Beiträge von Britt

    Ich glaub, ich hab's kapiert. Hermeneutik ist, wenn z. B. in einer neuen Inszenierung von Goethes Faust Mephisto mit grüner Punkerfrisur auftritt, ja? :-]´


    Oder ist die Anwendung nur auf die Sprache begrenzt?


    Zitat


    ...aber kennt ihr das auch:
    es gibt Dinge auf dieser Welt, für die ich einfach zu doof bin


    Ja, kenn ich auch, und ich könnte unendlich viele Beispiele aufzählen, angefangen von der Mathematik bis zum programmieren von lernfähigen Fernbedienungen - meist alles was mit Technik zu tun hat. Mein Mann ist schon mal verzweifelt, als er mir erklären wollte, wie man den Klingelton bei so einem blöden digitalen Wecker einstellt. :rolleyes

    Zitat

    Original von beowulf
    Ich besuche regelmäßig den Blog einer Autorin, die Schritstellerin mittlerweile als Brotberuf ausübt. Die Disziplin, die man dazu ausüben muß, täglich genauer Plan soundsoviel tausend Worte, ist bewundernswert.


    Ja, und dann muss man nämlich auch wirklich täglich einfach ranklotzen, egal ob gerade Musenküsse verfügbar sind oder nicht. Man quält sich manchmal für wenige Sätze stundenlang, denn jeden Tag läuft es einfach nicht flüssig.
    Keiner garantiert astronomische Verkaufszahlen, niemand weiß, wie das nächste Buch läuft. Ich fürchte, mir würde das Schreiben aufhören Spaß zu machen, wenn ich immer daran denken müsste, dass ich damit Geld verdienen MUSS.


    Es ist sehr viel unromantischer, als mancher sich vorstellt - und die große Entschädigung für den hundsmiserablen Stundenlohn ist eigentlich nur der Moment, wenn der Postbote das Paket mit den Belegexemplaren des neuen Buchs bringt - und natürlich das positive Feedback von den Lesern - einfach unbezahlbar! (Aber eben leider nichts, wovon man leben kann. :rolleyes )



    Danke für den zwischenruf des Lesers! ;-)

    Zitat

    Original von Tom


    Ich würde nicht ausschließlich schreiben wollen, selbst wenn ich es könnte. Aus meiner Sicht würde ich damit nämlich auf die Inspiration verzichten, die ich fürs Schreiben brauche. Und nicht nur das. Siehe oben.


    Das unterschreib ich voll und ganz. Geht mir genauso. :write


    Und das mit dem Ideen reifen lassen ist auch gut gesagt. Ich könnte mich auch nicht acht Stunden am Tag oder mehr ausschließlich aufs Bücherschreiben konzentrieren. Viel zu anstrengend. ;-)

    Ich hatte heute Teil 3 in der Hand! :-(


    Musste für meine Mutter ein Geburtstagsgeschenk kaufen, sie hat sich ein Buch gewünscht ... Tja, und da lag es in hohen Stapeln direkt neben der Treppe - unübersehbar: Der neue Stieg Larsson! :rolleyes


    Ich hab's wirklich nur angefasst, in den Händen gedreht, und ganz tapfer wieder hingelegt. Sind ja nur noch ein paar Wochen bis zu meinem Geburtstag... :cry


    Lob und Mitleid bitte zu mir! :anbet

    Den Thread muss ich doch gleich wieder hochkruschteln (für Nichtschwaben: hochkruschteln = hervorkramen). :-]


    Weinen beim Lesen: Klar, hemmungslos und ungebremst. Kommt allerdings auch vor, dass ich schallend lache.
    Hm, wann sind mir letztmalig so richtig die Tränen gelaufen? Ich glaub bei Hakan Nesser "Sein letzter Fall", als Van Veeteren der Tochter klar macht, dass ihre Mutter tot ist. Oder Martha Grimes "Auferstanden von den Toten" - der Tod des Mädchens am Ende war so tragisch und sinnlos.
    Schon früher bei "Love Story" - ist ja klar, da heult jeder, und dann natürlich auch bei Bea Hellmann "Zwei Frauen"...


