Beiträge von Waldfee



    Und ich wohne ganz in der Nähe von Reichelsheim... :-) Aber Reichelsheim und Friedberg haben nicht wirklich etwas miteinander zu tun. Das eine liegt im Odenwald, das andere im Taunus...


    LG, die Waldfee

    Zitat

    Original von Samaha
    Wir wohnen in einer 3-Zimmerwohnung in einem Mehrfamilienhaus am Strandrand. Zentral genug um bequem überall hin zu kommen und weit genug draussen um auch noch ein bissel grün und Ruhe vorzufinden. Einen großen Garten haben wir auch noch hinterm Haus den wir mit nutzen können.


    @ Samaha


    Wohnst du tatsächlich am Strandrand oder sollte das Stadtrand heißen? Strandrand wäre ja auch eine wirklich feine Wohnlage, die mir gefallen könnte... :-)


    Die Waldfee

    Mann, ist das interessant hier... :-) Leider habe ich keine Zeit, jetzt alle Seiten zu lesen, weil mein Kinderwagenschieber gleich zurückkehrt.


    Wir wohnen jedenfalls auf einem ehemaligen Bauernhof (renoviertes Wohnhaus, weitgehend ungenutzte Wirtschaftsgebäude, Hof, Gärtchen, Wiese) in einem 900-Seelen-Dorf. Sehr schön und naturnah, ich liebe es, aber ohne Auto wolllte ich hier nicht sein!


    Gibt es hier noch andere Hessen-Eulen??


    Grüße aus dem Wald :wave

    Hallo Orlando,


    würde man die Geschichte chronologisch wiedergeben, begänne sie mit dem Großvater der Erzählerin, der in den 1930er Jahren von Norwegen nach New York auswanderte. Nach seinem Tod kehrte seine verwitwete Frau nach Norwegen zurück, sodass das Leben aller übrigen Beteiligten sich in Norwegen abspielte. Die Geschichte endet mit dem 7jährigen Neffen der Erzählerin vermutlich in den 90er Jahren, in denen das Buch erschienen ist.


    Schöne Grüße,


    die Waldfee :wave

    Nachdem mich dieser Thread daran erinnert hat, dass ich „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ schon seit langem lesen wollte, habe ich es nun getan - und keine Sekunde bereut! Dieses Buch bekommt einen Platz auf meiner BBL (= Beste Bücher-Liste). :anbet


    Der chinesische Mandarin Kao-tai landet - wie hier ja auch schon bemerkt wurde - nicht exakt im München der heutigen Zeit, denn das Buch wurde bereits vor ca. 20 Jahren geschrieben. Er trifft auf das Leben der 80er Jahre, dass sich – erstaunlicherweise – doch in vielen Alltäglichkeiten vom Leben im Jahre 2005 unterscheidet (aber auch das ist ein interessanter Aspekt!). Damals hatte das „Te-lei-fong“ noch eine Wählscheibe, die „Musikteller“ waren schwarz, die große Mauer stand noch und der kalte Krieg zwischen den großen Mächten im Osten und im Westen lag in der Luft. Das Waldsterben gibt es aber leider noch immer - nur, dass niemand mehr darüber spricht.


    Dieser Roman ist sehr witzig, aber er ist auch ein wenig traurig und enthält bittere Wahrheiten. Zum Lachen sind Kao-tais Beschreibungen und Bewertungen von ihm bislang unbekannten Alltagsgegenständen wie „Zimmerquellen“, „Eisenwägen“ und „Fern-Blick-Maschinen“, seine Beobachtungen über Küche und Essgewohnheiten der „Großnasen“, über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Partnerschaft und über Freizeitbeschäftigungen wie Skifahren, um nur einige Beispiele zu nennen. Sehr komisch fand ich auch seinen Bericht vom Besuch des Münchner Oktoberfestes!


    Sehr gefallen hat mir außerdem die Menschlichkeit von Kao-tai, seine Launen, die Spitzen an seinen Briefpartner, die Schwierigkeiten, in die er sich bringt, weil er mit zwei Frauen zur gleichen Zeit eine Affäre hat, seine Vorliebe für das Getränk „Mo-te Shang-dong“, der in seiner Kultur offenbar übliche rasche Wechsel zwischen Unterwerfung und Überheblichkeit und seine langen, komplizierten und für unsere Ohren sehr komisch klingenden Höflichkeitsformeln.


    Leider wahr und im Jahre 2005 nach wie vor treffend sind seine Gedanken über die Sucht der Menschen „fortzuschreiten“, über ihren Wettlauf mit der Zeit, ihr Leben in Lärm und Gestank, ihre unaufhaltsame Zerstörung des eigenen Lebensraums, den verloren gegangenen Kontakt zu den Naturgesetzen, und dass die Menschen all das erkennen und wissen, es aber lieber verdrängen, als die eingeschlagene Richtung zu ändern.


