Beiträge von hanako

    "Der Fotograf" ist schon vor 20 Jahren als "das Auge" erschienen und viele Jahre älter als "die Anstalt" und "Der Patient".


    Die Reihenfolge der Romane in Deutschland:
    1987 - Das Auge (1987 - The Traveler) – NA 2007 als „Der Fotograf“
    1988 - Das mörderische Paradies (1982 - In the Heat of the Summer)
    1989 - Die Rache (1989 - Day Of Reckoning)
    1995 - Der Sumpf (1992 - Just Cause (1995 verfilmt: Im Sumpf des Verbrechens))
    2002 - Das Tribunal (1999 - Hart's War (2002 verfilmt: Das Tribunal))
    2006 - Der Patient (2002 - The Analyst)
    2006 - Die Anstalt (2004 - The Madman's Tale)
    2007 - Das Opfer (2007 - The Wrong Man)
    2007 - Der Fotograf – bereits 1987 erschienen unter dem Titel „Das Auge“
    2007 - Das Rätsel (1997 - State Of Mind)
    (nach Wikipedia)


    Man merkt bei den älteren schon, wann sie geschrieben wurden. :grin


    Mein Favorit ist immer noch "the Madmans Tale" ("Die Anstalt")

    Zitat

    Original von Joan
    Dann kann ich voraussetzen, dass Du alle diese Romane bereits gelesen hast,


    MW muss man ein Buch nicht auslesen, um es entnervt wegzulegen. Versuche solche Bücher auszulesen, hatten noch nie eine Änderung meiner Meinung zum Ergebnis. Ich hab was gegen Klischees und Kulissen, auch wenns alle Welt glaubt. Ich gäb was drum wenn es mehr Romane mit historischen Theman gäbe, die nicht entweder halbgar recherchiert oder sentimental erzählt wären. So gehts halt mir. :wave


    Zitat

    so auch ANNA GÖLDIN.


    Darf ich Dich fragen, was Du an diesem Buch auszusetzen hast?


    Dieses war mir zu antiquiert geschrieben. Ist eine solche Meinung gestattet? :grin

    Zitat

    Original von Gina
    Ich bin gerne bereit mit Dir sachlich zu diskutieren falls Du daran Interesse hast. Wenn ja, kannst Du mir gerne eine PM schreiben. Ich spiele nicht nur ARGs sondern ich beobachte das ganze Genre auch sehr aufmerksam und schätze daher einen Meinungsaustausch mit Leuten die die Sache anders sehen als ich. :)


    Danke für das Angebot, aber ich bin aus dem Alter raus. Bei mir hat eine Entwicklung eingesetzt, bei der das Gaming in seiner Bedeutung für mich hinter das RL zurückgetreten ist. :grin

    Zitat

    Original von Gina
    Ich weiß nicht warum Du Dich persönlich angegriffen fühlst.


    Angegriffen? Da musst du mich aber völlig falsch verstanden haben. :chen


    Zitat

    Ich glaube da hast Du was falsch verstanden (möglicherweise nicht das erste Mal?)


    Hast natürlich recht, allerdings hatte ich die aussage mit *mW* eingeschränkt. ;)


    Aber von wegen "nicht das erste Mal": Kein persönlicher Angriff beabsichtigt? Nein? :grin


    Zitat

    Btw. Worte in einem Zitat zu ändern ist aber OK oder? “Das ist bei einem RPG nicht anders.“ habe ich beispielsweise nicht gesagt.


    Sry, kam durch einen von mir verschuldeten Beinahe-Doppler beim Aufräumen des Postings zustand: Du hattest geschrieben:
    "Das ist bei einem *ARG* nicht anders."
    Das wollte ich quasi mit meinem "Das ist bei einem RPG nicht anders." kommentieren. Tja, man soll nicht mit Wörtern spielen. :rolleyes


    Ändert nichts daran, dass ich von der Masche wegen ihrer Hintergründe nichts halte, aber wir sind uns ja einig: Let's agree to disagree.

