Beiträge von Sabine73

    Inhalt
    Nachdem FBI-Agent Dean Taggert in seinem Berufsleben genug Leichen und Blut gesehen hat, wechselt er in eine neue Cyber-Spezialeinheit, die "Black CATs" genannt wird. Deren Aufgabe ist es, Mordfälle zu lösen, die mit dem Internet zu tun haben. Doch auch dieser Job ist nicht ganz frei von Gewalt und Dean Taggert übernimmt einen heiklen Fall. Gemeinsam mit den anderen Team-Mitgliedern soll er einen Serienkiller schnappen, der Morde an Frauen auf einer Internetseite zeigt. Die Spur führt in die idyllische, amerikanische Kleinstadt Hope Valley, wo der zuständige weibliche Sheriff sein Blut in Wallung bringt. Doch die beiden Ermittler können sich keine Ruhepause gönnen, denn der Serienmörder hat bereits sein nächstes Opfer im Visier...


    Meine Meinung
    "Black CATS 01. Was kostet der Tod?" nennt sich der 1. Band der Black CATS-Trilogie rund um die gleichnamige FBI-Spezialeinheit. Als Schauplatz dient die geruhsame Kleinstadt Hope Valley in Virginia, wo normalerweise kein Mord auf der Tagesordnung steht. Sheriff Stacey Rhodes ist Anfang 30, gutaussehend und die erste Polizeichefin des kleinen Städtchens, weshalb ihr manchmal Steine in den Weg gelegt werden. Doch als sich die beruflichen Wege von Stacey und Dean Taggert kreuzen, ist der smarte FBI-Agent von der Kompetenz und dem Aussehen des weiblichen Sheriffs sehr angetan, was auf Gegenseitigkeit beruht. Die beiden Hauptpersonen bzw. Erzähler Stacey und Dean sind überaus attraktiv, haben mit privaten Problemen zu kämpfen und finden sich auf Anhieb anziehend, wobei es gleich von Anfang an heftig knistert. Dieses Verhalten passt eher zu Teenagern, nicht zu Erwachsenen um die 30.


    Leider halten sich die restlichen Black CATS Team-Mitglieder eher im Hintergrund, was ich schade finde. Genauso, dass hier wenig von der Zusammenarbeit der interessanten Truppe zu spüren ist. Bedauerlicherweise, denn die reizvolle Grundidee wurde für meinen Geschmack nicht ansprechend umgesetzt. Es wirkt doch sehr unglaubwürdig, wenn zwei gestandene Ermittler nicht die Hände voneinander lassen können, während sie eigentlichen Jagd auf einen grausamen Serienkiller machen sollten...


    Nachdem ich einen spannungsgeladenen Thriller erwartet hatte und stattdessen einen Ladythriller mit Unmengen von Liebesszenen bekommen habe, ist es kein Wunder, dass mich "Was kostet der Tod?" enttäuscht hat. Für meinen Geschmack steht die Turtelei von Dean und Stacey im Vordergrund und nicht die Ermittlungsarbeit, wie ich es mir von einem handfesten Thriller erwarte. Eigentlich habe ich nichts gegen eine Romanze in einem Thriller, wie z.B. in den Büchern von Karen Rose, aber bitte alles mit Maß und Ziel. Allerdings muss ich der Autorin hoch anrechnen, dass die Thriller-Anteile sehr spannend geschrieben sind und dass ich den Täter niemals erraten hätte. Jedoch kommt die Story sehr konstruiert rüber und auch das schnell zusammengeschustert wirkende Ende konnte mich nicht ganz überzeugen. Durch den ausdrucksvollen Schreibstil von Leslie Parrish lässt sich dieser Roman zwar schnell lesen, aber überzeugt hat mich die Geschichte nicht.


    Fazit
    Von "Black CATs 01. Was kostet der Tod?" hatte ich mir einen fesselnden Thriller mit vielen schockierenden Details und solider Ermittlungsarbeit versprochen, statt dessen liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte zwischen den beiden Ermittlern und spart nicht an Romantik-Passagen. Für mich eine glatte Themenverfehlung, obwohl man die Story rund um Stacey, Dean und den Sensenmann rasch durchgelesen hat. Dafür kann ich leider nicht mehr als 5 Punkte vergeben.

    Die Autorin
    Emma Sternberg wurde 1979 in Hamburg geboren. Nach acht Semestern Medienwissenschaft hat sie einen Job beim Radio bekommen und ihre Magisterarbeit nie zu Ende geschrieben, was sie bis heute bereut – wenn auch nur ein bisschen. „Liebe und Marillenknödel“ ist ihr erster Roman.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 400 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (9. April 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453409108
    ISBN-13: 978-3453409101
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 3,6 cm



    Inhalt
    Zuerst verliert Sophie ihren Job an eine großbusige Blondine, kurz darauf stirbt ihre geliebte Großtante Johanna und hinterlässt Sophie die gutgehende Pension "Alrein" in den Südtiroler Bergen. Und da die arbeitslose Lektorin sowieso nichts in Hamburg hält, macht sie sich auf den Weg nach Brixen. Doch nichts läuft so, wie es sich die 33-jährige vorgestellt hatte: Statt idyllischem Almleben muss sie sich mit faulen Angestellten, Dosenfutter und diversen Altlasten sowie ihren nicht-existenten Kochkünsten herumschlagen. Kurz bevor Sophie verzweifelt, schickt ihr Freundin Sarah ihren Koch-Kollegen Nikolaus Taler nach Alrein. Und Nick ist für die frischgebackene Gasthof-Besitzerin kein Unbekannter...


    Meine Meinung
    "Liebe und Marillenknödel" habe ich mir auf der Suche nach leichter Lesekost ganz spontan in der Buchhandlung mitgenommen. Der Prolog erzählt von einem missglückten Kochversuch, die eigentliche Geschichte beginnt 2 Wochen zuvor und dauert ca. 8 Wochen. Als Handlungsschauplatz hat die Autorin die Südtiroler Alpen in der Nähe von Brixen gewählt... Die Hamburgerin Sophie von Hardenberg arbeitet als Lektorin für Sachbücher, bis sie Knall auf Fall gekündigt wird und in ein tiefes Loch fällt, als auch noch ihre Lieblings-Großtante stirbt. Die 33-jährige Blondine liebt lange Vollbäder, achtet sehr auf ihr Äußeres und will die Pension von Tante Johanna übernehmen, obwohl sie keine Ahnung von Gastronomie hat und nicht mal kochen kann. Sophie ist zwar eine liebenswerte Protagonistin, aber für meinen Geschmack etwas zu naiv und blauäugig für eine Frau ihres Alters. Neben der Hauptperson gibt es noch interessante, facettenreiche Nebenfiguren (wie den altgedienten Koch Gianni, das arbeitsscheue Ehepaar Jirgl und den neuen, süßen Koch Nick), die der Geschichte den richtigen Pfiff verleihen.


    Reizvoll finde ich auch die Romanidee, eine Hamburger Großstadtpflanze in die Südtiroler Alpen, auf über 1.500 m Höhe ohne viel Komfort, zu verpflanzen, wobei die Umsetzung der Grundidee auch gut gelungen ist. Da Sophie auch gar nicht weiß, wie ein Pensionsbetrieb mit Küche zu führen ist, wie man Johannas berühmte Marillenknödel macht und da ein neu eröffnetes, nahegelegenes Wellness-Hotel mögliche Gäste abwirbt, sind Komplikationen natürlich vorprogrammiert - und auch die Liebe darf hier nicht fehlen.


    Mit herzerfrischendem Humor schildert Ich-Erzählerin Sophie ihre Versuche, Alrein wieder zu seinem früheren Glanz zu verhelfen. Die missratenen Kochversuche sind einfach herrlich und ein Festmahl für die Würmer im Komposthaufen. :) Ebenso amüsant sind Sophies Gedankengänge, an denen sie uns teilhaben lässt. Zweifellos ahnt man, welchen Ausgang die Geschichte zwischen Sophie und Nick nehmen wird, doch bis zum Ende hat Emma Sternberg allerlei Überraschungen und unterhaltsame Wendungen in den Plot eingebaut. Allerdings birgt "Liebe und Marillenknödel" auch einige Szenen, bei denen alles "Klischee" schreit und für die ich mir eine originellere Wendung gewünscht hätte. Wenn man aber bedenkt, dass dieser Roman ein Erstlingswerk ist, dann kann man solche Dinge leichter verzeihen. ;-) Dank der locker-leichten Schreibweise, gepaart mit erheiternden Dialogen und einer angenehmen Sprache, lassen sich die 400 Seiten wunderbar schnell und flüssig lesen.


    Fazit
    Da es sich bei "Liebe und Marillenknödel" um einen Debütroman handelt, finde ich die Geschichte rund um Sophie und Alrein gut gelungen. Die Story unterhält mit einem ansprechenden Plot samt locker-flockigem Schreibstil und einer sympathischen, leicht verpeilten Protagonistin. Für den ersten Roman von Emma Sternberg vergebe ich gern unterhaltsame 8 Punkte.

    Die Autorin
    Krystyna Kuhn, 1960 als siebtes von acht Kindern in Würzburg geboren, studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte, zeitweise in Moskau und Krakau. Sie arbeitete als Redakteurin und Herausgeberin und schrieb EDV-Fachbücher, Gedichte und Kurzgeschichten.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 251 Seiten
    Verlag: Arena (April 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3401066102
    ISBN-13: 978-3401066103
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 17 Jahre
    Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,6 x 2,8 cm


    Inhalt
    David ist gerade mit Julias Bruder im Labyrinth auf den Spuren von Dave Yellad unterwegs, als ihn eine heimliche SMS von Chris mit Code 111 (Amoklauf) erreicht. Denn während der Prüfungen wird der Prüfungsraum plötzlich gestürmt und alle 26 Personen als Geiseln genommen. Rose und ihre Mitschüler sind ratlos. Was will Tom, der Freund von Benjamin, von ihnen und warum hält er sie als Geiseln? Genau das wollen David und Robert, die das Spektakel von draußen miterleben, herausfinden und ihre Freunde aus der Gefahrenzone schaffen, denn Tom ist mit einer Pistole und einer Bombe bewaffnet. So beginnt eine Wettlauf mit der Zeit, da mit dem Täter ist nicht zu spaßen ist und er eigenartige Forderungen stellt...


    Meine Meinung
    "Das Erbe" gehört zur Das Tal-Reihe, die nun schon in die 2. Runde geht und knapp ein Jahr nach "Der Fluch" startet. Da sich die Reihe bei Season 2 fortsetzt, gibt es bereits 6 Bände dieser Buchserie. Das Buchcover mit dem rostbraunen Hintergrund ist noch immer nicht schöner geworden, egal wie sehr ich mich auch darüber aufrege. Nach dem rätselhaften Prolog beginnt die Story am 10.03.2012 (einen Tag vor dem Amoklauf) und endet ein paar Wochen später mit der obligatorischen Totentafel.


