Beiträge von Nightfall

    Zitat

    Das ist ein Bemerkung, die mit dem vorgestellten Text absolut nichts zu tun hat, die den Menschen <DerImigrant> zu werten versucht und ist übergreifend in sein persönliches Leben.


    Wie soll ich seine Persönlichkeit bewerten? Ich kenne "Der Imigrant" nicht persönlich, kann also weder seinen Charakter noch sein Leben noch seinen Grad der Ausbildung noch seine Schulbildung; im Grunde genommen weiß ich gar nichts. Ich urteile über seine Haltung, die er hier in diesem Posting an den Tag legt und die empfinde ich, ebenso wie du meine Äußerungen, ebenso als unnötig.


    Ich zitiere nur einmal Auszüge:
    Abgesehen davon hätte ich eine mildere vorgehensweide mehr begrüßt.


    Tja, so ist es eben wenn man ein Immigrant ist.


    So etwas bezeichne ich als Polemik.


    "Den Vorwurf, dass du aufgrund deines Immigranten-Daseins kritisiert wurdest, finde ich übrigens ziemlich daneben."


    Anders kann ich mir diese untolerante Vorgehensweisi nicht erklären.


    Er zieht seine persönlichen Schlüsse aus Kritik an falscher Rechtschreibung; so was bezeichnet man als nicht vorhandene Kritikfähigkeit.


    Ich bin dafür, dass diese unnütze Diskussion beendet wird.


    Falls es sein muss werde ich den Forum wieder verlassen.


    Dies bezeichne ich als nicht vorhandene Kritikfähigkeit mit einem „Schuss“ emotionaler Erpressung, wie es Kinder betreiben, wenn sie ihre Eltern zu einer positiven Resonanz überreden wollen.



    Zitat

    die eine oder andere Bemerkung sehe ich sogar ganz hart an der Grenze dessen, was ich persönlich noch als anständig empfinde.


    Ich weiß nicht, was anständig für dich heißt; für mich heißt es mich in einer ordentlichen, höflichen, aber auch direkten Form zu äußern. Ich sehe meinerseits keine persönliche Beleidigung, ich habe ihn nicht als schlechtschreibenden Ausländer um seines Ausländerstatus Willen kritisiert, ich habe ihm auch nicht gesagt bzw. gefragt, warum er so dumm ist keinen Duden zu benutzen.


    Wenn du darauf eingehen willst, was ich zum Thema „Internetforen und Kritikfähigkeit“ geschrieben habe, dann lass dir folgendes gesagt sein: Im richtigen Leben pudert ihn auch niemand den Hintern, milde ausgedrückt. Jeder Lehrer hätte den oben geposteten Text mit den Worten zurückgeschickt „Lern erst mal die deutsche Rechtschreibung“ und jeder zufällige Leser wäre abgedampft, weil es eine Zumutung ist in jeder Zeile drei Rechtschreibfehler zu sehen, rein vom optischen her.


    Anständig sein heißt auch einmal fair sein und es ist nur fair jemanden zu sagen: „Du, les den Text noch mal, der Inhalt mag klasse sein, aber wie willst du was vermitteln bei so einer Optik, dass schaut sich niemand an.“


    Mehr habe ich nicht formuliert bzw. aussagen wollen.


    Ich möchte noch einmal sagen: Wenn man seinen Text zur Kritik stellt, muss man mit allem rechnen. Mit Spam, mit Flames, mit „Ach du Scheiße, wat is dat denn?“, mit „Was für einen Müll!“ und da findest du meine Aussagen unanständig?

    Morgen mit dem Ruf des Muezzins zum Morgengebet ins Moschee, und anschließend ins Teegarten zu gehen


    In DEN Teegarten und in DIE Moschee, auch wenn das stilistisch etwas seltsam klingt. Wie wäre es denn mit: „Es war seine Angewohnheit mit dem ersten Sonnenstrahl in die Moschee zu gehen. Er betete und betete. „Geheiligt sei Allah. Allah ist groß!“ Eine weitere Angewohnheit war der Besuch eines Teegartens, zum Plaudern und Würfeln.“ Nur als Bsp.


    Er war nicht gerade beliebt bei den Kindern im Dorf. Obwohl er doch ihnen nichts getan hatte, fürchteten sie sich vor ihm.
    Vielleicht war es sein nachdenklicher und von Kummer heimgesuchter Anblick, dass bei den Kindern für eine gewisse Abschreckung sorgte. Auch wenn er sich nach außen verschlossen gab, war er ein sehr nachsichtiger und hilfsbereiter Mensch.


    Um einmal zu loben: Eine sehr schöne Satzkonstruktion; sehr einfach formuliert, aber doch sehr aussagekräftig, vor allem, weil du eine (wenn auch nicht gekennzeichnete) Frage eingebaut hast. So was lockert einen Text ungemein auf und fordert das Interesse vom Leser.


    Zur Grammatik: Wenn du eine Frage einbaust, wird diese mit einem Fragezeichen beendet, also: „Vielleicht war es sein nachdenklicher und von Kummer heimgesuchter Anblick, dass bei den Kindern für eine gewisse Abschreckung sorgte?“


    Ein Mann muss autoritär und konsequent sein sagte immer mein Opa


    Es erleichtert das Unterscheiden von Monolog, Dialog und Handlung, wenn du die direkte Rede kennzeichnest, indem du Anführungszeichen oder aber, wie in der jungen Literatur üblich einen einfachen Bindestrich oder eine Hervorhebung wie das Kursivschreiben verwendest.