    Zitat

    Original von ChriZ
    Ich würde auf jedenfall "Der Name der Rose" empfehlen. Paßt gut und ist ein großartiges Buch.


    Das ist von den Romanen der *einzige* wirklich gute Vorschlag. :grin


    Als Sachbuch am ehesten noch Rene Weis, der auch schon angegeben ist.

    Zitat

    Original von Gina


    Jein ... jedem der "absichtlich" ein ARG spielt ist zu jeder Zeit klar wann er spielt und wann nicht. Man rätselt höchstens ob ein bestimmter Hinweis zum Spiel gehört also "In Game" ist oder mit der Sache nichts zu tun hat und damit "Out Of Game" ist.


    Nichts anderes ist gemeint: Das "Spiel" dringt in den Alltag ein.
    Wenn dabei die Herkunft der Nachrichten nicht verschleiert wird, sondern das Ganze sich ausschließlich auf als dem Spiel zugehörigen Websites abspielt (E-Mails mit Hinweisen haben entsprechende Absender etc), handelt es sich schlicht um eine ganz normale Scavenger hunt, kein ARG.


    Zitat

    (Gina)
    Es ist ja gerade das besondere an einem ARG, dass nicht eine feste Story vorgegeben ist sondern nur eine Art Roter Faden. Die Spieler haben einen wesentlichen Anteil auf den Ablauf des Spiels, wodurch die Puppetmaster ständig in der Pflicht sind auf Aktionen der Spieler zu reagieren.


    Auch das ist keine Eigenart des ARG, sondern eines völlig normalen RPG. Mein LARP-Char ist mal überraschend bei einem Überfall gestorben, einfach weil ich sagenhaftes Pech hatte -- Ende der Veranstaltung für hanako! Pech auch für den Spielleiter, denn der hatte mit meiner Figur noch einen Twist vorgehabt! :lache


    Zitat

    (Gina)
    Es kommt auch vor, dass sich Spielergemeinschaften selbst einen Namen geben. Bei “The Beast“ waren es zum Beispiel die Cloudmaker, bei “push11“ waren es jetzt die Eleven.


    Die Cloudmaker waren mW die Puppetmasters bei "The Beast".


    Zitat

    (Gina)
    Gibt es irgendwo Artikel dass dies bei ARG-Spielern schon mal aufgetreten wäre? Ich habe das in Zusammenhang mit Internet und dergleichen zwar schon gehört aber nicht in Verbindung mit ARGs.


    Es geht nicht um den Identitätsverlust einer Person, sondern um eine sensorisch-kognitive Verwirrung von Spiel und Lebenswelt. Bei Spielen, die sich in Sci-Fi oder Fantasywelten abspielen, ist das sehr unwahrscheinlich, da man es mit Figuren zu tun hat, die ganz offensichtlich nicht-real sind. Schwimmt aber einer zB auf der Welle der Verschwörungstheorien oder Weltuntergangstheorien, die mit Halbwahrheiten, Umkehrschlüssen und anderen logischen Fehlschlüssen arbeiten, kann es durchaus zu Problemen kommen.
    Wir sind hier gar nicht in der Psychopathologie, sondern im Bereich der Manipulation.


    Zitat

    (Gina)
    Ein ARG ist grundsätzlich nichts anderes als ein Buch zu lesen oder einen Film zu sehen mit dem Unterschied dass man mit den Spielfiguren kommunizieren kann und Einfluß auf den Ablauf hat. Einen echten "Thrill" gibt es vielleicht wenn man mit den Spielfiguren telefoniert oder sie bei einem Live-Event persönlich trifft.


    Warum sollte das so sein? Dem Spieler ist doch immer klar, dass das Bullshit ist, sagtest du das nicht? :grin


    Zitat

    (Gina)
    Ein Internetanschluß und ein E-Mail-Account reichen.


    Die reichen tatsächlich, um binnen kurzer Zeit die Identität einer Person festzustellen, wenn man über die ausreichenden Mittel verfügt. :grin


    Zitat


    (Gina)
    Es gibt auch genügend gute ARGs hinter denen keine Firma steht, sondern die von Privatleuten gemacht werden die einfach Spaß daran haben.


