Beiträge von Tolpan

    Habe mir die erste Staffel letztlich spontan geholt weil sie gerade unter 10 € bei Amazon war und sie zum während-des-Sports-Gucken verdonnert, ich brauche dafür einfach etwas ablenkendes. Und das tut die Serie. Ich finde sie super und freue mich schon sehr wenn die zweite Staffel auf deutsch erscheint.

    Inhalt: Das letzte Jahr der Akademie führt die Erben nach London zum Clan der Vyrads. Die Freunde der letzten Bücher werden durch Missverständnisse, Streitereien und Geheimnistuerei seitens Ivy auseinander gerissen. Während Alisa getrennt von Franz Leopold und Luciano die Aufgaben der Vyrad erledigt ist Ivy unheimlich beschäftigt. Niemandem will sie sich dabei anvertrauen, nicht einmal ihrem Bruder Seymour.


    Meine Meinung: N - A - J - A. Ich muss gestehen ich war ohnehin nie ein Fan von Ulrike Schweikerts Schreibstil. Ich fand ihn immer eher oberflächlich, ein bisserl 08/15 in den Gedankengängen und dazu noch diese unsäglichen Ausrufe im empörten Tonfall, die ich ja mal gar nicht leiden kann ... ABER ich habe die Reihe trotzdem ganz gerne gelesen, weil ich die Idee ganz nett fand und wissen wollte wie es weitergeht. Leider wurde schon im letzten Buch die Spannung für dieses Buchs etwas vorweg genommen. Ivy sieht eine schreckliche Gefahr heraufziehen? Ja ne, is klar ... wer könnte das wohl sein? *gähn* Und nein, ich finde das der Stil von Ulrike Schweikert nicht im geringsten passt wenn sie versucht aus der Perspektive des allseits bekannten Obervampirs zu schreiben.


    Aber das war nicht das einzige was mich aufgeregt hat. Nachdem sich im vorangegangenen Buch endlich ein paar Pärchen unter unseren Freunden gefunden hatten tut Frau Schweikert in diesem Buch alles um diese auseinander zu halten oder viel streiten zu lassen. Ja, ist schon klar das manchmal Missverständnisse zu so doofen Situationen führen können aber hier wirkte es einfach erzwungen. Künstlich verlängert. Aufgesetzt. Ich hätte die ganze Zeit so da sitzen können :fetch . Als ob Frau Schweikert noch etwas pseudo-spannendes gesucht hätte um den Inhalt aufblähen zu können weil ihr langsam die Puste und Einfälle ausgehen oder so.


    Da die Bedrohung vorhersehbar war, war es noch nicht einmal sonderlich spannend. Immerhin hat der sehr einfache Stil dafür gesorgt das sich das Buch trotz der erzwungenen Dicke sehr schnell lesen ließ. Begeistert bin ich jedoch ganz und gar nicht. Deshalb gibts von mir nur 3 Punkte.

    Inhalt: Vor 9 Jahren sind die Bomben gefallen, für die Überlebenden, die es nicht in das Schutz spendende Kapitol schafften, ist das Leben in den Trümmern ein einziger Kampf. Zusätzlich verbreitet noch die OSR, eine Art Militäreinheit, Angst und Schrecken. Als Pressia 16 wird muss sie sich dort melden, doch sie versteckt sich lieber und trifft dabei auf Partridge, der aus dem Kapitol geflohen ist.


    Meine Meinung: Ich hatte es Anfangs wirklich nicht leicht mit diesem Buch. Die Erzählperspektive und die distanzierte Betrachtungsweise erschwerten den Einstieg. Dennoch fielen mir immer auch immer wieder Dinge positiv auf, meistens hielten sich diese Punkte die Waage.


