Morgan Matson - Vergiss den Sommer nicht /Second Chance Summer (ab 12)

  • Inhalt:
    Als Kind verbrachte Taylor Edwards jeden Sommer im Ferienhaus ihrer Familie am Lake Phoenix, doch als sie zwölf war, gab es einen Vorfall, nachdem Taylor nie wieder an den See zurückkehrte. Heute, fünf Jahre später, verbringen die Edwards einen letzten gemeinsamen Sommer in ihrem Haus, denn Taylors Vater ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und hat nur noch wenige Wochen zu leben. Eine schwierige Situation für Taylor, die gewohnt ist, immer abzuhauen wenn es brenzlig wird. Doch dieses Mal hat sie keine Wahl, sondern muss sich allem stellen – der Vergangenheit, der Zukunft und dem Unvermeidlichen.


    Meine Meinung:
    Morgan Matsons zweiter Roman trägt im Original den Titel „Second Chance Summer“ und einen besseren Namen hätte sich die Autorin für dieses Buch kaum ausdenken können. Er sagt alles, aber wirklich alles über dieses Buch aus und trifft den Nagel auf den Kopf. „Vergiss den Sommer nicht“ ist ein Buch der zweiten Chancen, auch wenn es manchmal dafür schon zu spät scheint.


    Der Einstieg in die Geschichte fällt ein bisschen schwer, denn es gilt erst einmal, Informationen über die Edwards zu sortieren und sich einen Überblick über deren gegenwärtige Situation zu machen. Außerdem macht es Taylor dem Leser anfangs nicht ganz leicht, sie gernzuhaben, denn ihre Angewohnheit, vor allem, was ihr nicht gefällt oder nicht in den Kram passt, wegzulaufen, macht sie nicht gerade zu einer Sympathieträgerin. Dies gibt sich aber mit der Zeit und nach einigen Seiten kann man sich wunderbar in die Geschichte hineinfallen lassen.


    Immer wieder streut die Autorin Kapitel ein, in denen Taylors Vergangenheit beleuchtet wird. Nach und nach erfährt man so, was fünf Jahre zuvor geschah, aber auch, wie das Familienleben der Edwards vor der Krankheit des Vaters aussah. Man lernt die ganze Familie immer besser kennen und schließt jeden einzelnen von ihnen in sein Herz – was natürlich bedeutet, dass einem die Geschichte sehr nahe geht. Doch gerade das ist das Besondere an diesem Buch und auch an der Autorin, denn so wie sie schafft es kaum jemand, das Leserherz anzurühren. An Tiefgründigkeit sind ihre Geschichten kaum zu überbieten und trotzdem gelingt es ihr stets, einen locker- leichten Ton beizubehalten, der aus vermeintlich schwerer Kost ein echtes Lesevergnügen zaubert.


    Die Fußstapfen, die Matsons Erstling „Amy on the Summer Road“ getreten hat, sind groß, doch mit „Vergiss den Sommer nicht“ gelingt es ihr gut, diese zu füllen. Es gelingt ihr, den Leser gefangen zu nehmen und an eine wunderschöne Geschichte zu fesseln, die lange im Kopf und im Herzen nachhallt. Für mich ist „Vergiss den Sommer nicht“ ein absolutes Must- Read in diesem Sommer.

  • Vergiss den Sommer nicht - Morgan Matson


    Klappentext:


    Immer wenn es brenzlig wird, hat Taylor genau eine Lösung: Sie rennt weg. Doch jetzt ist es die Zeit, die ihr davonläuft. Ihr Vater hat nur noch wenige Wochen zu leben und einen Wunsch: Diesen letzten gemeinsamen Sommer soll die Familie in Lake Phoenix verbringen - so wie früher. Taylor liebt den funkelnden See mit seinen duftenden Wäldern, den Abenden am Strand ... doch vor 5 Jahren, hat sie dort nicht nur ihre beste Freundin, sondern auch ihre erste Liebe enttäuscht. Nun versucht Taylor, all das wiedergutzumachen - und diesen Sommer festzuhalten, die letzten Tage mit ihrem Dad, die unwiederbringlich schwinden ...



    Autorin:
    (Quelle: cbj)


    Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School. Road-Trips quer durchs Land sind ihre große Leidenschaft und sie hat schon drei Mal die USA durchreist ... bis jetzt. Zurzeit lebt sie in Los Angeles.