    Es gibt ein paar, ja. "Perplex City" war eines, das sich durch Merchandising und Trade Cards finanzierte. :grin


    Zitat


    (Gina)
    Das ist bei einem RPG nicht anders.


    Du beschreibst ja auch nur die Situation eines RPG!


    In einem Punkt hast du auch recht: ARGs unterscheiden sich meistens wirklich nur dem Namen nach von Scavengers oder RPGs, die nicht gerade in bestimmten Sci-Fi oder Fantasywelten ablaufen. Sie drehen sich zB um TV serien, die in der Gegenwart spielen, bzw haben Bezug zu verbreiteten Urban legends und Verschwörungstheorien. Darüber wird dann der Realitätsbezug konstruiert, um die grenze zwischen Spiel und Lebenswelt verschwimmen zu lassen, was ja den eigentlich Thrill ausmacht nämlich der Gedanke: "Es könnte wirklich real sein ..."


    Die Entscheidung auszusteigen kann ich nur fällen, wenn ich weiß, was Spiel ist und was nicht. Wenn das Spiel jedoch das Alltagsleben invasiv besetzt, wird das schwierig. Aber genau das ist beim ARG beabsichtigt weil Teil des Spiels. Der kribbelige Gedanke, es *könnte* wirklich real sein, ist ein Kick der die Leute bei der Stange hält.


    ARGs benutzen die gleichen Mechanismen und Medien wie Verschwörungstheorien, und sie sind in den meisten Fällen Netzwerke in denen Spaßfaktor und wirtschaftlicher Interessen weitgehend unsichtbar hand in Hand gehen.
    Informiere dich mal über Meme und Memplexe und Viral Marketing! Ich habe zwei Jahre Werbebranche und Marketing hinter mir, ich weiß sehr genau, wovon ich rede. Was da zurzeit abgeht, übertrifft die gesetzlich verbotene subliminal-Methode um Längen!!!! Wir können gespannt sein, was passiert, wenn das mal in die richtigen Hände fällt.
    Schön geredet findet man Infos bei www.patmo.de (http://www.patmo.de/arg/arg_-_schnellstart_anleitung.html)


    Zitat


    (Gina)
    Ich denke da habt ihr wohl aneinander vorbeigeredet. Ein Film kann kein ARG sein. Vielleicht war es als Beispiel für die Verschmelzung von Spiel und Realität gedacht?


    Du hast stark verkürzt wiedergegeben, was ich schrieb - sicher nur ein Versehen, nicht wahr?
    Ich zitiere mal den ganzen Absatz, denn ich schrieb:

    Zitat

    (hanako)
    Der Argo, den ich schon erwähnte nannte mir als Beispiel für ein gelungenes ARG den Film "The Game" mit Michael Douglas. Das ist komplett hinrverbrannt! Erstmal ist "The Game" ein Film! Die ganze Situation ist konstruiert.


    Du siehst: Ich *weiß*, dass ein Film kein ARG ist. "The Game" ist ein Film *über* ein ARG, das kein normales RPG unter reizvollerem Namen ist, sondern eigentlich derIdealfall. Aber weil es ein Film ist, kann es nicht als Beispiel für ein ARG dienen. Genau das schrieb ich und frage mich, warum du verkürzt zitierst und erklärst, was ich schon schrieb. Ein Schelm wer böses dabei denkt.............? :rolleyes


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    (Gina)
    btw. "Argo"? Ich denke das soll wohl eine Abkürzung des leicht veralteten Wortes Argonaut sein, nur warum kürzt man das so ab?


    Ich geb ja gerne zu, dass das ein Ausdruck ist, den ich nicht aus Deutschland habe und der auch etwas älter ist. Man kürzte es wohl so ab, weil Argo schlicht kürzer ist als Argonaut ("richtige" Schreibweise müsste auch ARGonaut und ARGo sein, aber was solls).


