Beiträge von Tereza

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    Original von gealein
    Frage
    muß man die Jaderinge gelesen haben?? :gruebel


    Die Jaderinge genügen nicht. Wer nicht vorher alle meine anderen Bücher gelesen hat, wird nicht zur Leserunde zugelassen. Ich mache vorher einen knallharten Test mit allen Bewerbern. Und wer versucht zu schummeln: :schlaeger


    Okay, jetzt ein leserfreundlicherer, ernsthafter Nachtrag: das ist ein völlig anderes Buch als die Jaderinge, andere Epoche, anderer Schauplatz, andere Protas. Wie kommst du auf die Idee, dass du die Jaderinge gelesen haben müsstest? :gruebel


    Es würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn du teilnimmst :grin.


    Viele Grüße


    Tereza

    Mein Gott, ich bin völlig geschockt. Die war noch so jung.


    Ich kannte sie auch aus dem Montsegur-Forum, und sie war tatsächlich etwas schwierig im Umgang, trat oft unnötig aggressiv auf (meines Erachtens). Vielleicht hing das irgendwie mit der Krankheit zusammen. Ich hatte mich schon gewundert, wo sie abgeblieben ist.


    Schrecklich traurig, diese Geschichte.


    Tereza

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    Original von Katerina
    Ich kann die These "Unzufriedenheit mit dem Brotjob" absolut nicht bestätigen. Ich arbeite seit dreißig Jahren in meinem Traumjob und würde ihn wahrscheinlich nicht mal dann aufgeben, wenn zufällig ein Bestseller aus meiner Feder flösse und mich steinreich machte.


    Da bist du zu beneiden. :-)


    Ich habe da wohl mehr über mich gesprochen. Es läuft wahrscheinlich bei jedem anders. Aber du bist ja ein Fall von: wie das Hobby zum Beruf wurde.


    Viele Grüße


    Tereza


    Also ich würde sagen, es zeugt von totaler Ahnungslosigkeit. Jeder, der in einem kreativen Beruf, also als Autor, Maler, Mode- oder Möbeldesigner oder was auch immer wenigstens ein bisschen was verdient hat, weiß, dass jahrelange Arbeit dahinter steckt, bis man überhaupt das allererste (meist lächerlich geringe) Geld sieht. Nach meiner Erfahrung wird das Image vom genialen Freigeist am ehesten von Leuten gepflegt, die mehr um eben dieses Image als um allmähliche Verbesserung ihrer Fähigkeiten bemüht sind, was schließlich zum Erfolg führen könnte.


    Um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: es gibt viele Leute, die neben ihrer Arbeit als Hobby schreiben (oder malen oder stricken etc.) ohne die Ambition, sich Autor (oder Maler....) zu nennen oder ihre Texte zu veröffentlichen. Es ist ein Hobby, und das ist okay.
    Wer das ernsthafter angeht, also einen Verlag finden möchte, muss allerdings wesentlich mehr Disziplin und Energie in die Sache stecken. Und wer die Ambition hat, eines Tages wenigstens teilweise davon leben zu können, noch mehr. Das zeugt dann schon von einer gewissen Unzufriedenheit mit dem Brotjob, denn sonst würde man nicht so viel Freizeit opfern. Vielleicht wird der Brotjob auch nur als Übergangslösung gesehen, bis man das machen kann, was man wirklich machen will.
    Zwischen beiden Extremen sind die Grenzen natürlich fließend. Ein Hobbyautor kann auch allmählich zum Profi werden, weil er merkt, dass es ihm Spaß mach und er damit Erfolg hat.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Lese-rina


    So und jetzt werde ich mal gucken gehen, was für ein Buch Anfang August rauskommt!


    Anfang August startet hier die nächste Lesrunde zu meinem nächsten Roman: Die Ketzerin von Carcassonne. Das Buch selbst kommt schon im Juli raus. :wave


    Viele Grüße


    Tereza

    Liebe Leute,


    nachdem nun alle durch das Buch durch sind, wollte ich mich bei euch für eure rege Teilnahme an der Leserunde bedanken. Es hat mich wirklich sehr gefreut, wie ihr in das Buch eingestiegen seid, und eure - für mich teiweise sehr überraschenden - Reaktionen auf die Figuren waren eine bereichernde Erfahrung für mich.


