Beiträge von GJay89

    Enschuldigt, dass es um mich so ruhig ist. Ich habe gerade beruflich/universitärischen Stress, der sich langsam löst. Leider hatte das gesundheitliche Folgen, sodass ich einige Wochen kaum eine Tastatur nutzen konnte.


    Für mein Wichtelkind habe ich am Montag etwas besorgt.Ich glaube, darüber wird es sich besonders freuen.:gruebel Oder??(

    Mit hat das Buch eigentlich ein ganz gutes "Gefühl" gegeben. Klar, es war nicht besonders blutig oder spannend, sodass man unbedingt miträtseln möchte. Dennoch stimme ich euch zu. Bei LR aller Art, aber besonders bei Krimis/Thrillern, liest man intensiver, hinterfragt mehr und rätselt mit.
    Interessant fand ich in diesem Abschnitt insbesondere die Entwicklung, die das Buch meiner Meinung nach sehr wohl nimmt. Die Geschichte erinnert mich allerdings weniger an einen Such-den-Täter-Thriller, sondern eher an ein "Wie-reagiert-Wer-auf-Was?"-Thriller. Die psychologische Motivation rückt für mich in den Vordergrund.

    Ja, ich lebe noch, aber konnte in letzter Zeit nicht wirklich gut mit der Tastatur tippen.


    Ich habe mich bei diesem Abschnitt gefragt, wie eine Ermittlung so schief laufen kann. Ich meine, es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass nach einer guten Ermittlung so viel offen bleibt.
    Wirklich spannend war dieser Abschnitt wiklich nicht, aber doch irgendwie sehr interessant.


    Ein Spannungselement ist das mit Daniel Hale schon, allerdings fand ich auch Meretes Perspektive nicht ganz uninteressant. Warum kommt Merete denn an die Gucklöcher ohne Mühe dran? Sie wurde bisher nicht als besonders große oder "kräftige" Person dargestellt, sondern eher als typisch Frau, aber tough.
    Nun möchte ich mich noch mal auf etwas beziehen, das Pusteblume34 schon schrieb

    Das mit dem provozierten Treffen stimmt mich auch neugierig. Es muss jemand sein, der Sie kennt (und den sie kennt), der ihr aber nicht nahesteht.Eine weitere Sache fällt mir auf, sie wurde entführt als das Schiff schon fast leer war. Gehört der Täter zu den Touris oder zur Besatzung? Das Ganze ist schon sehr seltsam.

    So, auch ich bin inzwischen wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Der erste Teil von "Erbarmen" von Jussi Adler-Olsen gefällt mir eigentlich recht gut. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven passten meiner Meinung nach sehr gut zusammen und bilden eine Einheit. Sie ergänzen sich und fügen sich zu einem Bild zusammen ohne, dass ein Teil dem anderen vorausgreift.
    Auch die einzelnen Protagonisten zeichnen eigentlich ein gutes Puzzle. Jede Figur hat seinen Platz, jede ihre Aufgabe und passt so eigentlich ins Bild. Der einzige über den ich mir in diesem ersten Teil kein Urteil erlauben möchte, ist Uffe. Er verhält sich nach dem Autounfall doch irgendwie sehr hilflos und kindlich und das, obwohl er keinesfalls plump wirkt. Besonders auffällig wie dieses, wenn man sich die Reaktion auf die Verabredung von Merete ansieht. Hier habe ich mir direkt beim Lesen die Frage gestellt, ob er nicht vielleicht zwischen geschäftlichem Treffen und Date unterscheidet. Möglicherweise war sein Verhalten Ausdruck von Eifersucht. Man hat in gewisser Weise sogar das Gefühl, dass die Geschwister gegenseitig aufeinander aufpassen. Mit achten hat das nicht unbedingt etwas zu tun. Vielmehr mit dem vertrauten Umgang miteinander. Man fragt sich auch, welche Rolle dieser Unfall noch spielen wird. Hatte überhaupt eine Rolle oder ist das Ganze lediglich eine Einführung in eine ganz dramatische Entführung, die womöglich tödlich endet? Übrigens, auch mich verwundert ungeklärt doch sehr. Es ist jedoch so, dass der Fall nur auf Indizien begründet wird. Sie haben weder ihre Leiche, noch eine Rekonstruktion des Tathergangs. Alles erscheint als Vermutung.
    Zu Assad möchte ich auch kurz noch etwas anmerken. Ich finde ihn sympatisch aber seltsam. Ich meine: Weiß irgendjemand mehr über diesen Typen?

    Ich lese heute "Seenacht" von Alexander Ballhaus weiter, aber irgendwie ist das nichts Ganzes und nichts Halbes. Ein Krimi ohne Spannung, aber dafür mit viel Lebensart. Ich kriege alle drei Seiten Hunger...

