Beiträge von gaensebluemchen

    Philomena ist fürs Schwimmen einfach geboren. Es gibt ihr das Gefühl von Freiheit und es bereitet ihr das größte Vergnügen, die Welt an sich vorbeisausen zu sehen.


    Doch gleichzeitig bewirkt das Schwimmen bei Philomena etwas Anderes: Nach den ersten neun Monaten ihres Lebens, in denen sie nie länger als eine Stunde und 43 Minuten geschlafen hat, fällt sie nach ihrer ersten Schwimmstunde in einen vierzehn Stunden andauernden Tiefschlaf.


    Philomena ist die Ich-Erzählerin des Romans und breitet vor dem Leser ihre komplette Lebensgeschichte aus. Das Buch ist im Präsens geschrieben, was eher ungewöhnlich ist. Zudem spart die Autorin bzw. Ich-Erzählerin nicht mit Ausblicken auf die Zukunft und gleichzeitig erzählt sie auch von Ereignissen, die sich außerhalb ihrer Wahrnehmung abspielen, zum Beispiel während sie schläft.


    Der Roman kommt ohne Charakterisierung seiner Hauptpersonen aus. Diese erklären sich allein durch ihr Verhalten. Haarfarben oder Augenfarben spielen in diesem Roman keine Bedeutung.


    Philomena ist ehrlich und direkt. So wie das Leben mit ihr umgeht, geht sie auch mit den Lesern ihrer Lebensgeschichte um: Sie lässt sie Zeugen werden eines Familienalltags, der von Krankheit und Verlust geprägt ist, sie verwirrt sie, entmutigt sie stellenweise, um sie dann wieder zum Lachen zu bringen. Dabei nimmt Philomena kein Blatt vor den Mund, ungeschminkt konfrontiert sie den Leser mit ihrem Schicksal, ist dabei stellenweise schon etwas zu anzüglich und derb.


    Philomena hat einen enormen Mitteilungsbedarf, der sich durch ständige Themenwechsel bemerkbar macht. Zudem verlangt das Buch Aufmerksamkeit und Konzentration von seinen Lesern, denn der Stil der Autorin ist doch recht anspruchsvoll und sehr eigen. Ihre Sätze sind sehr verschachtelt, denn die Ich-Erzählerin kann ihrem Redefluss kaum Einhalt gebieten.Teilweise fällt es dem Leser schwer, ihren Gedankengängen zu folgen und oft fragt man sich, inwieweit einige der preisgegebenen Szenen relevant für die Rahmenhandlung des Romans sein könnten. So entstehen während des Lesens doch einige Längen, die den Leser nur mäßig fesseln und begeistern.


    Auch Nicola Keegan verwendet das in letzter Zeit immer wieder auftauchende stilistische Mittel, die wörtliche Rede nicht in Anführungszeichen zu setzen, sondern sie lediglich durch Kursivschrift vom eigentlichen Text abzugrenzen. Aber ich bin dieses Stilmittel schon gewöhnt und es stört meinen Lesefluss in keiner Weise.


    Leider konnte ich für das Schicksal Philomenas kein Mitgefühl aufbringen. Auch ihre Mitmenschen konnten mich nicht für sich und ihr Leben einnehmen. Dafür blieben sie einfach zu blass. Philomenas Geschichte zieht an mir vorbei, ohne Spuren zu hinterlassen. Kein gefühl des Mitleids oder des Mitgefühls bleibt zurück.


    Stellenweise konnte ich mich dann für das Buch begeistern, wenn die Schwimmwettkämpfe beschrieben wurden, an denen Philomena schließlich teilnimmt. Doch bis dies so weit war, habe ich mich doch eher durch Philomenas Kindheit und Jugend gequält.


    "Schwimmen" ist sowohl ein Roman über das Familienleben als auch vordergründig ein Roman über das Erwachsenwerden.

    Der Tag, an dem Marylin starb, war ein trauriger Tag. Doch Ethie, ihre zwei Brüder und ihr Vater trauern nicht um die berühmte Schauspielerin, sondern um Lucy Coulter, die ihnen eine wunderbare Frau und Mutter war und plötzlich und viel zu früh starb.


    Schon die ersten Worte der sympathischen Ich-Erzählerin Ethie nehmen mich gefangen. So etwas Schreckliches, wie den Tod der eigenen Mutter mitzuerleben, kann nicht so leicht verkraftet werden. Deshalb liest sich das Buch auch wie ein Tagebucheintrag. Ethie verarbeitet auf diese Weise das Geschehene.


    Doch nicht nur Ethie hat diese schmerzliche Erfahrung zu verarbeiten. Auch ihre Brüder trifft der Tod schwer. Frankie, der schon mit beiden Beinen fest im Leben steht, weiß, wie er mit dem Tod eines Menschen umzugehen hat. Kipper, der am Down-Syndrom leidet, hat seine ganz eigene Art den Tod der Mutter zu verkraften. Er akzeptiert, dass sie sich nun im Himmel befindet, und sucht verstärkt die Nähe und den Trost von Ethie.


    Schnell wird außerdem klar, dass den Vater etwas Rätselhaftes umgibt. Wieso verschwindet er urplötzlich für einige Tage und wieso sitzt er von Zeit zu Zeit verloren am Tisch, in einer anderen Welt gefangen, nicht aufnahmefähig für das, was um ihn herum geschieht. Sind es wirklich nur die Erfahrungen des Krieges, die ihn verändert haben?


    Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie Ethels Mutter zu Tode kam. War es Mord? Selbstmord? Selbst im Tod gibt Lucy viele Rätsel auf. Und eine Frage stellt sich vor allen anderen: Was soll nun werden aus Ethel, ihren Geschwistern, ihrem Vater?


    In die Schilderungen von Ethie sind Kapitel eingestreut, in denen aus der Vergangenheit des Vaters berichtet wird. Der Leser erfährt hier nicht nur, wie sich Howard und Lucy kennen gelernt haben, sondern auch die schrecklichen Erfahrungen, die Howard als Soldat im zweiten Weltkrieg sammeln musste, werden verdeutlicht.


    Der Stil der Autorin ist sehr lebendig und einfühlsam. Ich als Leser habe ich mich als ein Teil der Familie Coulter gefühlt. Die Szenen um Lucys Beerdigung sind so eindringlich beschrieben, dass die Trauer über ihren Tod richtig greifbar wurde.


    Die grausamen Kriegsszenen waren stellenweise nur schwer zu verdauen. Nichtsdestotzortz gehören sie zu Howards Vergangenheit und sind somit sehr relevant für das Buch und die Entwicklung der Charaktere und Geschehnisse.


    Ich bewerte das Buch abschließend mit 4 Sternen, und bin froh, das Erslingswerk der Autorin noch nicht gelesen zu haben, denn darauf freue ich mich nun, nachdem mir auch ihr zweiter Roman sehr gut gefallen hat.