    Das waren harte Worte. Jedenfalls für uns Kinder. Denn wir waren die ersten in der Liste die davon zu spüren bekamen wenn die großen aus irgend einen Grund ihr Dampf ablassen mussten. Wir spürten genau, wann es klüger war ihre nähe zu meiden. Und so mieden wir ihre Nähe, bis sie sich abreagiert hatten.


    Untersuche diesen Satz auf Gloß- und Kleinschreibung: Nomen werden groß geschrieben, dazu gehören auch Namen. Es heißt z.B. „die Großen“.
    Auf Tippfehler achten und immer einen satz noch einmal lesen, weil dann kommen solche Sachen wie „aus irgendeineM Grund ihrEN Dampf….“ Nicht mehr vor.


    Wenn früh morgen an die Tür geklopft wurde machte meistens meine Mutter es auf.


    Das „es“ kannst du streichen, eine weitere Nennung der Tür in Form eines Personalpronomens ist aufgrund der Satzstellung nicht notwendig.


    Behutsam und mit ihren sanften Händen durch meine Haare streichend weckte sie mich auf.


    Ich weiß nicht, wie es anderen Lesern geht, aber Partizipien wie „durch das Haar streichelnd“ klingen stilistisch so daneben. Wozu auch ein Partizip verwenden? Wie wäre es damit: „Behutsam streichelte sie mir durch die Haare“ Du vermeidest so eine Dppelbenennung deiner Person, was wiederum nicht nötig ist, und zum anderen solltest du aufpassen, was das Einsetzen von Adjektiven betrifft, du verwendest auf dauer ziemlich viele. Adjektive sind etwas ungemein Gutes zum detailgenauen Beschreiben, aber du solltest damit sparsam umgehen, weil ansonsten kann ein Text leicht „kitschig“ wirken, also überladen.


    .- güven, mein lieber junge, schläfst du noch? Es ist Zeit zum aufstehen. Deine Freunde sind vor der Tür. Sie fragen ob du mit zum Spielen rausgehst. Aber vergiss nicht, bevor du raus gehst musst du noch frühstücken.


    Der Sprung ist etwas schnell. Die Mutter stand kaum in der Tür, schon ist sie bei dem Jungen / Mädchen (Ich nehme einmal an Junge) im Zimmer. Ein etwas grober Zeitsprung. Hier wäre auch die Möglichkeit gewesen mehr über die Lebensweise zu schreiben – Sind es einfache, reiche, mittelständische, arme Leute? Schlafen sie alle in einem Raum? In welcher Zeit befinden wir uns? Und vor allem wo befinden wir uns?


    Ihr liebevolles Lächeln ist das erste was ich an diesem Tag sehe. Für ein Kind meines Alters kann es nichts schöneres geben als ein warmes liebevolles Lächeln einer Mutter.
    Schnell wird mir warm ums Herz und wir schauen uns einige Augenblicke lang an. Ich wünschte diese Momente könnte ich verewigen, sodass es nie vorbei zieht. Einige Augenblicke, die schon ausreichten ihr Lächeln für immer in mein Gedächtnis zu prägen.


    Etwas zuviel des Guten. Es reicht, wenn du das Lächeln einer Person in zwei, maximal drei Sätzen zu beschreiben, weil ansonsten wirkt es schnel schwülstig. Wie wäre es denn mit: „Schon am Abend freue ich mich auf das Morgenlächeln meiner Mutter; es hat sich mir vom ersten Augenblick an eingeprägt und ich finde, es gibt nichts Schöneres für ein Kind.“


    Es war ein Geflogenheitsprinzip


    Du sprichst offensichtlich aus der Sicht eines Kindes; ein Kind würde niemals GePflogenheit sagen; ein Kind sagt z.B. es ist Sitte oder aber Brauch oder Tradition.


    Mit der Zeit hatten wir ein Gespür dafür entwickelt und verstanden sofort was er uns sagen wollte, was er mochte und was nicht.



    Mit den Händen, Armen und Gesichtsausdrücken versuchte er sich verzweifelt auszudrücken.


    Was ist es denn jetzt von Beidem? Entweder man hat keine Probleme sich mit Mimik und Gestik auszudrücken oder man hat es doch. Bzw. gibt es nur die Möglichkeit etwas misszuverstehen bzw. dass einem die Vorstellungskraft für etwas fehlt, und was man somit nicht ausdrücken kann. Du musst solche Dinge besser ausdrücken. Wie wäre es denn mit: „Manchmal fiel es ihm dennoch schwer, dass…“



    So, erst mal für den Anfang reicht das.


    Ich würde dir folgende Tipps geben:


      1.) Rechtschreibprüfung durch Word.
      2.) Da Word nicht alles findet, wie wäre es mit einem Programm, wie den Duden-Korrektur z.B.?
      3.) Suche dir einen Beta- also einen Zweitleser, der dich nicht nur auf Rechtschreibfehler, sondern auch auf stilistische Unebenheiten, auf inhaltliche Fehler usw. aufmerksam macht.
      4.) Poste deine Text Auszugsweise in Foren und teste einfach mal, wie gut es ankommt. Poste diese erst, wenn du 1.) und 2.) gemacht hast, damit du nicht wieder mit der gleichen Kritik wie hier konfrontiert worden bist.


    Ansonsten, dein Text hat einen für mich interessanten Inhalt, dein Stil hat Schwächen, aber auch Stärken, du beschreibst z.B. Sitten und Gebräuche sehr gut.


