Beiträge von Nomadenseelchen

    Zitat

    Original von licht
    @ nomadenseelchen: gehört es nicht auch zu der von Dir so vehement geforderten Freiheit, andere Meinungen abzulehnen? Auch das muß man wohl oder übel aushalten, auch (und vielleicht gerade) wenn man in einer Minderheit ist.


    Ablehnen selbstverständlich, aufklären ja, unterdrücken nein.


    Kreationismus z.B ist für viele Menschen eine Art ihren Glauben zu leben. So seltsam ich das für mich persönlich finde, hätte ich kein Problem damit, in eine entsprechendes Museum zu gehen. Und ich würde es aus Respekt von diesen Leuten auch nicht als Sch*** bezeichnen, wie einige es hier geschafft haben.

    Ja, zu Literatur kann ich mich nicht zurückhalten und häufiger was sagen; zu Politik schon. Nicht, weil ich das eine wichtiger finde als das andere, sondern weil ich den Eindruck habe, dass es nichts Besseres gibt um jemandem unsympathsich zu werden, als sich über Politik zu unterhalten - einfach aus Prinzip, "weil man ja so eine komische Meinung hat". Bei Literaturthemen nehmen es die Leute häufig hin, dass ich da andere Ansichten habe, dass der Autor tot ist usw. Klar, auch da wird es mal hitzig, aber bei Politik wird es eben nicht nur hitzig, sondern auch eisig irgendwann. Und das muss nicht sein.


    Entnommen aus: http://jamapi.supersized.org/a…zens-who-do-not-vote.html


    Mehr gibt es zu dem Thema nicht zu sagen.

    Das die Leute hier glücklich sind, wenn sie alle paar Jahre ein Kreuz auf ein Blatt Papier pinseln dürfen und ansonsten eingelullt zu werden, dürfte hinreichend geklärt sein.
    Ich habe den Anspruch auf Informationsfreiheit, Meinungsfreiheit (wobei der Test für mich ist, ob ich die Meinung der Leute zulassen kann, deren Meinung ich nicht teile) und Bürgerbegehren/abstimmungen wie in der Schweiz.
    Womit ich stärkere Anforderungen an einen angeblich demokratischen Staat stelle, als die anderen hier - so Leute haben es halt immer schwer :P .


    Hast du es gut, sowas in der Nähe zu haben, ich will auch sowas :-( .

    Zitat

    Original von Jeanne
    Nomadenseelchen


    Ja, sie hat einen enorm großen Wortschatz. Aber das Hauptproblem ist vermutlich, dass man auch auf deutsch einiges nicht (gleich) versteht, auf englisch ist es dann gleich noch schwieriger, weil man zusätzlich Sachen nicht versteht, die man auf deutsch eigentlich verstanden hatte...und das häuft sich dann eben an.


    Dann brauche ich die Reihe gar nicht erst anfangen, keine Lustr immer ein Wörterbuch daneben liegen zu haben.

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.


    (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.


    (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
    Quelle


    Den Text sollte man im Quatsch Comedy Club aufführen, denn genau da gehört er hin :P .


    Bayern verbietet Nachdruck von Nazi-Zeitungen
    http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,601693,00.html


    Juristischer Ärger für das Geschichtsprojekt “Zeitungszeugen”: Bayerns Finanzministerium untersagt der Zeitschrift den Abdruck von Nazi-Zeitungen - und zwar, weil der Freistaat die Rechte daran hält. Jetzt sollen sogar bereits veröffentlichte Exemplare eingezogen werden.
    ….
    Nun sollen die bereits erschienenen Exemplare der ersten “Zeitungszeugen”-Ausgabe wieder eingezogen werden. Außerdem forderte das Finanzministerium die Initiatoren - das britische Verlagshaus Albertas Limited - auf, eine entsprechende Unterlassungserklärungen abzugeben.


    Wir sind halt alles verkappte kleine Nazis und Vater Staat tut alles, nur diese Seite nicht zum Schwingen zu bringen :P . Ich habe mir die Zeitung auch geholt. Noch nicht einmal, weil mich Goebbels Ergüße interessierten, sondern weil ich alte Zeitungen insgesamt spannend finde - die Schlagzeilen wie *Mann überfahren* haben sich in den letzten 70 Jahren nicht unbedingt geändert. Auch ein guter Tipp: Alte Privatanzeigen.
    Aber das dürfen wir in diesem außerordentlich demokratischen Staat (Achtung: Ironie) natürlich nicht lesen. Vielleicht will die Regierung auch nur nicht, dass die Kontinuität bei Manipulation des Volkes alzu deutlich wird - da gibt es eine Menge zu verbergen.


