Bin durch und hab's nicht abgebrochen (*stolzguck*)
--> REZI
Beiträge von elwe
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Inhalt (Klappentext):
Dru und ihr bester Freund Graves tauchen in einer geheimen Schule unter, um sich vor ihren Verfolgern in Sicherheit zu bringen. Doch während der junge Werwolf mit offenen Armen empfangen wird, behandelt man Dru wie eine Gefangene. Noch dazu trachtet ihr auch hier jemand nach dem Leben. Als Vampire die Schule angreifen, gerät Dru in höchste Gefahr – und muss sich die schockierende Frage stellen, ob der Verräter ihr näher ist, als sie für möglich hielt …Meine Meinung:
Der Klappentext läßt es schon erahnen - bei großen Teilen des Buches handelt es sich um ein paranormales Highschool-Abenteuer rund um die leicht neurotisch und tapfer, aber dümmlich agierende Haupt-Akteurin Dru.
Dabei hatte es so gut angefangen.
Mit dem sehr spannenden und spaßig zu lesenden Band 1 der Serie - Verflucht - beginnt die Autorin eine neue Geschichte um die sechzehnjährige Dru, die seit dem mysteriosen Tod ihrer nicht weniger mysteriösen Mutter mit ihrem Vater, einem professionellen Vampir- und Monsterjäger, durch die Weltgeschichte zieht, sich inzwischen selbst ganz gut in der Monsterbekämpfung auskennt und ansonsten drunter leidet, dass sie alle paar Wochen an eine neue Schule muss. Im ersten Band lernte sie den Gothic-Outsider Graves in der Schule kennen, der von einem Werwolf gebissen, selbst zu einem Werwolf und schließlich zu ihrem besten Freund wurde, verlor ihren Vater durch den übermächtigen Nosferatu Sergej, welcher ihn in einen Zombie verwandelte und auch ihr nach dem Leben trachtete und wurde schließlich vom mysteriösen Halb-Vampir (einem sog. Dhampir) Christophe gerettet, der sie in die scheinbare Sicherheit einer Schule brachte, die ausschließlich für Werwolf- und Halbvampirteenager betrieben wird.
Soweit so gut.
Dieser Band hier setzt genau dort ein, wo der erste endete.
Dru ist an der Spezialschule mit angeschlossenem Internat, einziges Mädchen weit und breit, und wird mit Samthandschuhen angefasst, weil sie eine Svetocha ist - ein sehr seltener weiblicher Abkömmling aus einer Mensch-Vampir-Verbindung, so wie auch ihre Mutter eine war. Svetochas sind extrem kostbar, weil sie wie Gift auf die Nosferatu wirken, und deshalb von denen unbarmherzig gejagt werden. Ebenfalls mit ihr an die Schule gekommen ist Graves, der hier aufblüht und alle Vorzüge seines neuen Werwolf-Daseins genießt. Zwischen Dhampiren und Werwölfen schwelt stets eine offene Rivalität, doch um Dru's Wohlergehen sind alle gleichermaßen besorgt - so sehr, dass sie sich bald wie eine Gefangene fühlt.
Wirklich sicher ist sie dadurch jedoch nicht, denn bald beginnen die Angriffe der Nosferatu auf die Schule, und es stellt sich schnell heraus, dass es innerhalb der Schule einen Verräter geben muss. Christophes Motive scheinen mehr als undurchsichtig zu sein, und auch über den mysteriösen Tod ihrer Mutter versucht Dru lange Zeit vergeblich, etwas herauszufinden.
Es packt sie zunehmend Frustration über ihre Lage, in der sie nichts bewirken kann, und der entlädt sich in blindem Aktionismus, mit dem sie um Aufmerksamkeit heischt und nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Freunde ordentlich in Gefahr bringt.Dieses Buch fällt gegenüber dem Vorgänger leider gewaltig ab. Insbesondere in den ersten zwei Dritteln zieht sich zwischen kurzen Momenten der Spannung die Lektüre wie Kaugummi. Dru in der Schule, Dru im Speisesaal, Dru beim Grübeln, Dru beim Kopfzerbrechen, Dru versunken in Selbstzweifeln ... ab Seite 100 möchte man sie an den Schultern packen, sie schütteln und sie anschreien: Reiß Dich zusammen, Mädel, wenn Du so tough sein willst, wie Du vorgibst!! Dru's permanente Selbstanalysen gehen auch einher mit dem Verlust ihres in Bd.1 so wachen Geistes - anders läßt es sich nicht erklären, dass sie sich eine Reihe von Aktionen leistet, die zwar auf den ersten Blick ritterlich erscheinen mögen, bei denen man aber ächzen möchte ob der geballten Dummheit. Das passt einfach nicht zusammen mit der Dru, die man aus dem ersten Band kennengelernt hat: sich sehenden Auges selbstmörderisch einem Gegner entgegenzuwerfen, gegen den man garantiert nicht die kleinste Chance hat, nicht mal mit Glück - und dann prompt gerettet werden zu müssen.
