Beiträge von Katerina

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    Original von Katerina Man sollte sich als Autor zu Rezensionen ja gar nicht äußern


    Und nun tu ich's doch nochmal, weil mir noch was eingefallen ist:
    Es ist in der Rezension von der Karte mit den eingezeichneten "fiktiven" Stätten die Rede.
    Fiktiv ist allerdings lediglich Siljongorod, wie von mir in der Schlussbemerkung angegeben. Alle anderen Orte sind historisch verbürgt, wenn sie auch mittlerweile anders heißen oder nicht mehr existieren.
    So entspricht Chulyschi dem heutigen Gelendjik an der Schwarzmeerküste, Perejaslawl-Rjasanski dem heutigen Riasan in der Nähe von Moskau. Manastirkoj Jar war früher ein Treffpunkt der Kosaken und der Ort, wo sie sich trafen, bevor sie nach Asow zogen.

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    Original von SabineWIch hatte da auch die "kleine Hütte" im Kopf. Hab aber grad nochmal nachgesehen, so winzig kann die nicht gewesen sein, die war für mehrere Leute gedacht. Dass Elja allein darin sitzt, hat mich ins Bockshorn gejagt.


    Nochmal was Witziges zur der "kleinen Hütte". Da hab ich was erlebt, was öfter bei Recherchen passiert. Ich hatte mir die ausgedacht. Ich hab überlegt: wo könnte man auf einem Feldzug Gefangene aus den eigenen Reihen unterbringen, Leute, die sich irgendwas zuschulden haben kommen lassen. Für die müsste man eine Hütte bauen, auch wenn man sonst in Zelten lebt.
    Kurze Zeit darauf habe ich gelesen, dass es genauso in Wirklichkeit war. Wenn ein Heer marschierte, baute man überall, wo man sich ein bisschen länger aufhielt, eine Hütte für die eigenen Gefangenen.

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    Original von Booklooker Unklar ist mir aber noch, ob er schon immer in Elja verliebt war oder ob es erst nach der Hochzeit passiert ist oder als er sie in Siljongorod (richtig geschrieben?) abgeholt hat.


    Ich bin mir sicher, dass keiner von beiden vor der Hochzeit in den anderen verliebt war. Für Andrej war Elja die undankbare Tochter, die Rurik verletzt hat. Außerdem hat er sich durch sie in seiner Rolle als Ruriks Nachfolger bedroht gefühlt. Wie es nun kam, dass sie sich dann doch näherkamen - dazu kann ich nur Vermutungen anstellen. Ich nehme an, es geschah nicht tagsüber... ;-)


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    Gestern abend, als ich beim Lesen eingeschlafen bin, hab ich sogar von Elja und Andrej geträumt... :gruebel Verrückt... :lache


    Es ist Dir aber schon klar, dass man mit solchen Außerungen Autorinnen total glücklich machen kann? :-)

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    Original von Aqualady
    :write Als verwöhnt habe ich sie auch nie gesehen...
    Aber das ist ja auch die Frage, ab wann jemand als verwöhnt bezeichnet werden kann?


    Ich nehme den Ausdruck zurück. Später ist sie ja ganz handfest. Ich hatte dabei eher die eingeschobene Szene auf S. 142 im Sinn, die sie als Achtjährige schildert. Und so ein bisschen verwöhnt wie Rurik hab ich sie ja auch. Ich hab sie längst nicht so gequält wie Andrej.

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    Original von CaiaDie Stelle, an der Elja durchschaut, was Rurik und Andrej mit ihr spielen, finde ich sehr traurig, ich hatte grade angefangen, mich an Andrej zu gewöhnen und ihn zu mögen...


    Da beklag Dich bei einem Kollegen von mir, der einmal meinte, ich hätte eine Scheu, meine Figuren zu quälen, die ich noch ablegen müsste. Und da dachte ich, na gut, wenn das zum Schriftstellerleben dazugehört, dann quäl ich halt mal...
    Dass ich dabei meine armen Leser mitquäle, das hab ich natürlich nicht gewollt, echt nich... :grin

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    Original von CharlieAber ich hoere jetzt mal auf. Ich ticke in der Hinsicht wohl einfach nicht richtig.


    Nein! Bitte nicht aufhören! Hast Du es denn nicht geschätzt, dass Deine Figuren so unterschiedliche Einschätzungen und Allianzen (ich erinnere nur an Bole und Anton) zuließen?


    Ich tue mich schwer, meine Lieblingsfiguren in der Kosakenbraut zu benennen.
    Für mich sind es auch eher die beiden Männer als Elja. Elja hat - bis zum Schluss - obwohl sie so wahrhaftig und sympathisch ist, immer etwas von der verwöhnten Prinzessin, die sie als Kind ja war (wenn sie auch durch Rurik eine Art von Missbrauch erlebt hat, indem er sie ihrer Mutter entfremdete).
    Das war auch (u.a.) der Grund, warum Andrej vor Asow noch einmal entführt werden musste. Ich hatte den Eindruck, Elja hat noch nicht genug gelitten. Sie musste noch einmal büßen dafür, dass sie ihn einst im Stich gelassen und des Mordes an Nazar verdächtigt hatte.