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    Man kennt es bereits aus dem Georgien-Krieg. Wenn es zwei unterschiedliche Versionen von einem Ereignis gibt und eine davon aus Russland stammt, wird in einigen Pressehäusern die russische Version als falsch, die gegenteilige Version als korrekt dargestellt. Warum sollte dies im Gasstreit anders sein?

    Als Journalist ist man der Neutralität verpflichtet und auch wenn Experten die russische Variante für stichhaltiger halten, sollte man die unterschiedlichen Lesarten erläutern und Zitate einer Konfliktpartei als indirekte Rede weitergeben und nicht als Fakt. Was aber machen Teile der Presse in ihren Artikelüberschriften?


    In keinem der Artikel wird die ukrainische Version als Fakt dargestellt, sondern - so wie es sein sollte - als indirektes Zitat mit Quellangabe. Die Überschriften suggerieren dem Leser jedoch, dass die ukrainische Version den Tatsachen entspräche.
    Spiegelfechter: Der Russe lügt!
    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/461/der-russe-lugt


    Irgendwer sollte der Regierung vielleicht einmal mitteilen, dass der Kalte krieg vorbei ist. Und das wenn man die Medien manipuliert, geschickt vorgehen sollte. Ich erinnere mich noch zu gut an den Afgahnistan-Krieg, als innerhalb eines Tages alles Medien gelichgeschaltet wurden; am Morgen sagten die Medien auf einmal nicht mehr *Rebellen* sondern *Nordallianz*, um zu vertuschen, was für Scheine die neuen Verbündeten sind. Radio FFH hat noch lange durchgehalten, dann war auch der Sender gleichgeschaltet.


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    Der Moskauer ARD-Studioleiter Thomas Roth hatte die Gelegenheit, den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin ausführlich zur Kaukasus-Krise und zu den politischen Verwerfungen zwischen dem Westen und Russland zu befragen. Roth schreibt im Tagesschau-Blog stolz, es hätte seitens Putins keine Themenbeschränkung gegeben. Die Themenbeschränkungen kamen indes von der Redaktion aus Deutschland, die dem Interview nur 10 Minuten Sendeplatz nach den Tagesthemen einräumte. Roth und sein Team mussten das Interview, das in voller Länge im russischen Fernsehen 27 Minuten Sendezeit einnahm, also radikal kürzen. Warum die ARD für dieses interessante und hochbrisante Stück Fernsehjournalismus keine halbe Stunde Sendezeit über hatte, bleibt fraglich. An einem starren Sendefenster kann es nicht gelegen haben. Nach dem Putin-Interview sendete man bei der ARD von 23:30 bis 5:00 morgens eine Sondersendung mit dem Namen “Der Kampf ums Weiße Haus - Die lange Nacht der US-Wahlen” - warum man nicht 20 Minuten dieser Sendung für ein zeithistorisches Dokument hätte kürzen können, ist unerklärlich. Ebenso fraglich bleibt es, warum aus dem Interview gerade die Stellen herausgefiltert wurden, die der westlichen Position widersprechen. Mit der vorgenommenen Kürzung erhält das Interview einen vollkommen anderen Informationsgehalt. Die ARD hat in diesem Falle die Grenze zwischen journalistischer Verantwortung und Meinungsmanipulation überschritten.


    Spiegelfechter: Das Interview
    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview


    So kann man es natürlich auch machen. Man kürzt entstellend im Staatsfernsehen. Oder wie vor kurzem bei Anne Will eine Sensung zum Thema Gaza-Kireg so überraschend durch das Thema Freitod ersetzt wurde, da es ja Israel-kritische Töne geben könnte, dass die Gäste des Ursprungsthemas schon angereist waren.


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    Ich habe einmal gefragt: Ein demokartischer Staat?. Die Antwort lautet immer noch: Nein, Demokratie liegt Deutschland nicht in den Genen. ich liebe dieses Land - nicht.