    So schlecht, wie ich es am Anfang vielleicht eingeschätzt habe, war es letztendlich nicht, aber man sollte bei diesem Buch eine Sache bedenken: Man braucht wahnsinnig viel Zeit.
    Das Buch beginnt so, als würde Fatima zurückblicken auf ein Leben. Tatsächlich erscheint das Buch auch eine lange Zeit als Rückblick. Erst gegen Ende, wenn man die Auflösung des Buches sieht erscheinen die einzelnen Teile des Puzzles so klar kommen als hätte man tatsächlich gepuzzlet. Jeden Abend bekommt Fatima Besuch von Scheherazade, die sie bittet die eine Geschichte zu erzählen. Jeden Abend erzählt Fatima ihr die Geschichte. Sie erzählt viel über ein Haus im Libanon. Außerdem spricht sich viel über das was kam bevor sie verheiratet war. Sie erzählt über jeden in ihrem kleinen Dorf und hält dabei ihre Familie nahezu komplett aus ihren Geschichte raus. Erst als Scheherazade ein bisschen tiefer bohrt, sprudeln zahlreiche Geschichten aus der alten Dame hervor.
    Wie Scheherazade bereits weiß, wo und Fatima bei ihrem Enkel Amir, der homosexuell ist. Amir versorgt meine Großmutter und kümmert sich sehr um die alte Dame. Umso schockierter ist er, als Fatima beginnt selbst Gespräche zu führen. Denn Scheherazade, die Kunstfigur aus 1001. Nacht existiert natürlich nicht wirklich. Niemand außer Fatima kann sie sehen. Mit den Geschichten über ihre Familie ordnet Fatima ihr Leben, da sie glaubt am 1001. Tag zu sterben. Bis dahin müsse jedoch noch eine ganze Menge erledigen. Sie muss das Haus im Libanon vererben, eine geeignete Frau für Amir finden, sich mit ihren Ex-Ehemann, ihrer Urenkelin den Koran in Arabisch beibringen und noch einiges mehr. Wie dieses Buch letztendlich endet, das solltet ihr am besten selber lesen. Aber eines sollte sie vorab wissen, plant viel Zeit ein um über die einzelnen Episoden nachzudenken, denn nur dann ergibt sich eine gewisse Logik und Philosophie innerhalb der Geschichte, die einem so vielmehr gibt als der Stil in dem die Geschichte verfasst wurde.
    An dieser Stelle möchte ich auf den Stil des Buches zu sprechen kommen. Alia Yunis ist sicherlich eine ganz bemerkenswerte Frau, die in ihrem Leben schon einiges erlebt hat und quasi zwischen den Welten (Arabisch und Amerikanisch) pendelt. Allerdings ist es genau dieser Sachverhalt, der die Geschichte schwierig erscheinen lässt und es dem Leser schwer macht den ganzen Ablauf zu Folgen. Alia Yunis lebt quasi zwischen den Welten und kennt sich in beiden aus. Insofern hat sie natürlich eine andere Sicht auf die Welt über die sie schreibt. Das ist für manch einen Leser nicht wirklich einfach nachzuvollziehen. Man weiß gerade wenn man sich nicht in der arabischen Welt auskennt nicht genau, wo zu das ganze eigentlich führen soll. Es ist so ähnlich wie die Katze, die hinter einem Faden herrennt, ohne zu merken, dass dieser Schaden gerade wieder aufgewickelt wird. Eine Sache ist Feigen in Detroit ganz sicher nicht, ein gutes Buch für Anfänger. Aufgrund der Tatsache, dass die Autorin in dieser Welt beheimatet ist, setzt sie viele Aspekte als gegeben voraus, die wir, die wir nur unsere europäische Welt kennen nicht immer nachvollziehen können. Für jene Menschen, die sich jedoch intensiv mit beiden Kulturen auseinandergesetzt haben, mag dieses Buch großartig sein, wenn es darum geht eine Philosophie kennen zu lernen, die unserer so ähnlich und doch so anders ist. Allerdings möchte ich dieses Buch nicht nur jenen Leuten empfehlen, die sich mit Philosophie auseinandersetzt möchten. Ich möchte es auch solchen empfehlen, die chaotische Großfamilien lieben und gern einmal hinter die Fassade blicken möchten, die Fatima und ihre Familie über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben.
    Wenn ich dieses Buch bewerten müsste, würde ich ist für einen langen Urlaub empfehlen, bei der man die Ruhe hat, sich intensiv mit diesem Buch zu beschäftigen. Dann lässt sie sich nämlich erstaunlich gut lesen.

    • Neues Jahr, eine Liste [list=1]
    • Feigen in Detroit von Alia Yunis, Aufbau Verlag, 472 Seiten
    • Eine unbeliebte Frau von Nele Neuhaus, List Verlag, 384 Seiten
    • Copy Man von Markus Henrik, Eichborn Verlag, 208 Seiten
    • Das Lied der Banshee von Janika Nowak, Pan Verlag, 480 Seiten
    • Still Missing von Chevy Stevens, Fischer Verlag, 413 Seiten
    • Seenacht von Alexander Ballhaus, ars vivendi, 320 Seiten
    • Badewannenblues von Christian van der Ploeg, Knaur Verlag, 320 Seiten
    • Strindbergs Stern von Jan Wallentin, Fischer Verlag, 508 Seiten
    • Mordsfreunde von Nele Neuhaus, List Verlag,400 Seiten
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