Beiträge von Tanja Tomlin

    Dankeschön Bellamissimo!


    Das ist mein Altdeutscher Schäfer im zarten Alter von 8 oder 9 Wochen - so genau, weiß ich es nicht mehr, ist schon vier Jahre her. :-)

    Hallo!


    Ich möchte euch einen Roman vorstellen, dessen Inhalt mich an "Nachtzug nach Lissabon", aber auch an "Der Schatten des Windes" erinnert. Nicht aufgrund der inhaltlichen Thematik, sondern aufgrund der Erzählsprache und der Qualität. Dieser Autor könnte einer meiner Lieblingsautoren werden und ich bin froh über die bisher wenigen Übersetzungen ins Deutsche, die ich mir alle noch kaufen und lesen werde!


    Klappentext
    Elias Rukla, seit 25 Jahren Studienrat, macht im Unterricht eine aufregende Entdeckung. Dr. Relling in Ibsens "Wildente" hat eine ganz zentrale Funktion! Innerlich erregt von dieser Eingebung bittet er einen Schüler, die wenigen Einsätze Rellings laut zu lesen. Genervt blättern alle vor und zurück. Der Unterricht wird zur Qual. Das erlösende Klingeln ertönt, Rukla atmet erleichtert auf. Als sich auf dem Pausenhof sein Regenschirm nicht öffnen lässt, verliert er die Haltung, er trampelt darauf herum, beschimpft dabei die gaffenden Schüler aufs Wüsteste. Und er weiß, er will nicht mehr in sein altes Leben zurückkehren, seine Scham über den Verlust der Würde ist zu groß.


    Zum Inhalt
    Elias Rukla tut, was er tuen muss, was von ihm verlangt wird. Er führt ein unauffälliges Leben und ist in sich gefangen. Seine Person ist unspektakulär. Er lebt in seiner eigenen Welt, hat Verständnis für seine Schüler und doch auch wieder nicht. Er verliert sich während des Unterrichts in einer Erregung über die Entdeckung einer eigentlichen Nebenfigur in Ibsens "Wildente", die sich jedoch als Hauptfigur herausstellt - jedenfalls unter seiner Interpretation. Davon völlig eingenommen und begeistert, versucht er seine Schüler darauf aufmerksam zu machen, die dafür allerdings nur ein müdes Gähnen übrig haben. Rukla gibt schließlich auf und die Dinge nehmen ihren Lauf.
    Er hat an diesem trüben Montagmorgen nur die beiden Norwegischstunden und dann frei. Erleichtert rennen seine Schüler in die Pause und er auf den Pausenhof, wo sich sein Regenschirm nicht öffnen lässt und Rukla daraufhin ausrastet. All seine Wut, seine Unfähigkeit, sein verdammtes Leben kommt ihm hoch und er zertrümmert im Wahn den Regenschirm. Doch er vergreift sich auch im Ton den "gaffenden" Schülern gegenüber, die solch einen Rukla noch nie gesehen haben und angewidert und gleichzeitig auch angetan sind von ihm, und wird verbal absolut ausfallend. Als er begreift, was er da getan hat, ist er zutiefst enttäuscht und kann endlich auf die Suche gehen, warum es dazu überhaupt gekommen ist.


    Zur Aufteilung des Romans
    Ich hatte eigentlich etwas völlig anderes erwartet, nämlich den Ausraster und das dann folgende Leben, ähnlich wie bei Gregorius (Nachtzug nach Lissabon). Doch der Leser erfährt nicht, wie es am Tag x nach diesem Fehltritt weitergeht, wie er damit umgeht, wie die Schüler damit umgehen, ob es Konsequenzen hat, etc! Nein, der Leser erfährt, wie es dazu kommen konnte, was in Ruklas Leben vorgefallen ist, was das hervorrufen konnte. Und dann beginnt die Geschichte im Grunde genommen mit einem Rückblick, der aber fast in Echtzeit erzählt wird, einem also gar nicht wie eine Rückblende vorkommt. Was war Rukla für ein Jugendlicher, was für Freunde hatte er, was für ein Mensch ist er geworden? Das sind die zentralen Dinge, die dem Leser klarmachen, warum Rukla wie Rukla ist und nicht anders. Anfangs war ich enttäuscht über die Erkenntnis, dass es ganz anders weitergeht, als ich erwartet habe. Seine Frau wird eingeführt, sein bester Freund, ebenfalls. Seine Liebe zur Literatur und Philosophie. Man lernt Rukla in- und auswendig kennen. Man denkt mit ihm, man geht mit ihm, man handelt mit ihm, man versteht ihn oder lernt ihn zu verstehen - was in diesem Kopf vorgeht, warum er so und nicht anders entscheidet.
    Der Roman ist also so aufgebaut, dass man die Katastrophe zu Beginn erfährt und dann das Leben Ruklas präsentiert bekommt, um nachvollziehen zu können.


