Ich hoffe, ich irritiere jetzt niemanden. Der Thread ist ja schon etwas älter...
Hat noch jemand das Buch gelesen? Ich hab's mir gerade bei exsila bestellt und bin neugierig.
Ich hoffe, ich irritiere jetzt niemanden. Der Thread ist ja schon etwas älter...
Hat noch jemand das Buch gelesen? Ich hab's mir gerade bei exsila bestellt und bin neugierig.
Wilde Reise durch die Nacht ist wirklich phantastisch. Ich habe es vor den Zarmonien-Romanen gelesen und finde es fast besser. Die Sprache ist so lakonisch. Außerdem sind die Bilder natürlich großartig.
Ich finde auch, das es am lustigsten ist, wenn man Horst Evers' ...hm... unaufgeregte Art des Lesens im Ohr hat. Die Geschichten sind extrem lustig und absurd. Ich liebe seine Abschweifungen, die dann doch am Ende wieder auf den Punkt kommen.
Ich würde auch gerne noch mitmachen!
Ich fand die ganze Triologie toll, könnte gar nicht sagen, welches der besten Band ist. Die Charaktere sind einfach großartig, vor allem natürlich Bartimäus.
Das Ende hat mir ziemlich gut gemacht. Ich war die ganze Zeit beim lesen gespannt, wie Stroud es hinkriegt, dass das nicht zu kitischig wird und so die ganze Reihe versaut. So war es super!
Jonathan Stroud werde ich in jedem Fall im Auge behalten.
Das Buch hat bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Es bricht in der Mitte so auseinander. Die erste Hälfte ist recht pessimistisch, sprachlich anspruchsvoll. Sobald Charles den Hof von Kate betritt, ändert sich die gesamte Sprache etc. Eigentlich weiß man da schon wie es ausgeht.
Gavalda ist einfach nicht mein Fall. Irgendwie sind die Probleme ihrer Protagonisten mir immer zu schnell und einfach gelöst...
Inhalt (Verlagsangaben):
Ein Mann kauft ein Mobiltelefon und bekommt Anrufe, die einem anderen gelten; nach kurzem Zögern beginnt er ein Spiel mit der fremden Identität. Ein Schauspieler wird von einem Tag auf den nächsten nicht mehr angerufen, als hätte jemand sein Leben an sich gerissen. Ein Schriftsteller macht zwei Reisen in Begleitung einer Frau, deren größter Alptraum es ist, in einer seiner Geschichten vorzukommen. Ein verwirrter Internetblogger wiederum wünscht sich nichts sehnlicher, als einmal Romanfigur zu sein. Eine Krimiautorin geht auf einer abenteuerlichen Reise in Zentralasien verloren, eine alte Dame auf dem Weg in den Tod hadert mit dem Schriftsteller, der sie erfunden hat, und ein Abteilungsleiter in einem Mobiltelefonkonzern verliert über seinem Doppelleben zwischen zwei Frauen den Verstand.
Meine Meinung:
Wie wahrscheinlich viele habe ich gespannt auf Daniel Kehlmanns neuen Roman Ruhm gewartet. Das nächste Buch, nach einem Riesenerfolg wie Die Vermessung der Welt es war, ist immer das schwerste und sicherlich auch aus diesem Grund heißt Kehlmanns neues Buch Ruhm.
Ich wurde nicht enttäuscht. Ein Roman in neun Geschichten nennt der Autor sein neustes Werk. Es handelt von einer Fülle sehr unterschiedlichen Personen, die aber alle miteinander sehr aussergewöhnlich und interessant sind, unter anderem kommen darin vor: ein Autor von Lebenshilfebüchern, der das Vertrauen in das Gute verliert, ein neurotischer, angstgetriebener Autor, ein Internetjunkie, eine sterbenskranke Frau und eine Krimiautorin, die auf einer Lesereise irgendwo in Zentralasien verloren geht. Hier beweist sich einmal mehr Daniel Kehlmanns große Stärke. er braucht nicht viele Worte um Situationen und Personen Leben zu geben. Und so ist sein Roman voll von absurden Situationen, ohne dass er dadurch überladen wird. Eine abgerundete Romanhandlung entwickelt sich nicht, die einzelnen Episoden sind eher lose miteinander verknüpft. Einzelne Personen und Motivketten tauchen immer mit. Dabei entfaltet Kehlmann ein gewitztes Spiel zwischen verschiedenen textuellen Realitätseben, wie so häufig bei Kehlmann bekommt der Leser die Frage nach Wahrheit und Lüge, nach Realität und Fiktion gestellt. Das ganze ist nicht allzu orginell, bei Auster und anderen hat man ähnliches schon häufiger gelesen. Ich habe beim Lesen häufiger gedacht, ach, ist die gutem alte Postmoderne jetzt auch in der deutschen Literatur entgültig angekommen. Da das Ganze sprachlich brilliant und von einer geschliffenen Eleganz ist, ist Kehlmanns Buch trotzdem sehr, sehr lesenswert!
Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, fand den Film trotzdem phantastisch, wenn auch sehr bedrückend. Die schauspielerische Leistung war wirklich gut, es hat sich so viel auf den Gesichtern der beiden abgespielt, ich kann mir vorstellen, dass das die Gedanken der beiden, die man im Buch erfährt, zum Teil ganz gut ersetzt hat.
Sehr gut gemacht, fand ich das Groteske, diese Mischung aus Grauen und Lächerlichkeit.
Wie fast alles, was ich in letzter Zeit aus Indien gelesen habe, ein sehr gutes Buch. Komisch, unterhaltsam, aber auch sehr kritisch und böse. Eine sehr interessante Studie, über Menschen, in der Abhängigkeit.
Sehr charmantes Buch, eines der besten von Joan Aiken. Sie imitiert den Stil des viktorianischen Romans wirlklich ganz hervorragend.
Schönes, kluges Buch! Unterhaltungsliteratur mit einem gewissen Anspruch.
Die Figur der Concierge ist wunderbar!
Aber ich kann mir vorstellen, dass es mehr genutzt wird, wenn es diese Rangliste gibt. So übersehe ich den Button auch manchmal, aber dann würde man eher dran denken. Ich finde, das eine gute Idee, wenn das technisch zu bewältigen ist.
Der Film ist wirklich sehr komisch und die deutsche Übersetzung ist auch gut gemacht. ich fand's gut, dass ein Kunst-Dialekt genommen wurde, indem man die Eigenheiten der Sprache gut übertragen konnte.
Am besten hat mir die Szene, in dem alten Bergwerkdorf gefallen, wo sie der Ehefrau das vostellen. So gemein!
Die Comicfigur heißt in der Tat nach der Figur in Wests Roman. Wenn man es gelesen hat, weiß man auch warum. Es spielt allerdings in den 80ern und nicht in den 20ern. Ist aber ein gutes Buch!
Autorin:
Jerstin Hensel wurde 1961 in Karl-Marx-Stadt geboren. Sie arbeitete als Krankenschwester, studierte am Institut für Literatur in Leipzig und unterrichtet heute an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch".
Klappentext:
Ein Mann macht in Berlin nach 1933 Karriere bei der Feuerwehr, sein Sohn wechselt nach dem Bau der Mauer aus Liebe zu einer Frau von West- nach Ostberlin und wird dort Volkspolizist: zwei groteske Lebensläufe von Männern, die sich aus der Politik angeblich heraushalten wollen und umso schlimmere Katastrophen auslösen...
Meine Meinung:
Kerstin Henschel widmet sich in ihrem Roman "Falscher Hase" den passiven Tätern, den Mitläufern, den Pflichterfüllern, die nicht begreifen, was mit ihnen und um sie herum geschieht, weil sie es nicht begreifen wollen. Der Roman beginnt relativ konventionell. Heinrich Theodor Paffrath ist der typische NS-Mitläufer. Mit der Erzählung des Lebens seines Sohnes Heini Paffrath, der Volkspolizist in der DDR, wird die Geschichte immer skuriler und ironischer. Heini ist ein Eigenbrötler, der nie Freunde finden konnte und der sich immer weiter in seine eigene Phantasiewelt flüchtet. Halt gibt im sein geregelter Dienst und die strenge Hierarchie in der Polizei.