    Ach, für mich ist es richtig schöne Literatur, wenn sie mich zu Emotionen hinreißt, Lachen, Weinen, am besten alles zusammen, und das kann ich dann auch ausleben.
    Ein Beispiel für abwechselnd brüllendes Lachen und Sturzbäche von Tränen: Ken Kesey - "Einer flog über das Kuckucksnest".


    Ich hab auchs schon beim Schreiben meiner eigenen Manuskripte geheult und hielt mich für vollends durchgeknallt, bis ich in J.K. Rowlings Biografie gelesen hab, dass sie in Tränen aufgelöst war, als sie die Szene geschrieben hat, in der Cedric Diggeroy starb. Hat mich sehr beruhigt. ;-)

    Humpenflug


    Du kannst den Schritt doch auch tun, wenn du vorerst deinen Job behältst, oder schließt das eine das andere aus? Hier will dir ganz sicher niemand den Mut nehmen, nein - tu es, mach deine Träume wahr! Aber mit einem kleinen bisschen Sicherheit im Rücken schreibt es sich viel entspannter, glaub's mir. ;-)


    Wie auch immer du dich entscheidest, Humpenflug (wobei ich leider auch zu der langweiligen Fraktion gehöre, die trotz mehreren veröffentlichten Romanen nicht vom Schreiben leben kann und auch nicht im Traum dran denken würde, ihren Job zu schmeißen), ich bin gespannt zu hören, wie es für dich läuft.
    Ich hoffe, du hast genug Geld auf der hohen Kante, dass du dich über Wasser halten kannst, bis die ersten Honorare eintreffen - das kann nämlich unangenehm lange dauern.


    Aber auch ich bin der Meinung, auch wenn das spießig klingen sollte: Du kannst den Schritt genauso gut wagen, wenn du nebenher vorerst deinen Job behältst. Überleg mal: Du bekommst - wenn du Glück hast - pro verkauftem Buch 10 % vom Nettoladenverkaufspreis. Rechne mal aus, wie viele Bücher du verkaufen musst, um halbwegs davon überleben zu können.
    Was hindert dich daran, neben dem Schreiben noch ein festes Gehalt einzustreichen? Es lebt sich damit viel ruhiger. Solange du keinen Verlag hast, hast du auch keine Abgabetermine! Du hast also alle Zeit der Welt, an deinem Erstlingswerk zu feilen, so lange, bis du es gut findest.
    Wenn du dann unter Vertrag bist und jedes Jahr ein Buch liefern sollst, kannst du immer noch deinen Job schmeißen, wenn die Zeit knapp wird.


    Ich halte es wie Tom. Ich arbeite in meinem Brotberuf (wenn auch nicht so lange :-]) und schreibe nebenher, dabei veröffentliche trotzdem alle anderthalb Jahre einen Roman. Tja, leben kann ich davon nicht. Aber ich denke, wer wirklich schreiben will, der nimmt es auch in Kauf, nebenher noch "richtiges" Geld verdienen zu müssen. ;-)


    Viel Glück und liebe Grüße
    Britt

    Hallo Krimi-Eulen....
    Falls von euch jemand an einer Krimi-Lesung in Stuttgart Interesse hat...


    Wann? Donnerstag, 13.03.2008 20:30 Uhr


    Wo? Veranstaltungsort: UNDER-COVER Krimi & Hörbuch - Stuttgart - Nesenbachstrasse 50, Fon: 0711 - 234 99 43 - Eintritt 4,- EUR



    Celil Oker liest aus seinem vierten Remzi Ünal-Krimi


    Son Ceset / Dunkle Geschäfte am Bosporus


    Muazzes Güler, die toughe Chefin einer Computerfirma in Istanbul, kann es nicht leiden, wenn ihre Kunden nicht bezahlen. Um einem besonders hartnäckigen Schuldner Beine zu machen, setzt sie den Privatdetektiv Remzi Ünal auf ihn an. Der muss mitten in der Wirtschaftskrise jeden Auftrag annehmen. Als er jedoch sein Honorar abholen will, findet er Muazzes Güler tot in ihrem Büro vor, mit einem Mauskabel um den Hals.