    Auch im 6. Band steht erneut die 18-jährige Kunststudentin Rose Gardner im Zentrum des Geschehens, was ich etwas eigenartig finde, da ihr Rätsel ja schon im Vorgängerband gelüftet wurde. Neben Rose spielt David Freeman, der sich zu Julia Frost hingezogen fühlt, eine sehr große Rolle und auch David umgibt ein Geheimnis, das mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Von den Protagonisten erfährt man diesmal am meisten über David, denn es scheint, als könnte es zwischen seiner Vergangenheit und der Geiselnahme eventuell eine Verknüpfung geben. Die Protagonisten sind interessante, facettenreiche Persönlichkeiten, die wunderbar ausgearbeitet wurden. Leider hat Krystyna Kuhn die Freunde von David und Rose zu Statisten degradiert, was auch schon im 5. Band der Fall war, obwohl Debbie auch als Nebenfigur innerhalb kürzester Zeit wieder zu nerven beginnt...


    Schön langsam tasten wir uns an die Auflösung des Rätsels heran, warum sich die 8 unterschiedlichen Jugendlichen, die mittlerweile zu Freunden geworden sind, im Grace College befinden und ahnen erstmals, was sie verbinden können. Denn Katie, Rose, Julia, Debbie, David, Robert, Chris und Ben(jamin) tragen ein dunkles Geheimnis mit sich herum... Und auch im 6. Band versteht es die Autorin meisterhaft, die Leser an der Nase herumzuführen und auf die Folter zu spannen. Kaum wird ein Geheimnis aufgedeckt, wartet schon das nächste Mysterium darauf, gelüftet zu werden. Auch wenn die Handlung von "Das Erbe" spannend aufgebaut und mit vielen Wirrungen und Überraschungen versehen wurde, stören mich die kleinen Längen, die teilweise ausgeschmückten Schilderungen sowie die Sprünge in der Erzählform etwas. Denn die rasanten Geschehnisse werden abwechselnd aus der Sicht von David (in der 1. Person als Ich-Erzähler) und Rose (in der 3. Person) geschildert. Einerseits berichtet Rose über die Begebenheiten im College, da sie sich mit ihren Mitschülern in den Fängen des Amokläufers befindet, andererseits erzählt David, wie er gemeinsam mit Robert versucht, seine Freunde zu retten. Vor allem David gewährt den Lesern einen tiefen Einblick in seine Vergangenheit, seine Gefühle & Gedanken.


    Keine Ahnung, warum die zwei Erzählperspektiven wechseln, denn das wirkt etwas gewöhnungsbedürftig - allerdings finde ich die unterschiedlichen Handlungsstränge interessant, weil wir beide Seiten miterleben. Dass der Handlungsschauplatz, das Tal in den kanadischen Rocky Mountains, düstere Geheimnisse birgt und dort bzw. am Grace College einiges nicht stimmt, ist den Lesern schon seit den Vorgängerromanen bekannt. Kaum wird ein Rätsel gelöst, werden auch schon wieder neue Fragen aufgeworfen, wenngleich mir hier ein wenig die abenteuerliche Komponente fehlt... Als Fan der Tal-Reihe warte ich jedes Mal sehnsüchtig auf einen weiteren Band und wie gewohnt, nimmt einen Story innerhalb kürzester Zeit gefangen, denn man taucht als Leser rasch in die geheimnisvolle Welt ein. Schade nur, dass die Bände dieser Buchserie immer kürzer werden, da die 251 Seiten schnell ausgelesen sind. Obwohl Season 2.2 für mich nicht der beste Tal-Band ist, beinhaltet dieser Jugendthriller einen wunderbar ausdrucksvollen, fesselnden Schreibstil, ansprechend kurze Kapitel und eine angenehme, der jugendlichen Zielgruppe angepassten, Sprache.


    FAZIT:
    "Das Tal Season 2.2 Das Erbe" wartet neben kleinen Schwächen mit einer interessanten Geschichte gepaart mit einer eindrucksvoll mysteriösen Atmosphäre samt Mystery-Elementen, reizvollen Charakteren mit Potential sowie einer packenden Schreibweise auf. Dafür vergebe ich beeindruckende 8 PUNKTE und freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.

    Inhalt
    Als Heidi herausfindet, dass sie ihr Freund betrügt, schmiedet sie noch schnell einen Racheplan für den untreuen Gerhard und verlässt dann gemeinsam mit ihren Freundinnen unter den "Reichen & Schönen" ein paar Tage in Monaco auszuspannen. Sonja und Sepia halten Ausschau nach einem passenden Mann und auch Heidi lernt bald jemanden kennen: Den Filmproduzenten Bodo, der durch Heidis Schuld ins Wasser fällt (was er aber nicht weiß) und der sie gleich auf seine wunderschöne Yacht einlädt. Außerdem versucht Sepia immer wieder, Heidis Karriere als selbstständige Persönlichkeitstrainerin mit Schwerpunkt Hypnose anzukurbeln...


    Meine Meinung
    Neben diesem Buch habe ich bereits 3 Bücher von Kim Schneyder ("Hilfe, ich bin reich!", "Ich und er und null Verkehr" und "Frauen rächen besser") gelesen und mich jedes Mal während der Lektüre köstlich amüsiert - dieses Mal leider nicht so ganz... Nach dem Prolog im Juli 2011 erzählt Heidi dann in einer Rückblende über ihre Monaco-Reise im Juni 2010. Der Handlungsort wechselt schon bald von München nach Monaco, wobei die Schauplatzbeschreibungen wunderbar gelungen sind.


    Die hübsche Heidi Mertens ist 34 und eine eher erfolglose Persönlichkeitstrainerin, die seit kurzem auch Hypnosebehandlungen anbietet. Nach der Enttäuschung mit ihrem treulosen Freund haut sie mit ihren besten Freundinnen, der schrillen Sepia mit dem furchtbaren Klamottengeschmack und der stilvollen, wunderschönen Sonja nach Monaco ab, um auf andere Gedanken zu kommen. Die Protagonisten sind gut gezeichnete, sympathische Charaktere, die allerdings ein wenig übertrieben dargestellt wurden und sich für ihr Alter (Mitte bis Ende 30) manchmal etwas naiv & blauäugig verhalten.


    Obwohl mir die Romanidee wirklich zusagt, finde ich die Umsetzung nicht ganz gelungen. Dazu wirkt die Geschichte bzw. der Handlungsverlauf manchmal ganz schön unrealistisch und auch der Humor, den ich sonst so gern mag, lässt im Laufe der Story nach. Auch wenn viele Handlungen & Taten vorhersehbar sind, beinhaltet der Plot doch einige nette Überraschungen und kleine Irrwege. Allerdings möchte ich betonen, dass "Hilfe, ich hab den Prinzen verzaubert!" zwischendurch ganz amüsant zu lesen war. Bei manchen Szenen, wie z.B. als sie auf den kleinen verzogenen Sohn ihrer Freundin aufgepasst hat oder welchen Rachefeldzug sie sich für den untreuen Gerhard ausgedacht hat, musste ich laut lachen. :) Ich-Erzählerin Heidi schildert die turbulenten Geschehnisse aus ihrem Blickwinkel und lässt uns natürlich auch an ihren Gedankengängen teilhaben. Durch Kim Schneyders locker-leichten Schreibstil, dem köstlichen Humor (auch wenn er hier eher sparsam dosiert wurde) sowie der überaus bildhaften Beschreibungen sind die 304 Seiten schnell ausgelesen.



    FAZIT:
    "Hilfe, ich hab den Prinzen verzaubert!" bietet trotz der bekrittelten Schwächen -dank der unterhaltsamen Geschichte, den sympathischen Charakteren und der flüssigen Schreibweise- leichte Unterhaltung für zwischendurch. Dieser Roman, der wahrscheinlich eher Frauen anspricht, bekommt deshalb von mir kurzweilige 6 PUNKTE.

    Inhalt
    Fiona Glass hat den Ruf, die beste von allen Phantomzeichnern zu sein. Doch nach einigen Jahren harter Arbeit fühlt sich Fiona ausgebrannt und will sich nur noch der Malerei widmen. Mit Müh und Not kann sie Polizeichef Jack Bowman überreden, noch einen Fall zu übernehmen, an dem er ein persönliches Interesse hat. Denn seit 11 Jahren hat es ein Serienkiller auf junge Frauen abgesehen, wobei eine gute Freundin eins seiner Opfer war und nun ist ein junges Mädchen verschwunden. Jack Bowman will den Täter nun auf alle Fälle schnappen und Fiona ist seine einzige Hoffnung...


    Meine Meinung
    "Der sanfte Kuss des Todes" ist der 1. Band der Buchreihe rund um die Glass Sisters und wurde mir mal als Buchtipp empfohlen. Die Handlungsdauer umspannt ein paar Wochen, der Handlungsschauplatz wechselt zwischen den texanischen Städten Austin und Graingerville hin und her.


    Die 29-jährige Fiona Glass ist eine sehr begehrte Phantomzeichnerin und eine talentierte Künstlerin. Die attraktive, etwas eigensinnige Malerin kann sehr gut mit Menschen umgehen, was für ihren Beruf von Vorteil ist. Doch bei ihrer jüngeren, rastlosen Schwester kann sie nur schwer "Nein" sagen, was diese voll ausnutzt. Auch der smarte, ehrgeizige Polizeichef Jack Bowman kann die Phantomzeichnerin für seinen schwierigen Fall gewinnen - und der 35-jährige Jack ist nicht nur beruflich von Fiona angetan...


    Als Nebenfiguren spielen der FBI-Agent Garrett Sullivan und Courtney Glass, Fionas kleine Schwester mit der großen Klappe eine Rolle. Mit Fiona Glass hat die Autorin eine interessante Protagonistin mit einem ausgefallenen Beruf erschaffen. Doch leider hat Laura Griffin viel Potential verschenkt, denn die Hauptpersonen wirken etwas flach und sind -welch Überraschung- überaus gutaussendend. Warum glauben manche Schriftsteller, sie müssten unbedingt wunderschöne Hauptpersonen, die haufenweise supertollen Sex haben, erschaffen? Mir sind jedenfalls "normale" Charaktere mit Ecken & Kanten, mit denen man sich identifizieren kann, viel lieber...


    Eigentlich hatte ich ja einen nervenzerreißenden Thriller erwartet und stattdessen entpuppt sich "Der sanfte Kuss des Todes" als Ladythriller mit einer gehörigen Portion Lovestory. An und für sich habe ich nichts gegen eine gut verpackte Portion Romantik in einem Thriller, hier zieht sich der Liebesszenen-Anteil allerdings ein wenig in die Länge, bis die Spannung richtig in Fahrt kommt. Doch bis auf die supertollen Protagonisten und die Unmengen von privaten Problemen, die sie zu bewältigen haben, bietet dieser Serienauftakt dank einiger falscher Fährten & Irrwegen auch kurzweilige Lesestunden, so dass man sich trotz der kleinen Schwächen gut unterhalten fühlt.


    Erzählt werden die Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Fiona und Jack (in der 3. Person), aber auch Nebencharaktere kommen zu Worteund schildern die Begebenheiten aus ihrer Warte. Die Idee, eine Phantomzeichnerin als Hauptperson einzusetzen, finde ich originell, allerdings hapert es in Sachen Umsetzung. Der packende und ausdrucksvolle Schreibstil von Laura Griffin hat meiner Meinung nach viel dazu getan, dass die Geschichte trotz der oben genannten Schwächen zu fesseln vermag.