    Gib nicht immer gleich auf, auch destruktive Kritik sollte man sich merken; manchmal steckt in dieser einfach auch ein bisschen Sinn für Realität, weil als Leser eines Buches würde man sich niemals die Mühe machen einem Autor Regeln der deutschen Sprachen Nahe zu bringen; man würde das Buch einfach in die Ecke werfen oder ins Altpapier tun.

    Zitat

    Nicht die Sprache sondern unsere Persönlichkeit ist es was wir hervorheben sollten. Und die ist mit Sicherheit nicht in den Grammatik Regeln enthalten.


    Wie willst du eine Botschaft übermitteln, wenn du einen potenziellen Leser allein dadurch abschreckst, dass du keine Rechtschreibregeln beherrschst? Es gibt sinnentstellende Fehler, es gibt Tippfehler - Alles kein Problem. Man gehe in Word, benutze eine Rechtschreibprüfung und hat bestimmt die Hälfte gefunden; ich würde dir empfehlen jeden Text von einer anderen Person gegenlesen zu lassen, sozusagen, als zweite Kontrolle. So etwas hilft ungemein, zumal du offensichtlich als Nicht-Muttersprachler damit Probleme hast.


    Zitat

    Schöner wäre es gewesen wenn du den Text gelesen und es auf Grammatik hin Korrigiert hättest. Ich hätte was von dir Lernen können.


    Ich finde, es erweckt den Eindruck, dass wenn ein Autor bzw. das später dazugehörige Lektorat nicht in der Lage sind grobe Fehler auszumerzen, als wäre ein "Fast-Food"-Produkt auf den Mark geworfen worden.
    Es muss nicht gut schmecken, muss auch nicht gut aussehen, aber hey, wir haben eine neue Saucenkreation drin, die das Fleisch zarter schmecken lässt. Und dennoch würdest du ihn nie anrühren, weil das Auge eben mitisst; so ist es auch mit Texten - Sind schon im ersten Satz mehr als drei Rechtschreib- oder Grammatikfehler drin, mache ich mir als Leser nicht die Mühe die Handlung noch weiter zu folgen.


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    Wir vergessen all zu oft das Kommunizieren nur ein Mittel zum Zweck ist und höheren Zielen dient, als das es sich der Grammatik unterordnen könnte.


    Zum Beispiel der Kulturellen oder Menschlicher Verständigung.


    Grammatik ist Kommunikation.
    Wenn du eine Sprache lernst, kommt es nicht allein auf das fehlerfreie Sprechen von Vokabeln an, sondern auch, dass du es zu sinnvollen Sätzen verbinden kannst, um etwas auszudrücken. Wenn du eine Sprache nur anhand von Vokabeln beherrscht, aber so einfache Prinzipien wie Wortstellung im Satz, Zeichensetzung etc.pp nicht verstehst, wie sollst du dann mit einem anderen Menschen kommunizieren? Willst du die Verben, die du nicht beugen kannst in die Luft schreiben oder tanzen?


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    Es war es ja nur ein Text...
    Ein Text zuviel .


    Du wirst im Leben auf soviel mehr Menschen treffen, die dein Manuskript nicht nur verreißen, sondern sich nicht die Mühe machen auch nur einen Satz zu lesen. Du wirst auf Verlage treffen, bei denen du einen ein-Zeiler als Antwort bekommst: "Leider passt ihr Manuskript nicht ins Programm!" oder aber du triffst es ganz gut, dein Buch kommt raus und die Leser verreißen deine Arbeit, in dem sie es mit einem "Boah, was für eine Kacke" (Entschuldigt die Formulierung) abtun.


    Was erwartest? Samthandschuhe? Einen Wattebausch?


    Ich frage mich manchmal, wie Menschen, die schon in einem Internetforum mit Kritik nicht umgehen können im "realen Leben" überleben...

    Ich kann nur im Rahmen einer Leseprobe entscheiden, ob mir dieses Werk gefällt und ich habe mich ganz eindeutig dagegen entschieden dieses Machtwerk zu lesen. Nicht aufgrund ihres Tabubruchs über Exkremente, Sex, Masturbation oder Erbrochenes zu schreiben, sondern weil dieses Buch einfach platt geschrieben ist.


    Schlüsseln wir mal auf, was bleibt, wenn wir die s.g. Tabubrüche entfernen: Ein Mädchen, was ihre geschiedenen Eltern wieder zusammenbringen möchte und ihrem Aufenthalt im Krankenhaus verlängert, um ihnen eine Gesprächsmöglichkeit zu geben. Dieser Plot ist nicht neu, man sehe sich "Der Bergdoktor" bzw. "Schwarzwaldklinik" oder jede andere mit einem Stückchen Heimat angereicherte Arztserie.
    Gut, seit der Bibel wurde nichts neues erfunden, dementsprechend könnte diese Uninnovativität nicht ins Gewicht fallen, wäre der Schreibstil der Autorin nicht so auf jugendlich-modern getrimmt àla Benjamin Leberts "Crazy". Der Schreibstil ist nicht gut beschreibend, nicht gut erklärend oder atmosphäreschaffend. Er wirkt einfach nur plump und darauf bedacht Roches' s.g. Tabubrüche zu transportieren.