    Mit "Verbrechen", dem Buch von Ferdinand von Schirach, gelingt ein kleiner Einblick in das Leben eines Strafverteidigers.


    Strafverteidigerin zu werden ist eine von vielen Alternativen, die sich für mich als Jura-Studentin nach meinem Studium bieten. Doch auf die Frage vieler Verwandten "Was willst du nach deinem Studium machen?" ist die Antwort "Strafverteidigerin werden" bislang noch nicht gefallen. Noch kann ich es mir nicht vorstellen, Menschen zu verteidigen, die ihre Schuld gestehen, die stolz auf ihre Taten sind oder sie schulterzuckend hinnehmen.


    Auch nach der Lektüre des vorliegenden Buches hat sich meine Einstellung zu dem Beruf des Strafverteidigers nicht geändert.


    Nüchtern und sachlich beschreibt der Autor in elf Episoden den jeweiligen Sachverhalt, der sich zugetragen hat und beschreibt den dahinter stehenden Täter, gibt kurze Einblicke in seine Verteidigungsstrategien. Der Stil ist emotionslos, distanziert, kühl. Doch ich als Leser nehme an jedem Schicksal, das mir geschildert wird, teil. Ich emfpinde Mitgefühl, Abscheu, Verständnis, Missfallen.


    Es sind Tötungsdelikte, Raubdelikte, Eifersuchts- und Verzweiflungstaten, die der Autor uns schildert. Manche Episoden konnten mich dabei mehr fesseln als andere. Insgesamt waren es alles sehr skurrile Fälle, was aber nicht davon abhält zu glauben, dass sie sich so tatsächlich zugetragen haben.


    Letztendlich hätte ich mir jedoch einen tieferen Einblick in die Verteidigungsstrategien gewünscht, wofür ich schließlich einen Stern abziehe.

    Die Bücher um Hector haben immer einen ganz besonderen Erzählstil, so auch sein neues Buch. Es wirkt kindlich und naiv, vermittelt aber doch tiefe Wahrheiten, die ich mir als Leser sehr gerne aneigne, um eine bessere Sicht auf manche Dinge zu bekommen.


    Besonders schön an dem neuen Buch finde ich die Idee, die Welt mit Kinderaugen zu sehen. Es ist interessant, wie sich die Kleinen die Welt erklären, wie sie versuchen, das Gesehene und Erlebte zu verstehen, zu verarbeiten und Erfahrungen zu sammeln. "Kindermund tut Wahrheit kund" lautet ein bekanntes Sprichwort und ich musste während des Lesens des Buches oft Schmunzeln, denn dieses Sprichwort bewahrheitet sich in diesem Buch. Ich finde es schön, wie es dem Autor gelingt, den Unterschied zwischen dem Denken eines Erwachsenen und dem eines Kindes darzustellen. Es ist zudem sehr interessant, welche Schlüsse Kinder aus dem Verhalten der Erwachsenen für ihr eigenes Leben ziehen und wie sie versuchen, Regeln für ihr eigenes Leben aufzustellen. Regeln, die ihr eigenes Leben erleichtern, es im Vergleich zum Leben der Erwachsenen interessanter zu gestalten.


    In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass das Buch für Kinder geeignet ist. Das sehe ich jedoch nicht so. Sicherlich erklärt das Buch die Welt aus der Sicht der Kinder, aber dennoch ist es ein sehr psychologisches Buch.


    Ich gebe dem Buch am Ende drei von fünf Sternen. Es war ein sehr kurzweiliges Buch, das mich hat Schmunzeln lassen, aber es hat mich nicht so sehr begeistert, dass ich es noch einmal lesen würde.

    Was würde ich mir wünschen, wenn mir plötzlich ein wildfremder Mensch drei Wünsche anbieten würde? Würde ich mir überhaupt etwas wünschen oder würde ich den Menschen für verrückt erklären und davonlaufen?


    Wie mein Leben verlaufen könnte, wenn ich die drei freien Wünsche annehmen würde, zeigt mir das Buch "Das Leben der Wünsche" von Thomas Glavinic. Denn hier entscheidet sich der Protagonist Jonas dafür, die drei Wünsche anzunehmen. Dass er den Fremden trotzdem für verrückt erklärt, sei an dieser Stelle nebensächlich.


    Was wünscht man sich? Geld, Macht, Besitztümer? Doch Jonas strebt nach Höherem, nach Erkenntnis, Wissen, Wahrheit.


    Doch macht mir das den Protagonisten nicht viel sympathischer. Zu sehr überwiegt sein Egoismus, seine Unzuverlässigkeit, seine Egozentrik. Nicht nur, dass er seine Frau betrügt, nein, auch seine Kinder lässt er für seine Geliebte im Stich.


    Während zunächst alles danach aussieht, als wäre die Sache mit den Wünschen nur ein schlechter Scherz gewesen, geschehen langsam Dinge, die mich als Leser oft denken lassen, dass sich wohl doch ein Wunsch des Protagonisten erfüllt. Es beginnt zunächst ganz harmlos, die Aktienkurse steigen. Doch das könnte auch purer Zufall sein. Oder nicht? Doch plötzlich geschehen unheimliche Dinge, Menschen kommen zu Tode. Soll sich der Protagonist so etwas wünschen? Oder kehren sich seine Wünsche ins Gegenteil? Die Handlung wird bizarrer und surrealer, eine Unterscheidung zwischen Traum und Wirklichkeit ist an manchen Stellen nur schwer möglich. Unglücke geschehen und unterschwellig frage ich mich als Leser ständig, was das Geschehene mit den Wünschen des Protagonisten zu tun haben könnte.


    Der Schluss des Buches lässt mich etwas unbefriedigt zurück. Zu wenig Antworten werden mir auf meine Fragen geliefert und nicht auf alles kann ich mir als Leser selbst eine Antwort geben.


    An den Besonderheit des Autors, während der wörtlichen Rede keine Anführungszeichen zu setzen, gewöhnt man sich recht schnell, zumal jeder Person eine neue Zeile gewidmet wird. Dadurch lassen sich die Sätze den verschiedenen Personen gut zuordnen.


    Der Stil des Autors schwankt, abhängig davon, ob er als allwissender Erzähler von den Geschehnissen berichtet oder ob er uns mittels Dialogs an den Gefühlen der Protagonisten teilhaben lässt. Während er beschreibend und erzählend tätig ist, setzt er die Sätze aus Haupt- und Nebensatz zusammen, baut viele umschreibende Adjektive ein. Der Stil wirkt hier leicht und lebendig, dabei aber nicht zu flach oder banal. In der Dialogform beschränkt er sich hauptsächlich auf kurze und prägnante Hauptsätze, kurz und knapp laufen die Gespräche ab. Doch das zeigt, wie die Hauptpersonen zueinander stehen. Es sind keine tiefen Gefühle, keine lebendigen Beziehungen, die sie verbinden. Alles wird auf ein Mindestmaß beschränkt, so eben auch die Dialoge.