    Schnell stellt Remzi fest, dass in dieser Geschichte gar nichts zusammenpasst. Muazzes Gülers Geschäfte beschränkten sich keineswegs auf Computerteile, und ihr Politikergatte geht für seine Karriere über Leichen. Und war es wirklich die schöne und blitzgescheite Selma, die den Politiker erpresst und damit die Sache ins Rollen gebracht hat? Auf der Fähre zwischen Besiktas und Kadiköy kommt Remzi Ünal der Wahrheit ein Stück näher.


    Celil Oker, geboren 1952 in Kayseri, Studium der Anglistik an der Bosporus-Universität in Istanbul. Danach Journalist, Übersetzer und Leiter einer Werbeagentur. Als er in der Zeitung die Ausschreibung las für "Kaktus", den ersten türkischen Wettbewerb für Kriminalliteratur, beschloss er, seinen Lebenstraum zu verwirklichen und schrieb "Schnee am Bosporus". Er gewann den ersten Preis und hat inzwischen fünf Bände der Remzi Ünal-Serie veröffentlicht.


    Johannes Neuner übernimmt den deutschen Part und die Moderation.


    Zitat

    Original von Rita
    ... Ich hatte schon gefolgert, dass sie grottenschlecht sein muss, weil niemand was sagt.


    Wenn wir sie grottenschlecht gefunden hätten, wäre sie bestimmt nicht in die Antho gekommen. ;-)
    Aber vielleicht hätten wir mit dem Feedback großzügiger sein müssen.


    Danke für die guten Wünsche, heute ging's in Druck :anbet
    Und dir großen Glückwunsch zur zweiten Auflage! :blume

    Jetzt habt ihr mich so neugierig gemacht, dass ich mir das erste nun auch bestellt hab! :-)


    Rita
    Asche auf mein Haupt! Wir sind quasi Emons-Kolleginnen und ich hab noch nichts von dir gelesen außer "Die letzte Liste" aus "Nur Bacchus war Zeuge" (was übrigens eine Super-Geschichte war!). Das wird sich ändern, versprochen.


    Liebe Grüße von Britt :wave

    Hm, das Nachschlagen, wie viele Seiten ein Buch hat, kann man ja kaum noch als Macke bezeichnen, denn wie ich sehe, kommt das ganz häufig vor. Beruhigt mich irgendwie, ich mach das nämlich auch.


    Ich hab noch die Macke, dass ich meistens was zu Schreiben daneben liegen habe, wenn ich ein Buch lese, bin nämlich Zitatejäger!

    *heul* Noch 35 lange Tage bis zu meinem Geburtstag!!! :cry


    Wie soll ich das eigentlich aushalten????


    Danke für die schöne Rezi.
    900 Seiten klingt einfach Klasse, aber ich weiß, wie schnell die sich lesen!
    Freu mich schon tierisch auf Lisbeth und Mikael. Ich hoffe, die beiden kriegen sich am Ende endlich ... - Nein, nichts verraten!!!! ;-)


    Ich hoffe, Larsson wird so schnell wie möglich wiedergeboren und fängt dann beizeiten an, Band 4 zu schreiben. :lesend

    Zitat

    Original von Vivian
    @ Britt:


    Vielleicht versuche ich mich doch noch an den zweiten Teil. :gruebel Irgendwie will ich doch wissen wie es mit Lisbeth weitergeht.