    Zum Thema Tabubrüche: Wo ist hier bitte ein Tabubruch? Das ist eine angereichte Provokation über Körperhygiene nachzudenken, nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht in seiner Drastigkeit einzigartig, aber nur deswegen, weil sich die Autorin bemüht jede Seite mit einer neuen Ekelhaftigkeit zu füllen, so dass fast künstlich und aufgesetzt wirkt. Helen Mehmel probiert alles aus, probiert ihre eigenen Körpersäfte, monologisiert über ihr Menstruationsblut, ihre Kotze, ihren Urin und Kot. Auch diese Idee ist nicht neu, man sehe sich den Film "Trainspotting" an, dass ist ähnliches "Ekeltheater", wie man so schön sagt. Nur, bei "Trainspotting" steckt wesentlich mehr Handlung dahinter; dort wird eine Generation pervertiert, die keine Perspektiven und Lebensziele hat, und somit zu allen möglichen Perversionen neigt. Warum Helen ihren eigenen Urin z.B. trinkt, tut Charlotte Roche, mit Neugier ab.


    Neugier ist offensichtlich der tragende Charakterzug an Helen und ansonsten bleibt von ihr als Figur nicht viel. Sie wirkt blass; man nehme ihre Sex- und Masturbationslust, ihre Perversionen und die Angst um die Scheidung ihrer Eltern und es bleibt... nichts. Die Figur hat keinen Tiefgang, keine Botschaft, sie transportiert nichts.


    Was wird von diesem Buch bleiben? Der Hinweis, dass der Feuilleton regiert, und zwar mit mehr oder weniger peinlichen Artikulierungen zu Charlotte Roches Buch, dass ihr mehr Aufmerksamkeit bringt, als sie es verdient hat. Kerner, Blaues Sofa bei der Leipziger Buchmesse, Buchzeit... die Medien überschlagen sich geradezu Interviews zu senden und die "dolle Provokation" des Buches darzustellen, aber schaut man einmal auf das Buch als literarisches Werk bleibt einfach nichts vom Wert da.


    Eine Autorin, die sich freut über Schlagzeilen, weil sie sich jede Menge Ekelkram hat einfallen lassen. So ein Buch hat es NATÜRLICH verdient in den Medien zu sein... :rolleyes

    Eigene Meinung


    1976 erschien "Easter Parade", Anfang 2007 erschien es in Deutschland bei DVA; nicht zuletzt durch das positive Feedback Elke Heidenreichs' in ihrer Literatursendung "Lesen!" erreichte dieses Buch Bestsellerstatus und wurde in sämtlichen großen Tageszeitungen (FAZ, DIE ZEIT, taz, NZZ, Süddeutsche Zeitung...) fast ausnahmslos positiv besprochen. Und daher bleibt immer die Frage, ob der "normale" Leser sich diesen Beifallsstürmen anschließen kann...


    ... in diesem Fall kann ich es. Auf höchst scharfe Weise zerstört Richard Yates die Illusion des American Dream, die Illusion, dass ein Leben aus Zufällen, aus eigener Kraft gesteuert und besonders reich gelebt werden kann. Er führt vor Augen, was passiert, wenn die "Anlagen" nicht stimmen - wenn Kindheit und Jugend als reine Posse zurückbleiben.


    Sarah und Emily Grimes, zwei Schwestern, die von ihrer alkoholkranken Mutter von Stadt zu Stadt, von Schule zu Schule geschleift werden. Man weiß nie genau, wonach die Mutter sucht. Ist es DER Job, DIE Karriere? Auf allen Wegen scheitert sie, bleibt stets die Suchende; sie erzieht ihre Kinder anti-autoritär, nicht als Mutter, nicht als Verantwortliche. Sie sollen sie Pookie nennen. Was wie ein Name für eine Indianerin klingt, ist nur wiederum ein Ausdruck für ihre Rollensuche. Sie will nicht Mutter sein, sie will auch nicht eine Rabenmutter sein; sie will nicht arbeitslos sein, aber auch nicht mit einem Job behaftet, der ihr weder Glück noch viel Geld bringt.
    Die Grimes-Schwestern entwickeln sich unterschiedlich. Sarah heiratet früh einen jungen Mann aus gutem Hause, der sich schnell als brutaler, schlagender Ehemann herausstellt. Und doch bleibt sie, nach der Aufzucht dreier gemeinsamer Kinder bei ihm, und findet sich gebrochen und depressiv als Alkoholikerin wieder.
    Emily dagegen führte zwei Ehen, beide zerbrachen; sie hatte ein Stipendium, war Journalistin, liebte mehrere Männer, hatte Affären und wird dennoch nicht glücklich. Ähnlich wie ihre Mutter ist sie auf der Suche, aber nicht nach dem Karriereglück, sondern der Liebe, die sie von ihrer Traurigkeit lösen kann.


    Was Richard Yates auf knapp 300 Seiten formuliert, lässt einem sehr nachdenklich zurück. Dieses Buch hat manchmal Längen, manchmal hat man das Gefühl, die Geschichte plätschert. Es werden zwei Leben beschrieben und es könnte langweilig wirken, weil nur wenig passiert, was nicht vorhersehbar ist.
    Aber das ist es gerade. Man spürt den nahenden Abgrund, man spürt, dass dies nicht gut gehen kann. Und es endet für alle Figuren nicht positiv, und obwohl dies ersichtlich ist, hofft man.


    Für mich ein nachdenklicher machender, sehr lang anhaltender Roman. Obwohl ich ihn schon vor zwei Stunden aus der Hand gelegt habe, hat er mich noch nicht losgelassen. Ein wirklich gutes, kritisches Buch mit einer anhaltend flüssigen, wunderbar zu lesenden Sprache.


    Mein Interesse für Richard Yates ist geweckt und ich danke Robert Ford für das Wiederentdecken dieses "Klassiker der Moderne" (FAZ).

