Beiträge von Doc Hollywood



    Und ob das geht. Man sollte nur nicht aufstehen zwischendurch. Einmal aufgestanden und eine Flutwelle drückt dermaßen nach unten, dass es dann aber wirklich Zeit wird sich baldmöglichst zu erleichtern.


    Stichworte aus eigener Lebenserfahrung dazu: Kirchweih, vergünstigtes Bier (da Bekanntschaft mit einem Kärwa-Mädchen) und eine laue Sommernacht. Und es waren keine 12L, sondern mehr. Aber es ist lange her. Ehrlich. :-)


    Gruss,


    Doc

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    Original von Batcat
    Aber die blöde Bratze hat den ganzen Film erst endgültig ruiniert.


    Ja, mir hat dieses blonde Weibchen auch viel zu viel und zu hysterisch rumgeschrien.
    :grin



    Gruss,


    Doc, abenteuerlich

    Ich kann mit Fantasy ja schon was anfangen, nur befürchte ich, dass der Regisseur auch dieses Mal wieder so richtigen Mist abgeliefert hat, wie er das seit geschätzten 100 Filmen tut.


    Nächsten Montag geh' ich rein. :-)


    Masochistische Grüße,


    Doc

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    Original von Batcat
    ... auch wenn darin die sensationelle Höllenfahrt durch dieses Bergwerk (???) vorkommt. Das war für mich aber auch das einzige Highlight in Teil 2.


    Nö. Das einzige Highlight von Nr. 2 waren die ersten 10 Minuten in der Bar, in der Indy um das Gegenmittel kämpft. Danach gings steil bergab mit dem Streifen (und das nicht nur im Schlauchboot).


    Gruss,


    Doc

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    Original von Tom
    Hypothese: Die Bereitschaft, etwas am eigenen Leben zu ändern, nimmt mit zunehmendem Alter dramatisch ab. Der nötige Leidensdruck wächst stärker als die eigene Wandlungsfähigkeit.


    Ich würde "Bereitschaft" mit "Erkenntnisfähigkeit über sich selbst" ersetzen. Meiner Hypothese nach leidet die mit den Jahren.


    Gruss,


    Doc

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    Original von beowulf
    Doc, würdest du bitte nochmal nachlesen und dir hinter die Wuschelohren schreiben, wie der letzte erwähnte Song in dem Buch heißt :wave


    Wie heisst er denn? Ich bin zu faul aufzustehen und die Lektüre ist zugegebenermaßen schon etwas länger her.


    Gruss,


    Doc

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    Original von Tom
    Harrison Ford ist zwar schon 66, aber das ist ja kein Argument, oder?


    Nö, Sean Connery war ja auch rund 96 als er Indiana Jones' Papa gemimt hat. :-)


    Spielberg sollte aber spätestens dann ein Einsehen mit seinem Helden haben, wenn die Storyline irgendwann in der Jetztzeit angekommen sein sollte. Am Ende muss Indy noch zum Mond fliegen und gegen Aliens antreten. Aber da sind wir ja noch lange nicht.


    Lasst uns also ins Kino gehen und gucken, ob das alte Flair immer noch da ist.


    Gruss,


    Doc

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    Original von Tom
    Wie seht Ihr das? War das schwer zu verkraften, dieser große Sprung zwischen Teil zwei und drei?


    Nein, es war richtig es so zu machen.
    Nur damit ist Tims "Fatalismus" in dieser ganzen Zeit zu erklären, sich in ein Leben zu fügen, das für ihn alles andere als befriedigend, aber eben ausreichend ist bestimmte Bedürfnisse gerade so eben noch zu erfüllen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, je länger Tim sich mit seiner Situation arrangiert hat, desto größer war der Schmerz bei der schließlichen Erkenntnis etwas ändern zu müssen.


    Ich finde den Zeitsprung notwendig, um die Figur wirklich glaubhaft zu machen im dritten Teil.


    Gruss,


    Doc

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    Original von Adi
    @ Doc Hollywood
    Du scheinst mir ein schwieriger Fall zu sein.


    Ich glaube, dass das einige Eulen ähnlich sehen. :lache


    Nichtsdestotrotz gefällt mir Teil 3 bisher mit Abstand am besten, wieso also sollte ich Fortsetzungen meiden? :-) Nur, weil ich nicht die rosarote Fan-Brille aufgesetzt habe? Nö.


    Schwierige Grüße,


    Doc

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    Original von Babyjane
    Na irgendwie muß man es ja nennen.... Überdrüssigkeitsphase ist so ein schweres Wort :lache


    Nennen wir es doch der Einfachheit halber die Luft-schnapp-Phase-nach-all-dem-braunen-Mief-der-von-so-einigen-unwidersprochen hingenommen-wurde.


    Aber ich habe mich überzeugen lassen, dass man braunen Mief am besten damit bekämpft kräftig durchzulüften und nicht einfach den Raum zu verlassen.