    Ich glaube dein Problem ist, dass du zu analytisch liest.
    Wenn ein bestimmter Platz z.B. in St. Petersburg beschrieben wirst, googelst du dann nach ihm? Oder malst du ihn dir selbst aus? Nur bei letzterem kann man letztendlich die Kinofilme im Kopf erzeugen. Das heißt nicht, dass ich nicht auch bevor ich wieder anfange oder aufgehört habe einmal google.

    Kurzbeschreibung Niemand weiß es, nur wir zwei …Was zwischen Catherine und Robert geschieht, ist ein Geheimnis. Es ist ihr größtes Glück, aber es birgt eine unkontrollierbare Gefahr. Bruder und Schwester, aufgewachsen in einer Welt der Kälte und des Schweigens. Auf der Suche nach Geborgenheit klammern sie sich aneinander und entwickeln, als sie heranwachsen, Gefühle, die über die Liebe zwischen Geschwistern hinausgehen.


    Helen Dunmore (* 1952 in Beverley, Yorkshire) ist eine britische Schriftstellerin. Dunmore schreibt sowohl Gedichte als auch Romane. Sie stammt aus einer großen Familie und beschäftigt sich in ihren Romanen immer wieder mit der Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen, ganz besonders in Krisensituationen. Helen Dunmore studierte Englisch an der University of York und unterrichtete zwei Jahre lang in Finnland, bevor sie ihren ersten Roman veröffentlichte. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit unterrichtet sie weiter und schreibt Kritiken und Rezensionen für die Times und den Observer. Sie beteiligt sich an Sendungen über Kunst im BBC Radioprogramm und war auch in der Jury für den T. S. Eliot Prize und den Whitbread Book of the Year award. Helen Dunmore ist Mitglied der Royal Society of Literature. Neben Gedichten und Romanen hat sie auch einige Kinderbücher veröffentlicht.




    Das Buch lag lange in meinem Regal, bis ich es gelesen habe - das Thema Inzest gehört nicht zu dem, welchem ich die höchste Aufmerksamkeit schenke. Hätte draussen nicht Schnee gelegen, würde es dort immer noch liegen, aber ich lese Winter-Bücher eben gerne, wenn es draussen wirklich kalt ist. Leider ist es kein Winter-Buch, auch wenn es dort seinen Anfang nimmt. Beschrieben wird am Anfang das harte Leben auf dem Land, auch wenn mehrmals betont wird, dass es eine Mittelschichtsfamilie wäre. Nun, auch nicht schlecht, dachte ich mir. Ich neige dazu, ein abgeschiedenes Leben ohne Technik zu romantisieren, dass war die Realität. Man wird in die Familienverhältnisse eingeführt (Mutter verschwunden, Vater in einer Irrenanstalt) und lernt den Alltag kennen. Auf ca. Seite 139 kam dann ein harter Bruch mit der Liebesbeziehung der Geschwister. Ich fand ihn sehr störend, weil ich mich gerade so schön in das Landleben versenkt hatte. Es folgt die Verteidigung der Liebe gegen äußere Einflüße, aber gerade diese Verteidigung zerstört am Ende die Beziehung und den Haushalt.


    Auch wenn die Frage, was am Ende mit dem Bruder geschieht unbeantwortet bleibt, ist es ein wunderschönes, stimmiges Buch. Die Sprache ist glaubwürdig und könnte von einem jungen Mädchen stammen, ohne naiv oder kindlich zu wirken.


    Fazit:


    Wer fein gezeichnete Psychogramme mag, ist bei diesem Buch richtig. Ich hole mir umgehend mehr Bücher dieser Autorin.


    * Taschenbuch: 408 Seiten
    * Verlag: Lübbe; Auflage: 1 (Oktober 2004)
    * Sprache: Deutsch
    * ISBN-10: 3404152069
    * ISBN-13: 978-3404152063


    Ich fand das Buch vorhersehbar bis zum Schluß. Der Seelenbrecher war so spannend, dass ich nicht mal aufs WC wollte, die Therapie war auch sehr spannend. Aber bei Amoklauf kannte ich auf den ersten 100 Seiten schon wer, es ging nur noch ums warum.


    Auch die Charaktere waren sehr sterotyp.