    Endlich ein Roman, der nicht in Wien beginnt, sondern in einem kleinen Dorf, namens Knittlingen, welches in der Steiermark liegt.
    Die Figur kennt denke ich jeder... Ein Roman, der sofort auf meiner Wunschliste gelandet ist:


    Andreas Gößling - "Faust, der Magier"


    Unerhörtes geschieht: In einem Klosterkeller in Maulbronn wird die 17jährige Maria angeblich vom Teufel geschwängert. Danach schreit sie unaufhörlich – und beginnt Engel zu malen. Man schafft sie zu einem Küfermeister nach Knittlingen, wo sie ihr Kind zur Welt bringt: Johann Georg Faust. Schon früh gilt der seltsame Junge als Teufelsbastard mit besonderen Fähigkeiten. Er vermag Holzpuppen tanzen zu lassen und heilt Kranke durch Handauflegen – und er hat einen Hang zur Alchemie, den ihm nicht einmal seine treue Gefährtin Lena Siebenschöpf austreiben kann. Selbst Johannes Burrus, der Abt von Maulbronn, den manche in Verdacht haben, der heimliche Vater Fausts zu sein, ist von dem Jungen fasziniert. Der Abt fasst einen teuflischen Entschluss: Faust soll sein vor dem Bankrott stehendes Kloster retten, indem er Gold macht – oder er soll in Schimpf und Schande untergehen.

    Wieder einmal Mozart...


    Peter Dempf - "Mir ist so federleicht ums Herz"


    Zum ersten Mal ist der junge Mozart ohne seinen strengen Vater auf Konzertreise unterwegs und tappt prompt in Augsburg in alle möglichen Fettnäpfchen. So ist sein Aufenthalt in der Geburtsstadt des Vaters nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Und dann macht Wolfgang auch noch eine folgenschwere Bekanntschaft: seine Cousine Maria Anna. Gemeinsam hecken sie allerhand Streiche aus, durchstreifen die Stadt und spüren bald, dass sie mehr füreinander empfinden, als schicklich wäre. Ein vergnüglicher Roman über die entscheidenden drei Wochen, in denen aus dem Wunderkind Wolfgang Amadeus das musikalische Jahrtausendgenie Mozart wurde.

    Robert Löhr - "Der Schachautomat"


    Wien, 1770. In Schloss Schönbrunn findet eine selbst zur Zeit der Aufklärung aufsehenerregende Premiere statt: Wolfgang von Kempelen präsentiert vor den Augen Kaiserin Maria Theresias seinen Schach spielenden Automaten. Schon bald wird die von da an in Preßburg ausgestellte Sensation zum beliebtesten Schauobjekt im ungarischen Königreich. Dabei ist die Wundermaschine nichts weiter als eine brillante Täuschung: Der zwergwüchsige Italiener Tibor lenkt den „Schachtürken“ aus dem Innern. Bisher von der Gesellschaft ausgestoßen, genießt er in der fremden Haut die Anerkennung der Männer und die Bewunderung der Frauen. Doch als eine schöne Aristokratin unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt, wird der Maschinenmensch das Ziel von kirchlicher Hetze und adligen Intrigen – und Tibor muss über sich hinauswachsen, um nicht mit dem Schachautomaten unterzugehen.

    Manfred Böckl - "Die Geliebte des Kaisers"


    Des Kaisers letzte Sünde. Die schöne Regensburgerin Barbara Blomberg wird dem alternden Kaiser Karl V. für ein paar Reichstagswochen als Mätresse zugeführt. Neun Monate später bringt sie einen Sohn zur Welt. Das Haus Habsburg jedoch will diese kleine Affäre vertuschen, treibt die junge Frau zuerst in eine Zwangsheirat und steckt sie später in ein Kloster. Doch Barbara Blomberg weiß sich zu wehren.

    Moraldie und Sorti - Veritas


    Wien, 1711. Schon seit zehn Jahren wütet der Krieg in Europa. Abbé Melani, ehemaliger Kastratensänger, Diplomat und Spion des Sonnenkönigs, ruft seinen treuen Gefährten nach Wien, damit er ihm bei einer geheimnisvollen Mission hilft. Er muss den jungen Kaiser Joseph I. über einen schrecklichen Verrat informieren, damit dieser dem fortdauernden Konflikt endlich ein Ende bereitet. Zur Überraschung aller meldet sich zur gleichen Zeit eine Delegation des türkischen Sultans in Wien. Es herrscht Frieden zwischen dem österreichischen Kaiserreich und den Osmanen, warum also gerade jetzt dieser Besuch? Bald mehren sich die Hinweise, dass ein jahrhundertealter Machtkampf in einem Mordkomplott zu gipfeln droht. Abbé Melani muss jedes Mittel recht sein, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und im Kampf gegen die bösen Kräfte zu bestehen.

    Ich habe aus reinem Interesse einmal weiter gegoogelt und bin auf mehrere Romane gestoßen, die vielleicht passend sind. (Mein Interesse für die österreichische Geschichte ist aus zwei Gründen sehr groß: Ich lebe seit zwei Jahren hier und weiß so gut wie nichts über die Geschichte des Landes; ich könnte zwar Begebenheiten und Daten des Ost-West-Konfliktes zum Besten geben, aber irgendwie ist das nicht das, was ich meinen Schüler und Schülerinnen beibringen soll und darf.)


    Jörg Kastner - "Mozartzauber"


    Die junge Sopranistin Pamela ist zum ersten Mal in Wien, um hier die Pamina in Mozarts „Zauberflöte“ zu singen. Seltsamerweise kommt ihr die Stadt unbestimmt vertraut vor. Unheimlich auch, dass der Klang historischer Instrumente eigenartige Empfindungen in ihr wachruft: Menschen in altertümlicher Kleidung begegnen ihr, sie läuft durch die Gassen der alten Kaiserstadt – und findet sich plötzlich im Wien des 18. Jahrhunderts wieder, als mittellose Putzmacherin. Ist es wirklich ein Zufall, dass sie Mozart kennenlernt? Nicht nur aus musikalischen Gründen finden die beiden Gefallen aneinander.


