Ob der Umstand, dass sie Andys Muse war, ein Trost war, wage ich zu bezweifeln. Aber die Freundschaft zu ihm war ihr ganz sicher ein Trost, denn er war ja für sie eine Art verwandte Seele und außerdem hat er etwas Abwechslung in ihren sonst doch eher eintönigen Alltag gebracht.
LG, Bella
Ja, so habe ich das auch empfunden. Er war irgendwie ein Ankerpunkt. An manch schwieriger Stelle, taucht er plötzlich ganz nach seinem Rhythmus wieder im Haus auf und arbeitet dort.
Ich habe großen Respekt vor Christinas Mut, nach Boston zu fahren. Interessant, wie sich dort, inmitten von Annehmlichkeiten wie Strom, fließendem Wasser usw., die Ansicht in ihr erhärtet, dass das Leben in Boston mit seinen vielen Treppen, unebenen Wegen und seinem Lärm vielmehr voller Hindernisse für sie sei. Aber nicht nur mit Walton schließt sie hier in Boston noch einmal neu ab. Sie wagt den Schritt, sich untersuchen zu lassen, und muss schließlich erkennen, dass ihr Leben mit 25 Jahren an seinem Endpunkt angekommen ist: Die Chancen, die sie hatte, um aus ihrem Leben etwas Anderes, Eigenes zu machen, durfte sie nicht nutzen bzw. Walton hat sie feige verlassen. Hoffnung auf Besserung ihres Zustandes besteht nicht. Ab jetzt kann sie nur noch anderen Menschen dabei zusehen, wie diese ihr Leben leben; ihr selbst bleibt die Versorgung der Eltern und des Hauses, Muschelschale der Eltern, sowie der eigene fortschreitende körperliche Verfall.
Ob es da ein Trost sein konnte, immerhin Andrew Wyeth's Muse gewesen zu sein? Egal, wie berühmt er war / ist, sie war ja auch da wieder nur ein Vehikel für die Selbstverwirklichung von jemandem anders. Ich bin gespannt und hoffe darauf, im letzten Teil des Romans noch etwas zu diesem Thema zu lesen.
Das hast Du sehr gut zusammen gefaßt. Ich fand das auch ein sehr hartes, enttäuschendes Ergebnis, dass die Ärtze ihr so gar nicht helfen konnten und eine zunehmende Verschlechterung unausweichlich ist.
Und auch Al muss wegen dieser Farm seinen Traum aufgeben. Christina und Al werden quasi an die Farm gefesselt, während die Geschwister eigene Wege gehen. Irgendwie ungerecht. Vater und Mutter treffen die Entscheidungen scheinbar allein, aber Al und Christina müssen sie tragen bzw. ausbaden.
Das fand ich sehr traurig als Al für die Farm und Familie alles aufgegeben hat, da hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben!
Der Vater ist als Figur schwer zu ertragen. Er ergeht sich in seine Pflegebedürftigkeit und verpelmpert zur Krönung noch alle kargen Ersparnisse an einem Wunderheiler...