben für niemanden einen Wert hat. Verletzen und morden, er hat kein Unrechtsbewusstsein. Schon wieder so realistisch, denn die meisten Gewaltverbrecher haben selbst Gewalt erfahren.

    :help Dann die Erklärung: Jeder Mensch hat an und für sich ein Bewusstsein für sein Recht auf Leben. Nun, da ihm niemand dieses Recht zugesteht, nimmt er sich, was ihm gehört. Auf eine verwirrte, kranke, geistesverkrüppelte Art, denn das ist es, was die Gesellschaft aus ihm gemacht hat. Deshalb holt er sich Anerkennung und Liebe auf seine kranke Art. Er empfindet Liebe auf seine kranke Art. Er nimmt sich selbst wahr auf seine kranke Art.


    Also macht es Sinn, dass das Buch krank wirkt. Schließlich ist dies auch Teil der Botschaft, die übermittelt werden soll. Fragt sich nur, wer dies wie aufnimmt.
    Ich glaube nicht, dass der Autor dem Leser Spaß, Freude und sinnliche Genüsse vermitteln wollte. Neee.
    Aber das mit dem Riechen....ja, man sollte mehr hinriechen. Nur eben auf eine gesunde Art.

    Ich schliesse mich Deiner Meinung an. Das Buch hat mich fasziniert!
    Ob es das Thema war, das mich anspricht? Vielleicht.
    Engel als Kräfte des Guten und des Bösen. Engel, die versuchen, sich der Seele eines Menschen zu bemächtigen. Menschen, die sich als Werkzeug des Bösen mißbrauchen lassen. Andere, die ihm widerstehen und den Schutz einer himmlischen Kraft erfahren.
    Ein fragiles Gleichgewicht droht zu zerbrechen, und wird in letzter Minute durch einen Menschen gerettet, der sich für die Seite des Guten entscheidet.
    Wie herrlich! Ich habe es geliebt.
    Von Hohlbein kenne ich auch das Druidentor, sonst nichts. Das Druidentor fand ich sehr spannend geschildert, die Idee phantasievoll und kreativ, aber irgendwie war ich nicht mehr so begeistert.

    Into The Wild


    Kürzlich habe ich den im Januar gestarteten Film "Into the wild" gesehen - es lohnt sich! Der Film ist bewegend, inspirierend und traurig zugleich.


    Es geht um einen jungen Mann, der nach seinem erfolgreichen Studienabschluss völlig mit seinem bisherigen Leben brechen und den Zwängen der Gesellschaft sowie ihren Rollenerwartungen entfliehen will. Ursache für seine Rebellion ist grobgesagt das schlechte Beispiel seiner Eltern, die seiner kindlichen Seele viel Leid zugefügt hatten, denn sie lebten eine Lüge: Nach außen präsentierten sie Erfolg, Kompetenz und heile Familie, nach innen war ihre Beziehung von Hass, Enttäuschung, Streit und Gewalt geprägt. In der unstabilen Phase des jungen Erwachsenenalters fasst er den Entschluss, auszusteigen. Er will nur eines: Keine Lügen leben. Die Wahrheit des eigenen Seins erfahren. Gesellschaftliche Mißstände anprangern und einen wahren, unverdorbenen Lebensstil finden und verwirklichen. So lässt er sich vom Leben treiben, trifft auf Gleichgesinnte und sucht schliesslich die völlige Einsamkeit der Wildnis Alaskas. Fast sieht es so aus, als ob seine Erfahrungen ihn zu einem gereiften, nachdenklichen Menschen gemacht hätten, der auch den Weg in die Gesellschaft zurück finden könnte um dort als Schriftsteller seinen Platz zu finden und seine Erkenntnisse weiterzutragen. Doch leider kommt es anders...


    Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit: Diesen jungen Mann hat es wirklich gegeben, was das Ganze noch rührender macht.

    An Leserättin: Danke!
    Sollte man im Anschreiben nur auf das Exposé verweisen - in dem bei mir alle Infos enthalten sind - , oder ist es wohl besser, schon einmal im Anschreiben Neugier zu wecken und (neben dem Titel) auch auf den Inhalt eingehen? Was meinst Du?

    Hallo an alle,


    gibt es unter Euch einige, die mir zum Thema "Spirituelle Bücher veröffentlichen" etwas sagen können?
    Um konkreter zu werden: Ich habe gerade begonnen, entsprechenden Verlagen mein Manuskript zu meinem spirituellen Buch anzubieten.


    Hat jemand Erfahrung mit solch einer Unternehmung?


    Ist es ein Fehler, gleich eigene Illustrationen beizufügen (vorausgesetzt es sind gekonnte Illustrationen), oder kommt das wohl eher schlecht an, was meint ihr?


    Der spirituelle / esoterische Bereich ist ja eigentlich breit gefächert - denkt Ihr (vielleicht gibt es da Insider unter Euch), dass Verlage sich eher für die allgemein verbreiteten Themen interessieren lassen (Tarot, Heilsteine, Reinkarnation, Meditation, etc.), oder ob sie wohl auch für weiter gefasste oder neuartige Buch-Konzepte (Thema, Buchaufbau) zu interessieren sind?


    Bin gespannt auf Eure Rückmeldungen.
    Wie Ihr ja wisst, ist es ein unheimlich spannender Moment, zum ersten Mal Kontakt zu Verlagen aufzunehmen... deshalb interessiert mich jede Meinung und jede Erfahrung dazu.

    Jan-Phillip Sendker: Das Herzenhören:
    Genauso sieht auch meines aus
    Ich kann mich nur anschließen - es ist ein tief berührendes Buch.
    Man könnte es als eine Art Märchen für Erwachsene betrachten, das uns mit einer symbolischen Geschichte nahebringt, was das Leben lebenswert macht, was wahre Menschlichkeit bedeutet und welche Schätze in den Tiefen in der menschlichen Seele verborgen liegen; außerdem, wie wichtig und wie mächtig die Liebe ist. Es ist auch ein Buch für die Sinne, mit dem man mitriechen, mithören und mitfühlen kann. Es ist voller blühender Bilder und voller Tränen der Rührung. Das, was leicht kitschig wirken könnte, kann man auch als märchenhaft sinnlich verpackte Art der Mitteilung betrachten, die den Leser einfach mitten im Herzen berühren soll. Es ist auf jeden Fall bereichernd, dieses Buch gelesen zu haben.