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    Original von SabineW
    Wieso gabs eigentlich kein Glossar? Ich hab das sehr vermisst.


    Ich denke, beim Nächsten sollte es eins geben.
    Das wurde zwischen dem Verlag und mir immer wieder diskutiert, ich hatte auch eins erstellt. Beide Seiten waren sich aber nicht hundertprozentig sicher, ob es unbedingt sein muss oder nicht. Als der Verlag sich dann für "muss nicht sein" entschied, habe ich deshalb auch nicht protestiert. Jetzt, mit etwas Abstand, kann ich sehen, dass es vielleicht nicht schlecht gwesen wäre, wenn ich auch versucht habe, das meiste im Text zu erklären.

    Sabine hatte in einem früheren Thread gefragt:

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    Original von SabineW
    Typisch kosakisch erschien es mir, Delinquenten in enge Räume einzusperren. War das so, oder war die Häufung Zufall?


    Das ist Zufall. Die kosakische Hinrichtungsart habe ich erst entdeckt, nachdem ich den Jungen Andrej in den Schrank gesperrt hatte. Alles, was ihm danach zustößt, ergibt sich aus Ruriks Sadismus, der darin besteht, Andrej sein Trauma wiederholen zu lassen. Sei es, indem er ihn genau dorthin zurückbringt, wo er ihn errettet hat, sei es, dass er ihn danach wiederum in eine Situation bringt (Pulverkammer), die ihn daran erinnern muss. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass bei der Pulverkammergeschichte für Rurik unbewusst die Strafe für Mörder mit hineinspielt, schließlich war Andrej lange Zeit "sein" Mörder.

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    Original von SabineW Sie kann also auch Menschen in Schlaf versetzen? Und muss selber nicht schlafen? Dies scheint mir eine zusätzliche Gabe zu sein, keine, die unmittelbar mit der Traumgabe zu tun hat, oder?


    Doch, die hat auch damit zu tun. Ich hab auch erklärt, wie und wann sie sie entdeckt hat und hab schon mal gezeigt, wie sie sie einsetzt, nämlich als sie Marfas Kleinen, Biberdi, in Schlaf versetzt. Du warst an der Stelle wahrscheinlich noch dabei, Deinen Schock zu verarbeiten, dass so viel Zeit vergangen war und dass Marusja schon ein properer Teenie ist.

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    Original von Booklooker Ich glaub, man merkt, dass es einer meiner ersten historischen Romane ist. Alle anderen fragen sowas gar nicht :gruebel


    Die sind es nur gewohnt, bei historischen Romane dauernd über was zu stolpern, was sie noch nicht wussten. Ich glaube, deshalb (u.a.) liest man die. Oder, umgekehrt gesagt: ich wäre schwer enttäuscht, wenn ich mir für Euch 'n Wolf recherchiere und Ihr sagt dann nur: "Kenn ich doch, kenn ich doch..." :grin

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    Original von SabineW Elja, die üppige Schankwirtin, erinnert mich an eine gewisse Natalia. :-)


    Zu Charlies und meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass das eine Parallelentwicklung war. Völlig unabhängig voneinander haben wir üppige Schankwirtinnen zusammengeknörzelt. Offenbar haben wir beide eine Affinität zu solchen Damen...
    (Wobei ich glaube, dass Olena da etwas übertreibt.)

    Zum Ende des Buches möchte ich mich noch nicht äußern, aber zur "Andrej-Diskussion" schon mal etwas sagen.
    Während des Schreibens - und zudem als unerfahrene Autorin - war ich irritiert darüber, dass Andrej von meinen Probeleserinnen so ganz anders empfunden wurde als von mir. Mittlerweile kann ich es eher als Gewinn ansehen, dass Figuren so unterschiedlich interpretiert werden dürfen.


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    Original von Bouquineur Das wiederum habe ich ganz anders empfunden, zumindest was Andrej angeht. Ich fand ihn weder blass noch schwach, ganz im Gegenteil. Er hat nicht diese Dominanz wie Eljas Vater, das mag wohl sein. Aber er zeigt Stärke in seinen Schwächen und ich hatte nie das Gefühl, dass er Elja nicht das Wasser reichen kann. Wäre er schwach, würde er wohl kaum als Ataman akzeptiert. Er ist stark auf eine bescheidene Art. Ich habe ihn als eine unheimlich männliche Präsenz empfunden.