    Ich liebe diese Protagonistin. Eben weil sie so herrlich schräg ist. Weil sie alles, was man bisher in Krimis an Ermittlerinnen so hatte, völlig auf den Kopf stellt. Man muss sie einfach mögen, mit all ihren Macken und "Schäden". Sie ist ja eigentlich überhaupt nicht gesellschaftsfähig, misstrauisch und traumatisiert, und trotzdem - oder gerade deshalb - von einer Entschlossenheit und Konsequenz, dass man sich nur noch verbeugen kann.
    Irgendwie liegt der Vergleich mit Pippi Langstrumpf nahe, wenn man schon ständig mit der Nase auf Kalle Blomqvist gestoßen wird, wenn's um ihren Partner geht. ;-)


    Jetzt drückt mir mal die Daumen, dass ich bis zu meinem GEburtstag durchhalte und mir nicht doch Teil 3 schon vorher heimlich kaufe. :gruebel

    Doch, das hältst du durch, denn den zweiten fand ich fast noch besser! Obwohl der Anfang auch wieder etwas langwierig ist, und man nicht gleich weiß, was das mit der Story eigentlich zu tun hat. Ich hab den zweiten zuerst gelesen und bin heilfroh, dass ich ihn nicht aufgegeben habe - nicht auszudenken, was mir entgangen wäre! :anbet

    Zitat

    Original von Elmar


    Ist das Buch auch zum Vorlesen einer 7 jährigen geeignet?


    Ich denke schon. Obwohl ihr sicherlich einige Gags entgehen werden, die nur wir Älteren verstehen, aber die kriegt sie dann mit, wenn sie in einigen Jahren das Buch noch mal liest. Ich glaub, dieses Buch liest man eh mehr als einmal. :-)

    Egal ob "Unendliche Geschichte", "Momo" oder "Wunschpunsch", ich finde alles von Ende klasse, und von mir aus hätte der Mann doppelt so alt werden müssen, um noch viel mehr zu schreiben.


    Den absoluten Renner im "Wunschpunsch" finde ich aber den Seitenhieb auf Reich-Ranitzki, das "Büchernörgele" - besonders die herrlichen Illustrationen desselben, die keinen Zweifel dran lassen, um wen es sich beim Büchernörgele handelt. :-)

    Wie jetzt? Der Dritte ist schon erschienen??? :yikes
    Ich dachte, der kommt erst im April!


    So'n Mist, und ich hab ihn mir zum Geburtstag gewünscht, jetzt muss ich noch über sechs Wochen warten! :bonk

    Mir gehts da absolut genauso wie Freidenkerin.
    Leider scheitert's bei mir auch allzuoft an den Finanzen. Da ich ein Vielleser bin, greife ich auch oft auf ebay zurück, und da nehm ich dann, was gerade im Angebot ist - egal ob Paperback oder Hardcover, Hauptsache es kostet nicht viel. ;-)


    Aber bei Büchern, die mir richtig doll am Herzen liegen, strebe ich auch das HC an. Falls es sie im HC gibt.

    Zitat

    Original von Jey
    meine versuche längere geschichten/romane zu schreiben sind allerdings bisher gescheitert. ich weiß einfach nicht so richtig wie ich das aufbauen/anfangen soll... vielleicht hat ja jemand tipps für mich?!


    Was mir beim Umstieg von Kurzgeschichte auf Roman sehr geholfen hat war James N. Frey "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt", erschienen beim Emons-Verlag. Es ist kurzweilig und humorvoll geschrieben und gibt klasse Tipps, was den Plot-Aufbau, die Spannungsbögen, Entwurf der Figuren, die Sprache etc. betrifft. Ich möchte sogar behaupten, dass ich es ohne dieses Buch niemals geschafft hätte, einen Krimi-Plot für einen Roman zu basteln.
    Wer sich ernsthaft an einem Roman versuchen will, für den ist dieses Buch unverzichtbar, finde ich.


    Liebe Grüße
    Britt