Beiträge von Clio

    Ich kann mir das als Film gar nicht so gut vorstellen. Das Buch ist doch eher handlungsarm. Naja, man kann es wahrscheinlich zum Liebesdrama machen, wenn man unbedingt will.
    Deine Meinung dazu interessiert mich, Kamelin!


    Buzzaldrin, wie ich Deinen Lesegeschmack einschätze, könnte es Dir gefallen. Man sollte es nur auf keinen Fall lesen, wenn man den Kopf zu voll mit anderen Dingen hat. Ist eher Urlaubslektüre. Hast Du die Pinguin-Ausgabe? Die fand ich nämlich ganz grausam, Mini-Schrift, Mini-Rand, schlechtes, grobkörniges Papier. Da wird das Lesen zur Arbeit!

    Ich bin eigentlich nie da, wenn der Postbote kommt, deshalb muss ich immer zur Post latschen, die ziemlich weit weg ist. Es gibt 3 (!) Poststationen, die näher dran sind, und trotzdem muss ich zu der. Echt nervig, vor allem weil fast alle Büchersendungen problemlos in meinen Briefkasten passen würden. Ich habe denen das auch schon gesagt, aber hier wird halt viel aus Briefkästen geklaut, deshalb machen die das lieber so.

    Lu Lim, vielen Dank für die schöne Rezi, der ich gar nicht viel hinzufügen kann.
    Ich habe das Buch gerade ausgelesen. Es ist wirklich keine schnelle Zwischendurch-Lektüre. Ich habe fast einen Monat gebraucht und das will was heißen. Aber es lohnt sich unbedingt. Selten habe ich in einem Roman so ausgefeilte Charaktere, bis in die Nebenfiguren hinein, erlebt. Eine unglaublich subtile und genau beobachtete Gesellschaftsstudie!

    Ich lese gerade "The High Window", eine andere Marlowe-Geschichte und hatte die ganze Zeit Bogard vor Augen. Erst hier habe ich gelesen, dass er tatsächlich Marlowe in "The Big Sleep" verkörpert hat. Das beweist wohl, wie ideal die Besetzung war. Mir gefällt das Buch gut, die Krimihandlung ist wahrscheinlich etwas altmodisch, aber atmosphärisch ist das Buch extrem dicht! The Deep Sleep werde ich wohl auch noch hinterher schieben.

    Ich möchte die Figur ganz gerne und mußte auch häufiger beim Lesen schmunzeln. Es kommt einem ja auch einiges bekannt vor...
    Aber die Sprache war wirklich merkwürdig. Ich glaube, Slang zu schreiben, ist Kehlmann nicht gegeben. Das passt einfach nicht zu seinem Sprachstil!

    Zitat

    Original von Tom
    . Alleine, der Vorgang hat exemplarische Komponenten, weshalb auch nicht jeder, der sich der Kritik anschließt, ein dummschwätzender Kirchenfeind ist, sondern möglicherweise einfach jemand, der sich Gedanken über Macht und Wirkung einer der größten organisierten Kirchen der Welt macht.


    Danke, Tom. Ich hab's nicht zu sagen verstanden!

    Naja, oft wird mir die Entscheidung abgenommen, Z.B. Buch muss wieder in die Bibliothek, Leserunde, muss ein Buch für die Uni lesen etc.
    In den anderen Fällen hängt es ein bißchen davon ab, was ich sonst gerade gelesen habe. Manchmal brauche ich Abwechslung, eher was heiteres, wenn ich gerade was düsteres gelesen habe. Kommt auch drauf an, wie sehr ich ansonsten geistig beschäftigt bin, dann lese ich eher was weniger anspruchsvolles. Manchmal hat mich jemand gerade ganz heiß auf ein Buch gemacht... Kann also ganz unterschiedlich sein.

    Hm, da muss ich mich aber anstrengen...


    Jane Smiley "A Thousand Acres" (Tausend Morgen)
    packend, unterhaltsam und sehr hintergründig.


    Penelope Lively "Next to Nature, Art" (leider nicht übersetzt :-()
    ganz böse Künstler-Satire, richtig gut


    Anne Tyler "Digging to America" (Tag der Ankunft)
    sehr fein beobachtete Gesellschaftsstudie


    Albert Sanchez Pinol "Im Rausch der Stille"
    bedrückend und beeindruckend

    In jeder Hinsicht ein guter Monat, was auch kein Wunder ist, sind doch viele alte Freunde dabei! Meine Neuentdeckung Cormac McCarthy, deshalb dafür den Monatshighlight!!


    Orhan Pamuk; Das Museum der Unschuld; 2
    Jasper Fforde; Im Brunnen der Manuskripte; 1,1
    Jasper Fforde; Es ist was faul; 1,1
    Daniel Kehlmann; Die Vermessung der Welt; 1,1
    Daniel Kehlmann/ Sebastian Kleinschmidt; Requiem für einen Hund; 17
    Anna Gavalda; Alles Glück kommt nie; 2,6
    Cormac McCarthy; Die Straße; 1; Monathighlight
    Kerstin Hensel; Falscher Hase, 2
    Muriel Barbary; Die Eleganz des Igels; 2,4
    Aravind Adiga; The White Tiger; 1,4
    Daniel Kehlmann; Ruhm; 1,3
    Horst Evers; Die Welt ist nicht immer Freitag; 1,3
    Jorge Luis Borges; Im Labyrinth; 1,7
    Klaus Peter Decker (Hrsg.); Deutsche Unsinnspoesie; 2
    Nicole Krauss; Die Geschichte der Liebe; 2

    Zitat

    Original von Uta


    Ich finde es übrigens interessant, dass es auf Englisch ca. 600 Seiten und auf deutsch ca. 900 Seiten hat. Liegt das nur an der Ausgabe (mehr Wörter pro Seite), oder wurde ins Deutsche so wortreich übersetzt? Dass englische Formulierungen und Redewendungen oft knapper sind, stimmt sicher, aber sonst ist mir das noch nie so extrem aufgefallen.