    Es würde mich sehr freuen, euch bei der nächsten Leserunde am 1. August wieder zu sehen - einige haben sich ja schon angemeldet.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von harimau


    Das ging mir ebenso, aber unwahrscheinlich fand ich es im Nachhinein nicht. Shen Akeu hat wenig Grund, Vi Ki zu mögen, aber sie ist kein boshafter Mensch und lebenserfahren genug, um zu wissen, wann sie verloren hat. Im gleichen Licht beurteile ich ihre letzte Nacht mit Jinzi: Sie setzt noch einmal ein Ausrufezeichen - für die beiden, aber auch für sich selbst - dann lässt sie ihn gehen.


    Hierzu möchte ich noch anmerken, dass Shen Akeu sich tatsächlich ziemlich viel Ärger hätte einhandeln können, wenn sie auf die Einlösung von Vickis Versprechen gepocht hätte. Unter den Prostituierten von Shanghai gab es damals sicher auch schon ein paar Europäerinnen, doch die waren nur für westliche Männer da. Der Rat der internationalen Siedlung achtete streng darauf, dass der Mythos von der moralischen Überlegenheit der Weißen nicht ins Wanken geriet. Deshalb wurde allen Europäern, die in Armut abzugleiten drohten, die Schiffsfahrt nach Hause bezahlt. Er als im 20. Jahrhundert die großen Flüchtlingswellen (nach der russischen Revolution und später wegen den Nazis) einsetzten, änderte sich das, denn Shanghai wurde von mittellosen Europäern regelrecht überschwemmt.


    Shen Akeu Forderung ist wirklich nur ein Test für Viktoria (und auch ein Versuch, dem ach so anständigen Mädchen einen Dämpfer zu verpassen).


    Tereza

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    Original von harimau


    Das Leben ist fies! Womit ich nicht sagen will, dass ich Chuntian dieses Schicksal gegönnt hätte, denn das Mädel war mir sympathisch.


    Klar ist das Leben manchmal verdammt fies. Aber als Autorin bin ich Herrin über Leben und Tod meiner Romanfiguren. Da kann ich doch nett zu denen sein, die ich mag. :-)


    Aber eigentlich habe ich mein Ende diesmal als offen gesehen. Jinzi und Vicki stehen eine ganze Menge Ärger bevor, denn eine solche Beziehung stieß damals auf viele Widerstände. Ich habe nur in einem Moment, da sie gerade sehr glücklich sind, den Schlußstrich gezogen.


    (Und außerdem nehme ich mir jedes Mal vor, kein weichgespültes Ende zu produzieren, und dann kommt trotzdem jemand an und sagt, es ist zu weichgespült. :fetch :fetch :fetch)


    Tereza

    Hallo,


    kleiner Nachtrag (hat eigentlich nichts mit dem Buch zu tun, aber mit Steffis Frage, die mir im Kopf herum ging): ich habe mal kurz zu dem Thema im Internet gesurft. So scheint es in Saudiarabien nicht unüblich zu sein, Leute zu 500 (!!!!) Peitschenhieben zu verurteilen. Und obwohl man sich darüber zu Recht empört, spricht niemand von einem indirekten Todesurteil (hab wenigstens keine Hinweise gefunden). Also müssen die meisten das irgendwie aushalten.


    Na ja, warten wir mal, was der Mediziner sagt.


    Viele Grüße


    Tereza


    Edit: ich habe gerade heraus bekommen, dass es doch in Etappen geschieht. Aber hundert auf einmal dürften schon drin sein, sonst dauert es ja ewig.