    Meine Meinung
    Ich bin begeistert von der Erzählsprache. Ebenso davon, dass es in diesem Buch auch um Literatur, Romanfiguren und deren Interpretation geht, um Klassiker und Schriftsteller, etc. Rukla ist Philosoph. Der Autor gibt tiefste Einblicke in die menschliche Seele, wie und warum Rukla sich so verhält. Die Sprache ist unglaublich treffend und passend. Die Übersetzung wirklich sehr, sehr gut gelungen. Es geht um Ruklas Existenz, die für ihn mit diesem Tag erloschen ist. Er akzeptiert keine Entschuldigung, kein Verzeihen. Jedem anderen hätte das passieren können, nur ihm nicht. Nein, jedem anderen hätte es passieren dürfen, nur ihm nicht! Man hat beim Lesen das Gefühl Rukla selbst zu sein, so authentisch ist seine Gedankenwelt wiedergegeben. Es ist unglaublich einfach, ihm zu folgen, ihn zu verstehen und doch ist es ebenso unglaublich, was für ein im Grunde resignierender Mitläufer Rukla ist.


    Mein Fazit
    Ganz klar ***** Sterne! Endlich mal wieder Anspruch. Die Sprache ist schön und einfach, aber man muss wirklich lesen, auch zwischen den Zeilen, um aus der Einfachheit herauszufiltern, was Rukla für ein Mensch ist und warum er so geworden ist. So einfach wie einem die Lektüre anfänglich vorkommt, sie entpuppt sich als nicht ganz so leichte Kost! Dieser Roman gibt dem Leser viel mehr, als das Leben einer Romanfigur, nein, man lernt zu begreifen, was Scham und Würde ist, was ein Leben nachhaltig prägen und beeinflussen kann, was für innerliche Konsequenzen Ausrutscher haben können und wie unterschiedlich Menschen damit umgehen. Man kann in eine Seele blicken, in die Gedankenwelt und in das Leben eines Menschen, als wäre es das des Nachbarn von nebenan.


    Und nun viel Freude beim Lesen!

    Hallo!


    Zitat

    Original von Quetzalcoatlus
    Da kommt die Frage auf, ob es einfach zu wenig originelle Ideen gibt, oder ob die Verlage besagten Ideen in ihren Programmen nicht den gebührenden Raum einräumen.

    Ich denke Letzteres.
    Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass einfach zu viele auf den Zug aufspringen ein Thema aufzugreifen und es manigfaltig abwandeln. Egal wie durchgekaut das bereits ist. Und doch kann ich mir nicht vorstellen, dass es nicht genügend originelle Ideen gibt.
    Man darf halt nicht vergessen dass ein Verlag ein Risiko mit Neuautoren eingeht und wenn die dann noch ein Genre oder Thema gewählt haben, was eben nicht die breite Masse anspricht und begeistert, dann überlässt man das lieber einem Stammautor oder stampft es ganz ein. "Tut uns leid, passt nicht ins diesjährige Verlagsprogramm..." Die Risikobereitschaft hält sich verständlicherweise in Grenzen.


    LG Tanja

    Hallo :wave


    Ich habe meine Stimme bei Nein abgegeben und eigentlich war das doch falsch.


    Natürlich könnte ich keine Bücher wegwerfen, wenn wir davon ausgehen, dass sie in Ordnung sind. Niemals. Verschenken, verleihen, verkaufen, aber nicht wegwerfen.


    Ist jedoch ein Buch gänzlich kaputt, fällt auseinander, von Schimmel befallen und nicht wiederherstellbar oder was auch immer in der Richtung, dann denke ich, könnte ich ein Buch entsorgen.


    Viele Grüße, Tanja

    Servus :wave


    Ich bin Schützin, Aszendent Krebs und mein Chin. Sternzeichen ist das Schwein.


