Beiträge von antonia68

    Neuauflage, ungekürzt, überarbeitet?


    Weia, ich habe die Bücher alle mal in meiner frühen Jugend gelesen, später habe ich es noch mal probiert habe dann aber aufgegeben, weil es mir auch zu viel Schicksalsschläge wurde und auch dieser Teil der in Amerika spielt, hat mich nur genervt.


    Aber diese neu herausgegebenen Bände finde doch spannend.


    ..als hätte ich sonst nichts zu lesen... ;-)

    Nicht weinen, :flowers


    ich würde sie niemals unter den Tisch fallen lassen, halt nicht als erstes Lesen. Aber letztlich ist es mir egal, ich freu mich einfach drauf die Bücher zusammen mit anderen zu lesen.


    Ich mag die alten Ausgaben, klar ohne eine Ausbildung in Nevrasin überlebt man in diesen Klamotten auf Darkover nicht aber wer weiß, wo die Damen das so gelernt haben. *g*


    Ich habe sogar sehr viele von denen mühselig wiederbesorgt, weil ich doch nicht wenige durch Verleihen verloren hatte. :fetch Jetzt habe ich sie aber, glaube ich zumindest, wieder. :-)

    Ashe, Geoffrey (1996): König Arthur – die Entdeckung von Avalon,
    Econ-Verlag: Düsseldorf, ISBN 3 340 11081 5, S. 224, 24 Seiten Bildmaterial, Personenregister, Sachregister und Literaturliste (dt. Erstausgabe 1986)


    Titel der englischen Originalversion: The Discovery of King Arthur, Debreet's Peerage LTD, 1985


    Übersetzer: Harald Stadler


    Kurzbeschreibung:


    Seit dem Mittelalter haben Dichter, Künstler, Musiker und Filmemacher sich der Legenden um König Arthur und der Ritter seiner Tafelrunde angenommen. Die Frage nach dem historischen Kern dieser Legende aber blieb 1500 Jahre ein Rätsel. Die faszinierende Geschichte dieser Entdeckung wird in diesem Buch erzählt, die ein altes Rätsel löste - aber zahlreiche neue aufgibt.



    Angaben zum Autor:


    Geoffrey Ashe ist 1923 in Canada geboren und studierte an der University of British Columbia, Vancouver und in Cambridge. Seine wissenschaftliche Arbeit zentriert sich auf die Verifizierung Arthur Legende. 1957 veröffentlichte er "King Arthur's Avalon: The Story of Glastonbury, seine zentrale These darüber wer hinter der Arthur-Legende steht, veröffentlichte er erst mal 1981, dann folgte das hier vorliegende Buch und 1987 "The Landscape of King Arthur", die vollständige Bibliographie findet ihr hier, einige Interviews mit ihm URL=http://britannia.com/history/h17.html]hier[/URL]. Er war von 1966 –1970 Sekretär für das Camelot-Forschungskomitees, das den Cadbury Castle als möglichen Standort von Camelot untersuchte.



    Meine Meinung:


    Meine Lektüre unterschiedlicher Fassungen der Arthur-Sage, angefangen bei den Nebeln von Avalon, hat mit der Zeit bei mir das Interesse geweckt, etwas mehr über die Arthur-Forschung in Erfahrung zu bringen. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eine populärwissenschaftliche Abhandlung über die Hintergründe der Arthur-Legende, was einerseits die Stärke des Buches ist, weil es leicht verständliche zu lesen ist und andererseits eine Schwäche darstellt, das die wissenschaftlichen Standards für Quellenbelege nicht eingehalten werden und der Leser sich auf die Aussagen des Autors "blind" verlassen muss.


    Geoffrey Ashe geht der Frage nach, ob es wirklich sein kann, dass ein wirkmächtiger Mythos, wie der über Arthur wirklich nur auf reiner Fiktion basieren kann oder ob nicht doch eine reale Person dahinter steht, die vielleicht für die Menschen im frühen Mittelalter sehr viel geläufiger war, als für uns. Darüber hinaus geht er davon aus, dass es nicht sein kann, dass dahinter nur ein kleiner Heerführer stehen kann, da die Sage an sich eine viel zu große Bedeutung hat.