    Eigene Meinung:


    Gerührt, bewegt und mit Tränen in den Augen beende ich ein Buch, das es danke seiner Leichtigkeit und vielen Emotionen geschafft hat, mich mitten ins Herz zu treffen. „Vergiss den Sommer nicht“ ist bereits der zweite Roman der Autorin Morgan Matson, den ich regelrecht verschlungen habe, weil er mich mit einer tiefgründigen und berührenden Geschichte in seinen Bann ziehen konnte.


    An Charles Dickens angelehnt benennt die Autorin einen Abschnitt des Buches „Die beste und die schlimmste Zeit“. Eine Eigenschaft, die sich durch den ganzen Roman zieht und ihn damit so authentisch und lesenswert macht. Denn so ist es nun mal, das Leben. Es gibt immer wieder Zeiten in denen die Sonne scheint und jeder Moment strahlend und glücklich ist, aber ebenso ist das Leben geprägt von Tagen, an denen nichts so läuft wie geplant und an denen das Schicksal uns scheinbar eins auswischen will. Wir müssen Ängste überstehen, gewinnen und verlieren Menschen. Wir leben.


    So ergeht es auch Taylor, der etwas introvertierten Protagonistin, der mittlersten von drei Geschwistern. Schmerzlich erlebt sie am eigenen Körper wie es ist dem Vater dabei zusehen zu müssen, wie er nach und nach aus dem Leben verschwindet. Er hat Krebs und wünscht sich seinen letzten Sommer am Lake Phoenix zu verbringen. In dem Ferienhaus, mit dem sie so viele Erinnerungen teilen. Denn dort ist die Familie immer gewesen, als Taylor und ihre Geschwister Warren und Gelsey noch klein waren. Dort hatte Taylor alles, was den Sommer perfekt macht: Spaß, eine allerbeste Freundin und die erste zarte Liebe. Doch dann ist etwas geschehen, was ihr Angst gemacht hat und sie hat etwas getan, was sie nach wie vor tut, wenn es brenzlig wird … sie ist weggelaufen.


    Morgan Matson hat ihren Roman „Vergiss den Sommer nicht“ gekonnt aufgebaut. Erst nach und nach erfahren wir, was in dem Sommer, als Taylor zwölf war, wirklich passiert ist. Und ich kann euch sagen, es brennt einem unter den Nägeln endlich raus zu bekommen, was das sein könnte. Die Autoprin schreibt so authentisch, dass man als Leser das Gefühl hat Taylors Entwicklung hautnah zu erleben. Gekonnt streifen wir durch Momente voller Unsicherheit, Glück und Angst. Momente, die berührend sind und den Leser ergreifen. Doch nicht nur die Handlung wächst einem ans Herz. Auch die Charaktere, die so vielschichtig und lebendig gezeichnet sind, wie es für einen Jugendroman eher ungewöhnlich ist. Seit ich „Amy on the Summerroad“ gelesen habe, bin ich ein Fan der Autorin, aber mit „Vergiss den Sommer nicht“ hat sie sich noch tiefer in mein Herz geschrieben.


    Fazit:


    „Vergiss den Sommer nicht“ ist einfach der perfekte Sommerroman. Voller Tiefgang und Wärme erzählt Autorin Morgan Matson die Geschichte von Taylor, die sich nach und nach von ihrem kranken Vater verabschieden muss und dabei nicht nur ihn, sondern auch sich selbst besser kennen lernt. Sie lernt das Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, ihren Ängsten entgegen zu treten und wahre Freundschaften zu führen. Und trotz des traurigen Anlasses erlebt sie den schönsten Sommer ihres Lebens ….


    Ein Lesehighlight mit Gänsehaut Faktor. Wunderschön und traurig zugleich. Empfehlung!!


    Buchinfo:


    cbj (Mai 2013)
    480 Seiten
    7,99 €
    hier kaufen

  • an diesem Buch lauf ich im Laden immer wieder vorbei, und immer wieder nehmen ich es in die Hand, und ... immer wieder leg ich es zurück. Jetzt nicht mehr. Danke für eure schönen Rezis.