    Interessant finde ich, dass die Hauptcharaktere völlig ohne Beschreibungen des Autors auskommen. Man erfährt als Leser kaum mehr als ihren Namen und doch werden sie mir vertraut, allein durch ihr Handeln und Reden erklären sie sich mir.


    Bislang kannte ich den Autor noch nicht, doch das Vorwort von Wolfgang Tischer von literaturcafé.de macht neugierig auf manch anderes Buch des Autors.

    Was bin ich froh, "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" zusammen gekauft zu haben. So konnte ich gleich mit der schönen Geschichte um Emmi und Leo fortfahren.


    Es ist einfach schön, dieses Buch zu lesen. Es lässt mich laut Auflachen, lässt mich vor Verzweiflung aufstöhnen um mir am Ende doch ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zu zaubern und mich denken zu lassen "Hach, war das schön!".


    Daniel Glattauer besticht durch seine Fähigkeit, genau so zu schreiben, wie man als Leser lesen will. Er lässt mich mitfiebern. Er bringt mir seine Charaktere nahe, ohne sie mir ausführlich zu beschreiben.


    Emmi und Leo sind einfach, wie sie sind und so gefallen sie mir. Leo ist so unglaublich sarkastisch und bissig. Doch Eimmi steht im darin in nichts nach. Beide haben sich weiter entwickelt und auch die Beziehung zwischen den beiden nimmt andere Züge an.


    "Alle sieben Wellen" ist ernster, trauriger und ehrlicher als "Gut gegen Nordwind", doch genauso musste das Buch einfach sein.


    Von mir gibt es dafür 5 Sterne!

    "Liebespaarungen" ist definitiv ein Buch für Frauen. Es ist faszinierend, wie viel Seiten man als Autor/in damit füllen kann, dass Schwanken einer Frau zwischen zwei Männern zu beschreiben.


    Das Buch dreht sich lediglich um Irinas Beziehung zu Lawrence bzw. Ramsey. Doch beeindruckend ist, wie es der Autorin gelingt, dies umzusetzen. Obwohl kaum etwas wirklich Spannendes passiert, ist das Buch doch so fesselnd, dass ich es, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen konnte. Mit Irina konnte ich mich gut identifizieren. Sie ist halt eine Frau mit typischen Frauenproblemen und an einigen Stellen musste ich schon schmunzeln, habe ich mich doch in ihr wiedererkannt. Zum Beispiel, wie sie versucht, wichtige Anrufe vor sich herzuschieben. Oder, wie sie verzweifelt versucht, passende Klamotten vor einem Treffen auszusuchen.


    Lawrence und Ramsey waren mir jedoch beide auf ihre Art unsympathisch. Ich als Leser konnte mich für keinen der beiden entscheiden und war dadurch aber umso gespannter, für wen sich Irina letztendlich entscheiden würde. Richtig gut gefallen hat mir die Idee, jedes Kapitel zwei Mal durchzuspielen, ein Mal mit Ramsey, ein Mal mit Lawrence. Zwar waren dadurch manche Entwicklungen schon vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz ist es der Autorin gelungen, mich immer wieder zu überraschen.


    Gewundert habe ich mich etwas über den Zeitraum, in dem das Buch spielt, aber dadurch konnte die Autorin etwas britische und amerikanische Geschichte einbauen, was wiederum ihre "Helden" sehr gut charakterisiert hat.


    An manchen Stellen fand ich den Stil der Autorin allerdings etwas zu derb. Dass es sich an vielen Stellen um Sex dreht, fand ich unpassend. Dafür muss ich leider einen Stern abziehen, so dass es am Ende 4 Sterne von mir gibt.

    Klappentext:


    In einer Zukunft, in der jeder Mensch einen Doppelgänger hat, darf nur einer von ihnen überleben. Die beiden Betroffenen haben genau einen Monat Zeit, den jeweils anderen zu töten. Weigern sie sich, werden beide von der Regierung eliminiert. West Grayer ist die letzte Überlebende ihrer Familie und arbeitet als staatlich legitimierte Auftragskillerin. Eigentlich sollte es also kein Problem sein, ihre Doppelgängerin zu töten. Doch als sie ihr gegenübersteht, versagt Wests ansonsten so vorbildliche Zielsicherheit. Erst, als ihre Gegnerin ihre große Liebe Chord ins Visier nimmt, stellt West sich dem Duell auf Leben und Tod.



    Über die Autorin:


    Elsie Chapman studierte an der University of British Columbia englische Literatur und lebt heute mit ihrem Mann und zwei Kindern in Vancouver, Kanada. "Du oder ich" ist ihr erster Roman.



    Allgemeines zum Buch:


    „Du oder ich“ umfasst 331 Seiten und gliedert sich in dreizehn Kapitel, die mit durchschnittlich 25 Seiten sehr umfangreich sind. Die Kapitel sind zwar in Abschnitte unterteilt, aber auch diese sind noch ziemlich lang. Es fällt bei diesem Buch schwer, bequem Lesepausen einzulegen. Abgerundet wird das Buch durch eine kurze Danksagung der Autorin.


    Geschrieben ist der Thriller zum größten Teil in der Gegenwartsform aus Sicht der Ich-Erzählerin West, die zugleich die weibliche Hauptperson des Buches darstellt. Stellenweise finden sich auch Rückblicke in die Vergangenheit, die dann in der entsprechenden Zeitform geschrieben sind.


    „Du oder ich“ ist im April 2013 als Hardcover mit Schutzumschlag im Knaur Verlag erschienen. Die amerikanische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel „Dualed“ bei Random House, New York. Übersetzt aus dem Amerikanischen wurde das Buch von Alexandra Baisch.


    Der Titel ist auch als Ebook erhältlich.



    Meine Meinung zum Buch:


    Der Verlag wertet dieses Buch selbst als Thriller, dem würde ich mich durchaus anschließen. Denn da man als Leser von Anfang an weiß, was die Ich-Erzählerin erwartet bzw. worauf das Buch hinsteuert, liegt von Anfang an eine gewisse Grundspannung über dem Buch. Außerdem geht es in diesem Buch um mehrere Kämpfe auf Leben und Tod, die zusätzlich für einen gewissen Thrill sorgen.


    Gleichzeitig enthält dieses Buch aber auch Elemente einer Dystopie. Die Autorin entführt ihre Leser mit diesem Erstlingswerk in eine graue, finstere und trübe Welt. Hier herrscht Krieg, hier ist jeder auf der Flucht, hier hat jeder Angst. Es ist keine schöne Welt, die man zusammen mit der Ich-Erzählerin West entdeckt. Es ist eine brutale und grausame Welt, in der sich jeder selbst der nächste ist und in der es nur ein Ziel gibt: seinen Doppelgänger zu töten, bevor man selbst getötet wird.


