Beiträge von Herzgedanke

    Sarah ist eine Außenseiterin: verwaist, klein und dürr, frech und außerdem noch ein zusätzliches Maul, welches ihre Verwandten nun füttern müssen.
    Für Sandy Og, der sie von Glenlyon nach Glencoe holt, bedeutet sie jedoch alles. Er macht sie sogar zur Braut, gegen den Willen ihrer Familie.
    Obwohl es Sarah schwer fällt, in seinem Tal heimisch zu werden, bemüht sie sich seine Liebe zu erwidern.
    Als sie dann auch einen verkrüppelten Sohn zur Welt bringt, spürt sie jedoch noch mehr wie sehr man sie verachtet.
    Sie ist und bleibt eine Außenseiterin. Während die anderen Frauen am Feuer zusammen sitzen, sitzt sie allein vor ihrer Hütte.
    Auch Sandy lässt sie allein, denn er zieht für King James in den Krieg und in diesem Krieg stehen sich die Clans feindlich gegenüber.
    Für Sarah steht nun eine Entscheidung an! Kehrt sie zurück zum Clan der Campells von Glenlyon oder bleibt sie an der Seite ihres Mannes.


    Dies ist mein erstes Buch von Charlotte Lyne und ich muss zugeben, dass ich zuerst so gar keinen Zugang zu "Glencoe" fand. Als ich dann jedoch das Hörbuch hörte, war ich sofort im Geschehen. Manchmal fehlt halt etwas und in meinem Falle war es vielleicht die untermalende Musik und eine angenehme Vorlesestimme.
    Charlotte Lyne hat es geschafft das Massaker von Glencoe nicht nur zu erzählen, sondern durch ihren Schreibstil, der bildgewaltig und wortstark ist, so zu beschreiben, dass mich jetzt noch das Gras des Hochlandes zwischen den Zehen kitzelt.
    Wer jedoch denkt leichte Lesekost zu erhalten, irrt gewaltig!


    "Glencoe" ist schwer, wehmütig, voller Leid und fordert die gesamte Aufmerksamkeit beim Lesen.


    Es gibt auch keine herzergreifende und leidenschaftliche Liebesgeschichte, sondern eher den verzweifelten Versuch zweier einsamer Seelen zu einem Ganzen zu werden.


    Daher empfehle ich "Glencoe" nur denen, die wirklich bereit sind Geschichte zu erfahren und nicht EINE Geschichte zu lesen.


    Ich gebe 5 Punkte für das Hörbuch und 4 für das Buch.

    Köln 1248
    Als Dombaumeister hat Gerhard von Rile soeben seinen Dienst angetreten, als ein verheerender Brand den alten Dom vorzeitig vernichtet.
    Außerdem wird sein Neffe Gerwich Zeuge eines Mordes, der leider kein Einzelfall bleibt. Mehrere junge Männer ' alle aus verfeindeten Ständen der Händler und Handwerker ' sterben. Doch entscheidet kein Richter über Schuld oder Unschuld, sondern ein Stein, der magische Kräfte haben soll: die sogenannte Blutsäule.
    Können die Geistlichen Albertus Magnus und Thomas von Aquin zusammen mit Gerwich die Morde aufklären?


    Iris Kammerer hat mich mit "Die Blutsäule" von der ersten Seite an begeistert. Sie hat mir nicht nur Thomas von Aquin und Gerhard von Rile näher gebracht, sondern mich auch sehr bildhaft durch Köln spazieren lassen. Während die Seiten nur so dahinflogen ging vom Dom zu Sankt Gereon und zwischendurch durch die Hohe Straße. So anschaulich über eine Stadt zu lesen ist ein Lesegenuss, den man nur weiter empfehlen kann!
    Ich hatte manchmal das Gefühl meine Schuhe abstreifen zu müssen vom Dreck der Gassen.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und das liegt sicher auch an der schönen aber verständlichen Sprache.


    Man erfährt viel über die damalige Zeit, Dombau und das Leben der Geistlichen. Auch historische Personen bekommen ein Gesicht. Man erkennt die Liebe zum Detail der Autorin und eine ausführliche Recherchearbeit.


    Sehr interessant finde ich den Aberglauben der Menschen in dieser Zeit und ihre - für die heutige Zeit - nicht mehr nachvollziehbaren Ängste.
    "Die Blutsäule" galt als Reliquie und fand bei der Erbauung von Sankt Gereon Verwendung. Man sagte ihr nach, dass sie Sündern erkennt und bestraft.