    Fazit

    Für meinen Geschmack bietet "Der sanfte Kuss des Todes" zu wenig Thrill und zu viel Romance. LeserInnen, die nicht so gern blutige Geschichten lesen, sind mit diesem Serienbeginn sicherlich gut bedient. Mich hat es allerdings nicht ganz überzeugt, da ich lieber "härtere" Thriller lese und auch die Charaktere nicht ganz überzeugen konnten. Dennoch hat mir "Der sanfte Kuss des Todes" ein paar unterhaltsame Stunden beschert, weshalb ich 6 Punkte vergebe.

    Inhalt in eigenen Worten
    Seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in Potter's Cove sind Alan, Rick, Bernard, Tommy & Donald beste Freunde und unzertrennlich. Doch dann wird zuerst Tommy als Jugendlicher von einem fahrenden Auto getötet, viele Jahre später erhängt sich Bernard und hinterlässt seinen Freunden eine Kassette, wo er von Ritualmorden spricht und ein "blutiges Frühjahr" ankündigt. War der unscheinbare Bernard wirklich ein brutaler Mörder, der junge Frauen auf grausame Art ermordet hat? Das wollen Rick, Alan & Donald um jeden Preis herausfinden und begeben sich so auf gefährliches Terrain...


    Meine Meinung
    "Blutiges Frühjahr" wurde mir vor einiger Zeit von einem Buchblogger wärmstens empfohlen und da wir oft den gleichen Buchgeschmack haben und ich dieses Werk wegen seines Titels unbedingt im Frühling lesen wollte, habe ich es mir endlich zugelegt. Als Schauplatz dient die Kleinstadt Potter's Cove in Massachusetts, wo die Freunde aufgewachsen sind. Die Geschichte wird in 4 Teile (Winter, Frühling, Sommer, Herbst) gegliedert und umspannt handlungsmäßig ca. 1 Jahr.


    Die unterschiedlichen Hauptpersonen sind alle Ende 30 und seit vielen Jahren befreundet. Alan Chance ist seit über 10 Jahren mit seiner Jugendfreundin Toni verheiratet und ihr Leben scheint festgefahren zu sein. Als er auch noch seine Stelle als schlecht bezahlter Wachmann verliert, geht es mit seinem Dasein bergab. Donald LaCroix ist sehr schüchtern, unauffällig und lebt schon seit Jahren allein. Rick Brisco dagegen ist eine ehemalige Sportskanone, der wegen einer Verletzung nun als Türsteher arbeitet und sich wie ein liebestoller Teenager aufführt. Bernard Moore hat sich vor kurzem erhängt und war zuvor Autoverkäufer. Der Ex-Marine war unscheinbar und hatte ein dunkles Geheimnis, das er nun seinen Freunden hinterlässt... Jeder der Freunde ist überaus problembehaftet und hat mit seinem Leben, Sorgen & Ängsten zu kämpfen. Dadurch erscheinen die mitwirkenden Protagonisten facettenreich und interessant. In Rückblenden erfahren wir mehr über die ehemalige Jugendbande und wie sich die ungleichen Freunde entwickelt haben, welche Träume sie als Halbwüchsige hatten und was daraus geworden ist. Weiters versucht Ich-Erzähler Alan mit seinen Kumpels Rick und Donald herauszufinden, ob hinter Bernards tollpatschiger, harmlos wirkender Maske eventuell ein Vergewaltiger und grausamer Frauenmörder gesteckt hat.


    Dieser Thriller birgt eine total abgedrehte Story über Freundschaft und die Suche nach der bitteren Wahrheit. Die packende Handlung beinhaltet neben Spannung pur auch eine übersinnliche Komponente und ein paar Längen. "Blutiges Frühjahr" ist nichts für zarte Gemüter - hier sind wirklich starke Nerven gefragt, denn sonst kann es leicht passieren, dass sich einem bei manchen Beschreibungen schon der Magen umdreht. Schonungslos wird der Kampf "Gut gegen Böse" präsentiert und lässt den Leser fassungslos zurück. Wer allerdings keine Thriller mit Mystery- und Horror-Segmenten mag, könnte hier enttäuscht werden.


    Allerdings driftet die Sprache manchmal ordentlich ins Obszöne ab, was mir persönlich nicht so richtig zusagt, andererseits aber gut zur Geschichte passt. Denn "Blutiges Frühjahr" wurde mit mystischen, mysteriösen und gruseligen Elementen versehen sowie mit etlichen Sex-Szenen untermalt. Der Plot pendelt zwischen Realität und (scheinbarer) Fiktion hin und her und hat es sich scheinbar zum Ziel gesetzt, den Leser zu verwirren und ihn atemlos zurückzulassen. Leser mit schwachen Augen (so wie ich) sind hier ebenfalls gefordert, denn Schrift ist recht klein. Der Schreibstil von Greg F. Gifune darf sich emotionsgeladen und ausdrucksvoll nennen, so dass man das Buch nur schwer beiseitelegen kann.



    Fazit:
    Dieser Horror-Thriller zieht einen sofort in seinen Bann und lässt den Leser -dank der mitreißenden Handlung, der interessanten Charaktere & der mitreißenden Schreibweise- nicht mehr so schnell los. Noch während des Schreibens der Rezension kann ich kaum glauben, was ich auf den 416 Seiten alles gelesen habe... Wem es nichts ausmacht, dass sich Horror- und Mystery-Elemente untermalt mit saftigen Sex-Szenen in einem Thriller ein Stelldichein geben, der wird dieses Buch lieben. Mir war es allerdings ein wenig zu heftig & übertrieben, weshalb ich "nur" 8 Punkte vergebe.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Caitlin, die von allen nur Cat genannt wird, ist Sylt nach Bamberg gezogen und will unbedingt neue Freunde finden. Während einer Party im städtischen Drudenkeller wird sie von ihren Mitschülern "zum Spaß" dort eingesperrt und findet zufällig ein Lederstück mit einem seltsamen Gedicht sowie ein altes Kupferhalsband, das sie sich vor lauter Langeweile umlegt. Kurz darauf findet sich die rothaarige Cat zur Zeit der Hexenprozesse im Bamberg des 17. Jahrhunderts wieder und zu allem Überfluss lässt sich der Halsreif nicht mehr abnehmen. Schließlich besucht Caitlin eine Hexe, die vermutet, dass das alte Schmuckstück mit einem Fluch belegt wurde und dass die Schülerin erneut in die Vergangenheit reisen muss, um das Rätsel rund um das enger werdende Kupferhalsband zu lösen...


    Meine Meinung
    "Purpurmond" ist mir wegen des schön gestalteten Covers und der vielen begeisterten Bewertungen aufgefallen, obwohl ich eigentlich kein Fan von historischen Romanen bin. Doch seit Kerstin Giers Edelstein-Trilogie mag ich Zeitreisen-Romane sehr gern und so konnte ich auch an "Purpurmond" nicht vorbei gehen. :) Ich nehme mal an, dass der vorliegende Roman ein Einzelbuch ist, obwohl ich noch gern mehr über Cat lesen würde. Den Schauplatz hat die Autorin in ihre Heimat Bamberg verlegt, wobei die Handlungsorte in den unterschiedlichen Zeiten wunderbar bildhaft beschrieben wurden. Die Geschichte pendelt zwischen den Jahren 1630 und 2012 hin und her, beginnt im Frühling 2012, dauert ca. 10 Tage und endet mit dem Epilog im Herbst.


    Die 16-jährige Caitlin Mahr wird von allen nur Cat genannt und kann es gar nicht glauben, als sie während einer Party plötzlich allein in einem alten Drudenkeller zurückbleibt, wo die Schülerin mit der großen Klappe zufällig ein altes Halsband und ein Lederstück mit einem eigenartigen Gedicht findet. Neugierig, wie die rothaarige, hellhäutige Cat nun mal ist, legt sie das Kupferhalsband um und traut ihren Augen nicht, als sie sich im Jahr 1630 wieder findet. Dort lebt die gleichaltrige, bildhübsche Dorothea Flock, die wie ihre verstorbene Mutter Heilerin ist. Dorothea denkt für ihre Zeit schon sehr fortschrittlich und ist heimlich in Daniel Förg verliebt, was der Vater ihres Galans nicht gutheißt. Und dann wäre da noch Dorotheas Bruder Jakobus Flock, der es Cat angetan hat, obwohl sie für einen Novizen des Klosters eigentlich keine Gefühle hegen sollte...


    Cat und Dorothea sind reizvolle Hauptpersonen mit Ecken & Kanten, in denen viel Potential steckt. Aber auch die Nebencharaktere, wie Daniel Förg, der niederträchtige Richter Förg und Jakobus Flock wurden ansprechend gestaltet und fügen sich wunderbar in die Handlung ein. Es ist äußerst interessant, mitzuerleben, wie hier zwei vollkommen konträre Welten bzw. Zeiten aufeinanderprallen und wie die vorlaute Cat versucht, sich in der Vergangenheit zurechtzufinden. Denn ihre unpassende Wortwahl, die vollkommen unweibliche Kleidung und ihre Ausdrucksweise fallen im 17. Jahrhundert natürlich auf. Man kann sich wunderbar in die Mädchen einfühlen, fiebert & leidet mit ihnen mit und hofft natürlich auf einen guten Ausgang. Neben dem Geheimnis um das mysteriöse Halsband, das gut in die düstere, oftmals beklemmende Atmosphäre des 17. Jahrhunderts eingeflochten wurde, kommt auch die Romantik bzw. das obligatorische Teenager-Gefühlschaos nicht zu kurz, obwohl mir manche Szenen ein klein wenig zu kitschig geraten sind.


    Wenn ihr wissen wollt, was Caitlin im "alten" Bamberg erlebt, ob die beiden unterschiedlichen Mädchen aufeinandertreffen und was es mit dem Halsreif auf sich hat, dann müsst ihr unbedingt diesen Zeitreise-Roman lesen. :) Erzählt werden die rasanten Geschehnisse hauptsächlich aus der Sicht der Ich-Erzählerin Cat, die restlichen Passagen schildert Dorothea aus ihrem Blickwinkel, wobei uns beide Mädchen an ihren intensiven Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen. Durch den Perspektivenwechsel und den trockenen Humor von Cat wird zu einem richtigen Lesevergnügen, sodass ich dieses Buch innerhalb von 3 Stunden ausgelesen hatte. Die Romanidee sowie die Umsetzung finde ich wirklich gelungen, damit hat Heike Eva Schmidt sogar mich als Anti-Fan von historischen Romanen wirklich überzeugt.


    Die Vergleiche, die Cat zwischen dem Bamberg von 1630 und dem heutigen Leben zieht, sind einfach herrlich. Wenn sie z.B. Richter Förg an den Hauptdarsteller von "Tanz der Vampire" erinnert oder wenn sie meint, dass in ihrem ungeschminkten und zerzausten Zustand Heidi Klum sicher kein GNTM-Foto für sie hätte. :) Dank der mitreißenden Schreibweise, der oftmals herzerfrischenden Situationskomik und der ausdrucksvollen Schilderungen lässt sich "Purpurmond" wunderbar schnell lesen. Allerdings würde ich dieses Buch wegen der Szenen mit den Hexenverbrennungen und Folterungen nicht unbedingt für 12-jährige Leser empfehlen.