    Da hab ich ja die Schütze-Fraktion noch ein wenig nach oben gepuscht, wie ich sehe. Irgendwie hätte ich das nicht gedacht. Man sagt ja immer, dass im Winter die meisten Babys gezeugt werden, von wegen Kälte, Langeweile, mehr Zweisamkeit, mehr Bettaufenthalt, etc. Das wären dann ganz grob die Geburtsmonate August, September, Oktober, also alles, nur nicht Schützen. So konnte ich mich täuschen (lassen). :gruebel ;-)


    LG Tanja

    Hallo Booklooker!


    Zitat

    Original von Booklooker
    Von mir auch ein herzliches Willkommen.
    Ich finde es immer toll, wenn jemand sich so ausführlich vorstellt.
    Da hat man direkt ein viel besseres Bild von den neuen Eulen :-)


    Ich wünsche dir viel Spass hier :wave

    Dankeschön für den Willkommensgruß. Ja, du hast Recht. Eine gute Vorstellung ist hilfreich und wichtig für die Kommunikation.


    Viele Grüße, Tanja

    Hallo Evelyne!


    Zitat

    Original von Evelyne Marti
    Ich finde es an sich gut, wenn die Manuskripte gesiebt werden, nur wird eben nicht unbedingt auf Hochliterarisches geachtet, sondern oft auch nur auf Massentauglichkeit. Nur so kann ich mir den Mainstream-Schund erklären, der sich immer wieder in Buchhandlungen findet.

    Ich hoffe sehr, dass sich irgendwann die Qualität der literarischen Prosa ein wenig besser durchsetzen kann, gegenüber der derzeitigen Massenware und Marktschreiberei. Nicht, dass nicht jedes Genre seine Berechtigung hat, nein, so ist das nicht gemeint, aber wenn der x-te historische Roman auf den Markt kommt, der ein Thema abhandelt, wie viele andere zuvor auch oder ein Thriller, dessen Thema abgenutzt und nur wieder mal aufgepeppelt wurde, dann ist das gähnend langweilig und schreit geradezu nach neuer Orientierung oder sagen wir fairnesshalber nach der Waagschale.


    Liebe Grüße, Tanja

    Hallo Leseratte!


    Zitat

    Original von Leseratte87
    Herzlich Willkommen zurück. :-)


    Vielleicht kann dir Wolke helfen.
    Hattest du zum Beispiel deine Email- Adresse im alten Profil?


    Danke für den Willkommensgruß!


    Ich habe da gerade eine sehr gute Idee gehabt, bezüglich meines alten Namens und ich werde mich da mal weiter drum bemühen, danke.


    LG TanTom

    Hallo Zusammen! :wave


    Ja, eigentlich bin ich schon seit 2005 registriert. Nach einem Umzug und zwei Todesfällen, war ich so aus der Bahn geworfen, dass ich mich erstmal wieder finden musste - und meinen Benutzernamen ebenso. Letzteres ist mir nicht gelungen. Immer mal wieder habe ich alles mögliche ausprobiert, aber ich kam nicht drauf. Wie ihr seht, habe ich es aufgegeben und mich einfach neu registriert.


    Nun aber zum wichtigeren Teil dieser Vorstellung. Ich heiße Tanja, bin 36 Jahre alt, glücklich verheiratet, ohne Kinder, aber mit Hund und Mama im Haushalt. :-)


    Ich lese im Monat zwischen 4 und 9 Büchern, je nach Seitenzahl und Anspruch. Mit 11 Jahren habe ich begonnen zu lesen. Bücher über autistische Kinder, Pferdebücher und Kinderbücher. Als Jugendliche dann hat sich das auf Jugendbücher beschränkt. Erst als Erwachsene fand ich Zugang zu Thrillern und Krimis und gleichzeitig meine Vorliebe für die Forensik. Letzteres allerdings inzwischen nur noch im TV-Bereich und nicht mehr in der Literatur.
    Vor meinem Umzug und der Aufgabe meiner Selbständigkeit als Kynotherapeutin mit eigener Hundeschule, habe ich jahrelang als freie Autorin für Hundemagazine Sachtexte geschrieben und später auch Geschichten. Inzwischen habe ich mir diese Grundlage zunutze gemacht und ein Belletristikstudium absolviert, dutzende Fachliteratur zum Thema gelesen, z. T. erfolgreich an Wettbewerben für Anthologien teilgenommen und arbeite an meinem fünften Romanskript, welches dann auch nach Fertigsstellung angeboten wird.
    Durch diese berufliche Wendung oder sagen wir Erweiterung kam auch die völlige Umorientierung im Lesegenre. Klassiker, Charakterromane, anspruchsvollere Frauenliteratur, (Auto)Biografien oder wirklich inhaltlich und stilistisch gute Krimis sind noch übrig geblieben von der einstigen Allesleserei querbeet.