    Ein paar Informationen über die Hintergründe dieser Welt liefert Elsie Chapman ihren Lesern und beantwortet nach und nach ein paar offene Fragen. Aber es sind nur wenige Details, die verraten, wie die Welt sich so entwickeln konnte. Vielleicht ist es aber auch gar nicht nötig, mehr darüber zu wissen. Wahrscheinlich ist das gar nicht so wichtig.


    Denn die Handlung des Buches lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Der Leser begleitet West bei vier, fünf ihrer Aufträge und schließlich bei ihrem letzten Kampf, den sie mit ihrer Substitutin - ihrer Doppelgängerin - auszufechten hat. Und dennoch ist das Buch durchweg spannend. Es ist vor allem diese unterschwellige Anspannung, diese düstere Stimmung, die diesen Thriller bestimmt. Als Leser weiß man einfach von Anfang an, dass West unweigerlich auf ihre Gegnerin treffen wird, wenn sie nicht von der Regierung eliminiert werden will. Und das sorgt für enormen Nervenkitzel. Ständig hat man das Bedürfnis, sich nach allen Seiten umzublicken, um zu sehen, ob Wests Gegnerin ihr schon auf der Spur ist. Aber natürlich geht das nicht, weil man ja die Dinge nur aus der Sicht von West sieht. Und West ist leider sehr unvorsichtig und macht einige Fehler.


    Das Buch lebt nicht von seiner Handlung, sondern allein von seiner Ich-Erzählerin und der Entwicklung, die diese im Verlauf des Buches durchmacht. West ist ein junges Mädchen, das schon viel Schlimmes erlebt hat, das nach außen sehr kaltherzig erscheint, sich aber in Wirklichkeit viele Gedanken macht und viele Emotionen mit sich herum trägt. West hat sich eine Schutzmauer gebaut. Sie will nicht mehr verletzt werden, will selbst aber auch niemanden verletzen. Und sie ist keinesfalls perfekt. Sie handelt teilweise unüberlegt, einfach zu spontan. Sie geht auf Distanz, wo sie lieber Nähe suchen sollte. Sie verstellt sich, um keine Gefühle offenbaren zu müssen. Aber es kommt eine Zeit, da kann sie sich nicht mehr hinter ihrer Schutzmauer verstecken. Da muss sie einfach ihr wahres Ich zeigen.


    Es ist schon erschreckend, wie die Menschen in diesem Buch mit dem Thema Tod umgehen. Auf offener Straße werden hier Leute erschossen oder mit einem Messer erstochen. Wichtig ist am Ende nur, dass der Säuberungstrupp informiert wird, damit er die Sauerei aufwischt. Die Leute gehen in Deckung, wenn um sie herum geschossen wird, um nicht als Kollateralschaden zu enden. Aber wirklich berühren kann sie so ein Mord schon lange nicht mehr. „Du oder ich“ ist stellenweise sehr grausam, brutal und blutig. Zu sehr sollte man sich in das, was man hier liest, wohl nicht hineinversetzen.


    West ist eine sehr gründliche Beobachterin und Erzählerin. Mit vielen Details und Bildern beschreibt sie dem Leser nicht nur, in welcher Umgebung sie sich gerade befindet, was ihre Augen sehen. Auch ihre eigenen Handlungen werden mit vielen Worten umfassend wiedergegeben. Jeder Handgriff, jeder Schritt wird dem Leser nahegebracht. Was somit einerseits für eine klare Vorstellung des Lesers von der Handlung und der Handlungsumgebung sorgt, wirkt andererseits stellenweise auch etwas langatmig.


    „Du oder ich“ ist offensichtlich kein Teil einer Reihe und endet deswegen sehr eindeutig. Inmitten der vielen Buchreihen ist es auch mal ganz angenehm, ein zufriedenstellendes Ende geliefert zu bekommen.



    Mein Fazit:


    Thriller und Dystopie in Einem - „Du oder ich“ liefert Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.


    8 von 10 Punkten

    „Die Schwestern von Sherwood“ ist nicht nur aufgrund seines Umfangs, sondern auch aufgrund seines Inhalts ein richtig schöner Schmöker. Wer spannende und mysteriöse Familiengeschichten liebt, denen nach und nach auf den Grund gegangen wird, der wird hier ganz bestimmt fündig.


    In den Jahren 1948 und folgende begleitet der Leser Melinda, eine aufstrebende Journalistin, die in dem zerstörten Nachkriegsberlin lebt. Sie erhält eines Tages ein Paket, in dem sie Briefe, eine Schachfigur sowie Bilder einer Moorlandschaft entdeckt. In dem Paket findet sich keine Erklärung dazu, noch ist ein Absender erkennbar. Nicht nur Melindas Reporterherz schlägt aufgrund dieses rätselhaften Päckchens höher, sondern sie vermutet zudem, dass die Vergangenheit ihrer Familie mit dieser Sendung zusammenhängen könnte. Und so begibt sie sich auf die Spurensuche, reist dabei zusätzlich in die Vergangenheit und stößt auf die Sage der Sherwood-Schwestern, die beide auf rätselhafte Art und Weise innerhalb von kurzen Abständen im Moor von Dartmoor ums Leben gekommen sein sollen. Nicht jeder ist darüber erfreut, dass Melinda Nachforschungen anstellt und so sieht sie sich bald einer Bedrohung ausgesetzt, die sie in Gefahr bringt.


    In dem zweiten Erzählstrang reist der Leser nicht nur in die Vergangenheit - in die Jahre 1881 und folgende - sondern auch nach England, wo er die Familie Sherwood kennenlernt, die mühsam und mit vielen Rückschlägen zu Reichtum gelangt ist, aber von der hohen Gesellschaft nicht anerkannt wird. Die beiden Schwestern Amalia und Cathleen sind ein Herz und eine Seele, und die schwere Krankheit, die dafür sorgt, dass Amalia ihren Hörsinn verliert, schweißt die beiden nur noch enger zusammen.


    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, anschaulich darzustellen, wie Amalia lernt, mit ihrer Beeinträchtigung klarzukommen, wie sie und ihre Schwester eine Zeichensprache entwickeln, wie Amalia sich dennoch ständig benachteiligt und einsam fühlt. Den Leser erwarten hier sehr emotionale und bewegende Szenen und es fällt leicht, das Gefühlsleben der Charaktere nachzuvollziehen. Weniger verständlich wirken dagegen die Reaktionen der Eltern, die Amalia total aus dem öffentlichen Leben ausschließen, aus Angst davor, dass ihre Tochter den Ruf ihrer Familie noch mehr zerstört.


