Underworld - Aufstand der Lykaner
Erst mal vorweg: Ich mochte sowohl Teil 1, als auch Teil 2.
An Teil 1 hat mir vor allem gefallen, dass der Film sehr viele Wendungen hatte, mit denen man nicht unbedingt rechnen konnte. Teil 2 hat mir ebenfalls gefallen, da er einiges aus Teil 1 in einem anderen Licht dargestellt hat. Vampire vs. Lykaner ist ja an sich ein altes Filmthema, aber den uralten Streit in die Gegenwart zu versetzen und mit Schusswaffen kämpfen zu lassen, war schon irgendwie erfrischend.
Obwohl Teil 2 eigentlich ein Fortsetzung andeutet, ist Underworld - Aufstand der Lykaner das Prequel zu Teil 1. Eigentlich eine nette Idee, vergisst man aber hierbei doch, dass man die Story bereits als kurze Rückblende in Teil 1 bereits erzählt hat: Sonja, Viktors Tochter, verliebt sich in den Lykaner Lucien. Die Liaison wird von Viktor entdeckt, Sonja wird zur Strafe im Sonnenlicht verbrannt und Lucien kann fliehen.
Tja, mehr hat der 3. Teil eigentlich nicht mehr zu bieten. Und da der Zuschauer das Ende schon kennt, ist der Film auch wenig spannend. Anstatt den Film mit interessanten Wendungen auszustatten, wird im Film kaum Wert auf Handlung gelegt. Der interessante Aspekt, warum sich Sonja und Lucian näher kommen, wird einfach übergangen. Stattdessen wird sehr viel Wert auf Kampf, Brutalität und Abschlachtung wert gelegt. Während in Teil 1 und teilweise auch noch in Teil 2 auf Kampfchoreographie und Strategie gelegt worden sind, ist das hier kaum noch der Fall. Vieles wird einfach nur gezeigt, um Blut spritzen zu sehen.
Außerdem haben sich auch einige Logikfehler und offene Fragen eingeschlichen, die sich mit den anderen Teilen widersprechen. Warum beginnt der Film z.B. mit der Erzählstimme von „Selene“ (Marie Bierstedt) und endet mit der Erzählstimme von „Craven“ (David Nathan)? Wie ist denn nun der zeitliche Ablauf zwischen den Geschehnissen von allen drei Teilen?
Was die Darsteller betrifft, ist es schön, dass viele aus den alten Teilen dabei sind. Bill Nighy als Viktor sieht nicht nur wahnsinnig sexy in seinem Kostüm aus, sondern überzeugt auch einmal mehr durch seine Mimik und Darstellungsweise. Michael Sheen ist ebenfalls sehr überzeugend. Rhona Mitra dagegen kann da nicht mithalten. Sie schaut irgendwie immer gleich und kann gegen den Vergleich mit Kate Beckinsale nicht standhalten. Ihre Schauspielleistung ist nicht sehr überzeugend und schafft es nicht, irgendein Mitgefühl für sie zu wecken. Der Rest der Crew liefert solide Arbeit.
Wer sich Teil 3 nicht ansieht, verpasst echt nichts, da man die Story und das Ende bereits kennt. Die Umsetzung ist langweilig voraussehbar und sehr auf Brutalität fixiert, die bereits in Richtung Splatter abdriftet. Schade, denn zumindest Bill Nighy und Michael Sheen konnten überzeugen!
P.S.: Hier das bessere Poster