    Obwohl die Frage, die Ashe stellt, eigentlich auf der Hand liegt, ist sie mir persönlich durch die Lektüre so vieler unterschiedlicher Versionen der Arthur-Sage selbst verstellt gewesen. Ich habe Arthur immer für ein reines Phantasieprodukt gehalten und die Erklärung, dass er irgendwie eine Art von lokaler Heerführer und in der Legendenbildung sozusagen eine Verdichtung von unterschiedlichen Ursprüngen ist, hat mir bisher ausgereicht.


    Geoffrey Ashe schreibt unterhaltsam und spannend über die Quellenlage. Er beschreibt sehr anschaulich, welche kulturhistorische Ausgangslage in der Spätantike vorlag, dass ein Mythos vom einigenden König überhaupt entstehen konnte. Er dröselt nach und nach die unterschiedlichen mittelalterlichen Quellen auf, bekommt die seltsamen Zeitangaben in den Griff und kämmt die bisherige Arthur-Forschung gehörig gegen den Strich. Diese suchten bis zu diesem Zeitpunkt sämtliche möglichen Anwärter auf den Titel lediglich auf den britischen Inseln und Hinweise auf Arthur Kämpfe in Gallien wurden ignoriert. Besonders interessant finde ich den Ansatz, dass die mittelalterlichen Autoren u.a. nicht so dezidiert auf bestimmte Fakten eingegangen sind, weil damals diese Fakten wohl Allgemeingut waren und als selbstverständlich vorausgesetzt wurden. Diesem Gedanken ist er nachgegangen und wurde auch fündig.


    Besonders erstaunlich fand ich es beim Lesen, wie viele Hinweise es auf Arthur selbst und auf die reale Person dahinter gibt. Ich hätte nicht gedacht, was es alles noch so an Quellenmaterial gibt. Außerdem halte ich Ashe für ausgesprochen talentiert darin, Quellen neu zu interpretieren und diese Interpretationen auch mit anderen Quellen zu untermauern. Durch seinen Blickwechsel gelingt es ihm auch Fußnoten in Quellen aufzutun, die bei der bis dato vorhanden Haltung zur Arthur-Forschung nie in den Blick gekommen sind.


    Im dritten Teil seines Buches geht er auf die Legendenbildung und die Entwicklung des Sagenstoffes im Laufe der Jahrhunderte ein. Er zeigt auch, wie Teile der Legende bis heute auf die keltischen Ursprünge zurückverweisen, nur dass sie durch die christlich geprägte Gesellschaft zunehmend eine Umdeutung erfahren haben. An dieser Stelle war mir klar (ohne das ich es nachschlug), dass MZB Ashes Arbeiten gekannt haben muss. Tatsächlich beruft sich MZB explizit auf die Arbeiten von Ashe.


    Ein Wermutstropfen beim Lesen war für mich die etwas wertende Tendenz, mit der Ashe an einigen Stellen schreibt. Ich denke, auch ohne diese Stellen, wäre sein Buch alles andere als eine trockene Angelegenheit geworden. Wobei sich diese Tendenz nicht massiv durchsetzt und somit einigermaßen zu überlesen ist. Auch fehlte mir ein bisschen Kartenmaterial, da ich die Dinge immer gern plastisch vor Augen haben will und wo Avalon liegt, muss ich auch erst noch nachschlagen. Den schon oben erwähnten Mangel an Quellenbelegen erwähne ich hier nur noch einmal der Vollständigkeit halber.


    Wieso der Untertitel der deutschen Ausgabe "Die Entdeckung von Avalon" heißt, wird wohl für immer das Geheimnis des Verlages bleiben, denn darum geht es in Ashes Arbeit überhaupt nicht.


    Nun freue ich mich schon auf den Graham Phillips; Martin Keatman, der 10 Jahre jünger auch den Ursprung der Arthur-Legende aufgedeckt haben will, dabei aber eine andere Theorie verfolgt. Interessant wäre auch sicherlich die Lektüre des aktuelleren Werkes von Ashe: D Kelten, Druiden und König Arthur. Mythologie der Britischen Inseln.

    Dank für die Aufnahme in die Liste aber ich muss doch Einspruch einlegen, weiter vorne irgendwo hatte ich geschrieben, dass ich gerne mit dem 2. Zeitalter gegen die Terraner anfangen würde.