    Bald erkennt Pamela, dass Mozart in mysteriöse Umtriebe verstrickt ist, die etwas mit der Arbeit an seinem neuen Meisterwerk, der „Zauberflöte“, zu tun haben. Während sie dem Geheimnis auf den Grund geht, gerät sie mitten hinein in die undurchschaubaren Machenschaften von Freimaurern und anderen geheimen Bünden. Als Zeugin eines brutalen Frauenmords selbst von den Mördern bedroht, zieht sich das Netz düsterer Machenschaften immer enger um sie zusammen. Unvermittelt findet sie sich im Zentrum einer Jahrtausende alten Verschwörung, bei der das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel steht.

    Dieses Buch wurde von Cait einmal rezensiert und trotz der doch mittelmäßigen Bewertung würde ich es gerne lesen:



    Rita Charbonnier - "Mein liebes Fräulein Mozart"


    Als kleines Mädchen begeistert sie mit ihrem Klavierspiel das Publikum an den europäischen Fürstenhöfen – doch dann wird ihr Bruder geboren. Und das hochtalentierte Nannerl muss dem berühmtesten klassischen Komponisten aller Zeiten, Wolfgang Amadeus Mozart, die musikalische Karriere überlassen …

    Eigene Meinung


    Vielleicht stand ich zu sehr unter dem Eindruck von "Reise im Mondlicht", was ein unübertroffen geistreiches Stück Literatur ist, als ich dieses Werk anfing. Vielleicht habe ich auch zuviel erwartet: einen besseren Stil, liebevollere Charaktere und eine Pointe, die zwar sehr gut geschrieben, aber nicht halb so innovativ ist. Was es auch immer war... dieses Buch konnte mich nicht begeistern.


    Monsieur Linh wird mit einem Schiff aus seiner Heimat weggebracht, in der er alles verloren hat - Familie, Freunde, Haus und Hof. Mit ihm geht seine Enkeltochter Sang-dui, die Gütige, die niemals Schreiende. Schnell wird deutlich, dass Monsieur Linh einige Probleme hat sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden. Er versteht die Sprache nicht und wird ständig mit den negativen Erinnerungen an seine Heimat konfrontiert. Dann lernt er seinen einzigen Kontakt zur Außenwelt kennen, Monsieur Bark, der "dicke Mann". Beide sprechen die Sprache des anderen nicht, beide teilen nur eine Gemeinsamkeit: Ihnen ist vieles widerfahren, viel Schreckliches. Beide haben ihre Familien verloren und deswegen besteht zwischen ihnen ein dünnes Band der Freundschaft. Dieses wird am Ende beinahe zerrissen, als Herr Linh in eine Einrichtung eingewiesen wird, in der "alte, kalte, blocklose Alte in blauen Morgenmantel auf Krücken oder mit Gehgestellen sich bewegen". Er flüchtet und findet den dicken Mann und dann kommt eine Pointe, wie sie nur in einer Parabel stecken kann.


    Ich bin ehrlich, die Pointe hat mich überrascht und sie ist auch ein positiver Aspekt an dieser Geschichte. Nur mitreißend fand ich die Erzählung nicht. Sie ist "zu rund", wie ein Rezensent der FAZ geschrieben hat - Der Stil ist "zu perfekt", und deswegen für meinen Geschmack langweilig, nicht überzeugend.


    Die Geschichte und die Pointe sind gut, die Umsetzung der Handlung allerdings gefällt mir nicht. Für mich keine großartige Empfehlung, die ich hier aussprechen kann.

    Eigentlich habe ich dieses Buch rezensiert, aber offensichtlich nicht hier *nachhol*:


    Meine erste Bekanntschaft mit diesem Buch habe ich mit einer Forenrezension gemacht, die zum einen positiv ausgefallen war (Geschichte authentisch, neue Herangehensweise), aber auch negativ aufgrund der Mogelpackung des Buches (Nur halbseitig bedruckt, eben nur kurze Sätze - Post It's eben). Ich war hin- und hergerissen und drauf dran mir die 14 Euro zu sparen und mir die Taschenbuch - Version zu kaufen, aber daraus wurde dann doch nichts und meine Bibliomanie siegte *hust*...


    Das denke ich:


    Es ist eine Mogelpackung. Buchseiten sind nur zu einem 1/3 genutzt, das Papier ist dicker, um auch den Farbdruck wirken zu lassen, den ich persönlich sehr unnötig finde. Anfangs war ich sehr skeptisch - Diese Idee mit Post-Its eine Geschichte zu gestalten ist innovativ, ohne Zweifel, und fordert den Leser sich die Beschreibungen des Alltagslebens, die Figuren selbst und auch die räumlichen Verhältnisse vorzustellen, aber im Grunde genommen ist das eine "Chatgeschichte". Mutter schreibt etwas, Tochter antwortet. "Ist das wirklich kreativ?", habe ich mich beim Durchblättern gefragt.