    Doch Amalia lässt sich nicht unterkriegen und schöpft neuen Lebensmut, als sie im Moor, in das sie sich zum Malen immer mehr zurückzieht, einen Unbekannten trifft, mit dem sie mehr und mehr Zeit verbringt und in den sie sich schließlich verliebt. Zu ihrer großen Freude bleibt diese Liebe nicht unerwidert und Amalia erfährt endlich, was es heißt, aus tiefstem Herzen geliebt und begehrt zu werden. Doch das Glück der beiden steht unter keinem guten Stern und sorgt für jede Menge Schicksalsschläge.


    Als Leser hat man das Gefühl, Melindas Nachforschungen immer ein wenig voraus zu sein, da man durch den Erzählstrang aus den Jahren 1881 und folgende schon mehr erfährt, als Melinda durch ihre Recherchen herausfindet. Die beiden Erzählstränge laufen praktisch aufeinander zu und erst am Ende werden alle Rätsel aufgedeckt. Als Leser glaubt man, die Lösung schon zu sehen, aber sie ist immer noch etwas im Nebel und lässt sich nicht ganz greifen. So rätselt man während des Lesens mit und die Auflösung ist gleichzeitig nicht zu offensichtlich, auch wenn man teilweise schon Kleinigkeiten erahnen kann. Aber die Handlung ist insgesamt so rund und toll konstruiert, dass die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten bleibt.


    Zwei kleine Kritikpunkte bleiben am Ende:


    Es gibt einen klitzekleinen Teil der Handlung, den ich doch etwas zu konstruiert und irgendwie auch überflüssig fand. Dazu kann ich jetzt nicht mehr verraten, aber das Buch werden bestimmt einige von euch auch bald mal lesen und dann können wir darüber ja noch mal diskutieren.


    Und außerdem fand ich den Schluss etwas übereilt. Klar, man muss als Autor bzw. Autorin einfach irgendwann mal zum Schluss kommen, aber nachdem sich die Handlung auf über 500 Seiten so schön ausgebreitet hatte und dabei doch keine Szene unnötig war (bis auf meine kleine Kritik von gerade eben), ging es mir auf den letzten 50 Seiten dann doch etwas zu schnell.


    Was ich abschließend unbedingt noch lobend erwähnen möchte, ist der mitreißende und bildhafte Schreibstil der Autorin. Schon von der ersten Seite an schafft Claire Winter es damit, ihre Leser an das Buch zu fesseln und bildhafte Eindrücke von der Handlungsumgebung, der Handlung selbst und den Charakteren zu vermitteln. Besonders das zerstörte Nachkriegsberlin und die mystische Landschaft des Dartmoors werden von der Autorin überaus anschaulich beschrieben und vermitteln eine tolle Atmosphäre.


    Trotz der Tatsache, dass sich dieser Roman schön leicht weglesen lässt, verlangt er doch einige Konzentration. Das liegt zum Einen an den vielen Zeitsprüngen, zum Anderen aber auch an der Vielzahl der Personen, deren Beziehung zueinander nicht aus den Augen verloren werden darf. Als anspruchsvoll würde ich das Buch dennoch nicht bezeichnen. Aber man sollte dran bleiben und nicht zu lange Pausen zwischen den Leseabschnitten einlegen, um an der Handlung dranzubleiben und die Zusammenhänge nicht zu vergessen.


    Mein Fazit:


    Ein vielseitiger und von der ersten bis zur letzten Seite spannender Roman, der durch den mitreißenden Erzählstil der Autorin und die toll konstruierte Handlung begeistert.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich "Türkisgrüner Winter" nicht mehr ganz so gut fand wie Teil 1. Der Vorteil an diesem Buch ist, dass man die Eigenheiten der Charaktere bereits kennt und vor allem mir blieb somit der schwere Einstieg wie bei "Kirschroter Sommer" erspart.


    Mir war dieses Buch irgendwie zu ernst. Mir haben der Witz und Humor und die blöden Sprüche aus dem Vorgänger gefehlt. Kaum zu glauben, dass ich das gerade tatsächlich schreibe, denn in meiner Rezi zu Band 1 habe ich mich über die blöden Sprüche noch aufgeregt. Aber man gewöhnt sich eben daran, es gehört einfach zu den Figuren. Und hier ist mir dieses Detail ein wenig zu kurz gekommen. Klar, es gibt auch hier lustige Szenen, bei denen ich lachen musste. Aber dafür gibt es hier auch viele ernste Gespräche und auch Streit.


    Es gab in diesem Buch auch wieder einige Szenen, die mein Leserherz haben höher schlagen lassen und in denen ich das Kribbeln aus Emelys Bauch in meinem Bauch gespürt habe. Aber so im Nachhinein betrachtet, denke ich, dass es weniger Szenen waren als in Band 1. Dort war einfach dieses Katz-und-Maus-Spiel viel intensiver während hier ja stellenweise


    Und das Ende war mir eindeutig zu lang. Klar,


    Hier habe ich stellenweise nur quer gelesen, weil es mir echt zu detailreich und umfassend wurde.


    Von mir gibt es 8 Punkte für dieses Buch.


    Was übrigens die stellenweisen Schreie nach einem dritten Teil angeht: Denen schließe ich mich nicht an. Die Geschichte ist gut so, wie sie jetzt ist. Ein dritter Teil würde wohl nichts Neues erzählen können und irgendwie ist nun auch die Spannung raus. Das war nach Beenden des ersten Bandes ganz anders, da musste ich einfach wissen, wie es weiter geht. Aber mit dem Schluss des zweiten Bandes bin ich zufrieden und könnte ganz beruhigt damit leben, wenn wir nichts mehr von Emely und Elyas hören würden.

    Die Meinungen zu dem Buch gehen ja doch ganz schön auseinander und so hatte ich schon ein paar Befürchtungen, ob es denn die richtige Entscheidung gewesen ist, mir ausgerechnet dieses Buch von meinem Freund zu wünschen. Aber dann war ich doch einfach zu neugierig. ;-)


    Ich habe mich dann aber doch recht schwer damit getan, in das Buch hineinzufinden. Emely fand ich am Anfang so furchtbar. Ihre Sprüche sind teilweise doch weit über das Ziel hinausgeschossen bzw. gingen mir zu sehr unter die Gürtellinie. Auch kam es mir so vor, als hätte sich die Autorin vor dem Schreiben des Buches vorgenommen, in jedem 10. Satz einen dummen Spruch fallen zu lassen. Irgendwie kam mir alles so gezwungen und konstruiert vor. Und mir hat das besondere Etwas gefehlt, das mich zum Weiterlesen zwingt. Irgendwie plätscherte die Handlung doch zu sehr vor sich hin, als dass wirklich etwas Interessantes oder sogar Romantisches passiert wäre.