    Die Entsagenden kamen nur ins Gespräch, weil ich dachte, wenn so viele die schwarze Schwesternschaft nicht verstanden haben, dass es sich vielleicht lohnt sie gemeinsam zu lesen, wann das ist, ist mir persönlich egal.


    Wenn ich schon mal auf diesen Punkt zurück komme, wollte ich noch anmerken, dass ich obwohl ich vor über 20 Jahren mit den Romanen aus dieser Zeit anfing, niemals Verständnisprobleme hatte und da es die anderen Romane ja auch nicht gab, konnte ich die inhaltlich früher gelegenen natürlich auch nicht vorlesen. Aber ich lese sie natürlich auch der "Reihe" nach.



    Ich habe auch die Erstveröffentlichungen hier stehen. Die schönen alten Möwigausgaben mit den krativen Covern *g*. Interessant ist, dass der Verlag sehr sehr schnell darauf kam die Cover zu ändern und schon ungefähr die 3. Auflage wurde in diesen schöneren weißen Ausgaben aufgelegt. An die blauen Erstausgaben ran zukommen ist deshalb auch nicht so einfach.

    kamelin, danke für Dein Angebot aber das höchste der Gefühle im Bereich Liebesromane sind für mich die Bücher von Jane Austen.


    Was den Fantasybereich (aber wahrscheinlich gibt es das überall) angeht, gebe ich Dir recht. Es wird viel kopiert und das ist langweilig. Allerdings gibt es immer wieder mal den einen Autor/die eine Autorin, die mal was neues wagt. Bei den aktuelleren Büchern ist das die Tintenwelt-Trilogie oder die "Legende von Ash" von Mary Gentle, wobei diese für mich eher Science-Fantasy darstellt. Ich habe vor 15 Jahren eine lange Zeit überhaupt nichts mehr aus diesem Bereich gelesen, weil mir die Nachschreiberei zuviel wurde. Inzwischen gibt es da ja wieder einiges. Wunderschön sind auch die beiden Bände "Grüner Reiter" und "Spiegel im Mond" von Kristen Britain.


    Am produktivsten finde ich nach wie vor die Science-Fantasy-AutorInnen und die Social-Science-Fiction schreiben. Deswegen sammel ich die ja auch.

    Nachdem ich merke, dass ich mich hier doch "festhänge", dachte ich, ich stelle mich mal vor, bevor ich die erste Rezension hier einstelle. ;-)


    Irgendwann in der zweiten Klasse habe ich quasi über Nacht lesen gelernt, so zumindest eine der Familienlegenden. Danach war ich Stammgast in der Stadtteilbibliothek und habe dort alles gelesen, was mir in die Hände viel.


    Lesen kann ich fast überall, auch im Gehen. Glücklicherweise gibt es heutzutage eine annehmbare Auswahl an Hörbüchern, sonst würde mein Haushalt vollkommen vor die Hunde gehen.


    Natürlich habe ich auch ein paar Sammelgebiete. Das betrifft einige Autorinnen, die ich gerne irgendwann vollständig hätte, wie z.B. Darcia Maraini, Isabelle Allende, Sarah Schulman und Janette Winterson. Die Auswahl dieser Autorinnen ist vollkommen willkürlich und folgt lediglich meinen eigenen Vorlieben.


    Mein Hauptsammelgebiet ist das Genre "Science-Fantasy". Wobei ich da eher intuitiv vorgehe, das Genre ist ja als solches nicht wirklich anerkannt und eingegrenzt. Darunter fallen selbstverständlich die großen Zyklen von Marion Zimmer Bradley und Anne McCaffrey, wobei ich fast alles von letzterer dazu zähle. Ein angrenzendes Gebiet sind die Social-Science-Fiction, von denen sich auch einiges bei mir finden lässt, wie auch reine Fantasy und SF-Literatur-


    Dann ist kürzlich ein weiteres Sammelgebiet dazugekommen. Dank ausgiebiger Wanderungen in der Eifel ist mein Interesse an der Keltisch/Germanischen Kultur immer weiter gewachsen. So dass ich jetzt angefangen habe, mich belletristisch und auch fachlich mehr mit diesem Thema zu beschäftigen.