    Positiv: Man weiß nicht wirklich worauf es hinaus läuft, man kann überrascht werden. Außerdem fällt es so leichter die Welt auch einmal aus der Perspektive der Charaktere zu betrachten.
    Negativ: Spannung kam für mich trotzdem nicht auf, ich habe sehr lange für die Lektüre benötigt (8 Tage), weil ich erst gegen Ende das Bedürfnis hatte mehr zu erfahren.


    Positiv: Der Stil ist zwar mehr auf Handlung, als auf ausführliche Beschreibungen ausgelegt (knappe Schilderungen müssen reichen) und auch recht distanziert, durch die Perspektive ist man allerdings trotzdem recht nah an den Charakteren dran. Man fühlt sich ein bisschen wie in einer Geschichte in „Echtzeit“.
    Negativ: Ich habe schon Probleme mit Erzählungen in der ersten Person Präsens. Die dritte Person Präsens ist noch einmal viel gewöhnungsbedürftiger, ich mag sie nicht wirklich. Es dauerte lange bis ich mich in diesen Stil eingelesen hatte.


    Positiv: Die Welt ist interessant, drinnen im Kapitol, sowie draußen in den Trümmern. Das Leben in diesen zwei Welten ist sehr kontrastreich, trotzdem sind beide eindeutig dystopisch / postapokalyptisch geprägt.
    Negativ: Da die Handlung sich hauptsächlich draußen abspielt kann dieser Kontrast nur angerissen werden. Ich hätte es schöner gefunden wenn man die Unterschiede dieser zwei Welten noch besser dargestellt hätte.


    Positiv: Die Atmosphäre ist sehr gelungen. Die Menschen kämpfen um ihr Überleben, sie haben sich arrangiert, doch es kommt auch Verzweiflung, eine gewisse Ohnmacht durch. Das Buch ist dadurch sehr düster, teilweise auch grausam, wirkt beinahe hoffnungslos, aber das finde ich auch konsequent. Das ist keine Friede-Freude-Eierkuchen-Welt. Über die Atmosphäre fand ich irgendwann auch Zugang zu den Charakteren und entwickelte Mitgefühl.
    Negativ: Man fühlt sich trotzdem eher wie ein stiller Beobachter von außen, weil das alles doch sehr weit weg ist.


    Positiv: Eine Liebesgeschichte? Naja, vielleicht ganz zum Schluß treten die Gefühle zweier Charaktere zu Tage, aber das spielt sich nicht im Vordergrund ab. So hatte ich Gelegenheit die Charaktere erst einmal besser kennenzulernen und konnte die leisen Gefühle etwas besser nachvollziehen. Übrigens waren die Figuren netterweise auch nicht zu oberflächlich.
    Neutral/Negativ: Auch dieses Buch ist wieder einmal der Auftakt zu einer Reihe. Es gibt am Ende zwar keinen Cliffhanger, allerdings ist die Geschichte auch nicht in sich abgeschlossen.


    Mein Fazit: Wer eine dystopische Liebesgeschichte mit viel Gefühl lesen will ist hier eher falsch. Wer eine eher düsteren Geschichte mit bedrückender Atmosphäre sucht, der könnte hier fündig werden. Positives, wie negatives hielt sich für mich anfangs die Waage, doch zum Ende hin hat mich die düstere Atmosphäre überzeugt und ich möchte trotz gewöhnungsbedürftigem Schreibstil wissen wie es weitergeht. Da mich das Buch erst so spät überzeugte vergebe ich 7 Punkte.

    März! :-) Ich fand das Buch toll, aber der Reihe nach ...