    Soll eine Säule wirklich über Recht oder Unrecht, über Strafe oder Freiheit entscheiden können? Oder versuchen nur einige Mächtige ihren Willen zu erreichen in dem sie in den Köpfen der Menschen Ängste wecken? Das sind die Fragen, die bei mir während des Lesens auftauchten.


    Natürlich kommen auch Intrigen und zwielichtige Personen nicht zu kurz in der Handlung. Allerdings wird hierbei sehr viel Wert auf Glaubwürdigkeit gelegt. Die Krimielemente sorgen für Spannung, auch wenn es sich hierbei nicht um einen historischen Kriminalroman handelt.


    Meiner Meinung nach ist es genau die richtige Würze für einen abwechslungsreichen historischen Roman. Perfekt!, kann ich da nur sagen und empfehle "Die Blutsäule" uneingeschränkt weiter.

    Ich fand das Buch eher schlecht


    Meine Meinung


    "Ich werde auf dich warten", versichert Stevie ihrem geliebten Michael, als der Krieg beginnt. Doch dann bekommt sie einen Brief aus Afrika, in dem Michael die Beziehung ohne Erklärung beendet. Stevie bleibt tief gekränkt zurück und beschließt, dass ihre Tochter niemals erfahren soll, wer ihr wahrer Vater ist. Bis viele Jahre später Stevies Enkelin Anna als Krankenschwester einen alten Herrn betreut, der seine Erinnerungen in einem Schuhkarton aufbewahrt und der ihr eine wahre Geschichte von Liebe und Krieg erzählt.


    So lautet der Klappentext. Ansprechend, vielversprechend und auf eine zauberhafte, traurige wie schöne Geschichte hoffend. Doch ich wurde jäh enttäuscht beim Lesen, da sich die eigentliche Geschichte zog wie ein Kaugummi, um mich nachher zum Schluss regelrecht zu überrumpeln.


    In abwechselnden Kapiteln wird jeweils aus der Sicht von Michael und Stevie erzählt und so fügt sich deren Geschichte nach und nach zusammen. Das Kennenlernen, der erste Kuss, zärtliche Berührungen, der Abschied - an allem nimmt man teil und doch fehlte mir irgendwie noch ein Fünkchen Gefühl dabei.


    Natürlich ist es berührend, wenn Michael seine Erfahrungen mit dem Krieg macht, zumal er sehr, sehr jung zu diesem Zeitpunkt ist und Stevie verzweifelt auf einen Brief von ihm hofft und dann bitter enttäuscht wird.


    Aber wenn ich etwas über Tauben lernen will, dann kaufe ich mir ein Taubenbuch. In einer Geschichte über Liebe, Krieg, Verlust und Hoffnung möchte ich nicht seitenweise von Taubenzucht lesen. Die Phasen im Leben der beiden, die wirklich wichtig waren, die dem Leser noch mehr Facetten der beiden Hauptfiguren gezeigt hätten, wurden nach meinem Empfinden im Schnellverfahren abgehandelt.


    Eigentlich wäre dieses Buch eines der Bücher gewesen, welches ich abgebrochen hätte, aber der flüssige Schreibstil hat mich dann doch dazu bewogen es weiter zu lesen. Und ich hoffte ja auch immer noch auf ein Happy End bzw. auf den wirklich dramatischen Teil.
    Dieser wurde dann auf die allerletzten Seiten gepresst und es tat mir in der Seele weh, zu spüren, was man aus diesem eigentlich intelligenten Plot hätte zaubern können.


    Wer eine wirklich bewegende Geschichte über Liebe, Krieg und Hoffnung lesen möchte, dem empfehle ich "Zwei halbe Leben" von Rebecca Stephan. Vielleicht sollte die Autorin dieses Buch lesen, um zu erfahren was sie aus ihrer Idee zum Buch hätte machen können.


    Und ja, es könnte sein, dass ich mit zu hohen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen bin, da ich immer noch hoffe, eine ähnliche Story wie das eben genannte wieder zu finden.


    Fazit: Eine gute Story, die man mit etwas mehr Gefühl und Dramatik bei Weitem mehr "berührend" hätte nennen können.