    Und nun bin ich wieder hier. Ich bin seit einigen Jahren Stammmitglied in einem anderen Bücherforum, wo ich auch sehr glücklich bin, aber ich brauche immer mehr Input und neue Anregungen, was mein Lesegenre angeht und deshalb habe ich mich dazu entschlossen, mehrere Eisen im Feuer zu halten und auch hier aktiv zu sein. Ich kann nicht genug kriegen von Büchern, vom Lesen und bin immer auf der Suche nach neuem "Stoff", ganz besonders im Klassikerbereich und bei den Charakterromanen.


    Man liest sich, denke ich. :lesend


    Liebe Grüße, TanTom

    Zitat

    Original von Morgana
    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es war leicht zu lesen und hat eine erfrischende Sprache. Oft genug musste ich schmunzeln oder auch laut lachen. Als nach etwa der Hälfte des Buches die erste der Freundinnen stirbt leidet man mit Jaine, um die es sich in der Hauptrolle im Buch dreht. Einfühlsam sind die traurigen Szenen beschrieben und ab und an hab ich da auch ein Tränchen bei verdrückt. Auch die Erotikszenen – von denen es im Buch auch einige gibt – sind sehr schön und auch wirklich erotisch beschrieben...


    Alles in allem ein Buch für die kalte Winterzeit, was man im nu durch hat und welches ein überraschendes Ende aufweisen kann... :-]


    Hallo Morgana,


    dem kann ich mir nur genauso anschliessen - nur geweint habe ich nicht :-)


    VG Tanni

    Zitat

    Original von Wilma Wattwurm
    Willkommen im Eulennest, Biblio Tanni. :knuddel1


    Daphne du Maurier, den Namen hab ich hier noch nie gelesen. Ich dachte die kennt hier niemand.
    Ich fahre sehr oft an den Ort in Cornwall, wo sie gewohnt hat. :-)


    Hallo Wilma,


    Daphne DuMaurier ja hat auch sehr viele Novellen, Kurz-Erzählungen und Romane rausgebracht. Sie ist eigentlich schon bekannt und ich mag ihren Schreibstil.


    Danke auch für den Willkommensgruss.


    VG Tanni

    Huhu Helga ;-)


    Das ist mal wieder ein Buch für mich. Ich liebe Schottland und Familiengeschichten. Habe mir das Buch direkt auf meinen Wunschzettel gesetzt und muss jetzt mal schauen, wie die anderen beiden Teile heissen, denn wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist es eine Trilogie, oder?


    Lieben Gruss, BiblioTanni

    Hallo Ihr Alle :wave


    Ich danke Euch ganz herzlich für die lieben Willkommensgrüße. Ich war auch schon fleissig und habe hier und da mitgemischt. Lesen ist eben "ankommen" und ich fühle mich bei so manchem Buch "geerdet", wenn Ihr versteht, was ich meine.


    Also, auf eine schöne Zeit, freue mich hier zu sein.


    Lieben Gruss, BiblioTanni :-)

    Zitat

    Original von Hazel
    Wenn ich ein bestimmtes Buch - Taschenbuch - suche, und bekomme es im Supermarkt günstiger - warum nicht?!


    Zum Stöbern brauche ich allerdings Zeit, das mache ich dann lieber in einer "richtigen" Buchhandlung oder eher online...


    Hallo Zusammen.


    Das wäre auch genau meine Aussage.


    VG BiblioTanni

    Hallo Zusammen :wave


    Wenn ich keinen Stress habe, nicht gerade im Umzug stecke oder mir die Kunden den AB so voll quatschen, dass für niemand anderen mehr Zeit drauf ist, dann schaffe ich es 3-5 Bücher in der Woche zu lesen. Ansonsten komme ich auf 1-2 Bücher pro Woche.


    Nachts kann ich gut lesen wenn ich zu Bett gehe, dann auch schon mal bis in die frühen Morgenstunden. Ansonsten so zwischendurch hier und da mal eine halbe Stunde am Nachmittag oder so.


    Viele Grüsse von BiblioTanni :-)