    Es ist ziemlich schwierig, unser Leben, das uns doch selbstverständlich und nur selten skurril erscheint, aus der Perspektive einer Person aus einer anderen Welt wahrzunehmen. Ich finde, Herbert Rosendorfer ist das hervorragend gelungen, und er hat sich offensichtlich mit dem Leben und der Kultur der Chinesen im zehnten Jahrhundert vertraut gemacht, ehe er dieses Buch geschrieben hat.


    Alles in allem eine große Leistung und ein überaus unterhaltsames Buch, das ich nur empfehlen kann!!!


    Die Waldfee


    P.S. Die Fortsetzung würde mich auch interessieren. Werde mal bei Amazon nachlesen...

    Guck mal an, so unterschiedlich sind die Geschmäcker (und ich kann's gar nicht verstehen) ;-) Mir ist noch was eingefallen:


    "Die purpurnen Flüsse" - so brutal, dass ich es schon nach wenigen Seiten weggelegt (und inzwischen verkauft) habe. Hat mir ein Mann geschenkt. Die können sowas ab.


    LG, die Waldfee

    Schlechte Bücher, die ich nicht durchlesen konnte... da fallen mir spontan ein:


    "Haifischfrauen" von Kiana Davenport - nach den ersten 100 Seiten ist noch immer keine zusammenhängende Handlung, die irgendwohin führen könnte, erkennbar! Versuche seit Wochen vergeblich, das Buch bei ebay loszuwerden!!!


    "Lemprières Wörterbuch" von Lawrence Norfolk (??) - unlesbar: in deutsche Sprache übersetzt und trotzdem inhaltlich nicht verständlich! Steht ungelesen in meinem Regal. Will wohl auch niemand haben.


    "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Stan Nadolny - für mich die Entdeckung der Langeweile... Steht ebenfalls noch im Regal.


    "Ein ganzer Kerl" von Tom Wolfe - ich hatte mich nach "Fegefeuer der Eitelkeiten" so auf den nächsten Roman von Tom Wolfe gefreut und er hat ihn damals vollmundig als "bestes Buch aller Zeiten" angekündigt... Leider so ziemlich das schlechteste Buch aller Zeiten, voll von Klischees und Stereotypen. Das Buch habe ich zusammen mit meiner ca. 15 Jahre alten Stephen King-Sammlung großzügig meinem Ex überlassen, damit sein Bücherregal nicht völlig verwaist. :-)


    "Die Päpstin" von ?? (egal, kennt sowieso jeder) - überaus simpler Schreibstil, überaus langweilig. War zum Glück nur geliehen!


    Alles von Nicolas Sparks - habe zwei Bücher in Buchläden angelesen und sie beide nach wenigen Seiten wegen zuviel Schmalz und Brechreiz weggelegt.



    Dafür haben mir zwei hier mehrfach genannte Hassbücher sehr gut gefallen: "Effie Briest" und "Die Buddenbrooks".


    "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll kenne ich nicht, aber ich habe "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" zu lesen versucht - hat mich auch schwer gelangweilt.


    Die Waldfee

    Klappentext:


    Ich liebe Frauen, schon allein ihren Anblick; jede hat etwas Zauberhaftes, wirklich jede. Ich könnte stundenlang dasitzen und ihnen zusehen. Beim Nägellackieren zum Beispiel, oder wenn sie eine Bohrmaschine reparieren. Solange es Frauen gibt, möchte ich nicht sterben. Aber mein Problem ist, dass ich total schüchtern bin. Wie ein Reh…


    Meine Meinung:


    Dieser Roman ist gut geschrieben, konnte mich allerdings nicht so mitreißen wie „Milch und Kohle“ vom gleichen Autor. Ich könnte mir vorstellen, dass 18- bis 25-jährige Leser sich hier am ehesten wieder finden. Für mich waren die Gedankengänge des gerade der Pubertät entwachsenen Ich-Erzählers ein Stück zu weit von meiner eigenen Welt entfernt.


    Die Waldfee

    Klappentext:


    Milch und Kohle beschreibt ein Ruhrgebietsleben in den 60er Jahren, das geprägt ist von körperlichen Gewalttätigkeiten, geistiger Enge und dem stetigen Wunsch, mit den Verhältnissen zurechtzukommen. Simon, der Ich-Erzähler, findet sich nach dem Tod der Mutter in der Wohnung seiner Jugendjahre wieder, und Erinnerungen an das fragile Zusammenleben von damals steigen in ihm auf. Der Vater tauschte den Melkschemel in Schleswig gegen die aufzehrende Arbeit unter Tage, die vergnügungssüchtige Mutter hat eine Affäre mit dem Italiener Gino, einem Kollegen ihres Mannes. Der 15jährige Simon ist viel zu sehr mit seiner Pubertät beschäftigt, um sich ernsthaft um seine Eltern zu sorgen, doch sein psychisch labiler Bruder reagiert ganz anders auf das Scheitern der elterlichen Beziehung…


    „Hinter dieser Schreibe läuft eigentlich die Schrift ab, die man sich immer ersehnt hat. Ralf Rothmann ist der bezeichnendste Autor seiner Schreibgeneration.“ Peter Handke