    Gruss,


    Doc, Belüftungstechniker

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    Original von Babyjane
    du alter Lachsack gehörst da mal als erstes hin.....obwohl nach der Dauer der Beleidigtphase, vielleicht doch eher die Krabbeleulen? :gruebel :chen


    Oh nein, so nicht.
    Das war keine Beleidigtphase, aber interessant, dass Du das so auffasst.

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    Original von Adi
    Und das der Trailer dir nicht die besten Sequenzen des Films zeigt, ist ganz logisch. Bei welchem Trailer findet man das schon.


    Hm, bisher war es eher die goldene Hollywood-Regel: Pack in den Trailer die besten Szenen. :-) Zumindest trifft das auf die meisten der sogenannten Blockbuster durchaus zu, bei denen man mit dem Trailer eigentlich alles Interessante gesehen hat. Aber ich kann mich da natürlich auch täuschen.


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    Für mich ist und bleibt Harrison Ford einer der besten Schauspieler überhaupt. Er hat bewiesen, dass er das Talent hat, in viele verschiedene Rollen zu schlüpfen und ist nicht im Sturm der "schönen" Hollywoodstars untergegangen, wie so viele andere.


    Das steht ja hier auch gar nicht zur Diskussion. Klar ist Ford ein klasse Mime, ohne Zweifel. Aber selbst der beste Schauspieler kann mal aufs falsche Pferd setzen. Und der Trailer hat mich nun mal nicht überzeugt. Natürlich gucke ich mir den Streifen an, aber ich befürchte eigentlich, dass es mir ähnlich gehen wird, wie bei den neuen Star Wars-Filmen.


    Gruss,


    Doc

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    Original von Leseschildkröte
    Der Film ist ein Tipp für alle, die historische Filme mögen.


    Holla, dann schätze ich mal, dass Conan auch ein historischer Film war. Oder? :lache



    Gruss,


    Doc

    Ich bin eher skeptisch, ob ein vierter Film tatsächlich an den hervorragend inszenierten dritten Teil (mit Sean Connery als Vater der Hauptfigur) tatsächlich herankommen kann.


    Auch der Trailer lässt mich nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbrechen. Da wird viel mit alten Lorbeeren gearbeitet und auf die Nostalgie der Zuschauer gesetzt. Harrison Ford sieht man sein Alter inzwischen eben doch an, und so ganz kann ich ihm den geschätzten 40jährigen Abenteurer nicht mehr abnehmen.


    Aber abwarten und Bier trinken. Vielleicht wird es ja doch der erhoffte, gute Abschluß der Indiana-Jones-Reihe, damit der Held dann seine würdige Ruhe findet.


    Gruss,


    Doc

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    Original von churchill
    Die im Buch immer wieder auftauchende Erkenntnis Tims, sein Leben nicht aktiv selbst zu leben, sondern mehr oder weniger geschehen zu lassen, wird in den Anfangskapiteln des Buches logisch grundgelegt.


    Ich sehe es mehr so, dass erst durch die Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend der Protagonist in dieses Sich-treiben-lassen hineinrutscht, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein - also keine auftauchenden Erkenntnisse hat. Die kommen mMn erst sehr viel später in seinem Leben.


    Gruss,


    Doc

    Noch eine Stunde bis wir Richtung Neukölln aufbrechen würden. Anspannung lag in der Luft, Tom hatte gerade noch ein paar Ausschnitte aus Geisterfahrer probegelesen.
    "Bin ich zu schnell? Ich nuschle, oder?" Tom fing an Hektik zu verbreiten. Den ganzen Tag schon gingen Anrufe und SMS ein, dass dieser und jener Freund, Bekannte oder Verwandte leider sein Kommen zur Buchpremiere absagen musste. Auch vom angekündigten Laudator, der am Nachmittag noch in einem Flugzeug aus Venezuela kommend saß, war weit und breit nichts zu sehen oder zu hören.
    "Mein Lektor kann wahrscheinlich auch nicht kommen. Und mein Agent sollte zwar in Berlin sein, aber die Öffentlichen streiken." Tom verbreitete nicht nur Hektik, sondern Hektik die leichte Anflüge von Hysterie zeigte. Wir beruhigten unsere Nerven mit Tiefkühlpizza und dem Eintüten von 50 exklusiv für die Buchpremiere hergestellten Geisterfahrer-Hits-CDs, die die Buchkäufer auf der Lesungsparty als einmalige kostenlose Dreingabe geschenkt bekamen. Dann ging es endlich los.