    Meine Liste sieht mittlerweile so aus:


    Andreas Franz
    Anne Hertz
    Bettina Belitz
    Brigitte Janson
    Charlotte Thomas
    Diana Gabaldon
    Frauke Scheunemann
    Gabriella Engelmann
    Heidi Rehn
    Henrike Heiland
    Iny Lorentz
    Jana Voosen
    Jeanine Krock
    Kerstin Gier
    Lara Adrian
    Lena Gold
    Maggie Stiefvater
    Markus Barth
    Martina Andre
    Matthias Sachau
    Petra Schier
    Richard Dübell
    Sebastian Fitzek
    Siegfried Langer
    Steffi von Wolff
    Tim Pieper
    Tommy Jaud
    Wiebke Lorenz

    Klappentext
    Eigentlich ist Nina ein durch und durch netter Mensch, doch neuerdings hegt sie Mordgedanken. Der Grund ist ein amerikanischer Bestsellerautor, dessen Macho-Ratgeber »Ich kann sie alle haben«mit Hilfe von Ninas PR-Agentur in Deutschland Furore machen soll. Zugegeben: Dwaine F. Bosworthist attraktiv und durchtrainiert – aber davon abgesehen so ziemlich alles, was Nina an Männern schrecklich findet. Trotzdem muss sie mit ihm auf Lesereise gehen. Schlimmer noch: Dwaine glaubt, mit seinen Tricks bei Nina landen zu können. So fliegen schon bald die Fetzen, und der Mega-Macho erlebt eine böse Überraschung. Damit bleibt er allerdings nicht der Einzige ...(Quelle:amazon.de)


    Meine Meinung
    Zuerst einmal muss ich alles, was ich je über Anne Hertz gesagt oder geschrieben habe revidieren. Ganz besonders die Tatsache, dass "Goldstück", "Wunderkerzen" oder "Trostpflaster" das beste Buch des Autorinnenduos ist.
    Nein, nein, nein - das ist nicht wahr. Definitiv nicht!
    Gut, ich konnte nicht wissen, dass die zwei Autorinnen sich nach "Goldstück" noch steigern können. Aber sie haben es getan und zwar gigantomanisch!!


    In ihrem neuen Roman spielt die sympathische Nina die Hauptrolle.
    Nina ist eigentlich ein netter Mensch und arbeitet in einer PR - Agentur. Ihre Chefin Susanne erhofft sich durch einen Auftrag des "Weidner - Verlag" eine Finanzspritze, und beauftragt Nina mit der dazugehörigen Pressearbeit.
    Doch diese Aufgabe hat es in sich, denn das Buch welches vermarktet werden soll ist ein Macho - Ratgeber und hat den provokanten Titel "Ich kann sie alle haben".


    Ninas erste Reaktion: Auf keinen Fall übernehme ich das Projekt! Doch ihre Chefin zählt auf sie.
    Bevor Nina also bis drei zählen kann, findet sie sich plötzlich auf Lesereise mit dem Texaner Dwaine F. Bosworth wieder und der lässt schnell durchblitzen, dass er auch zu seinen Worten steht.
    Allerdings hat er dabei die Rechnung ohne Nina gemacht, aber auch Nina erwartet noch eine heftige Überraschung!


    Nicht nur die Grundidee des Romans hat mich von Anfang an begeistert, sondern auch die weibliche Hauptfigur.
    Nina ist eine moderne Singlefrau, die ihr Leben so genießt wie es ist. Lediglich ihre Mutter scheint das zu stören. Denn immer wieder startet sie Verkuppelungsversuche. Gut, dass Nina sich zu wehren weiß.


    Die männliche Hauptfigur Dwaine wird zwar als attraktiv und durchtrainiert beschrieben, aber das bisschen Sympathie macht er sich in Nullkommanichts mit Goldkettchen, auffallenden Polyesterhemden und Brusthaartoupet zunichte. Außerdem, welcher Mann trägt Glitzergel in den Haaren und Röhrenjeans?


    Zum wiederholten Male ist es Anne Hertz gelungen, mich mit ihrem lockeren, witzigen Schreibstil so zu begeistern, dass ich die ca. 360 Seiten an einem Stück gelesen habe.