    Aber dann kam irgendwann die große Wende. Ich kann das gar nicht an einer bestimmten Szene oder Seitenzahl festmachen. Aber plötzlich war ich in der Geschichte drin. Ich hatte mich an die Charaktere und ihre Eigenheiten gewöhnt und konnte auf einmal zusammen mit ihnen über die Witze und Sprüche lachen, auch wenn ich sie immer noch manchmal etwas dämlich fand. Aber irgendwie mochte ich Emelys Humor dann doch. Sie ist so herrlich sarkastisch und ironisch, schlagfertig und eben einfach nicht so leicht zu haben. Ich finde es toll, wie sie Elyas Kontra gibt, sodass selbst er manchmal sprachlos zurückbleibt. Das gibt dem Buch Würze, macht es besonders.


    Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Emely und Elyas finde ich großartig. Die beiden können nicht miteinander, können aber auch nicht ohneeinander. Sie wissen beide ganz genau, dass sie sich wollen, können aber einfach nicht über ihren Schatten springen. Klar, einige Szenen und Dialoge wiederholen sich. Aber es macht solchen Spaß, die beiden bei ihren Schlagabtäuschen zu beobachten und sich selbst seinen Teil dabei zu denken. Denn dass sie sich am Ende kriegen, sollte doch wohl feststehen. Emely macht es Elyas wirklich nicht leicht. Manche von euch haben geschrieben, dass sie es unrealistisch finden, dass Elyas trotzdem an ihr dran bleibt, anstatt genervt aufzugeben. Aber macht das nicht gerade das Besondere an Elyas aus? Ist es nicht einfach soooo süß, wie er um Emely kämpft, ohne dabei zu offensichtlich darum bemüht zu sein, ihr Herz zu erobern. Ich finde es toll, wie er immer wieder die richtigen Wörter findet, um zweideutig zu bleiben und nicht zu offensichtlich zuzugeben, dass er total in sie verknallt ist. Das macht doch einfach den Reiz an dieser Geschichte aus.


    Überhaupt: Elyas... :yikes Was für ein Kerl. Ein kleines bisschen habe ich mich auch in ihn verliebt. Und mich dann dabei erwischt, wie ich in seinen türkisgrünen Augen auf dem Cover versunken bin. Emely wehrt sich wirklich extrem gegen ihre Gefühle. Ich glaube, ich wäre schon viel schneller schwach geworden. Aber auch hier bin ich froh, dass Emely sich so verzweifelt wehrt. Denn wenn sich die beiden nach 300 Seiten doch endlich gekriegt hätten, hätte das Buch nicht halb so viel Spaß gemacht.


    Klar, eine wirklich interessante Handlung hat das Buch nicht. Der Schwerpunkt liegt schon auf den Dialogen und zwischenmenschlichen Szenen. Aber mir reicht das manchmal eben vollkommen aus.


    Ich kann ja eigentlich nicht viel mit Frauenromanen anfangen, bin aber doch manchmal auf der Suche nach Liebesromanen, die nicht kitschig, sondern einfach schööön sind. Und wenn ich es mir recht überlege, bin ich mit "Kirschroter Sommer" an der richtigen Stelle fündig geworden. Genau so stelle ich mir einen solchen Liebesroman vor, der mich einfach alles um mich herum vergessen lässt, der mich mitfiebern lässt, der mir selbst beim Lesen ein Kribbeln im Bauch verursacht. Am Ende gibt es von mir 9 Punkte , einen Punkt muss ich einfach für den holprigen Anfang abziehen, auch wenn der schwierige Einstieg in das Buch bei dem Rest, der mich einfach begeistert hat, schon fast wieder ganz in Vergessenheit geraten ist.


    Jaaa, Luca... Der wäre dann ja da auch noch... Den fand ich aber eher langweilig...Seine Mails lesen sich zwar alle ganz nett, aber ein wirkliches Kribbeln konnten sie nicht verursachen. Höchstens seine letzte Mail in dem Buch, die war ganz schön. Aber ansonsten... :gruebel


    Nachdem ich von dem Erstlingswerk der Autorin „Amy on the Summer Road“ so begeistert war, war klar, dass ich auch ihr neuestes Buch „Vergiss den Sommer nicht“ unbedingt lesen musste. Und was soll ich sagen: Morgan Matson hat es erneut geschafft, mich zu begeistern.


    „Vergiss den Sommer nicht“ ist ein Buch mit einem sehr ernsten Hintergrund, der während des Lesens immer im Kopf herumschwirrt und sich einfach nicht ausblenden lässt. Dadurch kommt man als Leser in eine ganz besondere Stimmung, die zwischen Hoffen und Bangen schwankt. Irgendwie drückt man den Charakteren die Daumen, dass alles gut gehen wird. Und irgendwie weiß man doch, dass es in diesem Buch kein Happy End geben wird.


    „Vergiss den Sommer nicht“ ist - oh Wunder - ein Sommerbuch. Es erzählt von lauen Nächten, von langen Abenden am See, von Unbeschwertheit, von Freiheit. Es ruft in seinen Lesern den Wunsch hervor, die Sachen zu packen und ans Meer zu fahren. Es weckt sehnsuchtsvolle Gefühle und vermittelt eine tolle Stimmung, die von der ersten Seite an gefangen nimmt. Besonders der bildhafte Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man sich mühelos in die Handlungsumgebung hineindenken kann und das Beschriebene wie ein Film vor dem geistigen Auge abläuft.


    Taylor ist eine großartige Ich-Erzählerin, die mir sofort sympathisch war. Aber: Ich mochte nicht alle Seiten an ihr. Vor allem ihr Drang, vor jedem Problem wegzulaufen, hat mich gestört. Und so gab es in diesem Buch auch eine Entscheidung von ihr, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, und für die ich am Ende einen halben Stern in meiner Bewertung abziehe. Taylor macht in diesem Buch eine große Entwicklung durch, das ist offensichtlich. Aber es ist ein mühsamer Weg und so manches Mal hätte ich sie doch gerne gepackt und ihr gesagt, dass sie sich endlich mal zusammenreißen soll, dass sie sich endlich mal ihren Sorgen und Ängsten stellen soll, dass sie endlich mal lernen soll, über ihren eigenen Schatten zu springen. Aber Taylor ist nun mal sehr eigen und sie braucht die Zeit, die ihr das Buch bietet, um zu lernen und sich selbst mit den Augen der anderen zu sehen.


    Nicht nur Taylor als Ich-Erzählerin, sondern auch die anderen Charaktere sind toll gezeichnet. Da wäre zum Beispiel Taylors Schwester, die Prima-Ballerina, die sich anmutig durch das Haus bewegt. Oder Taylors Bruder, der Streber, der nur Fachliteratur liest und die anderen an seinem Wissen teilhaben lassen möchte. Jede Figur hat ihre Besonderheiten, die sie liebenswert machen. Allein Taylors Mutter blieb für mich etwas zu blass. Als Hundefreundin hat es mich besonders gefreut, dass ein Vierbeiner in diesem Buch auftaucht und zudem keine unwichtige Rolle spielt. Aber das nur nebenbei.