    Inhalt: In Beatrices Welt gibt es fünf Fraktionen, jede strebt nach einer Eigenschaft, einem Merkmal. Die einen sind furchtlos, andere friedfertig, selbstlos, freimütig oder sie streben nach Wissen. Kurz vor dem 16. Geburtstag wird in einem Test herausgefunden zu welcher Fraktion die Jugendlichen am besten passen. Und dann müssen die Jugendlichen wählen zu welcher Fraktion sie nun ihr ganzes Leben lang gehören wollen. Wählen sie eine andere Fraktion als die, in die sie geboren wurden, bedeutet das die Trennung von der Familie. Fraktion vor Blut. Doch Beatrices Test ist nicht eindeutig, sie ist unbestimmt und das gilt als gefährlich. Warum weiß sie nicht. Sie weiß nur das sie es niemandem sagen darf. Und das sie die Initiation der Ferox, der Furchtlosen, der Fraktion für die sie sich entschieden hat, überstehen muss um nicht als fraktionslos dazustehen.


    Meine Meinung: Beatrice / Tris als Hauptcharakter wird von Veronica Roth sehr gut beschrieben. Sie ist stark und mutig, doch sie hat auch Ängste, die sie überwinden muss. Sie ist keine Überheldin, aber auch kein Schwächling. Sie ist als Person für den Leser greifbar, ihr Charakter ist natürlich, ihre Entscheidungen, Entwicklungen und Gedankengänge wirken glaubhaft und nicht überzogen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen obwohl wir uns gar nicht so sehr ähneln. Aber ich konnte ihre Gefühle spüren, ich habe mit ihr gelitten und mich gefreut.


    Die übrigen Charaktere haben für ein Jugendbuch eine angenehme Tiefe (auch wenn manche etwas sehr düster rüberkommen), eine obligatorische Romanze ist auch vorhanden, doch finde ich diese angenehm zurückhaltend und unaufgeregt. Die Gefühle entwickeln sich eher langsam, da wird nichts überstürzt und das macht auch diesen Punkt einfach glaubhafter.


    Anfangs ist das Buch eher ruhig, erst nach und nach wird es spannender. Ich konnte es trotzdem zu keiner Zeit freiwillig länger aus der Hand legen. Man fragt sich lange worauf es nun hinausläuft, worum es in diesem Buch nun gehen wird und in diesem Fall finde ich das sogar gut. Auch Beatrice weiß nicht wie es weitergehen wird und schwebt gefühlsmäßig etwas in der Luft. So kann ich mich als Leser noch besser in sie hineinversetzen und das Buch bietet noch die ein oder andere Überraschung für mich. Nur am Ende geht es etwas zu schnell, da hätte die Autorin sich ruhig etwas mehr Zeit lassen können.


    Der Stil ist nicht sehr kompliziert und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird aus der von mir ungeliebten, aber anscheinend total angesagten Perspektive Ich-Erzähler im Präsens erzählt. Komischerweise habe ich das hier gar nicht wirklich gemerkt, so "drin" war ich in dieser Geschichte, so sehr habe ich die Atmosphäre in mich aufgesogen.


    Und das Buch stellt Fragen. Was ist echter Mut? Was ist wahrhaft selbstlos? Ist es überhaupt sinnvoll nur nach einer guten Eigenschaft zu streben darüber aber die anderen zu vernachlässigen ja gar zu verachten? Beim Lesen dieses Buches sind es solche Fragen die mir in den Sinn kommen und über die ich länger nachdenken muss. Ich finde es sehr positiv, dass das Buch mich zum nachdenken und hinterfragen anregt.


    Mein Fazit: Auch wenn Dystopien gerade "in" sind, diese muss sich dabei wirklich nicht verstecken. Ein spannendes Buch mit einem glaubhaften Hauptcharakter. Da kann ich die Fortsetzung kaum erwarten.
    Ein Buchtipp für mich und volle Punktzahl. :)

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    Original von Naabwolf
    Wird hier, hinsichtlich Ausgang des Buches, bzw., vielleicht sogar zum Ausgang der kompletten Romanreihe, nicht etwas zuviel verraten?
    Der Band heißt "Der Engelsturm" und man sieht hier schlicht und ergreifend einen Turm der explodiert. Wird hier einem entscheidenden Ereignis bildlich vorgegriffen? Lohnt es sich trotzdem das Buch/die Reihe zu lesen?