    Entsprechend meiner Sammelei ist auch mein Bücherregal unterteilt, Belletristik/Literatur, Fantasy/Science Fiction, Keltisch-Germanisches, Sachbücher und meine Kinderbücher nicht zu vergessen.


    Was ich überhaupt nicht lese oder nur ganz ganz selten sind Krimis/Thriller, Liebesromane und das allermeiste was aktuell auf der Bestseller-Liste steht, da warte ich lieber ab, bis sich die Spreu vom Weizen getrennt hat.


    Seit dem Ende meines Studium genieße ich es lediglich zu meinem Vergnügen zu lesen, obwohl mir manchmal die theoretische Auseinandersetzung fehlt (z.B. sehe ich HP in der Tradition der klassischen Entwicklungsromane der Aufklärung aber mit wem soll ich darüber jetzt reden


    Im Internet auf andere Menschen gestoßen zu sein, die, hier und anderswo, ebenso bekloppt sind, wie ich, finde ich absolut großartig. Und dass manche von Ihnen meine Genre auch mögen, nahezu phantastisch. Weil im eigenen Bekanntenkreis gibt es möglicherweise den ein oder anderen, der auch nicht mehr weiß, wo er noch ein Buchregal hinstellen soll aber meist haben die dann andere Schwerpunkte.


    Soweit, ich freue mich auf spannende Leserunden und Diskussionen mit Euch. :wave

    Ja, ich kanns auch und habe es auch schon gemacht. Da waren mal so alte Fachbücher, völlig überholt, die habe ich erst bei mir vors Haus gelegt und was da übrig blieb, ging in die Tonne.


    Dann gabs da die Auflösung der Wohnung der Eltern meiner Freundin. Das war so viel Arbeit, vieles habe ich verkauft aber dann wars irgendwann wirklich gut und wir entnervt, da kamen die Bücher ins Altpapier.


    Dann liegen hier ein paar wirklich heruntergekommene Bücher, die ich nicht mehr haben will. Wenn das Wetter etwas stabiler ist, werde ich sie auch rauslegen, mal schaun was weggeht.


    Früher gabs in Köln zentrale Altpapiercontainer, da hatte sich die Sitte eingebürgert, dass man Bücher oben drauf legte. Da habe ich mal einen wunderbaren Fantasyroman gefunden. :-)


    Wenns geht vermeide ich das Wegwerfen von Büchern aber meine ursprüngliche Haltung zu Büchern habe ich im Laufe der Jahre aufgeben können.

    puh, das ist schon echt hart. Ich werde mir wohl jetzt eine englische Ausgabe der Nebel zulegen. Mal schaun welche.


    Danke für diesen phantasischen Einblick in die, tja, ich nenne es mal, Abgründe der Verlagspolitik. Vielleicht wäre es ja mal eine Maßnahme eine Neuübersetzung der Nebel anzuregen.

    Jeanne, ich habe Germanistik mit dem Schwerpunkt Linguistik studiert, in den Nebenfächern Soziologie und Pädagogik. Wobei ich mich gegen Ende in meines Studiums zunehmend mit Dekonstruktiven und Postkolonialen Theorien auseinander gesetzt habe. Die in allen meinen Fächern eine große Rolle spielen.



    ___________________


    Das Buch von Ashe ist gelesen und die Rezension ist fertig. Allerdings will ich da noch mal eine Nacht drüber schlafen und sie dann noch mal lesen.


    Da ich hier recht neu bin, wollte ich mal fragen wie ihr das machen würdet. Soll ich für jedes der Bücher über Arthur einen eigenen Rezension aufmachen oder kann ich auch einen Thread aufmachen, wo ich alle einstelle? Was ist sinnvoll? Wie wird das hier gehandhabt?



    Dann bin ich noch auf den Titel "Die Ritter von Camelot - König Artus, der Gral und die Entschlüsselung einer Legende, von Norma Lore Goodrich aufmerksam geworden. Kennt das jemand schon?

    hm, da ich bisher plane zumindest die Nebel LR mitzumachen, bin ich mal gespannt, wie die auf mir wirken, wenn ich beide Bücher vorher gelesen habe, was dann wohl so sein wird.