    „Vergiss den Sommer nicht“ beschäftigt sich nicht nur mit der Tatsache, dass Taylors Familie zum letzten Mal gemeinsam einen Sommer am See erlebt. Vor allem die zusätzlichen Probleme der jugendlichen Taylor werden beleuchtet. Eigentlich hatte sie sich nämlich vorgenommen, nie wieder in das Ferienhaus ihrer Eltern zu fahren. Vor ein paar Jahren ist hier etwas passiert, das dafür gesorgt hat, dass Taylor den Kontakt zu ihrer besten Freundin und zu ihrer Jugendliebe abgebrochen hat. In Rückblicken erfährt der Leser nach und nach, wie es dazu kommen konnte. Und vielleicht schafft Taylor es ja sogar, wieder alles ins rechte Lot zu rücken... Aber das lest ihr wie immer am besten selbst.


    Es gibt in diesem Buch ganz viele kleine Szenen, die es so besonders machen. Kleine Gesten, Blicke, kurze Kommentare. Das Buch erzählt von einer Familie, die in der Not zusammenwächst, von Freundschaften, die wiederbelebt werden, von Verzeihen und Vergessen, aber auch von Abschieden.


    Mein Fazit:


    Ein Buch, das Sehnsüchte nach einem unbeschwerten Sommer weckt und gleichzeitig zeigt, dass das Leben nicht immer fair ist.

    Eine Antonia Michaelis ist eine Antonia Michaelis ist eine Antonia Michaelis... ;-)


    Die Werke von ihr kann man gar nicht so richtig in Worte fassen, die muss man alle einfach selbst erleben. Das Tolle ist nur: Man erkennt, dass die Bücher von ihr sind. Sie hat einfach so einen unverwechselbaren Schreibstil, der aus der Masse heraussticht.


    "Solange die Nachtigall singt" ist ein sehr stimmungsvolles, irgendwie düsteres, aber gleichzeitig auch anspruchsvolles Buch, das sich nicht mal eben so nebenbei weglesen lässt. Der Stil der Autorin ist sehr poetisch und man muss sehr genau aufpassen, was sie mit ihren Bildern sagen will. Vieles liegt zwischen den Zeilen und lässt sich nur erahnen. Aber es liegt durchweg eine sehr tolle und vor allem spannende Stimmung über dem Buch, die zum Weiterlesen animiert. Denn die Handlung an sich ist eher ruhig, bis auf einige Ausnahmen. Aber dennoch fragt man sich als Leser ständig, was hinter dem Ganzen steckt und wie das Buch wohl enden wird.


    Während des Lesens hatte ich tausende Fragezeichen im Kopf. Es gibt so viele mysteriöse Kleinigkeiten, zu denen ich gerne Erklärungen gehabt hätte. Aber diebekommt man einfach nicht. Stattdessen passieren erneut merkwürdige Sachen. Die Autorin lässt die Figuren und vor allem den Leser ziemlich allein. Die wirkliche Auflösung bekommt man erst am Ende. Bis dahin muss man mit der Ungewissheit leben. Ich muss sagen, dass ich die Auflösung toll fand. Ich hätte damit nun wirklich nicht gerechnet und meine Fragen wurde am Ende auch beantwortet.


    Das Verrückte an dem Buch ist nämlich, dass man überhaupt nicht weiß, was real ist und was nicht. Ein bisschen verwirrend ist es schon, aber gleichzeitig auch einfach total spannend.


    Irgendwie fand ich das Buch auch ziemlich gruselig. Es gab so viele Kleinigkeiten, die mir einen Schauer über den Rücken gejagt haben. Das Weinen eines Kindes, das nachts zu hören ist. Oder die Tatsache, dass die weibliche Hauptperson in Windeseile von einem Ort zum
    Anderen wechselt und dann vorgibt, schon die ganze Zeit dagewesen zu sein. Oder ein in einen Felsen geritztes Kreuz, dessen Geschichte nicht
    verraten wird. Oder ein Raum voller Schneiderpuppen. Oder ein Raum voller ausgestopfter Füchse, von denen einer auf ein mal zur Tür raus
    rennt. Oder die Tatsache, dass die weibliche Hauptperson Sachen vergisst, die sie noch einen Tag vorher getan oder gesagt hat. Es sind viele Kleinigkeiten, die beim Lesen stutzig machen und für die man so gerne eine Erklärung hätte.


    Die weibliche Hauptperson, die Auslöser dieser komischen Sachen zu sein scheint, hat zwar IMMER eine Erklärung, die alles ganz normal aussehen lässt. Aber im Hintergrund ist immer der Gedanke, dass man nicht weiß, ob man ihr überhaupt glauben kann. Deswegen hat mich das Buch teilweise etwas verzweifeln lassen. :-]


    Zwischendurch gab es bei mir immer ein paar Seiten, die mich nicht so mitreißen konnten und bei denen dann eine kleine Flaute aufgetreten ist. Und es gab Dinge, die ich jetzt gar nicht konkret beim Namen nennen könnte, die mich irgendwie gestört haben. Als Beispiel fällt mir jetzt nur


    Insgesamt fand ich aber vor allem die Stimmung und den Stil der Autorin einfach toll und von mir gibt es 8 Punkte für dieses Buch.


    Der Verlag empfiehlt das Buch ab 16 Jahren, jüngeren Lesern würde ich es auch auf keinen Fall raten, das Buch zu lesen. Es ist stellenweise doch wirklich sehr brutal und grausam.

    ch glaube, Cat Patrick entwickelt sich langsam zu einer neuen Lieblings-Autorin von mir. :-) "Die fünf Leben der Daisy West" fand ich schon so toll und auch "Forgotten" ist ein ganz besonderes Buch.


    Die Idee hinter dem Buch ist einfach großartig, auch wenn ich schon ein wenig darüber gegrübelt habe, wie das Leben von London "funktioniert". Erklärungen hierzu gibt es von der Autorin nicht besonders viele. Aber der Klappentext hilft weiter und man muss außerdem ein bisschen mitdenken. Aber das schadet ja nicht. ;-) Auf jeden Fall hat es mir richtig gut gefallen, wie Cat Patrick an das Thema Gedächtnisverlust herangegangen ist und etwas völlig Neues daraus geschaffen hat.


    London ist eine Ich-Erzählerin, die mir von Anfang an sympathisch war. Und auch die anderen Charaktere fand ich toll. In Luke habe ich mich ebenfalls ein wenig verliebt und Jamie war für ein paar Stunden auch meine beste Freundin. Das Buch übt einen großen Sog aus und hat es geschafft, mir die Handlung und die Charaktere so nahe zu bringen, dass ich mich als Teil von Londons Leben gesehen habe.