    Es geht zunächst um alltägliche Dinge wie Taschengeld, Pünktlichkeit, auch um den ersten Freund, Einkaufslisten etc.pp. Claires Mutter ist Ärztin in einer Geburtsklinik und selten bis nie zu Hause; Claire selbst ist 15, hat gerade ihren ersten Freund Michael und übernachtet des Nachts bei ihrem Vater oder ihrer Freundin Emma. Anfangs beschweren sie sich sich nicht zu sehen, die Tochter Claire mehr als die Mutter. Alles scheint normal... bis die Diagnose Brustkrebs die Mutter erreicht. Fortan geht um mehr auf diesen Zetteln: Um Einkäufe, die die gesunde Ernährung der krbeskranken Muttr unterstützen sollen, um Claires Gefühlsleben, also ihre gesamte Hilflosigkeit und ihre beinahe andauernde Aufdringlichkeit ihrer Mutter zu helfen. Die Mutter fängt an zu kämpfen, besucht Selbsthilfegruppen und akzeptiert schluss endlich, dass es für sie entweder keine Rettung mehr gibt oder sie eben überlebt.


    Ich gestehe, ich hatte vor allem im vierten Teil (P.S. Ich habe dich lieb) einmal eine Träne in den Augen. Die gesamte Geschichte wird sehr berührend erzählt, man fiebert und hofft mit. Auch, wenn das Lesevergnügen nur ein kurzes ist, man erhofft sich immer eine Rettung für die Mutter (Das Buch hat 448 Seiten, wo allerdings nur jede zweite Seite bedruckt ist und auch nur zu jeweils vielleicht 1/3 bedruckt, dementsprechend habe ich nur zwei Stunden, ungefähr, gebraucht) und muss doch dann einsehen, dass das Leben selbst entscheidet, wie es kommt und geht.


    Fazit: Eine sehr traurige, dennoch lebensbejahende Erzählung aus Post It's bestehend; dennoch, die Mogelpackung finde ich nicht passend - Warum nicht drei Post It's auf einer Seite? Ach ja, das würde Platz sparen... Ansonsten eine sehr traurig-schöne Geschichte mal mit einer neuen Herangehensweise.

    Etwas über den Autor:


    Antal Szerb (* 1. Mai 1901 in Budapest; † 27. Januar 1945) war ein ungarischer Schriftsteller.


    Der Sohn zum Katholizismus konvertierter Juden studierte erst in Graz klassische und moderne Philologie und ab 1920 in Budapest Hungarologie, Germanistik und Anglistik. Von 1924 bis 1929 lebte er in Italien und Frankreich, 1930 in London. Er promovierte 1924 und war von 1937 an Literaturprofessor an der Universität in Szeged. 1934 erschien seine bis heute gelesene "Ungarische Literaturgeschichte", 1938 seine Romantheorie "Die Suche nach dem Wunder. Umschau und Problematik in der modernen Romanliteratur" (unter dem eingedeutschten Namen Anton Szerb). 1941 wurde seine "Literaturgeschichte der Welt" veröffentlicht. Er wurde am 27. Januar 1945 im Internierungslager Balf in West-Ungarn von Aufsehern erschlagen.


    Infos von: Wikipedia, noch mehr Informationen bei den Amazon-Produktbeschreibungen



    Klappentext / Inhaltsangabe


    In der Eisenbahn ging noch alles gut. Aber dann, in Venedig, entdeckt Mihály die Gässchen. Mit seiner Frau Erzsi ist er nach Italien gekommen, eine Reise, die er sich lange aufgespart hat, jetzt aber aus gutem Grund zu unternehmen getraute: Denn das Paar ist auf Hochzeitsfahrt, und die kann am besten unter der Seufzerbrücke besiegelt werden. Aber abends zieht Mihály allein durch Venedig und gerät in das Labyrinth der Gässchen, die ihn umschlingen und als anderen Menschen wieder auszuspeien scheinen.


    Diese Entdeckungsfahrt durch die antiken Kulturen war seiner großen Liebe vorbehalten gewesen [...]. Als ihm dann noch ein alter Freund nachreist, um ihn mit seiner Vergangenheit zu konfrontieren und er seine junge Frau am Bahnhof [...] "aus den Augen verliert", wird Mihálys Italienreise endgültig zu einem Trip in die eigene, rebellische Jugend...



    Eigene Meinung


    "Reise im Mondlicht" ist eine Rosine.


    Was ich damit meine? Diese Erzählung des ungarischen Autorin Antal Szerb ist so wunderschön melodiös, stilvoll, nachdenklich-machend, dass ich mich gar nicht traue dieses Werk allen zu empfehlen.


    Dieses Werk ist eine Reise. Nicht nur durch Italien, nicht nur durch Frankreich, es ist auch eine Reise in die eigene Gedankenwelt, in die eigenen Empfindungen und Todeswünsche. Der Protagonist wünscht sich den Tod, zuerst nur unterschwellig, dann symbolisch, dann verkörpert durch seinen Jugendfreund Tamas. Er ist auf der Suche, dieser Michaely; auf der Suche nach Liebe, nach der inneren Ruhe, nach dem Tod. Dies ist nicht nur eine Liebesgeschichte, eine gescheiterte im Endeffekt, sondern auch ein Roman über die Suche nach dem Zustand des Glücklichseins, den der Protagonist nicht erreicht bzw. erreichen kann.