    Was den Umgang mit Quellen angeht, grundsätzlich macht Ashe das sehr gut und ich kann ihm ohne die Originalquellen zu kenne, was mir wohl auch schwerfallen würde, da ich keine der notwendigen Sprachen dafür beherrsche, gut folgen. Mich stört nur ein bischen seine Wertungen, die sich in Adjektiven ausdrücken. Ich versuche das so weit es geht zu ignorieren.


    Nur noch ein kleines Beispiel, S. 57.


    Zitat

    (...) die war ein gängiger Maßstab, als die Christen leider selbst mit Verfolgungen begannen. (...)


    Das "leider" hat da nichts zu suchen. Entweder es werden historische Tatsachen (soweit solche überhaupt ermittelbar sind) besprochen oder sie werden bewertet. Ja, ich finde Verfolgungen auch nicht gut, im Gegenteil aber es ist nun mal eine historische Tatsache, dass die Christen dies auch getan haben und später noch viel mehr als im eher unorganisierten 5. Jahrhundert.


    Über solche Sachen stolpere ich halt immer mal wieder und es stört mich ein bischen ohne dass ich es je wagen würde, sein Kompetenz als Historiker anzuzweifeln.

    SiCollier, ah, das hatte ich ja heimlich gehofft, dass ich damit nicht allein bin :-)



    Ich bin sehr gespannt darauf, was Du davon halten wirst. Das erste Drittel habe ich hinter mir und bin so gespannt als wäre es ein Roman, wie es weitergeht.


    Für wann planst du das Lesen dieser beiden denn? Ich nehme an, dass ich den Philips noch diese Woche bekomme, wenn die Postgöttin mit mir ist und die Urlaubsvertretung auch ;-)

    Der Geoffrey Ash ist in einer Blitzzustellung heute schon bei mir angekommen und natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe angefangen ihn zu lesen.


    Ich muss vorweg sagen, dass ich eine ausgezeichnete Vorbildung im Umgang mit historischen Quellen erworben habe, was ich meiner ausgezeichneten Geschichtslehrerin in der Oberstufe verdanke, bei der ich auch mein erstes Abiturfach ablegte. Sie hat mir Quellenarbeit in einer Intensität beigebracht, die ich im Studium nirgends so erlebt habe und die mich außerdem gut durch mein Studium gebracht hat.


    Sie hat mich gelehrt, wie man mit Quellen umgeht und wie man möglichst wertneutral über historische Gegebenheiten schreibt. Dazu kommt noch, dass ich mich im Studium natürlich auch mit modernen Wissenschaftstheorien der Soziologie und Kulturanthropologie auseinander gesetzt habe, die dem kulturell bedingten Blick eines jeden, der sich mit anderen Kulturen beschäftigt, große Aufmerksamkeit widmen. Kurz gesagt, was wir über einen andere Kultur/Zeit sagen können, ist eben durch unsere eigene Kultur/Gesellschaft gefärbt und dass es eben keine objektiven Erkenntnisse gibt. Somit sind dann unsere Erkenntnisse auch wieder Quellen über unsere Kultur. Es geht jetzt nicht darum, Erkenntnisse und Ansichten nicht mehr zu äußern, sondern unsere Begrenztheit in unserer Wahrnehmung zu berücksichtigen.


    Ich habe mich bemüht großzügig zu sein und dem Buch von Geoffrey Ash auch anzuerkennen, dass es eher populärwissenschaftlich ist aber Geoffrey Ash schreibt in einigen Punkten so wertend, dass sich mir die Haare senkrecht stellen. Leider fehlt hier ein Hinweis auf die Quellenlage. Ich bin grad auf Seite 41.


    Es geht um die Idee der Romanitas im 4. Jahrhundert und den Zerfall des Staates und den Aufstieg der Kirche als organisierende Einheit der Gesellschaft.


    Zitat

    Die meisten Reichen verrieten ihre Weltanschauung durch farbenfrohe Kleidung und farbloses Gerede.


    Das ist eine Wertung. Ja, sie macht das Buch farbiger und lesbarer aber eben auch etwas merkwürdig.