    Fazit
    "Purpurmond" bietet den jugendlichen und junggebliebenen LeserInnen eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Spannung, Magie & zarter Romantik, die abwechselnd im Jahre 1630 und 2012 spielt. Dank des interessanten Plots mit jeder Menge Überraschungen, der sympathischen Hauptpersonen und des herrlich trockenen Humors lässt sich "Purpurmond" rasant und überaus flüssig lesen. Ich freue mich auf weitere Bücher von Heike Eva Schmidt und vergebe für diesen unterhaltsamen Zeitreise-Jugendroman 10 PUNKTE.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Als die blinde 8-jährige Sarah aus einem Wohnheim für behinderte Kinder entführt wird, werden Kriminalkommissarin Franziska Gottlob und ihr Assistent Paul Adamek auf den Fall angesetzt, der erstaunlich viele Parallelen zum Fall der vor 10 Jahren verschwundenen Sina aufweist. Sinas Bruder Max, inzwischen ein erfolgreicher Boxer, hat die Suche nach seiner kleinen Schwester nie aufgegeben und wird während der laufenden Ermittlungen auch von der Polizei befragt. Derweilen treibt der Täter ein perfides Spiel mit dem hilflosen, blinden Mädchen...


    Meine Meinung
    Seit "Tief im Wald und unter der Erde" bin ich ein Fan der Bücher von Andreas Winkelmann. Nach dem packenden Prolog beginnt die Story, die in 3 Teile gegliedert ist, 10 Jahre später. Der Handlungszeitraum umfasst ein paar Tage, der Epilog findet ca. 2 Wochen danach statt. Als Schauplatz hat der Autor die niedersächsische Hauptstadt Hannover gewählt.


    Im Zentrum der Ereignisse steht die sympathische Singlefrau Franziska Gottlob. Die Kommissarin mit den langen roten Haaren arbeitet bei der Kripo Hannover, ihr Vater ist ein erfolgreicher Krimiautor und sie selbst zeichnet zur Entspannung. Mit von der Partie sind Franziskas Assistent Paul Adamek, der erst kürzlich Vater geworden ist und der smarte Profiboxer Max Ungemach, der seit 10 Jahren auf ein Lebenszeichen seiner verschwundenen kleinen Schwester hofft. Die Protagonisten sind interessante Charaktere mit Ecken & Kanten, die sicherlich noch ausbaufähig wären.


    Die originelle Idee wurde ansprechend umgesetzt und mit etlichen Irrwegen sowie überraschenden Wendungen ausgestattet. Allerdings erfahren wir relativ wenig über die Ermittlungsarbeit der Polizei (von Recherchen im Kommissariat bzw. Teamarbeit halten weder Paul noch Franziska viel und auch die Presse, die in einem solchen Fall normalerweise eingeschaltet wird, bleibt hier unerwähnt), dafür aber einige Details aus dem Privatleben der Protagonisten. Weiters hat der Autor eine ganz zarte Liebesgeschichte eingebaut, was für Abwechslung sorgt und nicht störend erscheint.


    Anfangs wirkt die Geschichte durch die vielen, verschiedenen Handlungsstränge leicht verwirrend, doch spätestens nach den ersten 50 Seiten gewinnt die Story deutlich an Fahrt und hält den Spannungsbogen bis zum rasanten Finale gespannt. Mehrere Erzähler schildern die rasanten Ereignisse aus ihrem eigenen Blickwinkel, wie z.B. Haupt-Erzählerin Franziska, die entführte Sarah und Max (der in Rückblenden über das Verschwinden seiner damals 8-jährigen Schwester Sina berichtet). Man kann sich gut in die jeweilige Person hineinversetzen. Zwischendurch meldet sich sogar der Täter zu Wort und lässt uns an seinen kranken Fantasien und Taten teilhaben. Wie schon erwähnt, dauert es wegen der unterschiedlichen Handlungsstränge und Erzählperspektiven eine Weile bis man in die Geschichte hineinkommt, dann allerdings nimmt einen die Handlung von "Blinder Instinkt" völlig gefangen. Durch den fesselnden Schreibstil und die Kapitel in angenehmer Länge lassen sich die 416 Seiten dieses deutschen Psychothrillers trotz kleiner Schwächen schnell lesen.



    Fazit
    Andreas Winkelmann ist ein Garant für spannende Lektüre, die einen atemlos zurücklässt. Bei diesem Psychothriller ist Durchhaltevermögen gefragt, denn hat man die ersten, leicht verwirrenden, 50 Seiten hinter sich gebracht, nimmt die Spannung dank des interessanten Plots, der sympathischen Hauptperson & der mitreißenden Schreibweise so zu, dass man das Buch kaum mehr beiseitelegen kann. Dafür vergebe ich spannungsgeladene 8 PUNKTE.

    Die Autorin
    Kathy Felsing ist das Pseudonym einer auch in einem anderen Genre veröffentlichten Autorin. Sie kam 1964 in Nordrhein-Westfalen zur Welt. Nach der Fachoberschulreife jobbte sie zunächst für zwei Jahre als Redaktionsassistentin bei einer Wochenzeitung. Später absolvierte sie eine Ausbildung als Datenverarbeitungskauffrau und arbeitete viele Jahre als selbstständige Programmiererin, Werbekauffrau und Web-Designerin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, war sie zuletzt in leitender Funktion als Ausbilderin für Fachinformatiker tätig. Ende 2006 wanderte sie mit ihrer Familie in die Republik Zypern aus. Sie lebt und arbeitet mit ihrem Mann, zwei Katzen und einem Hund in einem 50-Seelendorf.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 248 Seiten
    Verlag: Sieben Verlag; Auflage: 1. (15. März 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3864430542
    ISBN-13: 978-3864430541
    Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15,4 x 1,4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Im Krankenhaus trifft die junge Ärztin Reese Little auf den rätselhaften Narshima Mishra, der ihr Herz sofort höher schlagen lässt. Ein wenig später rettet Reese mehreren Opfern eines Brandes das Leben, wobei der bedrohlich wirkende John Smith kurz nach der Operation aus dem Krankenhaus verschwindet. Als ihr die junge Überlebende namens Maggie brisante Details anvertraut, vermutet Reese, dass der verschwundene Mann mit dem furchteinflößenden Klapperschlangen-Tattoo der gesuchte Chatroom-Mörder sein könnte. Da die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht weiter kommt, recherchiert die schöne Chirurgin auf eigene Faust und gerät so in das Visier der Mörders. Allerdings ist Reese wegen Narshima, der ihr Herz entflammt hat, abgelenkt...


    Meine Meinung
    "Verhängnisvoll" heißt der 2. Band der G.E.N. Bloods-Reihe und knüpft an den Vorgänger "Eisfeuer" an. G.E.N. Bloods steht für "Genetic Extraordinary New Bloods" = Genetisch außergewöhnlicher Nachwuchs. Die G.E.N. Bloods sind eine geheime Einsatzgruppe, deren Mitglieder wegen eines Gen-Experiments außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Der Prolog beginnt am 9. September, die Geschichte startet am 12. September und dauert bis 4. Oktober, um mit dem Epilog am 5. Oktober zu enden. Als Schauplätze dienen Los Angeles und zwischendurch Indien, wobei sich der Großteil der Handlung in Los Angeles abspielt.


    Die 31-jährige Chirurgin Reese Little ist schon seit einiger Single und liebt ihre Zwillingsschwester Alana sowie deren Teenagertochter Natana. Die zierliche, hübsche Ärztin ist eine starke, unabhängige Frau und kann ziemlich eigensinnig sein, wie auch der sexy aussehende Inder Narshima am eigenen Leib erfahren muss. Denn Dr. Reese Little überlässt die Ermittlungsarbeit nicht der Polizei und macht so den gefährlichen Chatroom-Killer, der junge Menschen in verschiedenen Chatrooms anlockt und diesen dann schlimme Dinge antut, auf sich aufmerksam... Der 32-jährige Narshima Mishra, der auch Simba genannt wird, ist ein Mitglied der G.E.N. Bloods und eine genetische Mutation. Simba wachsen bei Bedarf Tigerkrallen, außerdem beherrscht er lautloses Anschleichen und nennt ein übermenschliches Sehvermögen sein Eigen, weshalb er als 4-jähriger von seinen Eltern ausgesetzt wurde und noch immer mit der Vergangenheit kämpft.


    Neben Reese und Simba spielen auch wieder die Mitglieder von G.E.N. Bloods, die in einem ehemaligen Fitnesscenter leben, eine Rolle. Geleitet wird diese ungewöhnliche Gruppe von Max Diaz, der ein Art Ersatzvater für alle ist und immer nach lukrativen Aufträgen sucht. Denn mit speziellen Fähigkeiten ausgestattet, löst diese Einheit die schwierigsten Fälle in Rekordzeit. Da gibt es Wade, der einen enormen Geruchssinn besitzt, Dix, der sendende Funkwellen rasend schnell orten kann und Neil, der sich unsichtbar machen kann. Von den restlichen Mitgliedern Jay-Eff, Virgin und Seth erfährt man leider wenig Neues, was sich hoffentlich bald ändert... Alle mitwirkenden Protagonisten, auch die reizvoll ausgearbeiteten Nebencharaktere wie z.B. die Mitglieder von G.E.N. Bloods oder der Chatroom-Killer, sind vielschichtige, interessante Persönlichkeiten mit Ecken & Kanten und viel Potential. Meine Lieblingsfigur ist diesmal der Mörder, der sich John Smith nennt und eine überaus gestörte Person ist. Leider konnten mich weder Narshima noch Reese so überzeugen, wie es Dix und Megan im 1. Band getan haben, was vielleicht daran liegt, dass ich einen rasanten Thriller erwartet hätte und statt dessen mehr Romantic als Thrill bekommen habe. ;-)


    Der Beginn des 2. G.E.N. Blood-Romans hat mich ziemlich überrascht, denn hier sprühen gleich von Anfang an zwischen Simba und Reese die Funken und schon bald geht es mächtig zur Sache, was ich ziemlich unrealistisch finde. Die Beiden legen ein Verhalten an den Tag, das eher an Teenager als an erwachsene Menschen erinnert.

    Für meinen Geschmack war der Romantik-Anteil in der 1. Hälfte des Romans viel zu hoch und teilweise furchtbar schmalzig, wobei die Action-, Abenteuer- und Spannungs-Elemente gottseidank nach den ersten 120 Seiten rapide zulegen, was der Geschichte sehr gut tut.