    Und genau so habe ich ihn immer empfunden.
    Ich habe nochmal nachgedacht, und mir ist aufgefallen, dass ich ihn in seinen "starken" Momenten selten gezeigt habe. Da müssen die Leser sich ganz und gar auf die kluge Olena verlassen, die ihn von Anfang an "richtig" eingeschätzt hat (zumindest aus meiner Sicht ;-)). Sie beschreibt ihn als absolut zuverlässig, sie ist später von seinen Fähigkeiten als Ataman überzeugt, und sie weiß - lange vor Elja - dass er auch als Mann anziehend sein kann. Ich hab ihr das einfach immer abgenommen... ;-)

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    Original von Bouquineur Sabine, Elja hat getötet, als sie die Gefangenen anzünden musste. Das verfolgt sie noch mehr als die mit angesehene Vergewaltigung.


    Ich denke auch, die Vergewaltigung war der Auslöser für den Bruch mit ihrem Vater. Aber die Geschichte mit den Nogaiern - das ist ihr ganz persönliches Trauma. Das steckt viel tiefer.

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    Original von Primavera Bei mir gabs keine Probleme. Allerdings bin ich eher vorsichtig beim Lesen. Ich bin gespannt, wie es nach der Wanderschaft zurück kommt. Es ist bereits unterwegs, sonst hätte ich es nochmals genau unter die Lupe genommen.


    Mir sind auch keine weiteren Vorkommnisse gemeldet worden. Gehen wir mal davon aus, dass das ein Einzelfall war.


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    Original von SiCollier Da mein letztes Buch ein historischer Roman war, habe ich jetzt (um das im Kopf nicht zu sehr zu vermischen) erst mal das Genre gewechselt und die Fantasy-Leserunde begonnen. Danach kanns dann wieder historisch werden und hier weitergehen. Da werde allerdings vermutlich ich dann alleine sein.


    Schaun wir mal, wie lange die Fantasten Dich festhalten.
    Und die Damen haben schon versprochen, hier noch mal ab und zu vorbeizugucken. Einige sind jetzt auch noch am Anfang, vielleicht bist Du dann gar nicht so allein. Ich bleib auf alle Fälle, egal wie lange es dauert, und mach das Licht aus. Und ich könnte mir vorstellen, wenn wir dann ins Quatschen kommen, setzen sich noch mal ein paar dazu. He, vielleicht kriegen wir sogar noch ein paar Mit-Neueinsteiger? Im Wanderbuch-Thread hab ich sowas klingeln hören...

    Liebe Pelican, liebe Charlie!

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    Original von CharlieAber falls der Rezensent dem Buch damit schaden wollte, hat er sich - finde ich - in grandioser Weise ins Knie geschossen. Die Ueberschrift "ukrainisches Utopia" ist derartig verfuehrerisch, dass ich - ohne die Rezension weiterzulesen - unverzueglich das Buch bestellen wuerde.
    Wenn ich's nicht zu meinem Glueck schon haette.


    Man sollte sich als Autor zu Rezensionen ja gar nicht äußern (ich traue mich auch kaum, mich öffentlich über die wunderschönen Rezensionen zu äußern, die ich hier bekommen habe). Aber da ich auf die besagte Rezension schon etliche Male angesprochen worden bin, hier nur ganz kurz dazu:


    Ich fand die Überschrift auch eher verführerisch als abschreckend. (Wenn m.E. die Ukraine auch etwas mehr links liegt als meine Spielorte.)
    Natürlich haben meine Jarostyne nicht die Uniform der Opritschniki für sich gewählt, dafür hätte es überhaupt keinen Grund gegeben. Rurik schreckte lediglich nicht davor zurück, für seine Krieger ebenfalls dunkle Farben zu wählen.
    Dass nicht alle Kosaken sich so verhielten, wie es der Kirche wohlgefällig war, zeigt sich an der schon erwähnten Trauzeremonie der Kosaken, die auf Druck der Kirche einige Jahrzehnte später abgeschafft wurde. Ich betone immer wieder, dass es in den Nachbargemeinden durchaus Kirchen und Priester gab (Vater Simeon, der in der Geschichte niemals auftaucht, ist nichtsdestotrotz eine Art "running gag".)
    Auch die Tatsache, dass Rurik es irgendwie schafft, dass keine freien Wahlen mehr stattfinden, ist von mir als Ausnahme dargestellt worden. Und schließlich finden sie ja auch wieder statt - auch bei den Jarostnye.
    Was die freie Liebe zu Johanni betrifft, so finden sich immer wieder Zeugnisse damaliger Kirchenangehöriger, die das unmoralische Treiben in dieser Nacht geißelten.
    Und dass ich lediglich eine Literaturangabe zu dem Traumthema, nicht jedoch zur Geschichte der Kosaken machte, erklärt sich ausschließlich dadurch, dass ich denke, dass zu letzterem eine Fülle von Material (im Internet wie in Bibliotheken) zur Verfügung steht. Da braucht es keinen Wegweiser. Anders bei der Traumgeschichte. Da wollte ich gern etwas empfehlen, das m.E. wirklich weiterhilft. Denn da gibt es häufig nur Hochwissenschaftliches oder platten Unsinn.


    So, das wollte ich mal klarstellen.


    Liebe Grüße
    Katerina