    Zitat

    Scharen barbarischer Söldernertruppen sorgten auf dem Schlachtfeld für ein buntes Bild


    Was meint er nur mit "barbarisch" im griechischen Sinne oder im heute umgangssprachlichen Sinne? Die Verwendung des Wortes "Barbar" in der Spätantike sollte doch etwas sensibler gehandhabt werden. Der Satz hätte ohne das Adjektiv auch wunderbar funktioniert. (Was mich mal wieder in meiner Ansicht über den sinnlosen Gebrauch von Adjektiven bestätigt)


    Soweit mein erster Eindruck.


    Ansonsten gibt er natürlich einen wunderbaren Einblick in die Zeit der Völkerwanderung und ermöglicht ein gutes Verständnis der kulturgeschichtlichen Lage der Menschen in Europa zu diesem Zeitpunkt. Zumindest soweit ich bisher gekommen bin.


    Wie gut, dass ich auch den Graham Philips angefordert habe, ich bin schon sehr gespannt, wie sich beide Bücher im Vergleich lesen.

    Ah, Wolke, genau, das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, nur dann kam ein wichtiger Anruf und dann hatte ich es vergessen, Frau Gohl/Lark hat das eherne Gesetz des Internet übersehen, das Internet vergißt nichts.



    Ob der Verlag nichts davon wußte? Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass diese Vorgänge im Interesse des Verlages sind. So wie Frau Gohl/Lark schreibt, sollten die beiden Namen auseinander gehalten werden. Jetzt ist es halt nicht mehr ein paar Zeilen im schnelllebigen Internetnet sondern etwas das nicht so leicht zu übersehen wird. Wir sollten auch nicht unsere Rollen als MultiplikatorInnen übersehen, wir hier tragen diese Geschichte doch auch weiter, die langfristige Rufschädigung ist doch derzeit noch nicht abzusehen.


    Hätte Frau Gohl/Lark Interesse an einer Schadensbegrenzung gehabt, hätte, hätte sie anders reagieren müssen. Denn es gibt einen Leitsatz im Markting, dass es unendlich teurer ist Neukunden zu gewinnen als Altkunden zu behalten. Dazu gehört auch mit den Kunden anständig umzugehen. Sicherlich empfiehlt kein Marketingexperte, dass man seine Kunden dadurch gewinnt, dass man ihnen das Gefühl gibt, man verar**** sie. Hier greift der Spruch besser schlechte Nachrichten als keine, einfach nicht.

    Mir ist ja im Verlauf der Diskussion noch was aufgefallen, das ich zumindest merkwürdig fand.


    Ich werde die korrekten Zitate nicht raussuchen aber in der Leserunde über die Neuseelandsaga fällt "Frau Lark" der Name von Janet Frame grad nicht ein, die ja so ähnlich geschrieben habe.


    In dem oben verlinken Interview, wird "Frau Gohl" nach der "weiblichen" Perspektive in der Nibelungen-Saga gefragt, worauf sie korrekt antwortet, dass es da noch eine Autorin gäbe, deren Name ihr grad nicht einfällt und die Bücher haben sich überkreuzt.


    Nun ja, wenn man 5 Jahre Abstand bei den Veröffentlichungen als überkreuzen betrachtet, kommt das möglicherweise hin. Ich denke hier an Diana L. Paxon, die eine Trilogie über die Nibelungensaga aus weiblicher Sicht geschrieben hat und irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass jemand die einen solchen Roman schreibt, die Romane nicht kennt oder dergleichen. Zumal gerade Paxon im Zusammenhang mit MZB für die Umdeutung von Stoffen in die weibliche Perspektive stehen. Irgendwie ist mir das aufgestoßen.




    Ich denke, dass Menschen fehlerhaft sind und blöde Sachen machen aber die Antwort von "Frau Lark" ist ziemlich arrogant und sie geht null auf das eigentliche Problem ein. Dass es hier auch darum geht, dass sie Schaden angerichtet hat und der Glaubwürdigkeit, neben ihrer eigenen, der Plattform geschadet hat, ist offenbar an ihr vorbei gegangen oder ihr schlicht weg egal. Zumindest diesen Eindruck kann man gewinnen. Und das, obwohl die Büchereulen sehr wohl genutzt hat und sicherlich auch aus gutem Grund. Davon, dass es peinlich für sie ist, habe ich mich schon eine Weile entfernt, ich finde es eher ziemlich unverschämt.