    Die Story erinnert mich an den Film: Das Haus am Meer mit Kevin Kline und Hayden Christensen


    Zitat

    Das Haus am Meer ist ein ordentlicher Tränendrüsendrücker und eine willkommene Rückkehr zu den Familiendramen wie Eine ganz normale Familie und Zeit der Zärtlichkeit. Dieser Film erreicht nicht ganz die Qualität dieser modernen Klassiker, aber wenn Sie für Kevin Klines unterbewertete dramatische Fähigkeiten empfänglich sind, werden Sie dennoch Ihre Papiertaschentücher in Reichweite halten müssen.


    Er spielt in seiner oscarwürdigen Darbietung einen Architekten mit unheilbarem Krebs, der sich versöhnlich an seinen entfremdeten, nihilistischen Sohn (Star Wars-Star Hayden Christensen) und seine Exfrau (Kristen Scott-Thomas) wendet, während er das Haus auf der Klippe, das seine schmerzlichsten Erinnerungen birgt, abreißt und wieder aufbaut. Regisseur Irwin Winklers Gespür für Schauspieler erweist sich als sehr hilfreich, die Schwächen des Drehbuches in Grenzen zu halten, das hin und wieder an Rührseligkeit grenzt. Alles in allem ist Das Haus am Meer ein Hinweis darauf, dass Hollywood seine Seele doch noch nicht ganz zu Gunsten von Action und Spezialeffekten geopfert hat. --Jeff Shannon

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Nachdem ich von dem Erstlingswerk der Autorin „Amy on the Summer Road“ so begeistert war, war klar, dass ich auch ihr neuestes Buch „Vergiss den Sommer nicht“ unbedingt lesen musste. Und was soll ich sagen: Morgan Matson hat es erneut geschafft, mich zu begeistern.


    „Vergiss den Sommer nicht“ ist ein Buch mit einem sehr ernsten Hintergrund, der während des Lesens immer im Kopf herumschwirrt und sich einfach nicht ausblenden lässt. Dadurch kommt man als Leser in eine ganz besondere Stimmung, die zwischen Hoffen und Bangen schwankt. Irgendwie drückt man den Charakteren die Daumen, dass alles gut gehen wird. Und irgendwie weiß man doch, dass es in diesem Buch kein Happy End geben wird.


    „Vergiss den Sommer nicht“ ist - oh Wunder - ein Sommerbuch. Es erzählt von lauen Nächten, von langen Abenden am See, von Unbeschwertheit, von Freiheit. Es ruft in seinen Lesern den Wunsch hervor, die Sachen zu packen und ans Meer zu fahren. Es weckt sehnsuchtsvolle Gefühle und vermittelt eine tolle Stimmung, die von der ersten Seite an gefangen nimmt. Besonders der bildhafte Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man sich mühelos in die Handlungsumgebung hineindenken kann und das Beschriebene wie ein Film vor dem geistigen Auge abläuft.


    Taylor ist eine großartige Ich-Erzählerin, die mir sofort sympathisch war. Aber: Ich mochte nicht alle Seiten an ihr. Vor allem ihr Drang, vor jedem Problem wegzulaufen, hat mich gestört. Und so gab es in diesem Buch auch eine Entscheidung von ihr, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, und für die ich am Ende einen halben Stern in meiner Bewertung abziehe. Taylor macht in diesem Buch eine große Entwicklung durch, das ist offensichtlich. Aber es ist ein mühsamer Weg und so manches Mal hätte ich sie doch gerne gepackt und ihr gesagt, dass sie sich endlich mal zusammenreißen soll, dass sie sich endlich mal ihren Sorgen und Ängsten stellen soll, dass sie endlich mal lernen soll, über ihren eigenen Schatten zu springen. Aber Taylor ist nun mal sehr eigen und sie braucht die Zeit, die ihr das Buch bietet, um zu lernen und sich selbst mit den Augen der anderen zu sehen.


    Nicht nur Taylor als Ich-Erzählerin, sondern auch die anderen Charaktere sind toll gezeichnet. Da wäre zum Beispiel Taylors Schwester, die Prima-Ballerina, die sich anmutig durch das Haus bewegt. Oder Taylors Bruder, der Streber, der nur Fachliteratur liest und die anderen an seinem Wissen teilhaben lassen möchte. Jede Figur hat ihre Besonderheiten, die sie liebenswert machen. Allein Taylors Mutter blieb für mich etwas zu blass. Als Hundefreundin hat es mich besonders gefreut, dass ein Vierbeiner in diesem Buch auftaucht und zudem keine unwichtige Rolle spielt. Aber das nur nebenbei.