    Lacher sind ebenso garantiert wie Seufzer und ich gebe zu, dass ich mir das Buch diesmal für einen besonderen Tag aufgehoben habe. Ich habe es fast zelebriert endlich wieder einen Anne Hertz ' Roman zu lesen. :-)
    Es war so ein bisschen wie "endlich wieder in Hamburg sein". Obwohl ich noch nie dort war! Die Beschreibungen der Stadt, die in ihren Romanen einfließen, geben mir beim Lesen das untrügliche Gefühl vor Ort zu sein. Aber keine Angst, hier wird nicht lang und breit über den Hamburger Hafen geschrieben. Vielmehr sind es die kleine Andeutungen, die man als Anne Hertz ' Fan schon aus den anderen Romanen kennt und sich daher schnell wieder zurechtfindet.


    Außerdem gibt es neben der eigentlichen Handlung wieder ein "großes" Thema: EHRLICHKEIT! Das wurde gut verpackt wie immer, ohne belehrend zu wirken.


    Fazit: Ein superlustiges Lesevergnügen, voller überraschender Wendungen und der richtigen Portion Romantik. Endlich ein "Sahnehäubchen" was wirklich rundum glücklich macht!

    Aus. Vorbei. Unwiderruflich zu Ende.


    Ich weiß ehrlich nicht, ob ich im Moment lachen oder heulen soll, denn ich habe "Smaragdgrün" ausgelesen.
    Die fast 500 Seiten sind nur so an mir vorbeigeflogen, ich habe jede einzelne genossen - manche auch mehrmals - und nun wünsche ich mir ebenso ein Zeitreisgen wie Gwendolyn es hat, um die Zeit zurückzudrehen und noch einmal voller Spannung bei "Rubinrot" anzufangen.
    Aber mich tröstet, dass es mir sicher nicht alleine so geht und für den Notfall stehen die drei Bände mit dem wunderschönen Scherenschnittumschlag jederzeit griffbereit in meinem Regal. Und wer weiß, vielleicht lese ich sie wirklich alle noch einmal.


    Ich muss mich jetzt echt zurückhalten, um nichts vom Inhalt zu verraten, denn ich möchte all denen die das Buch noch nicht gelesen haben, die Chance geben es genauso zu genießen wie ich es tat.
    Nur so viel sei verraten: es geht turbulent, dramatisch, romantisch, lustig und kriminell zu. Manchmal abwechseln und manchmal passiert das alles zusammen.


    "Smaragdgrün" schließt direkt an das Geschehen von "Saphirblau" an. Nicht nur aus diesem Grund sollte der vorige Band unbedingt gelesen werden.
    Schon nach einigen Seiten gelingt es Kerstin Gier - wie nicht anders zu erwarten - ihre Leserschaft erneut in das dramatische Geschehen hinein zu manövrieren. Gekonnt verbindet sie dabei die Ereignisse aus den vorherigen Bänden mit neuen Ereignissen. Ihre Helden sind gewohnt liebenswert und die Dialoge sprudeln über vor Wortwitz.


    Gwendolyn und Gideon werde ich jedenfalls nicht so schnell vergessen. Schließlich sind sie schuld daran, dass ich mit über 30 Jahren Fan von Jugendbüchern wurde. Okay, die Autorin hat einiges dazu getan! Obwohl sie sich mit dieser Trilogie auf neue Pfade begeben hat, hat sie mich mindestens genauso begeistert wie mit ihren humorvollen Frauenromanen. Und ich weiß gar nicht, was ich mir jetzt mehr wünsche soll. Einen Chronographen um die Zeit zurückzudrehen, einen vierten Teil der Edelstein ' Reihe oder doch mal wieder einen Frauenroman. Ich bin mir sicher einer dieser Wünsche wird im neuen Jahr erfüllt. :-)


    Fazit: Hat sich das Warten gelohnt? Und wie!

    Stell dir ein Buch vor. Eines welches erst in diesem Jahr veröffentlicht wurde, von einer Autorin von der du bisher noch nichts gelesen oder gehört hast.
    Einige deiner Bücherfreunde haben es bereits gelesen und andere noch nicht. Die, die es gelesen haben sind fasziniert von dem Buch und man hört immer wieder Beurteilungen wie "klasse", "super spannend", "hoher Suchtfaktor" und weitere Lobeshymnen.
    Auch die Rezensionen, die bisher über dieses Buch geschrieben wurden, überschlagen sich mit Lob.


    Doch noch lässt dich das Buch völlig kalt, weil es von einem Computerspiel handelt, welches sich EREBOS nennt und du solchen Spielchen eh nicht abgewinnen kannst. Nicht dein Genre denkst du. Bis du schließlich doch auf die Autorin aufmerksam wirst und damit immer neugieriger auf das Buch.
    Du bestellst es dir, schlägst es auf und liest.


