Ich hatte mich bisher noch nicht zum Thema "Korsett" geäußert, glaube ich, das ja auch hier wieder eine Rolle spielt.
Mich fing es auch an, ein wenig zu nerven. Aber das fand ich völlig okay. Es ist wie bei jemandem, den man schon lange kennt, wo einem die kleinen Eigenheiten manchmal auf den Wecker gehen und den man trotzdem liebt. Ich fand das sehr passend, dass Sabine das so durchgezogen hat. Mich hätte es auch eher gestört, wenn das zu schnell kein Thema mehr gewesen wäre.
Über Anschars häufiges Weinen hab ich mich auch noch nicht geäußert. Mir hat's gefallen. Das ist einfach so mit Leuten aus anderen Kulturen. Da gehört auch dazu, dass die Dinge tun, die bei uns anders bewertet werden.
Dass da ein Mönch aus Grazias Welt auftaucht, ist eine Überraschung. Dass Friedrich auftaucht, ist die Ober-Überraschung. Ich hatte keine Lust auf eine "Grazia-kommt-nach- Hause-und-keiner-glaubt-ihr"-Geschichte. Dass es gerade Friedrich ist, der Hyper-Realist - klasse. Das verankert das, was sie erlebt hat, auch in ihrer Welt.
Ich mag Sabines Umschnitte. Dass wir durch das Tor nicht Friedrich und Grazia folgen, sondern noch bei Anschar und Benedikt bleiben, gefällt mir gut. Es macht den traurigen Abschied noch spürbarer, der für die Zurückbleibenden oft noch schwieriger ist. Für Anschar ist Grazia unendlich weit entfernt, während sie - in welchem inneren Zustand auch immer - wieder zu Hause ist.