    Erzählt werden die rasanten Geschehnisse vorwiegend (in der 3. Person) aus der Sicht von Reese und Simba, zwischendurch schildern weitere Nebenfiguren, wie z.B. Reese Nichte und der Täter, die Ereignisse aus ihrem Blickwinkel und lassen uns an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Am besten haben mir die Passagen aus der Perspektive des Killers gefallen, wobei wir in Rückblenden mehr über seine schreckliche Kindheit erfahren und verstehen, weshalb aus einem kleinen Jungen so ein Monster werden konnte. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven und diverse Handlungsstränge wirkt die Geschichte abwechslungsreich und reizvoll. Während man Simba und Reese auf ihren Abenteuern begleitet, kann man die knisternde Anziehungskraft förmlich spüren und während der Szenen mit dem Killer habe ich wegen der ausdrucksvollen Schilderungen manchmal sogar Gänsehaut bekommen. Auch wenn ich anfangs von der ganzen Romantik förmlich erschlagen wurde, nimmt einen die Story bald gefangen und nachdem man nun die Protagonisten und ihre Besonderheiten bereits kennt, findet man sich schnell in der Geschichte zurecht.


    Wie bereits im Serien-Auftakt erwähnt, finde ich diese geniale Romanidee von Kathy Felsing (bis auf ein paar kleine Mankos) wunderbar umgesetzt und hätte gern noch mehr über die interessante Gruppierung erfahren, was sich hoffentlich im 3. Band ändern wird. Dennoch garantiert auch "Verhängnisvoll" dank der übernatürlichen Truppe, sowie mit viel Spannung, Romantik, falschen Fährten & überraschenden Wendungen ausgestattet, einige unterhaltsame Lesestunden. Ein paar offene Fragen lassen genug Raum für eine weitere Fortsetzung. Durch den emotionsgeladenen, mitreißenden Schreibstil, einer Portion Humor und die bildhaften Schilderungen lassen sich die knapp 250 Seiten schnell und zügig lesen.


    Fazit
    Schreibstils wunderbar unterhalten. Für meinen Geschmack beinhaltet dieses Werk zu viel Romance und zu wenig Thrill, weshalb ich mich zu Beginn der Geschichte etwas schwer getan habe und keine volle Punktzahl vergeben kann. Deshalb bekommt dieser Ladythriller von mir ansprechende 8 PUNKTE und macht mich auf die Fortsetzung "Höhenfieber" neugierig.

    Der 12. Fall für Julia Durant


    Die Autoren
    Andreas Franz’ große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman “Jung, blond, tot” gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgt Bestseller auf Bestseller. Andreas Franz starb im März 2011. Er war verheiratet und hatte fünf Kinder.
    Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinieren ihn seit geraumer Zeit. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein bereits bestehendes Projekt in dieser Region zu übernehmen? »Als leidenschaftlicher Krimi-Leser, auch und vor allem von Andreas Franz, ist das Vollenden der Todesmelodie natürlich ein besonderes Privileg für mich«.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 432 Seiten
    Verlag: Knaur TB (2. Mai 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3426639440
    ISBN-13: 978-3426639443
    Größe und/oder Gewicht: 19,4 x 12,6 x 2,6 cm



    Inhalt in eigenen Worten
    Kriminalhauptkommissarin Julia Durant ist nach 1 Jahr Zwangspause wieder nach Köln und zur Mordkommission zurückgekehrt. Kurz darauf wird sie zu einem besonders furchtbaren Tatort gerufen, denn die amerikanische Studentin Jennifer Mason wurde grausam ermordet. Ein Schuldiger ist schnell gefunden und wird entsprechend verurteilt... So vergehen 2 Jahre, bis die Frankfurter Ermittler eine brutal zugerichtete Frauenleiche finden, die erstaunliche Parallelen zum Fall Jennifer Mason aufweist. Da keimt der Verdacht auf, dass der wahre Täter noch immer frei herumläuft...


    Meine Meinung
    Den passenden Titel "Todesmelodie" trägt der 12. Band der Julia Durant-Reihe, dessen Handlung ca. 1 Jahr nach dem Vorgängerband "Mörderische Tage" beginnt, genauer gesagt am Samstag, 6. September 2008, und ein paar Tage dauert. Die Geschichte setzt sich danach am Montag, 19. Juli 2010 fort, umfasst eine Handlungsdauer von ca. 10 Tagen, um mit dem interessanten Epilog im Dezember 2010 zu enden. Als altbewährter Schauplatz dient abermals Frankfurt am Main, die Kapitel beginnen bekanntermaßen mit Tag und Uhrzeit.


    Die 47-jährige Julia Durant kehrt 2008 nach 1 Jahr Auszeit -bei ihrer Freundin Susanne Tomlin in Südfrankreich- zur Kripo zurück und fühlt sich dort wie das 5. Rad am Wagen, da ihr alter Partner Frank Hellmer (der mit dem Rauchen aufhören will und dank seiner reichen Frau einen Porsche fährt) seine Dienste mittlerweile mit der 28-jährigen Sabine Kaufmann teilt. Die unerfahrene Polizistin hat ein fotografisches Gedächtnis und lebt sonst eher zurückgezogen. 2010 hat Julia wegen Bergers krankheitsbedingter Abwesenheit die Leitung des K11 übernommen, wobei ihr Schreibtischarbeit überhaupt nicht liegt und sie lieber "draußen auf der Straße" wäre. Frank Hellmer (der Julia Durant und ihre gemeinsamen Außeneinsätze vermisst) und Sabine Kaufmann sind noch immer Partner, genauso wie Doris Seidel und Peter Kullmer, bei denen sich privat einiges verändert hat. Weiters gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Rechtsmedizinerin Andrea Sievers und dem Offenbacher Polizisten Peter Brandt - außerdem erfahren wir dieses Mal ein wenig mehr aus dem Leben der Ermittler, was ich persönlich sehr gern mag. :)


    Nachdem ich die Protagonisten bereits seit 12 Bänden begleite, wirken Julia Durant und ihre Kollegen wie alte Bekannte, die man inzwischen lieb gewonnen hat. Die facettenreichen, wunderbar ausgearbeiteten Protagonisten wurden mit liebenswerten Macken, Ecken & Kanten ausgestattet, sie alle haben eine ansprechende Weiterentwicklung durchgemacht und ermitteln hoffentlich noch ein paar Bände lang gemeinsam. Vor allem die Hauptperson hat sich seit den Ereignissen in Band 11 verändert und achtet nun mehr sich selbst bzw. auf ihre Gesundheit.


    Im 12. Band haben wir es mit einem Mörder zu tun, der sich der Polizei im Vorteil fühlt und grausame Morde verübt. Ein "besonderes" Thema wie in vergangenen Bänden (z.B. Korruption, Prostitution, organisierte Kriminaliät, Folter) gibt es hier nicht, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig Bauchweh hatte, weil dieser Kriminalroman wegen des plötzlichen Tods dieses großartigen Schriftstellers von einem mir bis dato unbekannten Autor fertig gestellt wurde. Doch Daniel Holbe hat seine Sache fantastisch gemacht und kann auf sich stolz sein, denn selbst als eingefleischter Fan der Andreas Franz-Bücher kann man nicht ausmachen, wer von den beiden Autoren welche Passagen geschrieben hat. :)


    Erzählt werden die rasanten Begebenheiten (in der 3. Person) vorwiegend aus dem Blickwinkel von Julia Durant, aber auch Nebencharaktere, wie Frank Hellmer oder der Student Alexander Bertram, der 2008 im Fall Mason befragt wurde, berichten über die Geschehnisse aus ihrer Sicht. Zudem erfährt der Leser mehr, über ihren inneren Zwiespalt: dass sie einerseits an Hellmers Seite Fälle lösen möchte und dass sie andererseits ihren Chef nicht hängen lassen möchte und Respekt vor Bergers Arbeit bekommt. Immer wieder lässt die Kriminalhauptkommissarin alte Fälle Revue passieren und schafft es so, neben all der Überraschungen, Irrwegen & falschen Fährten, die Spannung durchgehend zu halten und die Leser an die Seiten zu fesseln. Mehrere Handlungsstränge, die anfangs scheinbar nichts gemeinsam haben, verweben allmählich miteinander und ergeben am Ende ein schlüssiges Bild. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven wirkt der Plot abwechslungsreich und unterhält durch die temporeiche Handlung mit vielen Irrwegen und überraschenden Wendungen wunderbar. Der Schreibstil ist gewohnt spannungsgeladen und mitreißend, da stören nicht mal die wenigen klitzekleinen Fehler und allzu ausgeschmückten Beschreibungen.


    Fazit
    Was Andreas Franz begonnen hat, wurde von Daniel Holbe hervorragend zu Ende geführt. Mit "Todesmelodie" haben die beiden Autoren einen Krimi erschaffen, der sich dank der packenden Handlung und der altbewährten Protagonisten überaus flüssig lesen lässt und zu fesseln vermag. Der 12. Band rund um das kompetente Ermittler-Team bekommt deshalb von mir unterhaltsame 10 PUNKTE. Außerdem bin ich schon neugierig, wie es im 13. Band "Tödlicher Absturz" weitergehen wird.

    Inhalt in eigenen Worten:
    Bei einem Besuch fällt Ines im Haus ihrer Großmutter eine geheimnisvolle Tür auf, die das 13-jährige Mädchen fasziniert. Ihre Oma Agnes freut sich darüber, dass Ines die Tür bemerkt hat und schenkt ihr den Raum, der hinter dieser Tür zu finden ist und "Refugium" genannt wird. Das Refugium ist nur für Ines da und erfüllt ihre Wünsche, allerdings gibt es ein paar Regeln, die zu beachten sind. Doch als plötzlich ihre Großmutter spurlos verschwindet, bricht Ines eine Regel nach der anderen - und bringt dadurch sich selber und andere in Gefahr...


    Meine Meinung:
    Nach etlichen begeisterten Meinungen musste ich dieses Jugendbuch einfach haben bzw. lesen. Den Handlungsschauplatz (irgendwo in Deutschland) konnte ich nicht ausmachen, ebenso wenig wie den genauen Handlungszeitraum. Ines Larik ist 13 und möchte Architektin werden. Bevor sie die Tür entdeckt, hat sie allerdings nur mit "normalen" Teenagerproblemen, wie Schulnoten, Klamotten und Jungs zu kämpfen. Wie gut, dass es ihre beste Freundin Sonja alias Sonne gibt, denn die beiden Achtklässlerinnen halten so gut zusammen, dass sie sich selbst Pech & Schwefel nennen. Mit ihrer kapriziösen Mutter Carmen, ihrem Vater Veith und dem nervigen kleinen Bruder Julian wohnt Ines in der Stadt, während ihre 79-jährige Oma Agnes Larik in einem alten Haus mit vielen geheimnisvollen Dingen auf dem Land lebt. Agnes ist keine "typische" Oma, denn sie sieht für ihr Alter noch sehr jung aus und hat auch viele interessante Vorlieben und Ideen, wie z.B. ihrer Enkelin den Raum der Wünsche zu schenken.


    Ines wirkt für eine 13-jährige oftmals sehr reif und gibt eine großartige Heldin ab, wobei ich jedoch nicht alle ihrer Handlungen nachvollziehen konnte, was aber nicht weiter schlimm ist. ;-) Neben der liebenswerten Hauptperson hat mir von allen mitwirkenden Charakteren am besten die Figur von Agnes gefallen, da diese einen überaus lebendigen und facettenreichen Eindruck erzeugt. Toll finde ich die Idee mit dem geheimnisvollen Raum, der "Refugium" genannt wird, von den Frauen in Ines Familie weiter vererbt wird und nun an Ines übergeht. Das Refugium kann sich nach Belieben ändern und sogar den Standort wechseln.
    Außerdem gilt es folgende Regeln einzuhalten:
    * Niemand darf von der Existenz des Refugiums erfahren
    * Man muss alles, was man aus dem Raum mitnimmt, wieder zurückbringen
    * Man darf nie länger als 23 Stunden am Stück im Refugium bleiben
    * Niemals das Fenster des geheimen Raumes öffnen!
    Was bei Nichteinhalten der Regeln passiert, erfahren wir natürlich auch im Verlauf der Geschichte...