    Natürlich lohnt es sich! :grin Ob das Bild das Ende verrät kann ich dir nicht einmal verraten weil ich nicht mal mehr genau weiß was am Ende nun alles noch passiert *kicher* (ich würde die Reihe sehr gerne wieder lesen, aber mir gehts da wie Lumos - zu wenig Zeit, zu großer SUB) aber meinen Aha-Effekt der Reihe wirst du ohnehin auf keinem Bild finden. :chen

    Inhalt: Wegen Schulden werden ein Vater und seine Tochter – beide hervorragende Glasmacher – versklavt. Aus dem rauen Norden geht es für sie in den heißen Süden wo sie schließlich in dem Land Ashdod landen wo eine große Pyramide gebaut wird. Der jungen Frau, die den Namen Tirzah bekommt, ist die Pyramide nicht geheuer. Als Elementistin kann sie das Wispern des Glases hören und das Glas im Inneren der Pyramide schreit um Hilfe, die Pyramide selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu führen und nach dem Tod von Menschen zu trachten …


    Meine Meinung: Sara Douglass kann durchaus anschaulich schreiben, leider nutzt sie das häufig nicht. Ihre Beschreibungen von Orten und Geschehnissen sind größtenteils oberflächlich, Entwicklungen werden nur kurz angerissen und durch die Ich-Erzählerin Tirzah in wenigen Worten abgefrühstückt. Immer mal wieder vergehen mehrere Wochen oder Monate ohne das mehr über diese Zeitabschnitte berichtet wird. Leider wird so der Welt nur wenig Leben eingehaucht, nach dem Ende der Erzählung klappt man das Buch zu und die Welt ist wieder vergessen anstatt in Gedanken noch ein wenig dort zu verweilen.


    Tirzah selbst kam mir häufig etwas stoisch vor, als sie vergewaltigt wird kommentiert sie nur „[...] und um ehrlich zu sein, ich hatte gewußt, daß Vergewaltigung früher oder später zu einem unausweichlichen Teil meiner Versklavung werden würde.“ … ah ja !… Viele Gefühlsregungen scheint sie nicht zu haben, so bleibt ihr Charakter die größte Zeit über eher distanziert. Auch als sie sich zum ersten Mal verliebt kann ich nicht so recht nachvollziehen was sie an diesem Mann findet denn die Entwicklung der Gefühle füreinander wird wieder nur in wenigen Worten wiedergegeben. „[...] und ich mußten uns einfach ineinander verlieben! Es war eine Werbung, die größtenteils unter den wohlwollenden Augen der ganzen Werkstatt stattfand, darum aber nur um so bedeutungsschwerer und schöner war.“ Die Autorin vermag es ihre Aussagen in schöne Worte zu kleiden, aber auch hier bleibt alles zu distanziert. Das ist Schade, denn ich denke das die Autorin es auch besser kann.


    Trotzdem ließ sich das Buch gut und schnell lesen was sicherlich an dem gut aufgebautem Spannungsbogen liegt. Immer mehr nimmt die das Gefühl der Bedrohung durch die Pyramide zu doch entfliehen können die Sklaven ihr nicht. Trotz der nicht so tief gehenden Beschreibungen ist zumindest diese Stimmung gut eingefangen.


    Im Original scheint sich es sich um ein Einzelbuch zu handeln, im deutschen ist es ein Zweiteiler. Der Sinn erschließt sich mir nicht ganz, die Erzählung ist kurz genug um in ein Buch zu passen. Und so kann man das Ende von „Die Glaszauberin“ auch nicht als Ende bezeichnen. Das Buch bricht mitten in der Geschichte ab als die Spannung fast ihren Höhepunkt erreicht.


    Mein Fazit: Spannend und kurzweilig, aber zu oberflächlich um noch länger in der Welt verweilen zu wollen. 5 Punkte.