Die Handlung des Romans ist überschaubar, die Autorin konzentriert sich genau auf die Charaktere der beiden Protagonisten. Ganz nebenbei gelingt es ihr dabei jedoch auch ein Gefühl für die historische Atmosphäre zu entwickeln.
Nichtsherausragendes, aber ein gutes Buch!
Ich habe das Buch gestern abend in einem Rutsch durchgelesen. Mich hat es vom ersten Satz an gepackt. Das Szenario ist eigentlich gar nicht so originell, eine verwüstete Welt, einsame Menschen, die in dieser - nicht nur körperlich sondern auch moralisch - zu Überleben versuchen. Das hat man schon in diversen Hollywood-Filmen gesehen. Und trotzdem ist McCarthys Geschichte einzigartig, vor allem die lakonische Sprache und die reduziert beschriebene Handlung machen dieses Buch aus. So kann man die Ursachen für die Katastrophe nur erahnen, viele Vorfälle bleiben unerklärt, auch die Beziehung von Vater und Sohn wird so knapp dargestellt, wie ihre Dialoge reduziert sind.
Offensichtlich verweißt der Roman auf Robinson Crusoe, die Bootsszene ist fast eine Kopie aus Defoes Erzählung. Aber während Crusoe stets auf eine göttliche Instanz verweisen kann, mit deren Hilfe er sich sein Schicksal erklären und erleichtern kann, ist die Welt bei McCarthy (fast) gottlos. Umso erstaunlicher der Wille der beiden Protagonisten am Leben zu bleiben und nicht wahnsinnig zu werden.
Ein phantastischer Roman, aber nichts für schwache Nerven!
Ich denke, ich weiß, was der zweite Tipp ist, weil es mir auch gleich eingefallen ist, will aber Regenbogenratte nicht zuor kommen.
Mir fällt noch "Was treibt Sammy an?" von Budd Schulberg ein. Da geht es allerdings mehr um die Härte und Kurruption des Filmgeschäfts als um Glamour und Flapper.
Auch wenn's schon ein paar Mal gesagt wurde, die Bücher von Lieselotte Welskopf-Hinrich sind wirklich phantastisch. Die Harka-Reihe habe ich als Jugendliche zig-Mal gelesen. Die Autorin hat selbst mit Lakota-Indianern gelebt, weiß also wovon sie spricht. Die Bücher sind trotzdem nicht ganz frei von der Indianer-Romantik des "edlen Wildem". Aber ein bichen will man das ja auch!
Lakota Woman ist auch toll und sehr aufschlussreich über das Leben der Indianer im 20. Jahrhundert. Es gibt im übrigen auch eine Fortsetzung, Ohitika Woman
Ich fand "Das Museum der Unschuld" sehr ambivalent. Am Anfang fand ich es langweilitg, nicht weil ich Längen hat, sondern weil ich das Gefühl hatte, in diesem Buch steht nicht ein einizger origineller oder wirklich interessanter Satz. Fast alles, was Kemal über die Liebe und über seine Geliebte zu sagen hat, sind Klischées. Und dieser Autor hat einen Noeblpreis bekommen? Erst mit der Zeit wurde mir klar, dass es genau um diese Banalität diese absolute Alltäglichkeit geht. Kemal ist ein ganz durchschnittlicher, ziemlich oberflächiger Bürger der Istambuler Oberschicht. Seine Liebe zu Füsun macht in besonders, wobei ich mich oft gefragt habe, ob man diese Beziehung Liebe nennen kann. Ist es nicht eher eine Obssession und ist sie nicht auch sehr zerstörerisch und egoistisch?
Ganz großartig fand ich den Mut, mit dem Pamuk sich dem Banalen, den Porzellanhündchen auf dem Fernseher, den Ohrringen Füsuns, der Nachrichtenfrau ... widmet. Das macht das Buch zu einem sehr authetischen, sehr ungewöhnlichen Buch. Denn das Leben setzt sich doch vielmehr aus diesen Mosaiksteinchen zusammen als aus den Schlüsselszenen der Literatur.
Ein bißchen metafiktionale Spielerei mit der Autorenfiktion haben mich dann entgültig mit dem Roman vesöhnt.