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    (Gina)
    Welche ARGs kennst Du und was bedeutet "UK"?
    United Kingdom? Ich dachte das ist ebenso wie Deutschland noch ein relativ weißer Fleck auf der ARG-Landkarte (im Gegensatz zu den USA).


    Eine interessante Aussage, wenn man bedenkt, dass zB das erste selbstfinanzierte ARG namens "Perplex City" in UK (richtig geraten. Es geht ums United Kingdom :grin) dort lokalisiert ist. :lache
    Aber bei meiner Arbeit hab ich festgestellt, dass viele ARG Plattform und gleichzeitig Versuchslabore für Viral Marketing sind. Sie werden gemeinsam mit Werbeagneturen entwickelt und betrieben, um gezielt Produkte unter die Leute zu bringen.
    Verlage machend as jetzt also auch? So what?


    Ich persönlich habe "nur" normale RPGs gespielt, aber die ausgiebig und über etliche Jahre, sowohl Pen&Paper, E-Mail als auch in Foren und einige LARPGs. Und das alles ohne bleibende Schäden! :lache
    Ich behaupte auch nicht (hab ich auch schon geschrieben!), dass ARG-Spieler (wenn du so willst :rolleyes) "behandlungsbedürftige Psychopathen" sind oder ARGs automatisch und bei jedem zu psychischen Störungen führen.
    Wenn du das unterstellst, dann ist das sry! bloß ein Totschlagsargument und zählt nicht. :grin


    Anderer seits würde mich schon interessieren, warum du genau das, was ein ARG ausmacht, ignorierst: die Vermischung der grenze zwischen Spiel und Lebenswelt. Im Marketing nennt man das gerne "gezielte Infiltration von Werbeinhalten in die Lebenswelt der zielgruppe durch Spielelemente unter freiwilliger Mitarbeit dieser Zielgruppe" (ich erspare uns allen das Denglish der Branche). Ein paar Grundlagen findet ihr hier: http://www.viralmarketing.de/grundlagen.php (deutsch) und hier: http://www.fastcompany.com/online/06/virus.html



    Zitat

    (Gina)
    Ich habe diesen Thread durch Zufall beim Surfen entdeckt ...


    Was für ein Zufall, wahrlich! :rolleyes :lache

    Hallo, Sebastian Fitzek!


    Das hat jetzt nichts mit der Kampagne zu tun oder dir als Autor. Mir hat nämlich die künstliche Aufregung einiger hier überhaupt nicht gefallen. Ich antworte hier nur auf deine Argumente wegen des ARG. :)


    Ich habe nirgends behauptet, dass ich Argos für behandlungsbedürftige Psychopathen halte. Trotzdem kriege ich bei diese "Spielform" Bauchweh.


    Zitat

    Original von SFitzek
    Natürlich gab es ein Spielfeld (sogar eine extra Plattform dafür), es gab Spieleleiter, die ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd im Wald nicht neben der Gruppe liefen, wohl aber immer präsent waren und deren Enttarnung Teil des Spiels war.


    Einspruch! :grin
    Ziel eines ARG ist die Vermischung des Spiels mit der Lebensrealität der Puppets, damit es eben "not a game" werden kann. Und da liegt eben die Gefahr: Who watches the puppetmasters?


    Zitat

    Zum Thema Realitätsverlust: Zum einen ist es doch gerade bemerkenswert, dass gerade die ARG-Spieler (anders als bei Baller-Spielen) sich gerade in der Realität zu Spielergruppen in Cafes etc. getroffen haben - was bei push11 häufig der Fall war.


    Es sollte dir klar sein, dass auch abgedrehte Nerd sich IRL treffen. Das ist kein Argument! :grin


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    Zum anderen gibt es auch kritische Stimmen, die gerade uns Vielleser (die wir auch noch im Internet! ständig diskutieren) dringend vor einem Realitätsverlust durch das Lesen warnen. Und auch daran ist - wie an Euren Vorwürfen - natürlich etwas Wahres dran.