Das ist die andere Seite der Medaille - wenn Dru nicht gerade über sich selbst oder ihr Unglück grübelt, muss sie alle Naselang gerettet werden.
Erst zum Ende des Buches gibt es einen Lichtblick und in den letzten Kapiteln kehrt die Autorin zur Qualität zurück, die man von ihr gewohnt ist. Da machen Entscheidungen, die Dru und ihre Freunde treffen, plötzlich wieder Sinn, die Action macht Spaß, weil sie zielgerichtet und effektiv ist, und sogar die Handlung tut endlich mal einen Satz nach vorn.
Zwar weiß man noch immer nicht, wer der Verräter ist ... aber es zeichnet sich Hoffnung ab.Fazit: Streckenweise war es eine echte Plage, sich durch dieses Buch zu arbeiten, aber wenigstens belohnt das Ende ein Stück weit dafür - und gibt Hoffnung, dass der nächste Teil dieser Serie zu alten Qualitäten zurückfindet.
Nur eins noch: Auf gar keinen Fall sollte man 'Verraten' lesen, bevor man 'Verflucht' durch hat, sonst macht das Buch absolut keinen Sinn.6/10 Punkten.
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Inhalt (Amazon):
As the son of a serial killer, homicide detective Thomas "Veck" DelVecchio, Jr., grew up in the shadow of evil. Now, on the knife-edge between civic duty and blind retribution, he atones for the sins of his father- while fighting his inner demons. Assigned to monitor Veck is Internal Affairs officer Sophia Reilly, whose interest in him is both professional and arousingly personal. And Veck and Sophia have another link: Jim Heron, a mysterious stranger with too many answers... to questions that are deadly. When Veck and Sophia are drawn into the ultimate battle between good and evil, their fallen angel savior is the only thing that stands between them and eternal damnation.Nach dem großartigen ersten Band von Wards Fallen Angels Serie fand ich den zweiten ja eher enttäuschend (vorhersehbar, in gängigen Klischee-Mustern badend und deshalb nicht besonders spannend).
Habe mich aber trotzdem aufgerafft, den dritten zu kaufen - und was soll ich sagen: Bin jetzt im ersten Drittel und - einfach nur süchtig machend. Richtig gut, spannend, weitgehend frei von Barbie-Kitsch und die Klischees zum kringelig-Lachen ins Ironische gezogen. Ich hoffe, das bleibt so - dann wird das Buch ein echtes Highlight! -
Na immerhin ist Band 2 auf Englisch inzwischen angekündigt - The blinding knife. Allerdings noch kein Cover ... und erst im September diesen Jahres.

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Ja, ich mochte den ersten Teil auch sehr gern.
Werde mir wohl doch auch den dritten kaufen, weil ich ja noch hoffe, das wird wieder besser. Beim zweiten bin ich jetzt fast durch - aber ganz ehrlich, ich finde das ist so ein typischer Zwischenteil-Rohrkrepierer, wo man irgendwie auf Seite 50 schon weiß, wie der Rest der Geschichte ausgeht, und wo Dru - die im ersten Band ja eine sehr coole Heldin war - sich andauernd in eine gehirnamputierte, hormon-fehlgesteuerte Teenager-Maid verwandelt, die ständig gerettet werden muss, wo sie vorher mit hehren Absichten (aber total bescheuert) offenen Auges ins Böse rennt und alle anderen gleich mit ins Verderben stürzt.
So was nervt mich einfach, wenn Buchhelden durch offensichtliche Blödheit glänzen und unerfreulichen Situationen primär mit kindischem Trotz begegnen, so nach dem Motto: Wenn ihr mich nicht rauslasst, muss ich halt aus dem Dachfenster ins Feuer springen, und das habt ihr dann davon, dass ihr mich retten müsst! -
Also ich warte jetzt auf den großen Patch, bevor ich Witcher2 noch mal spiele, mit den vollmundig angekündigten Extra-CG-Sequenzen und den Extra-Quests.