    Die Story ist eine gelungene Mischung aus Alltagsleben, Abenteuer & Fantasy gepaart mit einem Hauch von Romantik. Der Plot wurde mit etlichen Wirrungen sowie überraschenden Wendungen gespickt und lässt sich -bis auf ein paar allzu ausgeschmückte Beschreibungen- flüssig lesen. Weiters wurde "Ines öffnet die Tür" mit einem ausdrucksvollen Schreibstil, einer angenehmen -dem Zielpublikum angepassten- Sprache sowie blumigen Schilderungen versehen. Nicht zuletzt wegen der kurzen Kapitel sind die knapp 290 Seiten dieses Jugendromans, der für mich allerdings eher in Richtung Kinderbuch geht, rasch durchgelesen.


    Fazit:
    "Ines öffnet die Tür" garantiert zwar spannende Unterhaltung, tut dies aber eher mit leisen Tönen. Auch wenn die Handlung fantasievolle und mystische Elemente enthält, wirkt die Story nicht allzu übertrieben und unterhält die Leser trotz minimaler Mankos wunderbar. Dieser Roman ist dank des abwechslungsreichen Plots, der reizvollen Charaktere und der flüssigen Schreibweise interessante Lesekost für Jugendliche & Junggebliebene. Dafür vergebe ich gern wundervolle 8 PUNKTE und hoffe auf eine Fortsetzung.

    Inhalt
    Gwen Frost wird nur "das Gypsy-Mädchen" genannt, denn die 17jährige besitzt eine ausgewöhnliche Gabe: Durch Berührung einer Person oder eines Gegenstands erfährt Gwen alles, was es darüber zu wissen gibt. Damit Gwen lernt, ihre Gabe sinnvoll einzusetzen, besucht sie seit kurzem nicht mehr die öffentliche Highschool, sondern die elitäre Mythos Academy, wo Krieger im Kampf gegen den Chaosgott Loki ausgebildet werden und neben Mathe, Englische Literatur auch in Mythengeschichte und außergewöhnliche Sportarten unterrichtet werden. Doch Gwen fühlt sich unter all den Walküren, Amazonen und anderen Elite-Kriegern nicht wohl, denn sie hat keine Freunde, ist im Zweikampf eine Niete und kann nicht mal ordentlich mit einem Schwert umgehen. Und dann findet sie eines Tages eine tote Mitschülerin in der Bibliothek, wo sie jobbt und niemanden außer Gwen scheint es zu interessieren, was mit Jasmine geschehen ist....



    Meine Meinung
    "Frostkuss: Mythos Academy 1" ist, wie der Titel schon sagt, der 1. Band der Mythos Academy-Buchreihe. Nachdem ich spätestens seit Harry Potter und House of Night gerne Jugendbücher über magisch angehauchte Internate lese, musste ich natürlich auch dieses Werk lesen. Die Story beginnt Ende Oktober und dauert ein paar Wochen, als Handlungsschauplatz hat die Autorin Cypress Mountain in North Carolina gewählt.


    Die 17-jährige Gwen Frost wird von allen nur Gypsymädchen genannt, da sie die Gabe hat, die Gefühle derer zu sehen, die einen bestimmten Gegenstand berührt haben - diese Fähigkeit nennt sich Psychometrie. Das mutige und intelligente Mädchen mit den braunen Locken und den purpurfarbenen Augen hat 6 Monate zuvor ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und leidet noch immer darunter. Gwen liebt Comics und die Kekse ihrer Oma, die im Ort lebt und die die Schülerin immer heimlich besucht. Allmählich freundet sich Gwen, die eher zu den Einzelgängern in der Mythos Academy zählt, mit der attraktiven Walküre Daphne Cruz an - und dann gibt es noch den wahnsinnig gutaussehenden Spartaner Logan Quinn, dem Gwen immer wieder über den Weg läuft. Gwen Frost ist eine überaus reizvoll gestaltete Protagonistin mit einigen Ecken und Kanten, die eine ansprechende Weiterentwicklung durchmacht. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren sind interessante Charaktere mit vielen Facetten.


    Kaum schlägt man "Frostkuss: Mythos Academy 1" auf, nimmt einen die Geschichte rund um Gwen und die Mythos Academy gefangen und lässt einen bis zum fulminanten Ende nicht mehr los. Der Handlungsverlauf wurde mit so vielen unerwarteten Wendungen & Überraschungen gespickt, dass man nicht erahnen kann, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. In dem Serien-Beginn gibt es keinerlei Längen oder unnötige Passagen, wodurch man mit Vergnügen durch die Seiten fliegt und die Buchstaben fast inhaliert. ;-) Das Ende ist zwar abgeschlossen, lässt aber doch noch Raum für eine Fortsetzung bzw. die Leser mit einigen Fragen zurück. Klasse finde ich die Romanidee, eine Hauptperson, die nicht an Götter glaubt, in eine Schule voller Mythen, Gottheiten, Krieger und Magie zu verpflanzen. Die Mythos Academy ist eine Eliteschule für Krieger bzw. deren Nachfahren, wobei das Schulgebäude von hohen Mauern und allerlei Zaubersprüchen geschützt wird. Dort werden Walküren, Amazonen, Römer, Wikinger, Spartaner, Samurai, Kelten und Ninja in "normalen" Fächern, aber auch in Mythologie und verschiedenen Kampfsportarten untererrichtet. Da Gwen allerdings keine Kriegerin ist, fühlt sie sich in der Mythos Academy fehl am Platz. Außerdem möchte sie den mysteriösen Tod an ihrer Mitschülerin aufklären...


    Ich-Erzählerin Gwen Frost schildert die rasanten Geschehnisse mit ihrer liebenswerten Art & trockenem Humor so, dass man sie schnell ins Herz schließt und mit ihr mitfühlt und mitfiebert. Die sympathische Hauptperson zweifelt oft an ihren Fähigkeiten und fragt sich immer wieder, was sie in der Mythos Academy verloren hat. Überdies leidet Gwen noch immer unter dem Tod ihrer Mutter und gibt sich die Schuld daran. Man muss das Gypsymädchen einfach mögen! Dank des ausdrucksvollen, mitreißenden Schreibstils mit viel trockenem Humor sowie der angenehmen Sprache lässt sich "Frostkuss" wunderbar flüssig und zügig lesen. Die Beschreibungen wurden so bildhaft dargestellt, dass man fast meint, mitten in einem Film gelandet zu sein und natürlich das Kopfkino ankurbeln. :)



    Fazit
    Wie ihr ja mitbekommen habt, hat mich "Frostkuss: Mythos Academy 1" vollkommen begeistert. Dieser Serien-Auftakt wartet neben einer liebenswerten Hauptperson sowie einem reizvollen Plot mit einer interessanten Welt voller Götter, Krieger, mystische Wesen & einer ansprechenden Mischung aus Spannung, Magie, ein wenig Romantik und viel Wortwitz auf. "Frostkuss ist eins meiner Highlights im Jahr 2012 und bekommt deshalb von mir wundervolle 10 Punkte.

    Inhalt
    Glen fällt aus allen Wolken, als erfährt, dass seine Sheila Frau volltrunken einen Autounfall mit zwei Toten verursacht hat und dabei selbst ums Leben gekommen ist. Kurze Zeit später wird eine von Sheilas Freundinnen als Wasserleiche aufgefunden und eine weitere Freundin meldet sich bei Glen, dass sie Sheila Geld geliehen hat - von diesen insgesamt 62.000 Dollar fehlt nun jede Spur... War Sheila nicht die Frau, für die sie Glen gehalten hat? Worin war sie verwickelt?


    Meine Meinung
    Seit "Ohne ein Wort" bin ich ein Fan von Linwood Barclays Thrillern, weshalb ich auch sein neuestes Werk "Weil ich euch liebte" unbedingt lesen wollte. Nach dem vielversprechenden Prolog beginnt die Geschichte im Oktober und dauert ein paar Wochen, um mit dem Epilog 3 Wochen danach zu enden. Als Schauplatz dient die amerikanische Kleinstadt Milford, Connecticut.


    Hauptperson Glen Garber liebt seine Frau Sheila, die gemeinsame 8-jährige Tochter Kelly und seine Firma Garber-Bau. Nachdem die Baufirma wegen der Rezession nicht besonders gut läuft, überlegt sich Sheila, wie sie das Haushaltsbudget aufstocken kann. Doch diese Geschäftsidee hat sie anscheinend das Leben gekostet... Mit dem Protagonisten bin ich nicht wirklich warm geworden - er wirkt oft unrealistisch und bleibt etwas farblos. Glen handelt teilweise sehr unüberlegt, ist sehr impulsiv und weiß bald nicht mehr, wem er wirklich vertrauen kann. Und auch die zahlreichen Nebencharaktere, die hier vorkommen, bleiben eher blass, erzeugen manchmal einen klischeehaften Eindruck und sorgen für leichte Verwirrung (ich mag es ja, wenn die Anzahl der Nebenfiguren überschaubar bleibt).


    Der Plot von "Weil ich euch liebte" wirkt häufig unrealistisch - so als wäre man in einem Actionfilm gelandet. Die Story beschäftigt sich vorwiegend mit Glens Suche nach der Wahrheit. Durch Glens unbedachtes Verhalten bzw. seine ungestüme Art wartet die Geschichte zwischendurch immer wieder mit Überraschungen sowie einigen Irrwegen auf, doch zum Ende hin gestaltet sich die Handlung richtig übertrieben bzw. unglaubwürdig. Auch wenn die Geschichte eigentlich spannend aufgebaut wurde, birgt sie doch etliche Längen, überflüssige Szenen & allzu ausgeschmückte Beschreibungen.


    Erzählt werden die rasanten Geschehnisse (in der 3. Person) aus dem Blickwinkel von Glen Garber und anderen Nebencharakteren, wobei mir die interessante Figur der Polizistin Rona Wedmore noch am besten gefallen hat. Allerdings kommen für meinen Geschmack viel zu viele Handlungsstränge und Erzählperspektiven zum Einsatz, wodurch die Geschichte vor allem anfangs einen sehr verwirrenden Eindruck erzeugt, bis die Handlungsstränge allmählich miteinander verweben. Da hätte man den Plot ruhig um 50 Seiten straffen und mehr neue Ideen einbauen können, denn ganz taufrisch sind die Einfälle nicht... Dank Linwood Barclays ausdrucksvoller Schreibweise lässt sich "Weil ich euch liebte" schnell lesen, wobei mich die reichlich eingesetzten Action-Elemente etwas stören, da ich mich auf einen packenden Thriller, der ohne solche Hilfsmittel auskommt, gefreut hatte. Außerdem fehlt mir für einen "richtigen" Thriller die Hochspannung bzw. der Thrill.