    Angekommen in Neukölln wurden wir in Toms Stammkneipe "Lange Nacht" vorstellig und während Tom mit einem Kumpel den Sound aufbaute, stapelte der Rest der Roadie-Mannschafft Bücher und CDs auf den Verkaufstisch und übte sich im Bestellen von Alkoholika und anderer Getränke. Nach und nach füllte sich die Kneipe, deren Gäste sich trotz des auch in Berlin geltenden Nichtraucherschutzgesetzes eine Fluppe nach der anderen anzündeten und so langsam den Flair verbreiteten, der zu so einer Lesungsumgebung einfach dazu gehört. Als die Kneipe dann gegen 20.30 Uhr brechend voll war und so gut, wie jede Steh- und Sitzgelegenheit vergeben war, begrüßte Tom die Anwesenden und übergab das Wort auch gleich wieder an den in letzter Minute eingetroffenen Laudator, der in launiger Art und Weise über "Geisterfahrer" und seinen Freund Tom referierte und das Publikum gut einzustimmen wusste. Anschließend durften sich alle an einem hervorragenden Auftritt des Stand-up-Comedians Thomas Nicolai erfreuen, der - passend zum Thema des Abends - eine grandiose Nummer über die Tücken moderner Navigationsgeräte zum Besten gab. Als Tom dann nach einer halben Stunde die Bühne erklomm waren alle Zuhörer bereits bestens eingestimmt und in Feierlaune. Und Tom legte sofort jegliche Nervosität ab, würzte seinen gelungenen Vortrag mit kleinen, eingestreuten Zwiegesprächen mit den Publikum und las alles andere als zu schnell oder nuschelnd mehrere hervorragend ausgewählte Stellen aus "Geisterfahrer" und erläuterte hier und da einige Szenen.



    Völlig zurecht tobte ein wahrer Applaussturm durch die Zuhörer, als Tom den offiziellen Teil der Lesung beendete und die Bühne für den DJ freimachte, der fortan bis weit nach Mitternacht für Stimmung sorgen sollte. Die fünfzig Bücher inkl. der limitierten Geisterfahrer-Hits-CD gingen weg wie warme Semmeln und waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Und auch das zurecht.


    Anschließend steppte sozusagen der Berliner Bär durch die "Lange Nacht". Mit kostenloser Suppe gestärkt durfte man das Tanzbein zu "Geisterfahrer"typischen Klängen schwingen und mitwippen, wenn DuranDuran, Depeche Mode, Men without Hats oder Yazoo den Geist der 80er Jahre durch die Reihen bliesen und sich wahrscheinlich ein Großteil der Anwesenden mindestens 20 Jahre jünger fühlen durfte.



    Irgendwann, die Zeiger der Uhr rückten unaufhaltsam gegen drei Uhr morgens, verließen wir Neukölln und die "Lange Nacht" und machten uns einige Kilometer weiter auf die abenteuerliche Suche nach einem Parkplatz, aber das ist eine andere Geschichte.


    Gruss,


    Doc

    "Geisterfahrer" ist eine einfühlsame Geschichte, die im ersten Teil des Romans von der Kindheit und Jugendzeit Tim Köhreys erzählt. Der zweite Teil des Buches setzt 10 Jahre später ein und schildert einen Tim, der weit weg von seinen Träumen in einem Leben verharrt, das ihn alles andere als glücklich und zufrieden sein lässt, bis er doch noch versucht, die verloren geglaubten Jahre und Freundschaften wieder zu finden ...


    Tom Liehr zeigt mit seinem vierten Roman, dass 70er-Jahre-Mief und 80er-Nostalgie alles andere als ausgetretene Pfade sein können. Gerade die Zwischentöne des Romans sind es, die "Geisterfahrer" einem so nahe bringen. Ob man nun Tim durch seine Jugend in Berlin begleitet und zusammen mit dem Protagonisten nach und nach erlebt, wie die Sprach- und Gefühllosigkeit in seiner Pflegefamilie zum allmählichen Zusammenbruch derselben führt, oder ihn bei der Entdeckung seiner ersten großen Liebe, der Musik, und seiner zweiten, Melanie, über die Schulter schaut - stets werden die Handelnden in all ihren menschlichen Schwächen, aber auch Stärken gezeigt. Tom Liehr führt seine Figuren nicht vor, sondern hält dem Leser in vielen Szenen ein Spiegelbild vor, fühlt mit ihnen und erzählt dabei eine zwar alltägliche Geschichte, aber das mit einem treffsicheren Gespür für die Situation und die Glaubwürdigkeit der Charaktere.


    Mich hat "Geisterfahrer" begeistert. Der Protagonist wirkt niemals übertrieben sympathisch, sondern einfach nur menschlich. Die Geschichte entwickelt sich nicht übertrieben rasant, sondern überrascht immer wieder mit gelungenen Tempowechseln. Besonders die leisen Töne haben es mir angetan, Szenen in denen Tim mit einem Mal erkennt, das Dinge schieflaufen und er sich immer wieder neu entscheiden muss wegzuschauen oder etwas zu tun. "Geisterfahrer" ist trotz der nostalgischen Reminiszenzen ein überaus erwachsenes Buch, manchmal ein trauriges, und oft genug eines, das einfach nur ein Leben in all seinen Facetten zeigt. Und gerade das macht den Roman zu etwas ganz Besonderem.


    Gruss,


    Doc