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Kurzbeschreibung:
Dru und ihr bester Freund Graves tauchen in einer geheimen Schule unter, um sich vor ihren Verfolgern in Sicherheit zu bringen. Doch während der junge Werwolf mit offenen Armen empfangen wird, behandelt man Dru wie eine Gefangene. Noch dazu trachtet ihr auch hier jemand nach dem Leben. Als Vampire die Schule angreifen, gerät Dru in höchste Gefahr – und muss sich die schockierende Frage stellen, ob der Verräter ihr näher ist, als sie für möglich hielt …Über den Autor: Lili St. Crow ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Lilith Saintcrow, das sie für ihre actiongeladenen, spannenden Jugendromane verwendet. Sie wurde in New Mexico geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Vancouver.
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Ich bin ja ein großer Fan von Lilith Saintcrow, und auch den ersten Teil dieser Serie, 'Verflucht', fand ich sehr unterhaltsam zu lesen (auch wenn er in Punkto Spannung und Tiefe nicht ganz an ihre Erwachsenen-Serien heranreicht).
Bei diesem Buch hier bin ich jetzt in der Mitte und lese es allerdings nur deshalb noch weiter, weil ich der Autorin einfach große Vorschuß-Lorbeeren gebe. Wäre es nicht Lilith Saintcrow, ich hätte es längst abgebrochen.
In Sachen Spannung fällt es enorm hinter dem ersten Teil zurück, die Heldin verliert sich in endlosen Selbstbetrachtungen, die sich auch noch ununterbrochen wiederholen - als hätte man es als Leser nicht beim ersten Mal kapiert. Sie denkt und denkt und grübelt und denkt, und kommt dann zu einer tooootaaaal überraschenden Schlussfolgerung, auf die man als Leser schon zwanzig Seiten vorher gekommen ist (mit den gleichen Informationen zur Verfügung, wie sie selbst - denn sie ist die ICH-Erzählerin.)
Gähn.
Es gibt so kurze Hoffnungsschimmer, wo endlich was passiert und man hofft, dass die Handlung nun endlich anzieht - doch dann verfällt sie wieder in den alten Trott.
Ich hoffe wirklich, die zweite Hälfte des Buches reißt es noch herum, sonst würde ich mich wohl gewaltig ärgern und u.U. der Fortsetzung weiträumig aus dem Weg gehen. -
verdammt, ich hatte auch das eBook.
Hach ich wusste, ich hätte es mir in Papier kaufen sollen -
Zitat
Original von Whooomaster
Hallo hast du mal probiert mit Amazon Kontakt aufzunehmen und da aus Kulanz etwas auszuhandeln ?
Das ist eine gute Idee, da bin ich noch gar nicht drauf gekommen ... werde ich machen.
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... dass er, wenn er ein einziges Mal von einem Küchentresen auf den Fußboden fällt, gleich halb auseinanderbricht (Kindle, trotz Hülle) und seither nicht mehr so richtig zusammengeht, was dazu führt, dass der AN/AUS Schalter nun klemmt.
Grmpf ... etwas, das einem bei einem Papierbuch nun definitiv nicht passieren kann...
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Zitat
Original von Paradise Lost
Ach ja, was ich übrigens auch super finde, seit irgendeinem Patch-Stand (weiß nicht ob 2.0 oder schon eher) kann man Geralts Frisur verändern.
Ja, das ist cool, fand ich auch. Wobei - was ich nie geglaubt hätte, weil am Anfang fand ich seinen hochgebundenen Pferdeschwanz blöd - am Ende hab ich den dann doch wieder getragen, weil ich ihn mir tollgeguckt hatte. -
Gibts eigentlich den dritten Band schon?
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Ach ich weiß nicht ... ich hab das Buch jetzt seit gut 6 Wochen neben dem Bett und wahnweise der Couch zu liegen, und bin über Seite 60 noch nicht hinausgekommen. Was schade ist, denn ich mag Umberto Eco eigentlich sehr, Das Focaultsche Pendel fand ich meisterhaft und habe viel draus gelernt.
Aber das hier ... ist einfach so zäh und langatmig. Ich bewundere ja sein Wissen und seine Fähigkeit, eine vergangene Epoche so detailreich wiedererstehen zu lassen, aber es gibt einen Punkt, an dem man dem Protagonisten für seine Geschwätzigkeit am liebsten eine reinhauen möchte, und der ist bei mir nun schon sehr früh gekommen.
