Beiträge von Britt

    Klappentext:


    Kein Loch ist tief genug, die Vergangenheit zu begraben. Aber jeder Spiegel reicht aus, um Erinnerungen an die Gegenwart zu wecken.
    Josephine ist mehr als "eine Frau mit vielen Gesichtern", sie ist "Jo & Co", eine multiple Persönlichkeit. Jetzt will sie endlich Klarheit haben.
    Mischa Bach enthüllt Stück für Stück die perfide Struktur eines Familienbetriebes der besonderen Art. Und sie zeigt nebenher, wie das ist, wenn mehrere Persönlichkeiten in einem Körper - einem Gehirn - wohnen, sich den Alltag teilen, Freundschaften schließen, Entscheidungen treffen, sich streiten, sich lieben, weinen und lachen.


    Portrait:


    Mischa Bach alias Dr. Michaela Bach, geboren 1966 in Neuwied am Rhein, lebt in Essen. Sie studierte Filmwissenschaften und schrieb Drehbücher unter anderem für Polizeiruf 110. Ihr erster Roman "Der Tod ist ein langer trüber Fluss" brachte ihr 2005 eine Nominierung für den Glauserpreis in der Debut-Sparte ein. Nach zahlreichen Kurzgeschichten ("Vollmond" wurde für den Glauser-Kurzkrimi-Preis 2002 nominiert), ist "Stimmengewirr" ihr zweites Buch.


    Meine Meinung:


    Dieser Krimi ist etwas Besonderes, insofern dass die Protagonistin aus mehreren Persönlichkeiten besteht: Cäcilia, die Brave, Anna, die Vernünftige, Tom, der aufmüpfige Teenager, die Kinder Jolanda und Schneewittchen, Josefine, die den chaotischen Haufen versucht zusammenzuhalten - sie alle teilen sich Jo's Körper und kommen abwechselnd zu Wort. Dabei ist es, zugegebenermaßen nach kurzer Eingewöhnungszeit, gar nicht mehr schwierig, zu unterscheiden, wer gerade am Zug ist, so individuell sind die verschiedenen Charaktere gezeichnet und so individuell ist ihre Sprache.
    Sicher, auch der Kriminalfall ist spannend. Natürlich möchte man wissen, was es mit dem Unfalltod von Jo's Vater auf sich hat, was ihr Bruder weiß, der im Gefängnis sitzt, in welchen Wirtschaftsskandal die elterliche Firma vor Jahren verwickelt war, und vor allen Dingen, welches traumatische Ereignis zu Jo's Spaltung geführt hat. Am spannendsten allerdings fand ich tatsächlich den Einblick in den Alltag einer multiplen Persönlichkeit, so überzeugend, einfühlsam und teilweise sogar humorvoll erzählt, dass man am Ende meint, all diese Spaltpersönlichkeiten zum Freund zu haben.
    Ich hab dieses Buch im letzten Sommerurlaub gelesen - eigentlich am Stück. Während sich meine Familie im Wasser vergnügte, lag ich mit diesem Buch am Strand und las und las ... bis zum Sonnenbrand. Es hat mich wahnsinnig berührt und ist für mich eins der Bücher, dass so lange nachklingt, dass man es nicht so schnell vergisst.

    Schön zu lesen, dass es auch anderen so geht. Ich hab mich auch durch die ersten 200 Seiten gequält, und dann hab ich an dem Buch geklebt, bis mir irgendwann so gegen 3 Uhr morgens bunte Punkte vor den Augen tanzten.
    Im Moment hechele ich schon dem dritten Band entgegen, der ja wohl erst im April erscheinen wird. Schade, dass es schon der Letzte ist! :-(

    Falls die Autorin auch mal ihren Senf dazugeben darf... :-)


    Nijume
    Deine Rezension hat mir heute den Sonntag versüßt; ich hab mich tatsächlich extra hier angemeldet (obwohl ich schon lange stiller Mitleser bin), um dir das zu sagen. Für Autoren ist das Feedback der Leser ja extrem wichtig, weil wir so oft "betriebsblind" sind, dass wir gar nicht einschätzen können, ob unser Buch spannend bis zum Schluss ist (schließlich kennen wir den Mörder von Anfang an :-] ). Schön zu erfahren, dass es gelungen ist, vielen Dank! :blume


    chiclana


    Deine Rezi zu "Die Farbe des Himmels" hab ich tatsächlich schon letztes oder vorletztes Jahr hier gefunden (und auch bei Amazon), falls du den Link noch immer suchst - hier ist er:


    Die Farbe des Himmels (Stuttgart Krimi) - Silvija Hinzmann / Britt Reissmann


    Auch dir ganz herzlichen Dank! :bluemchen



    Und Band 3 erscheint übrigens im April :freude


    Danke für euer Feedback und


    liebe Grüße von Britt

    Ich hab gesehen, dass dort teilweise auch schon Exposès online gestellt wurden (falls ich das jetzt nicht mit einem anderen Board verwechsle), und das finde ich schon ziemlich riskant in Sachen Ideenklau.


    Allerdings weiß ich z. B., dass Sandra Lüpkes, inzwischen erfolgreiche deutsche Krimi-Autorin, über die Romansuche ihren Verlag gefunden hat. Es kann also wirklich klappen, und zwar richtig gut.