    Die steinalte Debatte um die Lesesucht, die so alt ist wie das Lesen, hat hier ebenfalls nur indirekt etwas verloren. Bei der "Lesesucht" liegt es ausschließlich am Leser, ob er sich so weit auf seine Lektüre einlässt,d ass er sich darin verliert. Bei einem normalen RPG und LARPG sind dem Realitätssvrelust auch äußere Grenzen gesetzt (Spielort etc.). Das eigetnlich Spielen findet in der Phantasie der Spieler statt.


    Aber beim ARG geht es genau darum, diesen Realitätsverlust durch Vermischung von Spiel und Lebensrealität zu erzeugen, also die äußeren Grenzen für die Spieler zu verwischen. Was in "The Game" mit dem Typen, den M.Douglas spielt, passiert ist das gewünschte Ziel eines ARG! Der Thrill entsteht dadurch, dass die Leute anfangen das Spiel für real zu halten!
    Das Abschlussevent ist eher eine Notwendigkeit, um den Vorhang fallenzulassen, damit die Leute kapieren, so jetzt ists wieder vorbei, jetzt geht ihr wieder nach hause. :grin
    Das ist noch keine Wertung, sonderne ine Feststellung!


    Ich bin enttäuscht über die Argumentation. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier eine ziemlich bedenkliche Sache, hinter der handfeste wirtschaftliche Interessen stehen, schön geredet wird.
    Denn ein LARPG zu organisieren dazu brauchts ein Netzwerk von Spielern und Eigenengagement (Ausrüstung basteln etc). Für ein ARG wird ein technischer Aufwand betrieben, der nicht mehr ohne dickes Bankkonto geht. Man braucht jemanden, der viel Geld reinsteckt, und das tut niemand, ohne zu seinen Gunsten Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Nicht die Spieler spielen miteinander ein Spiel nach ihren Regeln, sondern sie lassen sich auf etwas ein, bei dem sie und vielleicht auch der Veranstalter fremdbestimmt sind.


    Das kann jeder halten wie er will. Trotzdem sollte man sich darüber klar sein, und sich mal fragen, wem so was denn eigentlich Nutzen bringt. Denn kein Unternehmen produziert ein Spiel nur damit die Spieler ihren Spaß haben, oder? :grin

    Zitat

    Original von Gregorius
    Ein Roman ist nun mal ein Roman!Man muß geschichtliche Ereignisse für den Leser interessant präsentieren,das kann man aber nicht nur mit reinen Fakten.Vor allem nicht,wenn die Ereignisse über 2000 Jahre(die Kernfakten und Daten stimmen ja überein)zurückliegen.


    Was willst du damit ausdrücken? :wow
    Dass man die "Fakten" für den heutigen Leser aufpeppen muss, ist ja eh bloß n Roman? :lache


    Homunculus : Harris hat eben nicht "die Zustände, die damals herrschten, einfach beschrieben, sondern stark an heutige amerikanische Verhältnisse angeglichen. Ich halte Menschen die lesen können nicht für so doof, dass man ihnen Zustände nicht so beschreiben kann, wie sie tatsächlich waren. :grin

    Wenn ich mich als alter Rollenspielerin (LARP) und Reenacterin (experimental archeology) mal einmischen darf..........


    Zuerst mal vielen Dank an Sebastian Fitzek für die Erläuterungen.


    Ich kenne ARGs schon ziemlich lange, da das in UK früher aufkam als hier. Ein ganz wichtiger Faktor ist, dass bei ARGs im Gegensatz zum LARP die Vermischung zwischen wirklicher Realität und "Spiel" völlig beabsichtigt ist. Ein LARPG finden zu einem bestimmten Termin n einem bestimmten Ort statt, die meisten Teilnehmer kennen sich schon von anderen RPGs, Neulinge werden eingeweiht, die Regeln sind klar, es gibt erkennbare Spielleiter, die auch Schiedsrichter-Funktion haben. Alle wissen, was Teil des Spiels ist und was nicht.