    Fazit
    Leider konnte mich das neueste Werk von Herrn Barclay nicht ganz überzeugen und normalerweise liebe ich seine Thriller. "Weil ich euch liebte" beinhaltet für meinen Geschmack zu viele Längen, Erzählperspektiven sowie Handlungsstränge, weiters fehlt mir der Nervenkitzel, der für einen Thriller notwendig ist. Deshalb vergebe ich für "Weil ich euch liebte" nur knappe 6 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Während es in Saras und Ronnies Ehe kriselt, erscheint die Beziehung ihrer Schwester Tini mit Paul harmonisch. Doch plötzlich ist Paul tot und Tini steht unter Mordverdacht, denn wie Sara vom Anwalt ihrer jüngeren Schwester erfährt, wurde Tini von ihrem Mann geschlagen und hat ihr Leid lieber Gleichgesinnten in Internetforen geklagt, als ihrer Familie davon zu erzählen. Da ihre Schwester deshalb in Untersuchungshaft sitzt, versucht Sara, auf eigene Faust die Unschuld von Tini zu beweisen. Die Spur führt zu Valeska Liebig, der Leiterin der örtlichen Gesprächsgruppe...


    Meine Meinung
    "Ich sehe dich" habe ich mir aufgrund vieler hochgelobter Rezensionen gekauft, weshalb meine Erwartungshaltung sehr hoch war. Leider konnte mich dieser Debütroman, der das Thema häusliche Gewalt behandelt, nicht ganz überzeugen. Als Schauplatz hat die Autorin ihren Wohnort München gewählt. Nach dem Prolog beginnt die Geschichte am Sonntag, 7. Dezember und endet im darauffolgenden Jänner.


    Hauptperson Sara Neubeurg wird als dunkelhaarig, schlank und recht sportlich beschrieben. Die freie Journalistin ist schätzungsweise Mitte 30 und mit dem despotischen 39-jäjrigen Oberarzt Ronnie verheiratet, der es lieber sehen würde, wenn sich Sara ganz um ihren gemeinsamen 8-jährigen Sohn Jonas kümmern würde. Doch das sieht die eigensinnige und sture Hobbykletterin gar nicht ein, was immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Ronnie und ihr führt. Sara fällt aus allen Wolken, als sie vom Tod ihres Schwagers Paul erfährt bzw. von der Tatsache, dass er ihre 27-jährige Schwester geschlagen hat. Christina Denk wird Tini genannt und ist von Beruf Sozialpädagogin. Durch die eigenmächtigen Recherchen lernt Sara auch den gutaussehenden Anwalt Michael Seitz sowie die geheimnisvoll wirkende Gesprächsrunden-Leiterin Valeska Liebig kennen.


    Die mitwirkenden Protagonisten bleiben teilweise farblos und bleiben nicht im Gedächtnis, d.h. das Potential der Charaktere wurde nicht ganz ausgeschöpft. Weiters konnte ich nicht alle Taten und Gedankengänge der Protagonisten verstehen bzw. nachvollziehen.

    Obwohl so manche Irrwege den Leser überraschen werden, sind gewisse Handlungsstränge bzw. Passagen sehr vorhersehbar und klischeehaft. Die Story bietet nicht viele neue Ideen und wirkt hier und da doch unrealistisch. Mehrere Handlungsstränge, die anfangs scheinbar nichts miteinander zu tun haben, verbinden sich miteinander und gipfeln in ein actionreiches Finale. Verschiedene Erzähler schildern die Geschehnisse (in der 3. Person) aus ihrem Blickwinkel, was einerseits eine rätselhafte Atmosphäre erzeugt, manchmal aber auch ein wenig verwirren kann.


    Janet Clark webt in "Ich sehe dich" ein Netz aus Lügen, Täuschung & Vermutungen und benutzt dabei solche Emotionen wie Liebe, Hass und Neid. Der Täter wird erst relativ spät entlarvt, danach flaut die Spannung etwas ab. Außerdem birgt der Debütroman von dieser deutschen Autorin (aufgrund ihres Namens hätte ich eher vermutet, dass die Autorin aus dem englischsprachigen Raum kommt) kleine Längen und ist für mich eher ein Psychothriller als Thriller. Durch die Kapitel in angenehmer Länge und den angenehmen, durchaus ausdrucksvollen Schreibstil lassen sich die 432 Seiten flüssig lesen.


    Fazit
    Umgehauen hat mich das Erstlingswerk von Janet Clark leider nicht. Denn die Geschichte bietet nur altbewährte Ideen, leicht blasse Charaktere sowie viele Handlungsstränge und Erzählperspektiven. Für diesen mittelmäßigen Psychothriller vergebe ich 6 Punkte.

    Inhalt
    John Cleaver ist anders als gewöhnliche Teenager: Er hilft im Familien-Bestattungsunternehmen mit und ist von Leichen & Serienmördern fasziniert. Die Tatsache, dass es gewisse Anzeichen gibt, dass John selbst zu einem Serienkiller werden könnte, bereitet ihm und seiner Familie große Sorgen, weshalb er ein Mal in der Woche einen Therapeuten besucht. Und dann geschieht in Clayton ein bestialischer Mord und ein paar Wochen später wird wieder jemand auf grausame Art getötet. Für John ist der Fall klar: Das war das Werk eines Serienmörders und so heftet er sich an dessen Fährte...


    Meine Meinung
    "Ich bin kein Serienkiller" nennt sich der 1. Band rund um John Cleaver-Trilogie. Die Geschichte ist in 19 Kapitel unterteilt, beginnt Ende August und endet ca. 6 Monate später. Als Schauplatz dient die idyllische Kleinstadt Clayton im amerikanischen Clayton County. John Wayne Cleaver ist 15 und wird von allem, was mit Serienkillern zu tun hat, magisch angezogen. In seiner Freizeit arbeitet er, wie seine ältere Schwester Lauren, im Bestattungsunternehmen seiner Mutter und deren Zwillingsschwester Margaret. John leidet unter einer antisozialen Persönlichkeitsstörung und kann mit anderen Menschen wenig anfangen. Hier machen wir Bekanntschaft mit einer interessant gestalteten Hauptperson, die ein außergewöhnliches Hobby hat. Dennoch wirkt John für meinen Geschmack zu abgedreht, was auch der Grund dafür ist, dass ich Band 2 und 3 dieser Trilogie nicht lesen werde.


    Auch wenn der Thriller einige Fantasy-Elemente enthält, wirkt die Story für meinen Geschmack etwas zu unrealistisch. Der Debütroman von Dan Wells erzählt die Geschichte des 15-jährigen John, der alle Merkmale eines Serienmörders aufweist und mithilfe seines Therapeuten dagegen ankämpft, einer zu werden. Genauso wie der Protagonist sind auch die Schilderungen dieses Thrillers sehr emotionslos und distanziert, womit ich persönlich nicht so gut zurecht gekommen bin. Die anfängliche Spannung hat nach der Enttarnung des Täters rapide nachgelassen und konnte mich danach nicht mehr restlos fesseln. Auch hat mir die Richtung, die der Beginn der John Cleaver-Trilogie danach eingeschlagen hat, nicht wirklich gefallen - aber das ist sicherlich Geschmackssache.


    Schonungslos schildert Ich-Erzähler John Cleaver die rasanten Geschehnisse aus seiner Sicht und lässt uns an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Allerdings konnte ich mich teilweise nicht in die Hauptperson hineinversetzen. Der Teenager ist regelrecht davon besessen, den Serienkiller, der in seiner Heimatstadt Clayton sein Unwesen treibt, zu fassen. Und auch sonst ist er von Serienmördern angetan und kommt sehr eigenbrötlerisch rüber. Der Schreibstil von Dans Wells darf sich als spannend und flüssig bezeichnen, so dass die 384 Seiten schnell durchgelesen sind.


    Fazit
    "Ich bin kein Serienkiller" konnte meinen hohen Erwartungen an einen rasanten Thriller nicht gerecht werden. Dazu fehlt es der Geschichte, die eine geniale Grundidee birgt, an durchgehender Spannung und einer Hauptperson, in die ich mich hineinfühlen kann. Dennoch ist der Auftakt der John Cleaver-Trilogie eine außergewöhnliche Geschichte, die es sich zu lesen lohnt. Dafür vergebe ich interessante 6 Punkte.

    Inhalt
    Chloe Lyon verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Schokolade. Seit sie bei der Herstellung der feinen Schokolade einen alten Maya-Zauberspruch aufsagt und in die fertigen Eier- oder Engelformen kleine Zettel mit Wünschen & Prophezeiungen steckt, verkauft sich Chloes Wunschschokolade wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Doch mit Männern hat die junge Frau kein Glück. Ihre erste große Liebe Raffy hat sie sitzen lassen, um Rockstar zu werden und die letzte Beziehung mit David hat ebenfalls unter keinem guten Stern gestanden. So kümmert sich Chloe seit vielen Jahren um ihren jüngeren Halbbruder und um ihren Großvater, der liebevoll "Brummbart" genannt wird. Als die schrecklich nette Familie in die Alte Schmiede von Sticklepond umzieht, da Brummbart dort ein Hexenmuseum eröffnen möchte, freut sich Chloe, nun in der Nähe ihrer besten Freunde Poppy und Felix zu wohnen. Doch das Seelenheil der Schokoladenzauberin wird durch das Auftauchen des neuen Vikars getrübt, denn der ist ein alter Bekannter von Chloe und bringt sie gehörig durcheinander...


    Meine Meinung
    "Schokoladenzauber" ist mir aufgrund des ansprechenden Covers bzw. des Klappentextes und einiger begeisterter Meinungen aufgefallen, weshalb ich zu dem Buch nicht Nein sagen konnte. Als Handlungsschauplatz dient das idyllische Dörfchen Sticklepond in der englischen Grafschaft Lancashire. Am Ende des Romans finden sich als nette Zugabe das Rezept von Chloes Schokoaufstrich sowie ein Rezept für Schoko-Ostereier.


    Hauptperson Chloe Lyon ist schätzungsweise Mitte 30 und lässt anfangs ihre Vergangenheit mit Raffy Sinclair, dem Ex-Leadsänger der erfolgreichen Band Mortal Ruin Revue passieren. Chloe legt gern Engelkarten und arbeitet Wünsche in handgefertigte Schokolade ein. Danach lernen wir die restlichen Protagonisten kennen. Da gibt es z.B. ihren 18-jährigen Halbbruder Jack, der wie ein Goth aussieht und für den sie schon seit seiner Kindheit wie eine Ersatzmutter ist, da ihre eigentliche Mutter lieber ihre Zeit auf der Jagd nach reichen Männern im Ausland verbringt. Ihre Väter kennen Chloe und Jack nicht wirklich, dafür besteht die restliche Familie aus dem Großvater Brummbart, einem Hexenmeister und Autor von Schauerromanen und ihrer Tante Zillah, einer molligen Roma-Dame mit fragwürdigem Kleidergeschmack. Außerdem wird sie von ihren Jugendfreuden Poppy, die mit ihrer Mutter ein Reitgestüt führt, und Felix, dem ein Buchladen in Sticklepond gehört, unterstützt und mit guten Ratschlägen versorgt.