    Es geht aber nicht nur um gut verpackte, philosophische Gedankengänge über den Tod (bei den Etruskern oder in der griechischen Mythologie), sondern auch um das Leben - um das Leben einfacher Leute in Italien. Antal Szerb beschreibt melodiös, also sehr ruhig und mit viel Liebe zum Detail die italienische Landschaft, die Dörfer, die dort lebenden sehr einfach gestrickten Menschen. Wenn er z.B. Gubbio beschreibt, sind seine Vergleiche immer treffsicher und vor allem immer verbunden mit etwas Interessantem über diesen Ort; er schreibt u.a., dass der Legende nach in Gubbio einmal ein fresssüchtiger Wolf umging, Schafe und beinahe Menschen riss, und Fran von Assisi hatte sich aufgemacht diesem Wolf einen Handel vorzuschlagen - Der Wolf würde von den Bürgern verpflegt werden und dafür lasse er sie in Ruhe. Der Wolf geht auf den Handel ein. Passend dazu fügt Antal Szerb ein, dass man "heute noch im dunklen Mondlicht den Wolf sehe, wie er durch die Stadt laufe mit einem Körbchen um den Hals".
    Das Wissen um Legenden, Anekdoten oder mythologische Besonderheiten werden aber so filigran eingebaut, nicht aufdrängend oder belehrend, sondern so, dass man ein ganz differenziertes Bild aufbaut von Italien und dessen Landschaft.


    Dieser Roman hat viele Aspekte und es entspricht nicht meinem Wunsch alles aufzuzählen, weil jeder in diesem Roman etwas für sich finden kann. Egal, ob dies Landschaftsbeschreibungen, das Todesthema, der feine Witz und die Ironie oder aber die melodiöse, wunderschöne Sprache ist.
    Mich haben all diese Punkte begeistert; dieser Roman ist weder zu lang, noch zu kurz, aber dennoch denke ich wehmütig an die letzte Seite zurück und frage mich, warum ich "diese Welt" wieder verlassen musste...


    Der Roman ist eine Rosine. Einfach ein wirklich schönes, einmaliges Leseerlebnis.

    Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Also in die wissenschaftlichen Bücher kritzel ich auch schonmal rein... da makier ich auch schonmal ordentlich mit Textmarker... und dann ist es mir auch egal, ob sie aus der Bib sind... Hausarbeiten für die Uni kann man echt nicht ohne Makierungen erledigen... mich stört das auch nicht, wenn in einem Buch schon Makierungen vorhanden sind, denn manchmal können die Gedanken anderer echt hilfreich sein...


    ... Oo


    Folgendes: Wenn ich mir ein Bibliotheksbuch ausleihe, was ich für eine Seminararbeit oder für ein Referat oder auch nur für eine Vorbereitung brauche, so hoffe ich, dass die anderen genauso pfleglich mit den Büchern umgehen, wie ich es tue.
    Ich bin bei weitem niemand, der Büchern einen Altar baut oder aber sie mit extra Umschlägen umschließt, damit der Schutzumschlag gar nicht erst kaputt geht. Aber bei fremden Büchern, was auch einmal ein anderer Student / eine andere Studentin brauchen kann, markiere ich sicherlich nichts mit dem Textmarker. Zumal die meisten Bibliotheksbücher manchmal älter sind, als man selbst und ich würde, allein aus Höflichkeit, mich niemals trauen in ein Buch reinzuschreiben, reinzumalen, es mit Farbstiften beschriften, die man nicht mehr wegbekommt. Ich finde es unhöflich für jemanden, der damit noch arbeiten muss und einer Bibliothek gegenüber "unfair", die die Bücher meistens kostenlos für jemanden bereitstellen oder aber ohne große Unkosten zu fordern.


    Wenn ich wirklich etwas markieren muss, dann kopiere ich mir die Seiten, oder aber schreibe es auf Klebezettel, die man nach dem Gebrauch wieder abnehmen kann bzw. unterstreiche leicht mit Bleistift und radiere es ordentlich wieder weg.

    Ich fühlte mich bei dieser Sendung etwas erschlagen. Innerhalb der ersten fünf Minuten hat sie genau drei Bücher vorgestellt; mit wenigen Worten, mehr Hinweisen auf den Ausgang einer Handlung und auffälligerweise weniger Worte, wie man einem Leser so ein Buch schmackhaft machen kann. Bis auf die letzten zwei, Martin Walsers "Ein liebender Mann" und Constance de Salms "24 Stunden im Leben einer empfindsamen Frau", die länger besprochen worden sind, hetzte sie durch die Sendung, die Redegeschwindigkeit war hoch, selbst der Gast hat sich diesem Habitus angepasst und die Hörprobe schnell und unrhythmisch runter gelesen.


    Allerdings, und jetzt kommen wir mal zu dem Positiven, hat mir die Buchauswahl dieses Mal sehr gut gefallen. Die "Türkische Bibliothek" aus dem Unionsverlag wurde vorgemerkt, genauso wie Walsers "Ein lieber Mann", genauso wie Asli Erdogans "Die Stadt mit der roten Pelerine" (Das Buch wurde innerhalb von 20 Sekunden vorgestellt, was ich irgendwie nicht "fair" fand - so, als würde sie noch erwähnen wollen, dass es das auch noch gibt, aber andere Bücher den Vorzug haben.) oder aber "24 Stunden im Leben einer empfindsamen Frau" (Wurde auf die Wunschliste gesetzt.). Die Mischung war dieses Mal wirklich gut, für meinen Geschmack zumindest.


    Zum Gast dieser Sendung: Hans Zischler ist zwei, drei mal zu Wort gekommen und war auch ein eher ruhiger Gast. Viele bemängeln dies ja, aber... wenn ich mich an die Sendung mit Alice Schwarzer erinnere, dann war mir das sehr recht mal jemanden zu haben, der nicht zu jedem zweiten Satz der Heidenreich seinen Senf dazugeben muss...


    Empfehlungen für den ZDF: Entweder mehr Redezeit, also eine einstündige Sendung oder aber weniger Bücher.