Ich gebe aber noch nicht auf. Vielleicht packt's mich noch mal. -
verdammt, ich hab es schon vorbestellt

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Zitat
Original von xania
Man kann auf dem Kindle doch einfach nur Bücher lesen, die es auch gedruckt gibt.
Das mache ich normalerweise auch. -
Nun lag es schon so lange auf dem SUB und endlich habe ich es mal in Angriff genommen. Zwar hatte ich in der Mitte mal einen Durchhänger, habe aber nicht bereut, dass ich den überwunden und das Buch zu Ende gelesen habe. In der zweiten Hälfte wird es nämlich richtig gut. Aber hier das ausführliche Fazit:
Die junge Yaine, frisch gebackene Anführerin des winzigen nördlichen Königreichs Darr, in dem kriegerische Frauen den Ton angeben und das in den zivilisierteren Gegenden als Barbarenreich verpönt ist, wird von ihrem Großvater, dem Herrscher der Welt, an den Kaiserhof in Elysium gerufen, um ganz unerwartet zur dritten Erbin seines Throns erhoben zu werden. Ihre Mutter nämlich, die skandalträchtig ihr Erbe niederlegte, um mit einem Darr durchzubrennen, war vor ihr die einzige Erbin. Doch nun gibt es zwei skrupellose Geschwister, ihre Cousin und Cousine, die mit ihr um die Thronfolge konkurrieren. Die herrschende Kaste der Welt ist das Volk der Arameri, dessen Blut also zur Hälfte auch in Yaines Adern fließt - und die Arameri sind boshaft, skrupellos, arrogant und begabte Intriganten.
Kurz nach ihrer Ankunft im Palast lernt Yaine auch die versklavten Götter kennen, die das Elysium bewohnen. Das Universum wurde nämlich einst von einem Dreiergestirn beherrscht - Itempas, der übers Licht gebietet, Nahadoth, dem das Dunkel gehört, und Enefa, ihrer beider Schwester und Geliebte, die für Veränderung steht. Itempas, der Ordnung liebt und Veränderung fürchtet, tötete Enefa und unterwarf Nahadoth und seine Kinder einer grässlichen Sklaverei. Sie müssen fortan den Arameri dienen, die auch Itempas Priesterschaft stellen, und ihnen aufs Wort gehorchen.
Die Götter streben nach Freiheit, und Yeine soll ihnen dabei helfen. Im Gegenzug bieten sie ihr ein Bündnis gegen ihre neuen Feinde an.Natürlich stolpert Yaine schnell über allerlei schmutzige Geheimnisse und Intrigen, in die Götter wie Menschen verwickelt sind. Nichts ist so, wie es zuerst scheint. Feinde und Freunde sind auf den ersten Blick nicht voneinander zu unterscheiden, und manchmal auch nicht auf den zweiten. Sie versucht, mehr über den mysteriösen Tod ihrer Mutter zu ergründen, und hat nur wenige Tage Zeit, sich auf einen lebensbedrohlichen Konflikt mit ihren Thronmitbewerbern vorzubereiten. Und ihre wachsende Faszination für Nahadoth bringt sie zusätzlich in große Gefahr...
'Die Erbin der Welt' ist ein durchaus faszinierender Roman, der etwas schwächer anfängt, sich jedoch in der zweiten Hälfte so sehr zu steigern weiß, dass man darüber gern hinwegsieht. Die Ich-Erzählerin Yeine ist zuerst ein orientierungsloses Mädchen, das man ohne weitere Einweisung in ein Haifisch-Becken gestoßen hat, entwickelt aber im Verlauf der weiteren Handlung große kämpferische Qualitäten und einen scharfsinnigen Geist, um ihren Feinden einen Schritt voraus zu sein. Sie bleibt sich selbst treu, und das macht sie als Protagonistin sympatisch.