    Man sagt, dass deutsche Übersezungen aus dem Englischen so ungefähr 20 Prozent länger sind. So viel umständlicher ist das Deutsche. :grin
    Meiner Erfahrung nach ist die Schriftgröße in englischen Büchern zudem oft kleiner, der Satz enger. So kann das schon zusammenkommen.

    Ich habe das Buch vor einer Weile gelesen, habe es allerdings nicht mehr präsent genug für eine richtige Rezi. Mir hat es ganz gut gefallen, allerdings fand ich es ein bißchen verwirrend, weil unglaublich viele Personen vorkamen und ich den Plot nicht so gut verfolgen konnte. Das Englisch (Im Original) war allerdings auch recht anspruchsvoll.

    Bin auf das Buch gestossen, nachdem ich eine Reportage über New Yorker AutorInnen gesehen habe, in der auch dieses Buch vorgestellt wurde. Ansonsten wäre ich auf Grund des Titels wohl kaum auf das Buch aufmerksam geworden. Obwohl der Titel stimmig ist, hätte ich mir einen anderen gewünscht.
    Gestern habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann mich meinen Vorrezendenten nur anschließen. Es ist wirklich ein wunderschönes Buch. Die Figuren sind unheimlich liebenswert und auch komisch. Ich mußte oft beim Lesen laut loslachen, auch wenn die Geschichte häufig traurig ist. Bird ist wirklich herzallerliebst. Am besten hat mir allerdings Leo Gurksy gefallen und die Art und Weise, wie er mit Verlusten und dem Altern versucht fertig zu werden.
    Hat mich sehr an die Geschichten von Lilly Brett erinnert, nicht nur weil es um New Yorker Juden geht.

    Klappentext:
    "Wenn die Seiten dieses Buches den einen oder anderen glücklichen Vers gewähren, so möge mir der Leser die Unhöflichkeit verzeihen, daß ich ihn mir als erster angemaßt habe. Unsere Nichtigkeiten unterscheiden sich kaum; es ist ein bedeutungsloser und zufälliger Umstand, daß du der Leser dieser Überlegungen bist und ich der Verfasser."


    Meine Meinung
    Jorge Luis Borges gehört zu den wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts, und das obwohl er nie ein längeres Prosawerk verfasst hat - eine erstaunliche Leistung in unserer romanlastigen Zeit. Leider gehört er auch zu den Autoren, die man kennt, aber kaum liest.(Das ist zumindest mein Eindruck, belehrt mich eines besseren.)
    Der Sammelband "Im Labyrinth" vereinigt einige seiner bekanntesten Erzählungen, Essays, Fragmente und Gedichte. Darunter ist so vielfältiges wie ein Essay über die unterschiedlichen Übersetzungen von Tausendundeine Nacht in deutscher, englischer und französischer Sprache, die Beschreibung einer fiktiven Bibliothek des Weltwissens oder eine Erzählung über einen Mann, der im Moment seiner Erschießung ein Drama verfasst, dass nie ein Mensch lesen wird. Was all diese Texte vereint ist die Suche nach einer "Wahrheit". Das kann die Suche nach einer perfekten Sprache, nach dem Schlüssel zum Verständniss der Welt, nach dem perfekten Kunstwerk oder nach Gott sein. All diese Suchen scheitern letztendlich und der Leser findet sich in einer Welt zurückgelassen, in der jeder Sinn fraglich ist.
    Borges Texte sind keine leichte Lektüre. Mitreißende Erzählungen oder Protagonisten, in die man sich Hereinversetzen kann, findet man kaum. Es braucht sicherlich einige Leseerfahrung und eine Bereitschaft in die Tiefenschichten eines Textes einzudringen, um aus der Lektüre von Borges eine fruchtbare Erfahrung zu machen. Wer aber Freude am Hintergründigen hat, am Spiel zwischen Fiktion und Wirklichkeit, ist beim Altmeister der lateinamerikanischen Literatur gut aufgehoben!
    Unbedingt lesenswert!

    Der Briefroman gehört ja zu den ältesten Formen des Romans. Ich denke, viele Autoren berufen sich darauf und nutzen deshalb diese Form.
    Briefromane bieten einfach andere Möglichkeiten. Das sie oft als authentischer wahrgenommen werden, wurde ja schon gesagt. Ein schönes Beispiel ist Humphry Clinkers Reise von Tobias Smollet, wo eine ganze Reihe von Personen Briefe schreiben. Man kriegt dabei die verschiedenen Perspektiven mit. Und die sehr unterschiedliche Rechtschreibung und Ausdrucksweise ist ziemlich lustig.
    Im Übrigen würde ich auch sagen, dass Briefromane weder spannender noch weniger spannend sind als andere. Es kommt darauf an, wie sie geschrieben sind...