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    Original von SteffiB
    Nicht jeder Seemann hat das Peitschen überlebt


    Ja, das stimmt sicher. Aber waren die Überlebenden dann verkrüppelt? Das wäre ja irgendwie nicht Sinn der Sache gewesen, einen Krüppel an Bord zu haben. Ich sehe es mehr als eine Art Strafe, bei der Mann entweder draufging oder wieder auf die Beine kam. Knochen wurden ja keine gebrochen.


    Darüber, wie viel ein Mensch überlebt, habe ich mir beim Schreiben auch Gedanken gemacht. Nur auf die Idee, dass dann jemand verrüppelt war, bin ich ehrlich gesagt nicht gekommen. Kannst du mir Bescheid geben, wenn du Antwort von dem Mediziner hast? Das wäre ja auch für spätere Bücher interessant.


    Liebe Grüße


    Tereza

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    Original von harimau


    Insgesamt ist mir der Ausgang der Geschichte zu weichgespült ausgefallen. Dass einige der Protagonisten gegen jede Wahrscheinlichkeit ihr Glück finden, sei ihnen gegönnt, aber wirklich jeder, bis hin zur "bösen" zweiten Frau des Mandarins, die doch noch ein Kind bekommt und darüber sanft wird? Nee, für meinen Geschmack zu viel. Ein totales Happy End ohne Verlierer entwertet sich mMn selbst. LG harimau :wave


    Na ja, für Yazi und Andrew gab's kein Happy End. Viktoria versöhnt sich nicht wirklich mit ihrer Mutter. Robert und Emily Huntingdon springen auch nicht gerade freudig durchs Leben.
    Ich wollte Chuntian einfach nicht bis an ihr Lebensende als verheiratete alte Jungfer bei einem alten Mandarin sitzen lassen, das hätte ich fies gefunden. Und irgendwie musste ich sie von da weg bekommen, daher das Kind von Meigui. Nach meiner Erfahrung werden auch biestige Menschen netter, wenn sie gerade besonders glücklich sind.


    Aber gut, das ist Geschmackssache. Ich habe wohl ein Faible für höchst harmonische Ausklänge. :-)


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Regenfisch
    Zumal Shen Akeu sie schon eine ganze Weile in ihrem Haus duldet und quasi damit zum Ausdruck bringt, dass sie Jinzi "frei gegeben" hat.


    Es könnte auch einfach bedeuten, dass sie ihm eine lange Leine gönnt. Das Haus ist ja schließlich ein Bordell, doch ist sie darin die Herrin. So eindrucksvoll Shen Akeu auch ist, würde ich sie nicht ganz von dem Wunsch frei sprechen, Viktoria eins reinwürgen zu wollen. Die Botschaft ist doch klar: du kannst ihn haben, wenn ich es erlaube, aber sobald ich pfeife, kommt er wieder bei mir angerannt.
    Natürlich ist es in Wirklichkeit nicht so. Jinzi will tatsächlich gehen und Shen Akeu entlässt ihn. Aber davon bekommt Viktoria nichts mehr mit.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Lese-rina
    Aber so ein, zwei Wochen und viele Gedanken später hätte sie doch mal auf die Idee kommen könnne, Jinzi um ein Gespräch zu bitten. (Bei Anton hat sie es schließlich auch getan).


    Eben weil sie es bei Anton getan hat und sich dabei eine heftige Abfuhr abgeholt hat, macht sie es jetzt nicht mehr. Sie hat natürlich Jinzis Versprechen, dass er sich von Shen Akeu trennen will. Aber dann hält er schon die erste Vereinbarung nicht ein, denn er verbringt die Nacht mit der Bordellbesitzerin. Das sieht Viktoria als Verrat - und sie wurde ja schließlich schon einmal von einem Mann hängen gelassen. Sie ist eben nicht 100%-ig sicher, dass Jinzi nichts mehr von Shen Akeu will, weil sie weiß, dass die beiden einiges verbindet - und weil Shen Akeu nun auch nicht die Frau ist, die ein Mann entsetzt von der Bettkante schubst.