    Ganz bezaubernd fand ich die Liebesgeschichte zwischen London und Luke. Es sind hier viele Kleinigkeiten, die das Besondere daran ausmachen. Und natürlich die Tatsache, dass London sich jeden Tag auf's Neue in ihren Luke verliebt. Das muss wohl wirklich die wahre Liebe sein.


    Ich habe zwei kleine Kritikpunkte, für die es zusammen einen Punkt Abzug gibt.


    Zum Einen ist das Buch zu dünn. Es hätte durchaus 100 Seiten mehr vertragen können und vor allem am Ende geht mir alles irgendwie etwas zu schnell und ich hätte durchaus noch mehr über das weitere Leben der Figuren erfahren.


    Zum Anderen hat mich der Teil der Handlung gestört, in dem


    Das hat zwar etwas Dramatik in das Buch gebracht, aber irgendwie hat es für mich nicht so ganz gepasst. Das Buch war eigentlich schon interessant genug, ich hätte diese neue Wendung nicht gebraucht. Vor allem, weil man


    Am Ende gibt es also 9 Punkte von mir und die weiteren beiden Bücher der Autorin, die bislang nur im Original erhältlich sind, wandern direkt auf meine Wunschliste.

    Von Katherine Webb hatte ich bereits "Das geheime Vermächtnis" mit großer Begeisterung gelesen und so war ich auch sehr auf ihren zweiten Roman gespannt. Leider konnte mich dieser nicht hundertprozentig überzeugen.


    Mir spielte die Handlung einfach zu sehr in der Vergangenheit und ich hätte mir schon ein paar mehr Szenen, die in der Gegenwart spielen, gewünscht. Der Handlungsstrang, der im Jahr 1911 spielt, war natürlich trotzdem interessant und spannend, aber: Man hätte so auch ein Buch schreiben können, das nur in der Vergangenheit spielt. Den Handlungsstrang um Leah hätte man eigentlich gar nicht gebraucht.


    Mich hat bei dem Erzählstrang im Jahr 2011 gestört, dass


    Und: Manchmal musste man sich fragen, wie Leah so schnell mit ihrem Recherchen vorankommen konnte, da sie ja die Informationen aus dem Jahr 1911 nicht besaß, die man nur als Leser hatte.


    Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Atmosphäre des Buches. Besonders Robin Durrant, der Thesoph, der sich im Pfarrerhaus einnistet, war für mich ein ganz gruseliger Charakter, den ich überhaupt nicht durchschauen konnte. Es lag durchweg eine großartige Spannung über dem Buch, da man ja bereits von Anfang an wusste, dass irgendetwas Schreckliches in der Vergangenheit passiert ist. Und darauf steuert das Buch unweigerlich zu und es hat mir großes Vergnügen bereitet, zu spekulieren, was wohl passiert sein könnte.


    Das schreckliche Ereignis selbst hat mich dann total überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet.


    Im Nachhinein frage ich mich, ob


    Bald erscheint ja ein neuer Roman der Autorin. Mal sehen, wie der abschneidet.

    Von Christoph Marzi hatte ich bislang "Malfuria 01." und "Lycidas" gelesen. "Malfuria" fand ich gut, aber nicht herausragend. Und mit "Lycidas" bin ich gar nicht klargekommen, das habe ich irgendwann nur noch quer gelesen. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, mit Christoph Marzi und seinem Stil nicht richtig warm zu werden. Aber eine Chance wollte ich ihm auf jeden Fall noch geben, denn der Klappentext zu "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" klang einfach zu gut und ich hatte schon zu viel Gutes darüber gehört, als dass ich das Buch einfach aufgrund meiner bisherigen Begegnungen mit dem Autor hätte ignorieren können.


    Ich nehme es mal vorweg: Ich habe an diesem Buch nicht viel zu kritisieren. ;-)


    Ich muss unbedingt erst mal etwas zum Cover loswerden: Ich LIEBE es! Der Heyne Verlag hat sich richtig Mühe gegeben und ich könnte das Cover stundenlang anschauen und streicheln. Es ist so liebevoll und berührend gestaltet, ich kann mich gar nicht davon losreißen. Das Buch hat als Wanderbuch bei mir Station gemacht, aber ich werde es mir für mein Bücherregal kaufen, einfach, weil es so schön darin aussehen wird.


    Aber nicht nur das Cover hat mich total verzaubert, sondern auch der Inhalt des Buches. "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" ist ein Herbst-Buch und sollte daher wohl am besten auch in dieser Jahreszeit gelesen werden. Christoph Marzi versteht es einfach, die September-Stimmung einzufangen und sie in Worten wiederzugeben. Es sind wundervolle Beschreibungen, die den Leser direkt in das Buch hineinziehen und ihn nach Brooklyn versetzen, in die Welt der Faye Archer. Über dem Roman liegt eine ganz besondere Stimmung, ein bisschen Zauber, ein bisschen Melancholie, ein bisschen Wehmut und ein bisschen Glück und Freude. Ein bisschen Liebe. Eine gute Mischung von Allem.


    Auch die Handlung hat mich komplett überzeugt. Sie ist sehr bodenständig und erzählt von der Liebe zur Musik und der Liebe zur Literatur. Besser hätte die Kombination für mich nicht sein können, da diese beiden Dinge auch einen sehr großen Teil meines Lebens ausmachen. Faye war mir von Anfang an sympathisch und es sind so viele Kleinigkeiten, die das Buch so besonders machen. Faye ist ein ganz toller Charakter, aber auch ihr Chef, der Buchhändler Mica, ist total faszinierend und seine kleinen Weisheiten haben mich stellenweise sehr nachdenklich gestimmt.


    Ich kann gar nicht so richtig in Worte fassen, was mich an dem Buch so
    begeistert hat. Irgendwie einfach alles. Marzi findet genau die
    richtigen Worte, um den Leser von der ersten bis zur letzten Seite an
    das Buch zu fesseln. Im Kopf des Lesers entstehen mit der Zeit jede
    Menge Fragezeichen, denn irgendwie läuft hier etwas nicht ganz richtig
    und zusammen mit Faye durchlebt man schöne, aber auch verzweifelte
    Momente und ist einfach nur auf die Auflösung gespannt.


    Und hier kommt nun mein kleiner Kritikpunkt: Das Ende des Buches hat mich leider etwas unzufrieden und ratlos zurückgelassen und kam mir zudem etwas zu plötzlich.


    Hallo liebe Büchereulen!
    Ich heiße Martina, bin 22 Jahre alt, Studentin und begeisterte Leserin. Hauptsächlich eure vielen Leserunden mit Autor haben mich dazu gebracht, mich bei euch zu registrieren. :winkt


    Zur Zeit bereite ich mich auf mein Examen vor, daher kommt das Lesen leider etwas zu kurz. Besonders interessieren mich Erfahrungsberichte aus dem Dritten Reich, Erzählungen und englischsprachige Literatur.


    Ich freue mich darauf, dass Forum zu erkunden und euch alle näher kennen zu lernen.