Zu Beginn störte mich ein wenig, dass die Arameri von ihrem gewaltigen Palast aus über die gesamte Welt gebieten, aus zahlreichen Königreichen bestehend, dass man aber nie wirklich ein Gefühl dafür bekommt. Stattdessen fühlt sich das ganze Setting ein wenig an wie eine Sitcom - es gibt nur wenige Schauplätze innerhalb des Palastes und ein begrenztes Inventar an Personen, mit denen Yaine interagiert. Man kriegt kaum ein Gefühl dafür, wie es draußen aussieht, und auch der Palast selbst wirkt nicht sonderlich bevölkert. Dadurch bekommt die 'Herrscher der Welt' - Story schnell Behauptungscharakter. Im weiteren Verlauf werden die Intrigen und Verwicklungen innerhalb dieser kleinen Gruppe aber so spannend, dass ich auf diesen kleinen Makel nicht mehr soviel Aufmerksamkeit verwandt habe. 'Erbin der Welt' ist viel mehr Kammerspiel und psychologische Interaktion zwischen den Handelnden, als epische Fantasy - mit deren klassischen Vertretern es tatsächlich nur sehr wenig zu tun hat.
So gesehen eine ungewöhnliche Geschichte, die aber zu fesseln weiß, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat. Wirklich lesenswert!7,5 / 10 Punkten.
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Danke Dir!

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ah verflixt, die habe ich nicht gefunden, weil ich zuerst nach 'Alchemist' gesucht habe.
Asche auf mein Haupt.
Kann einer der lieben Moderatoren das bitte zusammenfügen?
LG, Elena -
Inhalt:
Deutschland, irgendwann im 19. Jahrhundert:
Der siebzehnjährige Christoph, ein Waisenjunge, wird überraschend von der eleganten Charlotte adoptiert, die ihn auf ihr Schloß Institoris bringt, eine düstere und geheimnisumwitterte Burg auf einem Kreidefelsen an der Ostsee. Dort stellt er fest, dass die anderen Mitglieder ihrer Familie merkwürdig sind - der Alchemist Nestor, ihr Gatte, der niemals sein Dachlabor verläßt, die gleichalte Aura, die wütend ist, weil sie auf ein abgelegenes Internat soll, ihr (Halb)bruder Daniel, der in sie verliebt ist, und die kleine Sylvette, ein reizendes Mädchen und die einzige, die ihm Zuneigung entgegenbringt.
Kurze Zeit später wird Nestor durch den gedungenen Mörder Gillian, einen Hermaphroditen, im Auftrag seines Todfeindes Lysander ermordet, und Christoph wird Zeuge des Mords. Fasziniert von den Geheimnissen des Labors, verheimlicht er Nestors Tod, vergräbt ihn im Dachgarten und übernimmt fortan seine Rolle. Nestor hat nach dem Stein des Weisen gesucht, um Unsterblichkeit zu erlangen.
Zeitgleich folgt Gillian Aura in den Zug in die Schweiz zum Internat, weil er auch sie töten soll, doch verliebt sich stattdessen in sie. Danach weiß er, dass er Lysander ermorden muss, bevor dessen Schergen umgekehrt ihn erwischen... Lysander, der seinerseits Sylvette entführen lässt, zu einem abscheulichen Zweck...
So kreuzen sich die Wege von Aura, Christoph und Gillian erneut, und die Jagd auch Lysander führt sie quer durch Europa, in die Abgründe der Machenschaften einiger Unsterblicher und tief in das schreckliche Erbe einer Gruppe Kreuzfahrer 800 Jahre in der Vergangenheit.Meine Meinung:
'Die Alchemistin' ist eine spannende und außergewöhnliche Vermischung von historischem Abenteuerroman mit Fantasy (durch die Elemente von Alchemie und Unsterblichkeit), gespickt mit Enthüllungen und unerwarteten Wendungen und farbenprächtig an malerischen Schauplätzen inszeniert.
Die Handlung umspannt einen Zeitabschnitt von mehreren Jahren; aus diesem Grund erscheint sie manchmal ein wenig gerafft, wie bei einer Familiensaga, das tut der szenischen Spannung aber keinen Abbruch. Und ganz nebenbei erfährt man noch einiges Wissenswertes über die Kunst der Alchemie, die im neunzehnten Jahrhundert unter den romantischen Strömungen ja wieder an Beachtung gewann.
Zwar fasern die vielfältigen Erzählstränge manchmal etwas auf, und der rote Faden schlängelt sich durch abenteuerliche Kurven, weil die Zielsetzung der Protagonisten sich über die Jahre ändert und dadurch die Handlung nicht unbedingt geradlinig verläuft. Doch das bleibt verzeihlich und ändert nichts daran, dass die Geschichte wirklich fesselnd erzählt wird und nicht mit Gänsehaut-Momenten geizt.
Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, auch wenn ich mit der Anschaffung des Nachfolgers wohl noch etwas warten werde, da mich die Charaktere selbst nicht so sehr in den Bann gezogen haben.