    Bei ARGs ist das völlig anders. ARGs zielen auf die Aufhebung der Grenze zwischen Spiel und der Realität außerhalb vom Spiel ab. Die Mitspieler sollen nicht erkennen, was Teil des Spiels ist und was nicht, also wann sie "spielen" und wann nicht. Elemente des Spiels dringen in das Alltagsleben nicht nur der Mitspieler, sondern vieler anderer Menschen ein, z.B. wenn Anzeigen aufgegeben, Artikel lanciert oder Szenarios errichtet werden.
    Dieses Spiel ist fremdbestimmt. Die Mitspieler werden Puppets (marionetten) genannt, Spielleiter Puppetmasters! Puppetmasters nehmen keinen direkten Kontakt mit den Puppets auf ("Curtain"), sie dürfen für die Puppets nicht erkennbar sein und ihr Eingreifen ist deshalb für die Spieler völlig willkürlich. Wenn sie eine für einen Mitspieler unangenehme Situation (zB Angstzustände, Probleme der Realitätswahrnehmung) nicht erkennen, kann es schnell riskant werden. Aber Die Gefahr ist groß, weil es dauernd um den Thrill geht, um die Leute bei der Stange zu halten. ARGs sind umstritten und das imvho zu Recht!


    Bartimaus hat schon darauf hingewiesen: Es wird geklagt, dass Menschen unter Realitätsverlust leiden (Internetsucht, Spielsucht), und genau dieser Realitätsverlust ist das Ziel eines ARG! Was passiert eigentlich mit Menschen, die diesen Thrill öfters mitmachen?


    Ich hab von einem Argo gehört, dass ARGs eine tolle Methode sein sollen, Selbstbewusstsein aufzubauen, kooperatives Handeln zu lernen und dabei viel Spaß zu haben. Das setzt voraus, dass mir bewusst ist, dass ich gerade an einem Spiel teilnehme, auf das ich mich so weit einlassen kann, dass es Teil meiner Realität wird. In diesem Falle habe ich als Spieler nämlich die Kontrolle. Auch bei LARPGs bleibt die letzte Kontrolle bei mir als Spieler, weil ich aussteigen kann, wenn ich will, und weil ich immer weiß, dass ich mich gerade in einem Spiel befinde! Bei einem ARG soll ich das eigentlich gar nicht wissen. Es gibt kein "Spielfeld" und keine erkennbaren Regeln, auf die man sich verlassen kann.


    Da liegt imvho eine sehr sehr große Gefahr: Nicht der Spieler kontrolliert seine Aktionen, sondern andere ziehen ihn herum. Das ist fremdbestimmung, und kein Spiel mehr!


    Der Argo, den ich schon erwähnte nannte mir als Beispiel für ein gelungenes ARG den Film "The Game" mit Michael Douglas. Das ist komplett hinrverbrannt! Erstmal ist "The Game" ein Film! Die ganze Situation ist konstruiert.
    Auch wenn wir mal annehmen, das wäre wirklich so passiert, komme ich zu keinem guten Resultat: Es ist psychologischer Bullshit anzunehmen, dass sich ein Mensch durch diese Erlebnisse nachhaltig so verändert, wenn er am Ende erfährt, dass alles nur ein Spiel, er ein Puppet, und nichts davon wirklich war. Was für den Filmgucker ein tolles Ende war, wäre in einer echten Psychotherapie die totale Katastrophe gewesen. :(



    Doc Hollywood, damit habe ich deine Frage wohl beantwortet: Verwerflich ist ein Wort mit moralischem Hautgout, das passt hier nicht. Aber auf jeden Fall sind ARGs unvereinbar mit der üblichen Vorstellung von Spiel und Spielen und ich finde sie gefährlich.

    Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Immer und grundsätzlich? Naja, das kommt eben auf das Selbstverständnis und die Selbsterkenntnis jedes Einzelnen an. Und natürlich mit der Bereitschaft sich selbst nicht als zu wichtig zu empfinden.