    Sie will sich eine neue Demütigung ersparen, deshalb haut sie einfach ab. Ich bin weiterhin der Ansicht, dass es eigentlich an Jinzi gewesen wäre, sie aufzusuchen und die Lage zu klären. Dazu braucht er ein paar Jahre, was aber auch gut ist, denn es schien mir durchaus wichtig für Viktoria, dass sie endlich lernt, auf eigenen Füßen zu stehen.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von SteffiB
    Okay, 50 bis 100 Schläge, sagen die Quellen. Wobei 100 wahrscheinlich die absolute Obergrenze war. Ich vermute stark, dass man die Leute mit 100 Schlägen in jedem Falle zum Krüppel geschlagen hat – und der Tod einkalkuliert war.


    Ich bilde mir ein, vereinzelt von mehr gelesen zu haben, aber 100%-ig sicher bin ich nicht. Außerdem soll es unterschiedlich dicke Stöcke gegeben haben. Ein sehr dünner wäre eher wie eine Peitsche, würde also vielleicht keine so schlimmen Verletzungen zufügen. Narben blieben auf jeden Fall zurück, evtl. auch permanente Schmerzen oder sonstige Beeinträchtigungen. Genauere Auskunft könnte eigentlich nur ein Mediziner geben.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Lese-rina
    Tut er das? :gruebel Habe ich eigentlich nicht so gelesen. Dass er gegenüber Mr. Andrews handgreiflich wird, hat ja nichts mit Diener oder Nicht-Diener zu tun, sondern weil er Victoria bedroht sieht. Oder habe ich da was überlesen?


    Er will zunächst gar nicht mit auf das Schiff und ist dort dann sehr übellaunig weigert sich z.B., aus dem Nebenzimmer zu kommen, obwohl Viktoria ihm die Mitbenutzung der Badewann anbietet. Es missfällt ihm, als Diener behandelt zu werden, und durch sein Schmollen lässt er seinen Zorn darüber an Viktoria aus - die aber nichts für die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse kann.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von SteffiB


    Eine Frage hat sich mir gestellt, weil ich gerade selbst jemanden mit dem Stock traktiert habe: Die beiden Verschwörer bekommen, wenn ich mich recht erinnere, 100 Stockschläge - und leben noch! ich kann mir das, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, allerdings weiß ich nicht, was für Stöcke benutz wurden. Vermutlich Bambus, oder? Und der ist elastisch und schneidet das Fleisch schnell ein. Ist die Anzahl solcher Schläge eigentlich verbürgt, Tereza? Ich lese immer wieder in Romanen, dass die Helden nach 50, 80, 100 Schlägen ein paar Tage später wieder stehen können, dabei dürften sie regelrecht zerfetzt sein.
    In Südostasien wird Rattan benutzt. Da bringt dich EIN Schlag ins Krankenhaus, und du kannst ein halbes Jahr nur auf dem Bauch schlafen. Leider kommt dann der nächste Schlag, wenn du zu mehreren verurteilt wirst.


    Das ist eine gute Frage. Ich hab ja auch noch niemand mit dem Stock traktiert und würde mir auch nicht wünschen, dass es jemand mit mir macht. In den Quellen stehen aber diese Zahlen, also 50-100 Stockschläge, drin. Und die Leute waren danach nicht tot. Vielleicht wird in den Quellen übertrieben. Vielleicht schlug man nicht ganz so fest zu (woraus die Stöcke waren, weiss ich nicht, tippe mal auf Bambus). Hier handelt es sich bei der Bestrafung ja um eine Finte, da kann ich mir schon vorstellen, dass heimlich eine milde Durchführung abgesprochen war.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von SteffiB
    Ach übrigens, bei der Situation auf dem 2. Schiff, als Vicky Jinzi als ihren Diener ausgibt (sie hatte ja keine Zeit, sich mit ihm abzusprechen), habe ich mich über IHN geärgert. Da muss man eben mal in den sauren Apfel beißen, schließlich gab's ja eine Schiffspassage auf lau!


    :knuddel


    Endlich verteidigt mal jemand meine arme Vickie. Genauso habe ich es auch geshen. Sie verhält sich in der Lage ganz vernünftig - und er zickt herum.


    Tereza