    Die Lyons sind eine skurrile Familie mit einigen ungewöhnlichen Vorlieben und auch wenn die Charaktere durchwegs liebenswert & interessant gestaltet wurden, so fehlt es ihnen ein klein wenig an Tiefgang. Weiters wirken manche Figuren etwas blass und bleiben dem Leser nicht nachhaltig im Gedächtnis. In "Schokoladenzauber" finden jede Menge Magie und mystische Elemente Verwendung. Sei es, dass Chloe ein Faible für Engel hat und seit der Verwendung der Maya-Formel ihre Wunschschokolade reißenden Umsatz findet, dass Zillah Tarotkarten legt und mit ihren Voraussagungen oft ins Schwarze trifft oder dass Brummbart allerlei Hexereikünste anwendet...


    Eigentlich hatte ich mir von der Story extrem viel versprochen, doch so richtig umgehauen hat mich der schokoladenlastige Roman Trisha Ashley nicht. Die Geschichte rund um Chloe fängt vielversprechend an, wird aber nach dem 1. Drittel mit allerlei Längen und allzu ausführlichen Beschreibungen garniert; außerdem wirkt der Handlungsverlauf teilweise überdreht bzw. hin und wieder richtiggehend unrealistisch, was ich aber aufgrund der enthaltenen Fantasy-Elemente verzeihen kann. ;-) Erzählt werden die Begebenheiten aus der Perspektive der sympathischen Ich-Erzählerin Chloe, die uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt. Weiters hätte ich mir noch ein paar zusätzliche Turbulenzen & Wirrungen gewünscht, denn manchmal ging mir die Handlung ein wenig zu glatt über die Bühne. Dank der reizvollen Idee, der locker-leichten Schreibweise und der wunderbar ausdrucksvollen Landschafts- und Schauplatzbeschreibungen lassen sich die 384 Seiten schnell lesen.


    Fazit
    Auch wenn ich an "Schokoladenzauber" ein paar Sachen zu bemängeln habe (siehe oben), hat mir der Roman von Trisha Ashley ein paar angenehme Lesestunden mit der liebenswerten Familie Lyon beschert. Wer mit Magie oder Schokolade in Büchern nichts anfangen kann, der sollte lieber die Hände von diesem Werk lassen. "Schokoladenzauber" erhält von mir knappe 8 Punkte.

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 388 Seiten
    Verlag: IVI (März 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492702651
    ISBN-13: 978-3492702652
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 15 Jahre
    Originaltitel: Edge of Escape
    Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,4 x 3,2 cm
    Leseprobe


    Die Autorin
    Debra Chapoton arbeitet als Lehrerin und Schriftstellerin in Michigan/USA. Ihr Thriller »Sommerfalle«, den sie zunächst in Eigenregie veröffentlichte, wurde in Amerika zum eBook-Bestseller. Weiteres zur Autorin unter: www.edgeofescape.blogspot.com


    Inhalt - in eigenen Worten
    Rebecca ist hübsch, sportlich und beliebt. Die 18-jährige Blondine führt ein wunderbares Leben, bis sie eines Tages aus einem Einkaufszentrum entführt wird und in einem Verschlag eingesperrt wird. Doch die erfindungsreiche Athletin kann sich aus ihrem dunklen Gefängnis befreien und flüchtet vor ihrem Entführer in die Wälder Michigans. Allerdings weiß Rebecca nicht, dass der Täter ein perfides Spiel mit ihr treibt...


    Meine Meinung
    Den vielversprechenden Titel "Sommerfalle" trägt dieser Thriller aus dem neuen IVI Verlag, der für mich doch eher in die Kategorie Jugendthriller passt, da mir für einen "richtigen" Thriller die Hochspannung fehlt. Das Setting hat Debra Chapoton nach Michigan, USA verlegt; die Handlungsdauer umfasst ein paar Tage. Rebecca McPherson ist süße 18, 1,58m groß/klein, selbstbewusst, hübsch und klug. Das wird der Leichtathletin anscheinend zum Verhängnis, denn durch ihre nette Art gerät sie in das Visier von Eddie Burling. Der 18-jährige Eddie hat Lerndefizite, ist ein wenig zurückgeblieben und heimlich in Rebecca verliebt. Auch wenn es den Figuren ein bisschen an Tiefgang fehlt, sind die Protagonisten (auch die Nebenpersonen, die nach Rebecca suchen und ein persönliches Interesse an Rebeccas Wohlbefinden haben) reizvolle Charaktere mit Potential, das nicht ganz ausgeschöpft wurde.


    Obwohl dem Leser ziemlich schnell klar wird, wer der Entführer ist, bleibt Rebecca diese Erkenntnis ziemlich lange verborgen, wodurch man mit der liebenswerten Schülerin mitfiebert und mitleidet. Die Begebenheiten werden vorwiegend (in der 3. Person) aus der Sicht von Rebecca, Eddie und Edward erzählt, aber auch Nebencharaktere wie Rebeccas Freunde Mike und Josh kommen zwischendurch zu Wort und schildern die Ereignisse aus ihrem Blickwinkel. In Rückblenden erfahren wir mehr aus dem Leben der Hauptpersonen, wobei es einem durch die Hin-und Hüpferei zwischen Vergangenheit und Gegenwart nicht immer leicht gemacht wird, den Begebenheiten zu folgen.


    Ein paar kleine Logikfehler gibt es meiner Meinung nach schon,

    Auch wenn ich Rebeccas Handlungen und Gedankengänge während ihrer Flucht nicht immer nachvollziehen konnte, wurde das Katz- und Maus-Spiel trotz der stetig wechselnden Perspektiven, der unzähligen Handlungssträngen und der überaus detaillierten Schilderungen interessant gestaltet und bleibt bis zum bitteren Ende halbwegs spannend. Schade, dass die Autorin den reizvollen Handlungsschauplatz nicht mehr genutzt hat und die Umgebung interessanter beschrieben hat, denn hier hätte man mehr daraus machen können. Doch dank der flüssigen, ausdrucksvollen Schreibweise, der angenehmen Sprache und der kurzen Kapitel lassen sich die 384 Seiten des Jugendthrillers schnell lesen.


    Fazit
    Auch wenn mich die vielen Handlungsstränge und Erzählperspektiven sowie die oftmals ausgeschmückten Beschreibungen und die leicht hölzern agierenden Protagonisten gestört haben, hat mir "Sommerfalle" doch ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert. Dafür vergebe ich gern 7 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten
    Als Ida zum ersten Mal die Inselgruppe St. Hauda's Land besucht und dort zufällig Henry Fuwa trifft, glaubt sie nicht an das, was ihr der spleenig wirkende Mann erzählt. Auf dem Grund der Sümpfe sollen Körper aus Glas liegen und im Wald ein Tier leben, das alles mit einem Blick in strahlendes Weiß verwandeln kann. Ida tut dies als Spinnerei ab, doch als ihre Füße beginnen, zu Glas zu werden, führt sie ihr Weg auf der Suche nach Heilung nach St. Hauda's Land, wo sie Midas Crook begegnet. Midas ist sofort von der jungen Frau bezaubert und will ihr bei der Suche nach Henry Fuwa helfen...


    Meine Meinung
    Wegen vieler begeisterter Meinung und der überaus zauberhaften Covergestaltung wollte ich "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" unbedingt lesen. Ob das Buch ein Einzelbuch oder Teil einer Reihe ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Als Handlungsschauplatz dient die fiktive Inselgruppe St. Hauda's Land, die Beschreibungen der Schauplätze sind wunderbar gelungen und kurbeln mein Kopfkino an.


    Ida Maclaird ist eine liebenswerte junge Frau, deren Füße seit der schicksalshaften Begegnung mit Henry Fuwa zu Glas geworden sind. Da Ida Angst hat, dass sich das Glas immer mehr ausbreiten könnte, ist sie erneut nach St. Hauda's Land gekommen und hofft auf Heilung durch den schrulligen Henry Fuwa. Auf der Insel begegnet sie dem Hobbyfotografen Midas Crook, der im Blumenladen seines Freundes Gustav arbeitet, wie ein Einsiedler lebt und nur regelmäßig Kontakt zu Gustav und dessen Teenagertochter Denver hat. Midas Mutter lebt in einem Pflegeheim und sein Vater ist inzwischen verstorben, und auch Idas Mutter ist tot, weshalb Ida auf St. Hauda's Land bei Carl Maulsen, einem alten Freund ihrer Mutter, Unterschlupf findet. Und auch Henry Fuwa, der zurückgezogen lebt und sich um allerlei seltsame Wesen kümmert, spielt eine große Rolle.


    Obwohl die Protagonisten interessante Persönlichkeiten mit allerlei Macken, Ecken & Kanten sind, nervt es mit der Zeit, dass alle Charaktere so problembehaftet sind und anscheinend nicht wirklich zu tiefen Gefühlen fähig sind. Meiner Meinung nach fehlt es den Figuren auch ein wenig an Tiefe.

    Dadurch fällt es oftmals schwer, mich mit den Protagonisten zu identifizieren und mit ihnen zu fühlen... Ich weiß nicht genau, was ich mir vorgestellt hatte, aber mit diesem melancholischen Handlungsverlauf hatte ich ganz und gar nicht gerechnet. Die Story rund um Midas und Ida beginnt spannend, wobei die Spannung bald nachlässt und einen traurigen Nachgeschmack samt ein paar offenen Fragen hinterlässt.
    Allerdings birgt die Geschichte auch etliche Längen sowie ein paar überflüssige Szenen, aber das ist wohl auch Geschmackssache.


    Erzählt werden die Geschehnisse in der 3. Person vorwiegend aus dem Blickwinkel von Midas und Ida, aber auch Henry Fuwa und Carl Maulsen schildern die Begebenheiten aus ihrer Warte. Die Handlungsstränge wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, durch die Zeitsprünge und die Erzählerwechsel erfahren die Leser viel aus dem Dasein von Midas und Ida - über ihr Leben, die Familiengeschichte, ihre Träume, Ängste & Sorgen. Dennoch fehlen mir die Spannung, Leidenschaft und die Emotionen, die ich mir eigentlich erhofft hatte. Durch den ausdrucksvollen Schreibstil, die fast schon poetische Sprache und die anschaulichen Beschreibungen gepaart mit einigen Fantasy-Elementen lassen sich die 400 Seiten gut lesen, obwohl man sich für dieses Buch genug Lesezeit nehmen sollte. Vor allem die Umgebung von St. Hauda's Land wurde so zauberhaft geschildert, dass man fast meint, selbst dort zu sein.


    FAZIT
    Wer hier Abenteuer oder gar Action erwartet, wird enttäuscht sein, denn der Fokus dieser Geschichte liegt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten. Allerdings konnte ich mich nicht immer in Ida und Midas einfühlen und hätte mir mehr Lebendigkeit & Schwung für den Handlungsverlauf gewünscht. "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" ist sicherlich kein alltägliches Buch, aber es konnte mich nicht wirklich verzaubern und fesseln. Deshalb vergebe ich für "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" gute 6 Punkte.