    „Vergiss den Sommer nicht“ beschäftigt sich nicht nur mit der Tatsache, dass Taylors Familie zum letzten Mal gemeinsam einen Sommer am See erlebt. Vor allem die zusätzlichen Probleme der jugendlichen Taylor werden beleuchtet. Eigentlich hatte sie sich nämlich vorgenommen, nie wieder in das Ferienhaus ihrer Eltern zu fahren. Vor ein paar Jahren ist hier etwas passiert, das dafür gesorgt hat, dass Taylor den Kontakt zu ihrer besten Freundin und zu ihrer Jugendliebe abgebrochen hat. In Rückblicken erfährt der Leser nach und nach, wie es dazu kommen konnte. Und vielleicht schafft Taylor es ja sogar, wieder alles ins rechte Lot zu rücken... Aber das lest ihr wie immer am besten selbst.


    Es gibt in diesem Buch ganz viele kleine Szenen, die es so besonders machen. Kleine Gesten, Blicke, kurze Kommentare. Das Buch erzählt von einer Familie, die in der Not zusammenwächst, von Freundschaften, die wiederbelebt werden, von Verzeihen und Vergessen, aber auch von Abschieden.


    Mein Fazit:


    Ein Buch, das Sehnsüchte nach einem unbeschwerten Sommer weckt und gleichzeitig zeigt, dass das Leben nicht immer fair ist.

  • Ein wirklich tolles Buch, welches in mir immer noch nachwirkt. Sogar während der lesefreien Stunden habe ich immer wieder an Taylor, ihre Familie und "ihren Sommer" denken müssen und konnte kaum abwarten, wieder meine Zeit mit ihnen teilen zu dürfen.

  • Inhalt:


    Taylors Vater ist krank. Unheilbar krank und er hat nicht mehr viele Monate zu leben. Deshalb beschließt die Familie zum letzten Mal zusammen in ihr Ferienhaus am See zu fahren. Nur Taylor ist nicht sehr begeistert. Am liebsten würde sie weglaufen, wie sie es immer bei Problemen macht. Aber diesmal geht das nicht. Sie muss sich allem stellen, warum sie nie wieder an den See fahren wollte und auch der Tatsache, dass es wohl der letzte Sommer mit ihrem Vater sein wird.



    Meine Meinung:


    Erst einmal herzlichen Dank an Steffi bzw. „Die Lesetante“ für die Wanderbuch-Aktion. (Das war übrigens eine ganz schöne Überwindung in ein Buch zu schreiben…)


    Allein das Cover mit den gedeckten Farben, dem Steg und dem herrliche See im Hintergrund bringen sommerliche Gefühle. Dazu noch die umarmenden Personen, da rechnet man doch gleich mit einer Liebesgeschichte. Aber das ist nicht ganz so.


    Das Buch dreht sich um Taylor, die mit ihrer Familie einen letzten gemeinsamen Urlaub in ihrem Haus am See machen soll. Aber eigentlich würde sie lieber zu Hause bleiben, aber da ihr Vater nur noch wenige Monate zu leben hat, kommt sie mit. Warum sie sich so sehr sträubt, erfährt man erst relativ spät im Buch. Ein wenig schade fand ich, dass das damalige Dreiergespann, bestehend aus Taylor, ihrem Ex-Freund und ihrer ehemals besten Freundin, wegen eines Vorfalls auch Jahre später ihre komplette Freundschaft aufs Spiel setzt. Ich finde, das Buch hätte noch etwas schöner bzw. lockerer sein können, wenn diese Auflösung nicht erst so spät erzählt worden wäre. Recht lustig fand ich die Arbeit von Taylor und wie sie mit so manch brenzliger Situation umgeht.


    Erst dachte ich, dass Taylors Geschwister kaum eine Rolle spielen würden, aber diese wurden immer weiter in die Geschichte mit einbezogen. Und auch ein streunender Hund bekam einen Platz in der Geschichte, den man eigentlich schon im ersten Moment ins Herz schließt.


    Die Handlung rund um den Vater fand ich sehr schön. Man hat an jeder Entwicklung, ob positiv oder negativ, teilgenommen und wurde nicht plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Zwar sehr traurig, aber trotzdem sehr, sehr schön.


    Fazit:


    Ein tolles Buch über ein doch recht schwieriges Thema. Aber eine klare Leseempfehlung von mir.
    4/5