    „Mit Milch und Kohle ist Ralf Rothmann ein großer Wurf gelungen: deutsche Literatur, die ihr Thema nicht zerredet, sondern – klug, lebensprall und elegant – keinen Vergleich mit ihren angelsächsischen Vorbildern zu scheuen braucht.“ Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau


    „Ralf Rothmann ist nicht nur einer der besten deutschen Erzähler, er ist vor allem der warmherzigste.“ Abendzeitung, München


    „Hinter all der vermeintlichen Banalität des Alltags steckt dringlicher Ernst, den Rothmann meisterlich hervorzuholen versteht.“ Kreuzer, Leipzig


    „Ralf Rothmann ist, um es mit einem Wort zu sagen, überhaupt ein Meister.“ Gustav Seibt, FAZ



    Meine Meinung:


    Ich kann mich den überschwänglichen Kritiken nur anschließen: Diese Geschichte ist wunderbar erzählt, lässt sich schnell lesen, reißt den Leser mit, ist keine Sekunde langweilig und trotz der wenig schönen Vorkommnisse deprimiert sie nicht. Besonders gut gefallen hat mir der Epilog, der noch einmal eine witzige Überraschung bereit hält!


    Fazit: :bruell Unbedingt lesen!


    Die Waldfee

    Klappentext:


    „Komisch, bitter und sinnlich zugleich – Linn Ullmann ist ein brillanter Roman gelungen, der einen packt, weil er irritiert.“ Brigitte


    „Turbulente, raffiniert konstruierte Familiensaga.“ Der Spiegel


    „Wer die Trauer, aus der dieses Buch herausgewachsen ist, nicht spürt und seine Wärme, hat kein Herz. Wer dem Raffinement, der Intelligenz der Struktur, nichts abgewinnen kann, hat keinen Verstand.“ Die Welt


    „Große Liebe – großer Hass – einfach klasse.“ Petra



    Meine Meinung:


    Es wundert mich nicht, dass weder auf dem Umschlag noch im Buch eine Inhaltsangabe zu finden ist: Es fällt äußerst schwer, diese etwas verworren und mit wilden Zeitsprüngen erzählte Familiengeschichte wiederzugeben. Die Ereignisse umspannen vier Generationen, sind teilweise recht skurril und gleiten mitunter ins Fantastische ab. Linn Ullmann pflegt einen eigenwilligen Erzählstil, aber nach kurzer Gewöhnungszeit liest er sich gut und ist durchaus originell. Ich vergebe trotzdem nur dreimal „Daumen hoch“, weil ich die Geschichte selbst nicht sonderlich interessant fand. Und die Ansichten der Ich-Erzählerin über das Leben, die Liebe, die Ehe und das Sterben sind mir zu traurig und ernüchternd.

    Hab's eben schon beim Thema "Tohuwabohu" angemerkt: "Puppenmord" ist eines der witzigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Selten habe ich beim Lesen soviel so laut gelacht!


    Grüße, die Waldfee

    Hallo Bea,


    wenn dich historische Romane genauso langweilen wie mich, dann empfehle ich dir mal diesen hier: "Der Besuch des Leibarztes" von Per Olov Enquist. Das ist ein sehr gut recherchierter historischer Roman und gleichzeitig anspruchsvoll und fesselnd geschriebene Literatur. Leider habe ich gerade keine Zeit für eine Inhaltsangabe, aber wenn's dich interessiert, schau doch mal bei Amazon danach!


    "Der Medicus" hat mir übrigens auch gefallen!


    LG, die Waldfee :wave

    Jetzt hab ich's nochmal gelesen (die zweisprachige Version) und mich sehr amüsiert! Oscar Wildes Sarkasmus ist einfach unschlagbar.


    Das englische Original gefällt auch mir besser als die deutsche Übersetzung - sie bringt den britischen Humor einfach besser rüber und manche Wortspiele verlieren bei der Übersetzung an Witz.


    War ein guter Tipp, Sam! :wave


    LG, die Waldfee

    Klingt interessant. Die meisten meiner Bekannten sind immer noch der Meinung, dass sie sich ohne kleinere oder größere Schläge bei ihren Kindern nicht durchsetzen könnten. Ich mag einfach nicht glauben, dass es keine Alternativen gibt!


    Und hoffentlich kommt jetzt nicht schon wieder einer, der sagt, heutzutage wird zu jedem "Furz" ein Ratgeber verfasst...


    LG, die Waldfee

    Und ich habe einen Sohn, der ist 7 Monate alt. Ich würde auch ein zweites Kind nehmen, aber erstmal muss das erste etwas größer werden...


    Wenn ich früher auf den Geschmack gekommen wäre, hätte ich sicher drei oder vier Kinder bekommen. Ich habe aber jahrelang anderen Plänen den Vorzug gegeben und immer gedacht, ich habe ja noch Zeit. Bis ich plötzlich ohne Partner dastand. :wow Und dann kommt das Baby ja auch nicht immer gleich, wenn man eines bestellt...


    LG, die Waldfee :-)