vorweg: ich finde es richtig, dass ein rücktritt erfolgte.
und: ich würde das folgende auch schreiben, wenn es um ein mitglied einer anderen partei ginge.
schauen wir uns die einzelnen aussagen doch einmal in ruhe an.
>>„Der neue Armutsbericht macht klar: Die Alten leben auf Kosten der Jungen. <<
rein sachlich dürfte diese feststellung zutreffen.
wenn man ihr den "anklagenden" tonfall nimmt und sich auf die reine aussage konzentriert, sieht man das. und auch, warum das so ist.
die rentenversicherungsbeiträge, die die heute alten zu ihrer aktiven berufstätigkeitszeit entrichteten, dienten damals zur finanzierung der renten der damals alten. und die heutigen renten werden mit den beiträgen der heutigen jungen finanziert. von denen man gleichzeitig erwartet, dass sie für sich selbst aufkommen (was die heutigen alten damals nicht in dem selben ausmaß mussten, wie es heute erforderlich ist, man [edit: denke] allein daran, was man sich früher alles verschreiben lassen konnte, das reichte vom fieberthermometer über das mineralwasser bis hin zum regelmäßigen k/urlaub) und zusätzlich für die eigene altersvorsorge rechnung tragen (denn die gesetzliche rente allein reicht nicht mehr aus).
das ist nun einmal so. irgendwelche unbestreitbaren verdienste von trümmerfrauen und ähnlichem haben damit nichts zu tun.
<<Während es jungen Menschen immer schlechter geht, ist die
Altersarmut fast beseitigt. Es wird Zeit, dass die Alten von ihrem Tafelsilber etwas abgeben – einen Löffel oder besser gleich ein paar davon!>>
aufgrund dieser unglücklichen wortwahl halte ich den rücktritt für gerechtfertigt. er verlangte zwar nicht, alte sollten "den löffel abgeben" (was ja als doppelbedeutung soviel wie "die radieschen von unten besehen" bedeutet), sondern sprach davon, vom gehorteten tafelsilber einen oder besser mehrere löffel abzugeben. aber unglücklich formuliert ist es allemal.
<<1,1 Millionen Kinder unter 18 Jahren lebten Ende 2003 von Sozialhilfe. Das sind 7,2 %. Bei den über 65-Jährigen sind es nur 0,7 %. Hier ist die Quote innerhalb eines Jahres um die Hälfte gesunken. Vom Ziel der Generationengerechtigkeit sind wir so weit entfernt wie nie! >>
ob diese zahlen stimmen, weiss ich nicht.
ich weiss aber, dass es sehr unterschiedlich hohe renten gibt. nur ist es eben so, dass die höheren renten in den allermeisten fällen eben auch auf eine erhöhte vorhergehende beitragsleitung zurückzuführen und somit sicher gerechtfertigt ist. da man aber beim kleinrentner wenig "umverteilen" kann, ist zu überlegen, wo der, der mehr hat (auch, wenn er es verdientermßen hat), abgeben kann.
<<Es ist an der Zeit, die Lasten endlich gerecht zu verteilen. Wir brauchen eine radikale Rentenreform. Die Rentenversicherung vom Umlageverfahren auf Kapitaldeckung umzustellen, ist nicht genug. Auch die heutigen Rentner müssen einen Teil ihrer Kohle rausrücken. Wir Jungen können nicht gleichzeitig unseren Lebensunterhalt verdienen, ihre Rente finanzieren und obendrein noch für unser eigenes Alter vorsorgen. Diese Dreifach-Belastung ist zuviel.“>>
von der sache her gebe ich ihm recht.