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    Original von Dori
    "Angel eyes" war auch schrecklich. Das habe ich ja in meiner Rezi schon ziemlich verrissen...


    Huch? Aus der Bewertung lässt sich der Verriss aber nicht erkennen. 6 von 10 ist doch noch über Durchschnitt. :wow

    Abbruch Nr. 2 war "Die Tore zur Unterwelt 01: Das Buch des Dämons" von Sam Sykes. So ein verdammt zähes Buch ist mir lange nicht untergekommen, ich bin vor Langeweile fast gestorben. Die Anfangskampfszene erstreckt sich mal eben auf ca. 170 Seiten, war aber nicht sonderlich spannend. 5 Tage Lesezeit alleine dafür verschwendet! Nach 2 Wochen habe ich endgültig aufgegeben. :wow

    Oh je ... ich hatte dieses Jahr zwar mehr als zwei Flops, aber ich beschränke mich mal auf die abgebrochenen Bücher.


    Zum einen war da "Der Ruf der Highlands" von Amy Cameron. Plumpe und oberflächliche Charakterisierung mit starker schwarz-weiß Zeichnung. Sprachlich auch nicht sonderlich gut, die Autorin überdramatisiert wo sie nur kann. Die Hauptfigur ist ein naives Schäfchen das sich ständig gut zureden muss. Alles zusammen war mir zu viel, hätte ich nicht gerade in der Bahn gesessen, wäre das Buch in der Ecke gelandet, aber wirklich. :wow

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    Original von SweetMouse
    Amazon hat mich ein bisschen verwirrt. Beim stöbern bin ich auf einen vierten Teil gestoßen der im nächsten Jahr raus kommt. Ich dachte die Reihe wäre nach dem dritten Band abgeschlossen. :wow


    _


    Ui cool, darauf habe ich schon gewartet. :grin

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    Original von rienchen
    Das Besondere an dieser Castingshow ist, dass das Aussehen keine Rolle spielt, nur die Stimme zählt.


    Wer's glaubt wird seelig ... :rolleyes Das Konzept finde ich an sich gut, sollte man aber auch mal auf den Zuschauer übertragen, aber der muss schon wieder die fünfminütige Vorstellung des ersten (gut aussehenden) Kandidaten ertragen. :pille Hmpf! Wir haben reingehört. Ja, waren wieder gute Leute dabei, die Jury scheint okay zu sein, keine Pöbeljury wie bei DSDS, das ist angenehm.


    Zweimal die Woche ist mir aber im Moment zu viel. Ich schau jetzt erst mal die aktuelle Staffel X Factor zuende ... *g*

    Inhalt: Im Amerika der Zukunft wurde die Liebe als Krankheit erkannt und ein Heilmittel entwickelt. Der Eingriff nach dem 18. Geburtstag ist verpflichtend für alle Einwohner. Lena zählt die Tage bis zu ihrem Eingriff, bis sie endlich geheilt wird. Doch dann lernt sie Alex kennen. Und plötzlich entdeckt sie an sich Symptome der Deliria.


    Meine Meinung: Nein, diese Welt, die Lauren Oliver dort zeichnet ist keine Welt in der ich leben möchte. Selbst das Wort "Liebe" ist verboten. Ansonsten enthält die Dystopie viele Elemente, die man auch aus anderen Büchern dieser Art kennt. Geschlossene Grenzen, Verbote, Überwachung etc. Und obwohl das Buch in der Zukunft spielt (wie weit genau erfahren wir nicht), gibt es technisch gesehen kaum Weiterentwicklung. In diesem Fall störte es mich jedoch nicht, da die Autorin es schaffte mich über eine andere Ebene anzusprechen, auf emotionaler Ebene.