    "Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu sein, daß selbst diejenigen, die in allen übrigen Dingen sehr schwer zu befriedigen sind, doch gewöhnlich nicht mehr Verstand haben wollen, als sie wirklich haben." (Rene Descartes) :grin

    Ich mag kurze Kapitel nicht. Das ist eine Salamitaktik, die bei mir nie aufgeht. Gerade wenn man mal drin ist in einer Szene, springt man schon wieder zum nächsten Schauplatz, in den nächsten Kopf usw.
    Solche Bücher lege ich schnell weg. :(

    Kommt mir eher so vor als sei dieses Gesetz die Reaktion der Politik auf die ständigen Forderungen anch drakonischen Strafen im Sexualstrafrecht, die nach jedem solchen gemeldeten Verbrechen hoch kochen.
    Und wenn es dann dazu kommt, dass genau das umgesetzt wird, wonach die ganze Zeit gefordert wurde, dann ist das Geschrei wieder groß.


    Die Sache passt sehr gut zu diesem Thema, denn wenn Charlotte ein deutsches Mädchen und Marco ein birtischer Junge gewesen wäre, dann wäre der Tenor der Berichterstattung in der Boulevardpresse und den Massenmedien genau umgekehrt gewesen und alles hätte eine möglichst lange Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung für den gefährlichen Wüstling gefordert!
    Schaut euch doch mal zur Abwechslung die UK-Medien an und denkt mal drüber nach, wer hier wie steuert, um Quote zu machen!


    Über den Fall wissen wir nivhts, und können nur spekulieren, und das finde ich bei einem solchen Verdacht ziemlich verwegen. ;)


    Übrigens gilt die unschuldsvermutung in jedem Rechtsstaat. Warum Marco in der Türkei so lange in U-Haft festgehalten wird, können wir nur vermuten. Aber wir sollten mal drüber nachdenken, was für ein Geschrei hierzulande losgehen würde, wenn ein Ausländer, der hier unter dem Verdacht (!) der Vergewaltigung einer Minderjährigen verhaftet worden ist, vor dem Prozess aus der U-Haft entlassen wird, um nach Hause zu reisen.


    Was immer da passiert ist, wird hoffentlich nicht von den Medien beurteilt, sondern von der Justiz.

    Zitat

    Original von Saru
    OK, ich bin kein Experte in Mittelalterlichen Romanen.


    Über die "Romane", besser gesagt Epen, die im Mittelalter verfasst wurden, haben wir eigentlich gar nicht gesprochen. :grin



    Zitat

    Und der Hauptinhalt von allen war:
    schönes Freulein liebt tapferen Ritter.
    Die Geschichte diente lediglich als stimmungsvoller Hintergrund.


    Das sind im Grunde genommen keine historischen Romane, sondern Historicals, also Liebesromane in bunten Kulissen mit "historischem" Anstrich.


    Zitat

    Und daher frage ich mich, ob bei solchen Romane
    die Zuordnung zu irgendeinen speziellen Epoche überhaupt einen Sinn hat. ?(


    Heike schrieb es schon: Historicals gehören in die Sparte romantische Liebesromane ohne Anspruch auf irgend einen Realitätsbezug. Realitätsbezüge sind bei dieser Art Romane unerwünscht. Denn wer so was liest, will sich einfach aus dem Alltag wegträumen. Wenn die Leserin es dabei belässt und den Krampf nicht für bare Münze nimmt, macht das ja auch nichts. :-)

    Zitat

    Original von Saru
    Wie sehr unterschieden sich die Lebensumstände im Jahre 501 von denen
    im 1450? Das ist doch die Zeit der Kreuzzüge? :gruebel
    Ritter, Burgen, schöne Freulein...


    :konfus


    Meinst du das ernst oder ist das eine lustige Form der Provokation? :wow

    Mir ging es wie Siorac. Das war ein besonders öder Schinken, schlecht recherchiert und schlecht gemacht. Ich hab bald resigniert und zum Glück wars nur geliehen. Trotzdem geht auch der Nachfolger wie warme Brötchen. :wow Wahrscheinlich weil auch Vantrease nur jedes noch so platte Klischee ausschlachtet. :bonk


    Dafür gibts gar keine Punkte.