Ironmonger baut hier ja mit seinem abgeschotteten Dorf ein Modell.
Diese Geschichte hier ist natürlich weichgezeichnet und ALLE sind so gut. A
Und da stimme ich dir zu, hier sind die Leute - zumindest bis jetzt - fast zu gut, um wahr zu sein. Das Böse kommt immer nur von außen wie die Raubzüge. Aber ich denke auch nicht, dass so eine Situation, wie von Hobbes angenommen wird, über längere Zeit zu völliger Anarchie führen würde, weil die Menschen wie die die meisten in Gruppen lebenden Säugetiere sehr schnell wieder soziale Strukturen herstellen würden, denn letzten Endes ist es uns evolutionär so eingepflanzt, dass wir nur als Gruppe überleben können. Allerdings würde es sicher Kämpfe zwischen den Gruppen geben.
Eigentlich begreife ich mich selbst als Optimisten, aber ich bin wohl der Einzige hier, der Joes "Visionen" für real hält.
Aus der Sicht eines alternden Mannes, der sich, sowohl aus den Umständen als auch dem Charakter seiner Frau ergebend, ihrer Treue unsicher sein muss, ist der jüngere Konkurrent schlichtweg ein unerträglicher Albtraum. Da mag auch ein Priester mal seinen Mordphantasien erliegen ...
Ich denke auch, dass Ironmonger es zwar etwas in der Schwebe lassen wollte, es aber schon genügend Andeutungen gibt, dass der Pfarrer tatsächlich Joe das Wasser nicht aktiv gereicht hat und dadurch seinen Tod billigend in Kauf genommen hätte.
S.358 Mitte der Hardcover-Ausgabe: "Alvins Gesichtsausdruck war eine brodelnde Mischung aus Furcht und Verachtung, 'Ich habe nicht versucht, Sie zu töten, Joe. '"
Und auf S. 359 Mitte: "'Tun Sie das nicht, Joe', sagte Hocking. Er hatte den Blick abgewandt. 'Wir waren beide dem Tode nah. Und wir beide leben noch. Machen Sie es nicht unnötig kompliziert mit Ihren Verschwörungstheorien.'"
Und zwischendrin streitet er ab, aus Joes Fieberreden den Wunsch nach Wasser herausgehört zu haben. Ich finde, dadurch legt Ironmonger dem Pfarrer die Schuld sehr nahe.