    Lauren Oliver hat einen schönen Schreibstil (auch wenn ich persönlich das Präsenz in einer Erzählung nicht sonderlich mag). Sie beschreibt detailreich genug das ich meine die Musik zu spüren oder den Sonnenuntergang tatsächlich zu betrachten. Auch kann ich mich in ihre Hauptfigur Lena sehr gut hineinversetzen, ihre Gefühle waren nachvollziehbar, auch ihre langsam wachsende Zuneigung zu Alex. Zu jeder Zeit für mich glaubhaft ist auch Lenas Entwicklung dargestellt, der Zwiespalt in den sie gerät als sie Gefühle spürt, die sie in ihrer Welt nicht spüren darf und die sie so lange Zeit auch für falsch und verboten gehalten hat - das ist nahezu greifbar.


    Da kann ich es auch verzeihen, dass das Buch nicht zum zerreißen spannend ist. Lauren Oliver entwickelt ihre Geschichte langsam, es tröpfelt anfangs eher dahin, doch so schafft sie eine Atmosphäre und bei mir das richtige Gespür für ihre Figuren. Es ist schön mal wieder ein Jugendbuch zu lesen in der sich die Autorin Zeit lässt und um dieses Buch zu genießen sollte man das schon mögen.


    "Leider" ist auch dies wieder nur der Anfang einer Trilogie. Ich bin nur froh das ich dies vorher wußte. Denn das Ende ist doch sehr offen. Es ist weder sonderlich hoffnungsfroh (wer auf Friede Freude Eierkuchen steht sollte das Buch nicht lesen!), noch hat man die Hoffnung komplett verloren es kann einfach noch so viel passieren ...


    Mein Fazit: Ein schönes Buch in einer nicht so schönen Welt mit einer Hauptfigur die greifbar und glaubhaft ist. Die Autorin hat mich vollkommen überzeugt, auf die Fortsetzungen freue ich mich schon jetzt. 10 Punkte.

    Inhalt: Polizist Kreuthner veranstaltet an einem freien Tag mit seinem "Spezl" Raubert ein Autorennen. Als ihm Wallner - seinerseits unterwegs in den Urlaub - entgegenkommt wird daraus flugs eine Verkehrskontrolle. Beim Öffnen von Rauberts Transporter finden sie allerdings unerwarteterweise die Leiche einer Frau, die vor ihrem Tode ein eher unnatürliches Interesse für die Schauspielerfamilie Millruth hatte, deren Tochter an Weihnachten erschossen wurde. Wallner vermutet einen Zusammenhang.


    Meine Meinung: "Karwoche" ist nun das dritte Buch von Andreas Föhr und auch das dritte, das ich lese. Also muss mir die Reihe ja im Grunde genommen gut gefallen. Das tut sie auch. Andreas Föhr schreibt routiniert. Sein Stil ist sicher nicht der schönste, er schreibt knapp, verwendet auch häufig kurze Sätze, viel indirekte Rede und lässt seine Figuren im Dialekt sprechen. Mit so etwas muss man klar kommen und daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Hat man sich aber erst einmal eingelesen dann lässt sich das Buch recht schnell und flüssig lesen.


    Die Geschichte spielt auch dieses Mal wieder auf zwei Ebenen. Im 'Hier und Jetzt' bei den Ermittlungen, teilweise sogar aus der Sicht des Mörders (die mich allerdings nicht überzeugte) und dann in der Vergangenheit, an Weihnachten. Auf dieser Ebene enthüllt der Autor nach und nach was am Heiligabend im Haus der Millruths passierte.


    Ja, das ist auch spannend. Es muss nicht immer allzu blutig sein, Geheimnisse wie die Schauspielfamilie Millruth sie hüten sorgen auch für Spannung, selbst wenn die Auflösung dabei fast banal erscheinen kann. Wie ihm wahren Leben eben, oder?


    Mein Fazit: Wie schon die Vorgänger kein Buch was mich vom Stuhl haut, aber ein kurzweiliger, spannender Krimi. 8 Punkte.