    Und ganz unerwartet stellst du fest, dass die ganzen positiven Bewertungen nicht gelogen waren, aber trotz allem nicht wirklich erfassen konnten, was in dem Buch steckt. Denn es ist viel mehr als spannend, fesselnd oder faszinierend. Es ist eher extrem besitzergreifend und gnadenlos. Es zieht dich Seite um Seite aus der Realität. Du wirst eins mit den Figuren. Fühlst wie sie, denkst wie sie'


    Du bist sauer, weil du am nächsten Morgen zum Job musst und daher, statt weiterzulesen, keine andere Wahl hast als endlich ins Bett zu gehen.
    Du bist wütend auf den Bus, der dich am folgenden Morgen zur Arbeit fährt, weil er keine Panne hat und du am Bürohaus gezwungen bist auszusteigen, statt tiefer in die Handlung vorzudringen.
    Du denkst den ganzen Tag über das Buch nach, kannst es kaum abwarten es wieder in die Hand zu nehmen, kommst nach Hause, verzichtest auf das Abendessen und verschlingst stattdessen Zeile um Zeile.


    Genau DAS ist EREBOS.
    Lies es.
    Fühl es.
    Lass dich mitreißen.
    Und überraschen.
    Ich bin sicher es wird auch dich packen!


    Ein
    Realistisches,
    Eindringliches
    Buch
    Ohnegleichen
    Spannungsgeladen

    Normalerweise bin ich ja nicht so der Krimifan und daher braucht es bei mir auch immer ein bisschen mit der Auswahl der Bücher. Da ich aber von diesem Debütroman schon sehr viele positive Stimmen vernommen hatte, kam ich gar nicht dran vorbei.


    Die 35jährige Agnes Gaudera ist die weibliche Hauptfigur dieses spannenden Kriminalromans der Autorin Inge Löhnig. Nach einem Schicksalsschlag wagt die sportliche Grafikerin einen Neuanfang. Ihr neues Zuhause ist eine dreigiebelige Jugendstilvilla direkt am Kirchsee. Doch direkt am ersten Abend wird die Idylle jäh gestört.
    In Mariaseeon wird ein Kind vermisst. Der 5jährige Jakob ist spurlos verschwunden und wird vorerst, auch nach ausgiebiger Suche, nicht gefunden. Die Eltern sind verzweifelt, das Dorf in Aufruhr.


    Als Agnes den nackten, verstörten Jungen durch Zufall beim Joggen auf einem Reisighaufen entdeckt, beginnt die akribische Suche nach dem Entführer.
    Bevor Kommissar Dühnfort, der auf den Fall angesetzt wurde, jedoch die ersten brauchbaren Spuren verfolgen kann, geschieht ein bestialischer Mord.
    Man vermutet religiöse Wahnvorstellungen…


    Doch nicht nur die Tatsache, dass in dem kleinen Ort ein skrupelloser Mörder frei herum läuft, sondern auch ihre eigene Vergangenheit und böse Überraschungen, lassen Agnes nicht zur Ruhe finden.


    Man nehme ein beschauliches Örtchen, konzipiere ein spannendes, ausgeklügeltes Romangerüst drum herum, spicke es mit menschlichen Abgründen, unerwarteten Wendungen und führe den Leser so auf eine falsche Spur.
    Wenn so der Plan der Autorin für ihren Debütroman aussah, dann hat sie diesen meisterlich umgesetzt.


    Nicht nur, dass sie es mit ihrem Roman für gute Unterhaltung sorgt, nein sie spielt auch mit ihrer Leserschaft, denn immer wieder führt sie diese, mit ausgefeilter Taktik, auf eine falsche Fährte und sorgt dadurch dafür, dass man einfach gefesselt weiterlesen muss.
    Schließlich möchte man den Täter entlarven, oder etwa nicht? Die Tatsache, dass Dühnfort zwar als ermittelnder Kommissar in das Klischee des „einsamen Wolfes“ passt, aber dennoch nicht bis zum bis zum Äußersten damit ausstaffiert wurde ist ebenso lobenswert zu erwähnen. Dadurch war er mir gleich noch ein bisschen sympathischer.


    Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht mit Dühnfort. Ich bin es jedenfalls.


    Fazit: Ein großartiges, spannungsvolles Romandebüt, welches durch seine Raffinesse und überzeugt.